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Einleitung

Im ersten Timotheus-Brief bekommen wir Anweisungen für ein angemessenes Verhalten im Haus Gottes.

Kapitel 1: Gesetz und Gnade
Kapitel 2: Gebet und Demut
Kapitel 3: Aufseher und Diener
Kapitel 4: Falsche und richtige Lehre
Kapitel 5: Witwen und Älteste
Kapitel 6: Genügsamkeit und Reichtum

Im zweiten Timotheus-Brief finden wir viele Hinweise zum Dienst für die Zeit des Niedergangs in der Christenheit.

Kapitel 1: Die Leiden des Dieners
Kapitel 2: Die Aufgaben des Dieners
Kapitel 3: Die Hilfsmittel des Dieners
Kapitel 4: Der treue Herr des Dieners

Das Gebot der Gnade

Der erste Brief an Timotheus ist einer der vier Briefe, die der Apostel Paulus an Einzelpersonen geschrieben hat. Der vorliegende legt das Schwergewicht auf die Gottseligkeit oder Gottesfurcht. Das geht auch uns an, die wir am Ende der christlichen Zeitepoche leben. Und der Charakter Gottes, wie er in den Briefen an Timotheus und Titus vorgestellt wird, hat sich bis heute nicht verändert: Er ist ein Heiland-Gott, ein Gott der Liebe.

Timotheus war ein enger und treuer Mitarbeiter des Apostels der Nationen. Als Paulus von Ephesus nach Mazedonien weiterreiste, liess er Timotheus mit einem Auftrag in Ephesus zurück (Verse 3.5). Den Gläubigen in jener Stadt drohten zwei Gefahren.

  • Der Feind versuchte die christliche Lehre mit menschlichen, philosophischen Ideen zu vermischen (Verse 3.4).
  • Es gab Menschen aus dem Judentum, die die Gläubigen unter das Gesetz bringen wollten, das Gott am Sinai dem Volk Israel gegeben hatte.

Der Apostel behandelt vor allem den zweiten Punkt. Er zeigt, dass Gott das Gesetz gab, damit der Mensch erkennt, was vor Gott böse ist. Das Gesetz ist nicht die Lebensregel der Christen (Verse 8-10).

Vers 5 zeigt, was uns kennzeichnen sollte: Liebe aus reinem (aufrichtigem) Herzen, ein gutes Gewissen, das uns nicht anklagt, und einfältiges Gottvertrauen. Das wird uns auf dem guten Weg bewahren.

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Barmherzigkeit und Gnade

Das Gesetz vom Sinai konnte nur zeigen, wie böse und sündig wir Menschen in Gottes Augen sind. Es konnte keinem helfen, die Situation zu ändern. Wie anders ist da die Gnade Gottes!

In den Versen 12-17 stellt sich Paulus selbst vor, um klarzumachen, was die unumschränkte Gnade auf der Grundlage des Erlösungswerks des Herrn Jesus zustande bringt. Paulus war vor seiner Bekehrung ein Lästerer, Verfolger und Gewalttäter. Doch der Herr Jesus, den er verfolgte, trat ihm in den Weg, führte ihn zur Einsicht und zur Buße über sein böses Leben und zum Glauben an Ihn und sein Erlösungswerk. Nach seiner Bekehrung betrachtete sich Paulus als den ersten oder grössten Sünder, für den Jesus Christus in die Welt gekommen war. Wenn Er ihn errettet hat, wird Er auch jeden anderen, der aufrichtig Buße tut und an Ihn glaubt, erretten. Welch eine Barmherzigkeit Gottes hat dieser Mann erfahren! Ja, er spricht von überströmender Gnade, weil Gott ihn nicht nur errettet, sondern auch in seinen Dienst gestellt hat. Er kann nicht anders, als in Vers 17 einen Lobpreis anstimmen.

In Vers 18 kommt Paulus auf den besonderen Auftrag zurück, den er Timotheus gegeben hatte (vergleiche Verse 3 und 5). Er ermuntert ihn, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen und sich im persönlichen Gottvertrauen nicht erschüttern zu lassen. Es gab einige, die der Apostel mit Namen nennt, die über die Stimme ihres Gewissens hinweggingen. Dabei kamen sie so weit von der Wahrheit ab, dass Paulus mit apostolischer Autorität gegen sie handeln musste.

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Unser Heiland-Gott

Unser Gott ist ein Heiland-Gott, der an alle Menschen denkt. Es ist sein Verlangen, dass sie alle errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit über sich selbst und über Gott kommen. Unsere Aufgabe ist, für alle Menschen zu beten. Unser Reden mit Gott kann dabei verschiedene Formen annehmen je nach der Situation, die wir Ihm vorbringen. Manchmal wird das Gebet zu einem intensiven Flehen. Oft denken wir dabei an die anderen (Fürbitte), und für wie vieles können wir Gott danken!

