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Leseplan: Frieden mit Gott
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Einleitung

Der Römer-Brief belehrt uns über die grundlegenden Elemente unserer Errettung. Wir lernen hier vor allem, was Gott getan hat, als wir uns zu Ihm bekehrten. Dieser Brief hat eine klare Struktur, die uns hilft, die einzelnen Aussagen besser zu verstehen. Darum geben wir hier eine kurze Übersicht:

Kapitel 1,1-17: Einleitung
Diese einführenden Verse machen uns mit dem Thema dieses Briefs bekannt: Es ist das Evangelium Gottes.

Kapitel 1,18 – 5,11: Das Problem der Sünden
Wir haben alle gesündigt und sind darum schuldig vor Gott. Doch wir müssen nicht verzweifeln. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist am Kreuz gestorben. Wer an Ihn und sein Erlösungswerk glaubt, wird von Gott von jeder Schuld freigesprochen und als gerecht erklärt.

Kapitel 5,12 – 8,39: Das Problem der Erbsünde
Als Nachkommen Adams besitzen wir alle in uns die Sünde, dieses böse Prinzip, das uns zum Sündigen zwingt. Um von dieser Macht befreit zu werden, sind wir mit Christus der Sünde gestorben. Gott rechnet uns bei der Bekehrung den Tod des Herrn Jesus an. Darum müssen wir nicht mehr sündigen.

Kapitel 9 – 11: Der Weg Gottes mit Israel
Gottes Heilsangebot richtet sich ohne Unterschied an alle Menschen. Doch auch die speziellen Verheissungen für das Volk Israel werden sich alle erfüllen.

Kapitel 12 – 16: Die Antwort des Glaubenden
Der Erlöste darf in seinem Leben Gott durch Hingabe und Gehorsam eine Antwort auf seine wunderbare Errettung geben.

Römer 1,1-7

Der Brief an die Römer behandelt die Frage, wie ein sündiger Mensch mit dem heiligen Gott versöhnt werden kann. Er zeigt, dass dies nur auf der Grundlage des Opfers von Jesus Christus möglich ist.

Nach dem belehrenden Teil (Kapitel 1 – 11) folgen praktische Ermahnungen und Hinweise für alle, die durch den Glauben an Jesus Christus und sein am Kreuz vollbrachtes Erlösungswerk Frieden mit Gott haben.

Der inspirierte