Neben allen Menschen wird die Kategorie von Königen und hochgestellten Personen besonders hervorgehoben. Möchten wir mehr für die Verantwortlichen in der Regierung beten, damit wir bis zum baldigen Kommen unseres Herrn ein Leben in Gottesfurcht führen können. Ruhig und still bedeutet, dass wir uns in keiner Weise auffallend benehmen sollten.

Die Verse 5 und 6 zeigen die Grundlage, auf der alle Menschen errettet werden können. Jesus Christus ist auf die Erde gekommen und am Kreuz gestorben. Dabei hat Er alle gerechten Ansprüche Gottes erfüllt und ein Lösegeld bezahlt, das für alle Menschen ausreicht. Aber es kommt nicht automatisch allen zugut. Die Bibel kennt keine Allversöhnung. In den Genuss des Lösegeldes und damit der Errettung kommen nur die Menschen, die Buße tun und an Jesus Christus glauben. Die anderen gehen verloren. – Wichtig ist, dass wir die Botschaft des Heils verkündigen. Paulus hat es getan. Heute sollten wir das Evangelium den Menschen weitersagen.

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Männer und Frauen

Um diese Verse zu verstehen, müssen wir an die Aussage in Kapitel 3,15 denken. Dort erwähnt der Apostel den Grund für diesen Brief: «Damit du weisst, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes, das die Versammlung des lebendigen Gottes ist.» Es geht in unseren Versen um das Verhalten von gläubigen Männern und Frauen.

Vers 8: Wenn irgendwo (an jedem Ort) unter Menschen gebetet wird, sollen dies Männer tun. Da wo Verantwortung übernommen werden muss, sind die Männer angesprochen. Doch sie sollen «heilige Hände aufheben». Um in der Öffentlichkeit zu beten, z.B. in einer Zusammenkunft der Gläubigen, muss der persönliche Zustand des Beters vor Gott in Ordnung sein.

Der gläubigen Frau wird gesagt, dass sie sich in ihrem Äusseren so verhalten soll, wie es «Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen». Die Gottesfurcht hilft uns, praktische Fragen, z.B. über Mode und Kleidung, zu lösen. Diese Verse stimmen ganz mit anderen Stellen überein, die vom Platz der Unterordnung der Frau reden, den Gott ihr gegeben hat. Sie soll also nicht öffentlich eine Führung übernehmen, sei es im Gebet oder im Lehren. Zwei Gründe werden für diesen Platz der Unterordnung, den eine christliche Frau einnehmen sollte, angegeben. Erstens entspricht er der Schöpfungsordnung. Zweitens wird der Sündenfall erwähnt. Zwar sehen wir in 1. Mose 3, wie sowohl Adam als auch Eva in Sünde fielen, und Gott die erste Verantwortung auf Adam legt. Doch Adam fiel nicht, indem er wie Eva durch die Schlange betrogen wurde.

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Der Aufseherdienst

Gott möchte, dass in seinem geistlichen Haus – in der Versammlung – alles «anständig und in Ordnung» abläuft (1. Korinther 14,40). Damit dies auch praktisch verwirklicht wird, hat Er das Amt des Aufsehers oder Ältesten und das Amt des Dieners gegeben. Da wir heute keine Apostel und keine von Aposteln autorisierte Personen haben, die Älteste anstellen können, kennen wir keine amtlichen Aufseher mehr. Doch bis heute gibt es unter den Gläubigen in den örtlichen Versammlungen Männer, auf die die Beschreibung der Verse 2-7 zutreffen. Solche können den Dienst eines Aufsehers ausüben. An uns liegt es, diese Brüder und ihren Dienst anzuerkennen (1. Thessalonicher 5,12.13).

Man könnte den Aufseherdienst als eine Art von örtlich begrenztem Hirtendienst bezeichnen. Gläubige Männer, die an einem Ort einen solchen Dienst tun, haben ein fürsorgliches Auge für ihre Mitgläubigen und kümmern sich um sie (1. Petrus 5,1-3).

Wenn wir die Voraussetzungen sorgfältig lesen, fallen uns einige wichtige Punkte auf. Wer einen Dienst als Aufseher ausüben möchte, muss verheiratet sein und im persönlichen Leben bewiesen haben, dass er seiner Verantwortung als Familienoberhaupt nachgekommen ist. Unmöglich kann ein Neuling, d.h. ein Mensch, der erst vor Kurzem gläubig geworden ist, einen solchen Dienst ausführen. Und wie beurteilen aussenstehende Mitmenschen einen solchen Mann? Wer kein gutes Zeugnis von ungläubigen Nachbarn oder Arbeitskollegen hat, ist für einen Aufseherdienst ungeeignet.

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Diener und die Versammlung

Die Aufgabe eines Dieners umfasst nicht den geistlichen Zustand der Glaubenden, sondern die materiellen Belange der örtlichen Versammlung (z.B. die Verwaltung der materiellen Gaben oder die Betreuung und den Unterhalt des Versammlungsraums). Diener wurden nicht von Aposteln, sondern von den Gläubigen erwählt und bestimmt. Das gilt bis heute. Wer eine solche Aufgabe wahrnehmen möchte, muss die in den Versen 8-12 gegebenen Voraussetzungen erfüllen. Ein Beispiel von Dienern finden wir in Apostelgeschichte 6,1-6 (siehe auch 1. Korinther 16,3; 2. Korinther 8,18-22).

Eine schöne Illustration von Vers 13 ist das Leben von Philippus. Er war einer der sieben Dienern, die in Apostelgeschichte 6 erwählt wurden, um die Tische zu bedienen. Später wurde er ein Evangelist, der in vielen Städten die frohe Botschaft verkündete (Apostelgeschichte 8,5.40; 21,8).

Der 15. Vers ist ein Kernvers des ganzen Briefes. Aus diesem Brief lernen wir, wie wir uns als Gläubige, die zusammen die Versammlung Gottes bilden, zu verhalten haben, und zwar jeder an dem Platz, wo der Herr ihn hingestellt hat. – Der letzte Vers des Kapitels zeigt uns das Geheimnis der Gottseligkeit. Bei diesem Geheimnis geht es um die geheimnisvolle Kraft eines Lebens in Gottesfurcht. Diese verborgene Quelle liegt in der Offenbarung Gottes, wie Er sich in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt hat. Wie wichtig ist es, diese wunderbare Person – es ist unser Erlöser – immer besser kennen zu lernen. Er ist die Kraftquelle für das richtige Verhalten im Haus Gottes.

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Warnung vor falschen Lehren

Gott wohnt durch den Heiligen Geist in der Versammlung. Dieser Geist warnt jetzt in Vers 1 vor religiösen Verirrungen unter den Christen, die schon bald nach dem Heimgang der Apostel auftreten würden. Doch die hier aufgeführten irrigen Ansichten findet man auch heute noch in der Christenheit.

Das Abfallen vom Glauben bedeutet das Aufgeben der Wahrheit, wie sie uns in der Bibel mitgeteilt ist. Man gibt die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens auf und glaubt dafür an Lehren, deren Quelle Dämonen sind. Diese bösen Lehren haben praktische Auswirkungen auf das Leben der Menschen, wie Vers 3 zeigt. Da wird das, was der Schöpfer-Gott eingerichtet und gegeben hat, verboten. Tatsache aber ist, dass Gott uns alles schenken möchte, was wir in seiner Schöpfung finden. Wir dürfen es dankbar von Ihm annehmen und geniessen.

Timotheus hatte die Aufgabe, den Gläubigen in Ephesus diese ernsten Warnungen klar vorzustellen. Wenn er dies tat, war er ein guter Diener des Herrn.

Die Worte des Glaubens sind der Inhalt und die Worte der Lehre die Form der Wahrheit Gottes, d.h. was Gott uns mitgeteilt hat und wie Er es getan hat.

Die Gottseligkeit oder wahre Gottesfurcht wirkt sich sowohl im gegenwärtigen Leben als auch in der Zukunft aus. Heute darf der Gläubige mit ruhigem Gottvertrauen durchs Leben gehen. Und wie herrlich wird die Zukunft sein, wenn sich das ewige Leben in ihm ungehindert entfalten kann!

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Auf die biblische Lehre achten

Das Wort Gottes ist treu und zuverlässig. Doch es ist kein leichter Dienst, den Menschen dieses Wort weiterzugeben. Die Leute wollen es nicht so ohne Weiteres annehmen. Doch jeder Diener des Herrn kann sich vertrauensvoll auf den lebendigen Gott stützen.

Die Verse 11-15 sind wichtige Ermahnungen, die jeder, der dem Herrn dienen möchte, zu Herzen nehmen muss. Wenn unser Leben nicht vorbildlich ist und nicht mit dem übereinstimmt, was wir sagen, ist unser Zeugnis kraft- und wertlos.

Der Herr hat jedem von uns etwas gegeben, das wir im Dienst für Ihn einsetzen dürfen. Timotheus hatte eine besondere Gnadengabe. Doch es scheint, dass er sehr zurückhaltend war und dadurch in Gefahr stand, seine Gabe zu vernachlässigen. – Die Fortschritte, von denen Paulus in Vers 15 spricht, beziehen sich nicht nur auf das Glaubensleben im Allgemeinen, sondern auch auf den Dienst für den Herrn. Wenn Timotheus die Ermahnungen des Apostels zu Herzen nahm, würde er Fortschritte in seinem Dienst machen.

Es ist wichtig, dass den Gläubigen das Wort Gottes nahegebracht wird, denn es drohen ihnen auf dem Weg zur Herrlichkeit viele Gefahren. Sie werden daraus gerettet, wenn sie auf die Botschaft der Bibel hören und sie befolgen. Damit die Verkündigung bei den Zuhörern ankommt, muss der Diener des Herrn sich immer wieder im Licht Gottes prüfen und das wegtun, was im Widerspruch zum Herrn ist, aber auch die ganze Wahrheit des Neuen Testaments sorgfältig festhalten und ohne Abstriche weitergeben.

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Witwen in der Versammlung (1)

Im Haus Gottes, d.h. unter den Gläubigen, gibt es alte Männer, alte Frauen, junge Männer und junge Frauen. Timotheus sollte sich allen gegenüber richtig verhalten. Wie viel können wir aus den ersten zwei Versen für unser Benehmen lernen! Begegnen wir unseren älteren Geschwistern so, wie der Apostel dies vorstellt? Denken wir beim Umgang mit dem anderen Geschlecht daran, die nötige Distanz zu wahren?

Die Witwen hatten es zur Zeit von Timotheus nicht leicht. Es gab für sie keine staatliche Unterstützung. Wenn eine Witwe Kinder oder Enkel hatte, lag es an diesen, für ihre Mutter und Grossmutter zu sorgen. Auch wenn es heute vielerorts Witwenrenten gibt, haben diese Verse nichts von ihrer Bedeutung verloren. Gottes Wort ist an keine Zeitperiode gebunden, es ist ewig. Den Eltern das zu vergelten, was sie uns Kindern getan haben, umfasst mehr als materielle Unterstützung. Sie haben uns ihre Liebe erfahren lassen, für uns gesorgt und, wenn sie gläubig waren, sich bemüht, uns in der Zucht und Ermahnung des Herrn zu erziehen. Vergelten wir ihnen etwas davon?

Witwen, die keine Nachkommen hatten und auf sich allein gestellt waren, hatten nur Gott, auf den sie sich stützen konnten. Er ist es, der angeordnet hat, dass wirkliche Witwen von der Versammlung unterstützt werden (Vers 16).

Christen, die es versäumen, für die Ihren zu sorgen, verhalten sich schlechter als ein Ungläubiger. Welch ein trauriges Zeugnis vor der Welt!

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Witwen in der Versammlung (2)

Gott, der unsere Herzen durch und durch kennt, weiss, wie schnell es passieren kann, dass jemand ungerechtfertigt eine Unterstützung bezieht. Deshalb werden in den Versen 9 und 10 klare Voraussetzungen aufgeführt, die eine Witwe erfüllt haben musste, um ins Verzeichnis aufgenommen zu werden. Eine gläubige Frau, die in ihren guten Tagen anderen ihre Hilfe erwiesen hat, wird erfahren, dass Gott sie in alten und einsamen Tagen nicht vergisst.

Jüngere Witwen, die materiell gut gestellt sind, aber keine eigentliche Aufgabe mehr haben, stehen in grosser Gefahr, auf ungute Wege zu kommen, die zu ihrem Schaden sind. Das Wort Gottes warnt an verschiedenen Stellen vor Müssiggang. Das geht nicht nur die jüngeren Witwen, sondern uns alle an.

In Vers 14 haben wir einen persönlichen Hinweis des Apostels, den Gott in sein inspiriertes Wort aufgenommen hat. Der Herr möchte nicht, dass jüngere Witwen durch ihr Verhalten den ungläubigen Menschen einen berechtigten Anlass geben, den christlichen Glauben zu schmähen.

Der 16. Vers wiederholt das in Vers 4 Gesagte und macht klar, dass die örtliche Versammlung kein allgemeiner Unterstützungsverein ist. Die verantwortlichen Brüder sollen sorgfältig darauf achten, wirklich nur solche Witwen zu unterstützen, die keine andere Hilfe haben.

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Besonnen urteilen und handeln

Die Verse 17-21 behandeln das Verhalten gegenüber den Ältesten in der örtlichen Versammlung. Es gab solche, die ihre Aufgabe wahrnahmen, ohne öffentlich zu lehren. Andere aber standen durch ihre öffentliche Verkündigung mehr im Rampenlicht und waren dadurch auch mehr der Kritik ausgesetzt.

Mit der doppelten Ehre werden zwei Seiten angesprochen: Es handelt sich einerseits um die Achtung und anderseits um die materielle Unterstützung solcher Männer. Siehe die Zitate in Vers 18.

Älteste sind eher der Kritik ausgesetzt als andere Gläubige. Deshalb sollte eine Klage gegen sie nur dann angenommen werden, wenn sie wirklich gut bezeugt war. Im Weiteren haben Gläubige, die einen Ältestendienst ausüben, eine sehr grosse Verantwortung. Wenn sie in Sünde fallen, müssen sie vor allen überführt werden, um die anderen vorsichtiger zu machen. Der Dienst von Timotheus war nicht leicht. Er durfte sich in keiner Weise beeinflussen lassen, weder für die einen noch gegen die anderen.

Das Auflegen der Hände bedeutet, dass man sich mit einer Person und ihrem Verhalten einsmacht. Um sich dadurch nicht mit etwas Verkehrtem oder Bösem zu verbinden, musste Timotheus beim Händeauflegen sehr vorsichtig sein. Er brauchte aber nicht nur Ermahnung, sondern auch Ermunterung und Zuspruch. Beides erfuhr er von Paulus. – In den Schlussversen finden wir die wichtige Aussage, dass es nichts gibt, das auf die Dauer verborgen bleiben kann. Früher oder später kommt alles ans Licht.

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Gottesfrucht und Genügsamkeit

In den Versen 1 und 2 geht es um das Verhalten der Sklaven, die an den Herrn Jesus glaubten. Sie sollten ihre Herren ehren, damit durch ihr Verhalten keine Unehre auf den Namen Gottes und die christliche Lehre fiel. Es gab auch Sklaven, die gläubige Herren hatten. In ihrer Stellung vor Gott waren Sklaven und Herren Brüder in Christus. Diese Vertrautheit durften die Sklaven nicht missbrauchen. Was ihr Platz in der Welt betraf, mussten sie ihre Brüder als Herren (Autorität) anerkennen und ihnen besonders gut dienen.

Heute haben wir «die gesunden Worte, die unseres Herrn Jesus Christus sind», schriftlich in Händen. Sie umfassen das ganze Neue Testament. Wer sich dieser Autorität (des Wortes) nicht beugt, sondern etwas anderes lehrt, fällt unter das Urteil der Verse 4 und 5.

Ein Leben in Gottesfurcht ist ein Gewinn, wenn man mit dem zufrieden ist, was man auf der Erde besitzt. Als Glaubende sind wir nicht von dieser Welt, sondern Himmelsbürger. Zudem haben wir nichts in die Welt hineingebracht und werden auch nichts mitnehmen. Wir sind nur Verwalter von dem, was der Herr uns an irdischen Gütern anvertraut hat.

Vergessen wir nicht, dass wir als Gläubige neben dem neuen Leben noch die alte Natur haben. Die Wurzel der Geldliebe oder Habsucht steckt auch in uns. Sie wird, wenn wir nicht wachsam sind, auch in unserem Leben Schosse treiben. Wie schnell geschieht es, dass auch ein Gläubiger reich werden will! Die aufgeführten Konsequenzen werden nicht ausbleiben.

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Der gute Kampf des Glaubens

Was können wir tun, wenn in uns das Verlangen aufkommt, reich zu werden? Vers 11 fordert uns auf, diese Dinge zu fliehen und gleichzeitig nach praktischer Gerechtigkeit, Abhängigkeit vom Herrn, Gottvertrauen, Liebe, Ausharren und Sanftmut des Geistes zu streben.

Es ist nicht so leicht, ein Leben in Gottesfurcht zu führen. Der Feind will nicht, dass Gott durch das Leben der Seinen in dieser Welt geehrt wird. Darum gibt es Kampf. Um in der uns umgebenden verführerischen materialistischen Welt das ewige Leben wirklich auszuleben, ist Energie des Glaubens nötig.

Das Gebot in Vers 14 umfasst alle Anweisungen, dieses Briefes. Es geht um alles, was zu einem Leben echter Gottesfurcht notwendig ist. Wir müssen es bis zum Kommen des Herrn bewahren, d.h. selbst ausleben und anderen weitergeben. Weil es hier um unsere Verantwortung geht, wird die Erscheinung unseres Herrn und nicht sein Kommen zur Entrückung erwähnt.

Den Reichen in Vers 17 hat Gott materiell viel anvertraut, ohne dass sie danach gestrebt haben. Sie sollen ihren Reichtum nicht als Sicherheit betrachten, sondern freigebige Verwalter ihres Besitzes sein.

Das anvertraute Gut umfasst die Glaubenswahrheiten, die Gott uns durch sein Wort übergeben hat. Wir sollen sie treu bewahren und uns von allem wegwenden, was an menschlichen Ideen ins Christentum eingedrungen ist. Für ein solches Leben nach Gottes Gedanken und zur Ehre des Herrn dürfen wir uns ganz auf seine Gnade stützen.

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Glaube und Dienst

Dieser Brief ist der letzte inspirierte Brief des Apostels Paulus. Er schrieb ihn aus dem Gefängnis in Rom kurz vor seinem Märtyrertod (2. Timotheus 4,6). Der Verfall des christlichen Zeugnisses war bereits so weit fortgeschritten, dass Paulus von einem grossen Haus anstatt vom Haus Gottes sprach. Doch auch in den Tagen des Niedergangs bleibt der Herr treu. So können die, die Ihm entschieden folgen wollen, stets mit seiner Hilfe, Gnade und Kraft rechnen.

Der Apostel versichert seinem jüngeren Mitarbeiter, den er als sein geliebtes Kind bezeichnet, dass er in seinen Gebeten unablässig an ihn denkt. Auch wir dürfen in der Fürbitte füreinander einstehen, damit keiner, der dem Herrn in persönlicher Treue nachfolgen möchte, den Mut verliert.

Zudem wünschte Paulus, den Timotheus nochmals zu sehen. In 2. Timotheus 4,9 fordert er ihn auf, bald zu kommen. Der Apostel würde sich in seinen traurigen Umständen freuen, diesen treuen Mitarbeiter nochmals zu sehen. Wie schön ist das Zeugnis, das der Grossmutter und der Mutter von Timotheus ausgestellt wird! Sie hatten einen ungeheuchelten Glauben. Ein ebenso echter Glaube wohnte auch in Timotheus.

Timotheus scheint ein zaghafter Mann gewesen zu sein. Darum ermuntert Paulus seinen Mitarbeiter, die vom Herrn empfangene Gabe auch auszuüben. Weil Gott uns seinen Heiligen Geist gegeben hat, braucht der Gläubige sich in Notzeiten nicht zu fürchten. Er darf in einer Geisteshaltung, die von Kraft, Liebe und Besonnenheit geprägt ist, den Weg gehen.

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Festhalten und treu bleiben

Zu jener Zeit war das christliche Zeugnis bereits nicht mehr so kraftvoll wie zu Beginn. Zudem war Paulus, der grosse Prediger des Evangeliums, im Gefängnis. Viele Gläubige hatten sich von ihm abgekehrt (Vers 15). Aber das Evangelium selbst hatte nichts von seiner errettenden Kraft eingebüßt. Timotheus sollte daran denken, auf was für einer unerschütterlichen Grundlage seine Errettung ruhte. Das würde ihm helfen, ohne sich zu schämen, für den Herrn Jesus zu zeugen und Leiden um des Evangeliums willen zu ertragen.

Paulus war im Gefängnis, weil er ein treuer Herold (= Prediger), Apostel (= Gesandter des Herrn) und Lehrer der Nationen war. Aber er schämte sich nicht, denn er wusste, dass er sein Vertrauen auf den Sieger von Golgatha gesetzt hatte und nicht enttäuscht würde.

Die Aufforderung in Vers 13 richtet sich auch an uns. Wir sollen das ganze Wort Gottes festhalten, und zwar in der Form, in der es zu uns gekommen ist. Gott hat uns in der Bibel alle seine Gedanken mitgeteilt. Dazu hat Er über einen Zeitraum von ca. 1600 Jahren verschiedene Schreiber benutzt, aber alle durch seinen Geist inspiriert. An uns liegt es, dieses Ganze in seiner göttlichen Form festzuhalten und zu bewahren. Wir wollen keinen Teil der Bibel als unwichtig oder nebensächlich abwerten und beiseite lassen.

Als sich bereits viele Christen vom Apostel abgewandt hatten, gab es solche wie Onesiphorus, der keine Mühe scheute, um den Apostel im Gefängnis zu ermuntern. Der Herr wird ihn dafür belohnen.

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Soldat, Sportler, Ackerbauer

Der zweite Timotheus-Brief ist sehr persönlich gehalten. Einerseits schüttet der Apostel seinem treuen Freund das Herz aus, denn der Zustand unter den Christen drückt ihn nieder. Anderseits ermuntert er den Briefempfänger, den Dienst in persönlicher Treue weiterzuführen. Dabei sollte er sich ganz auf die Gnade stützen und in ihr erstarken.

Seitdem das Wort Gottes abgeschlossen ist, gibt es keine neuen Offenbarungen mehr. Jetzt geht es darum, die Lehre des Neuen Testaments weiterzugeben. Timotheus sollte das von Paulus Gehörte solchen anvertrauen, die ihrerseits andere belehren konnten. Das ist bis heute der Weg, auf dem die Wahrheit Gottes unter den Gläubigen weitergereicht wird. Wir alle besitzen eine Bibel. Aber der Herr hat Brüder befähigt, die Lehre verständlich zu machen und zu erklären. Auf sie sollen wir hören, um Fortschritte im Verständnis der Gedanken Gottes zu machen.

In den Versen 3-6 gebraucht der Apostel drei Bilder aus dem täglichen Leben, um verschiedene Merkmale eines guten Dieners des Herrn aufzuzeigen. Der Soldat, der sich als Söldner anwerben lässt, löst sich vom zivilen Leben, um sich ganz für den einzusetzen, der ihn angeworben hat. Der sportliche Wettkämpfer muss sich an die Regeln halten, wenn er gewinnen will. Andernfalls wird er disqualifiziert. Der Ackerbauer muss arbeiten und Geduld haben, bevor er Früchte ernten kann. – Wer dem Herrn dienen möchte, muss es von Herzen für Ihn tun, sich an die Anweisungen der Bibel halten und mit Geduld und Ausdauer arbeiten.

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Gute und schlechte Arbeiter

Der Inhalt des Evangeliums, das Paulus verkündigt hatte, war eine Person. Es ist der auferstandene Erlöser, der als Nachkomme Davids auch einen Anspruch auf den Thron Gottes auf der Erde hat. Weil Paulus dieses gepredigt hatte, war er nun im Gefängnis. Aber dadurch war die Botschaft nicht gebunden. Andere übernahmen die Verkündigung. Paulus erduldete alle diese Leiden, damit das Evangelium weiter gefestigt und verbreitet wurde. Aber die sühnenden Leiden unseres Herrn am Kreuz waren nötig, damit überhaupt ein Evangelium gepredigt werden kann.

In den Versen 11-13 haben wir die Regierungswege Gottes, d.h. sein Handeln mit uns entsprechend unserer Verantwortung. Aber seine Regierungswege mit uns gehen nie gegen seine Vorsätze und seine Gnade. Das sagt Vers 13: «Er bleibt treu.» Welch ein Trost!

Eine Warnung an uns alle finden wir in Vers 14. Diskussionen über die Bibel führen nie zum Ziel. Sie nützen den Diskutierenden nichts und schaden den Zuhörern. Unsere Aufgabe ist es, das Wort der Wahrheit wie ein Arbeiter, der seinen Beruf beherrscht, recht zu teilen oder «in gerader Richtung zu schneiden». Es ist also wichtig, dass wir eine fundierte Kenntnis des Wortes Gottes und der Zusammenhänge in der Bibel haben. Dann werden wir in der Lage sein, ihre Botschaft klar verständlich weiterzugeben. – Wenn das Wort Gottes aber falsch geteilt wird, werden die Hörer verwirrt und in Zweifel gestürzt, so dass ihr Glaube ins Wanken gerät. Siehe das Beispiel in den Versen 16-18!

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Gefässe zur Ehre und zur Unehre

Der Verfall des christlichen Zeugnisses in der Welt und die Untreue von uns Menschen sind gross. Wo finden wir Halt? Auf dem festen Grund Gottes. Er hat ein doppelseitiges Siegel. Auf der einen Seite steht: «Der Herr kennt die, die sein sind.» Auch wenn wir im Wirrwarr der Christenheit nicht immer wissen, ob jemand wirklich Leben aus Gott hat oder nicht, der Herr weiss es. Auf der Rückseite des Siegels steht: «Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.» Das ist unsere persönliche Verantwortung. Jeder Glaubende wird zu einem Leben nach Gottes Willen aufgefordert und das bedeutet Trennung von jeder Art von Bösem.

Die Verse 20-22 zeichnen ein Bild der heutigen Situation in der Christenheit. Gläubige und Ungläubige leben nebeneinander. Alle nennen sich Christen. Wer in diesem grossen Haus zur Ehre und zum Nutzen des Hausherrn leben möchte, muss sich von den Gefässen zur Unehre absondern. Er darf mit denen zusammen einen gemeinsamen Glaubensweg gehen, die den Herrn ebenfalls aus reinem Herzen anrufen und in persönlicher Reinheit vorangehen wollen.

Streitfragen zu erörtern führt nur zu Streitigkeiten. Ein guter Knecht des Herrn soll nicht streiten, auch nicht mit Worten. Es wird unter den Gläubigen zwar immer wieder Konflikte geben. Da ist es wichtig, dass ein Diener des Herrn milde reagiert, das Wort gut kennt und die Widersacher in Sanftmut zurechtweist. Vielleicht schenkt es dann der Herr, dass solche, die verkehrt liegen, zur Einsicht und zur Umkehr kommen.

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Verfall und Verführung

Was wir zu Beginn des 3. Kapitels finden, sind Merkmale unserer Tage. Die ab Vers 2 beschriebenen Menschen haben eine Form der Gottseligkeit, indem sie sich Christen nennen. Aber sie verleugnen deren Kraft, d.h. sie haben nicht Buße getan und sind nicht von neuem geboren. Es sind also dem Bekenntnis nach Christen – keine Juden, Moslems oder Heiden. Heute leben wir in einer Umgebung, in der Egoismus, Habsucht, Eigendünkel, Hochmut, Undankbarkeit normal sind. Man verachtet alles, was von Gott kommt. Ehe und Familie im biblischen Sinn betrachtet man als überholt. Wichtig sind die Selbstverwirklichung und das Vergnügen.

Wie soll sich da ein gläubiger Christ verhalten? «Von diesen wende dich weg.» Das bedeutet persönliche Trennung vom Bösen. Unsere Aufgabe als Kinder Gottes ist nicht, all das Unbiblische in der Welt anzuprangern und Moral zu predigen, sondern den Menschen das Evangelium zu bringen. Wir wollen ihnen den Heiland der Welt vorstellen, der auch ihr Erretter sein will. Aber nur ein Leben echter Gottesfurcht kann unseren Worten das nötige Gewicht geben.

In den Versen 6-9 werden verführerische Irrlehrer beschrieben, die heute viele Menschen betören. Ähnliches gab es schon zur Zeit Moses. Die Zauberer vor dem Pharao, die Mose widerstanden, versuchten das nachzuahmen, was Gott wirkte (2. Mose 7,10-13.22; 8,3). Die heutigen Irrlehrer kommen meistens auch mit der Bibel. Doch sie verdrehen die Worte Gottes. Der Herr wird ihre Verkehrtheit einmal offenbar machen.

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Hilfsquellen für den Diener

Nach der Beschreibung der schweren Zeiten der letzten Tage folgt ein persönliches Wort des Apostels an Timotheus: «Du aber …» Das darf jeder von uns für sich nehmen.

Beachten wir die Reihenfolge in Vers 10! Die christliche Lehre, wie wir sie im Neuen Testament finden, ist die Grundlage für ein Gott wohlgefälliges Verhalten. Das Leben von Paulus war von Gottvertrauen, Langmut, Liebe und Geduld geprägt. Aber weil er seinem Herrn so treu nachfolgte und das Evangelium der Gnade freimütig verkündigte, wurde er vielerorts von Juden und Heiden verfolgt. Wie viele Leiden hat er für seinen Herrn erduldet! Je entschiedener wir unserem Herrn nachfolgen und nur für Ihn leben wollen, umso eher werden auch wir etwas von der Ablehnung und Verfolgung von Seiten der Menschen um uns her zu spüren bekommen.

Doch wir wollen nicht aufgeben, sondern dem Herrn und seinem Wort treu bleiben. Wie wichtig sind die Verse 15-17! Die Bibel, auf die wir uns stützen, ist kein gewöhnliches Buch. Alle 66 Bücher, aus denen die Bibel besteht, sind wörtlich von Gott inspiriert. Sein Wort ist absolut verlässlich.

Das geschriebene Wort Gottes zeigt uns den Weg zum Heil. Es weist uns auf den alleinigen Erlöser Jesus Christus hin. Und wer an Ihn glaubt, empfängt aus Gottes Wort Belehrung, Zurechtweisung und Unterweisung für seinen Glaubensweg. Die Bibel gibt Antwort auf alle Fragen und zeigt uns den richtigen Weg. Der Heilige Geist, der in jedem Glaubenden wohnt, schenkt täglich die Kraft, dem Wort zu gehorchen.

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Vollführe den Dienst!

Der Apostel Paulus sah den Niedergang des christlichen Zeugnisses auf der Erde voraus. Der Verfall begann, als er noch lebte. Doch er wusste, dass sich der Zustand verschlimmern würde. Heute erleben wir die Realität von Vers 3. Es ist erschreckend, wie viele Ideen und Lehren in der Christenheit zirkulieren. Da gelten die Worte des Apostels an Timotheus auch uns. Er sollte in aller Nüchternheit das Wort Gottes predigen. Wenn er gläubige Zuhörer hatte, sollte das Wort zu ihrer geistlichen Auferbauung dienen, und wenn die Zuhörer noch ungläubig waren, durfte er ihnen das Evangelium, die herrliche Botschaft vom Heiland der Welt, weitersagen. Diese Doppelverantwortung haben auch wir. Vielleicht merken wir, dass Gläubige um uns her in Gefahr stehen, verführt zu werden und sich von der Wahrheit abzukehren. Dann gilt es zu überführen, vielleicht auch zurechtzuweisen und mit aller Langmut und Lehre zu ermahnen.

Paulus sieht in den Versen 6-8 seinen Märtyrertod vor sich. Sein Glaubenslauf ist beinahe zu Ende. Den Kampf des Glaubens hat er gekämpft, das Glaubensgut verteidigt und bewahrt. Er weiss, dass der Herr Jesus ihn am Richterstuhl mit der Krone der Gerechtigkeit belohnen wird. Aber nicht nur ihn. Die Krone der Gerechtigkeit ist die Anerkennung des Herrn für ein Leben, das Ihm wohlgefällt. Diese Belohnung liegt für jeden der Seinen bereit, der in Treue und Hingabe für Ihn gelebt hat. Spornt uns diese Krone nicht an, uns mehr für Ihn einzusetzen?

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Der Herr bleibt treu!

Wie ergreifend sind die persönlichen Worte des Apostels an Timotheus, mit denen dieser Brief schliesst! Es war sein Herzenswunsch, ihn vor seinem Tod nochmals zu sehen. Weil der Winter bevorstand, bat er ihn, den Mantel mitzubringen, so dass er sich in der Gefängniszelle ein wenig gegen die Kälte schützen konnte (Verse 13.21). Auch die Bücher und Pergamente sollte er mitbringen. Ihr Inhalt war sicher zum Trost und zur Ermunterung des Herzens des Apostels.

Gott schenkte ihm auch Ermunterungen. Lukas harrte in diesen schweren Tagen bei ihm aus. Markus, der einst als Diener versagt hatte, war ihm jetzt nützlich zum Dienst.

Doch er musste kurz vor seinem Tod manches Schwere erleben. Demas, einer seiner Mitarbeiter, war von der Welt angezogen worden. Alexander war böse gegen ihn aufgetreten. Zu seiner ersten Gerichtsverhandlung begleitete ihn keiner der Glaubensbrüder. Schämten sie sich oder hatten sie Angst?

Aber er durfte den Beistand und die Hilfe seines Herrn erfahren. Er bekam sogar eine Gelegenheit, vor dem kaiserlichen Gericht das Evangelium zu verkündigen. Er verteidigte sich nicht, sondern stellte jenen hochrangigen Römern den Herrn Jesus als Heiland vor. Mit dem Rachen des Löwen, aus dem er gerettet wurde, ist sicher die Gewalt des Kaisers gemeint. Doch Paulus erwartete keine Errettung mehr aus den Umständen. Er schaute vorwärts ans Ziel. Die Zurückbleibenden vertraute er der Gnade des Herrn an (Vers 22).

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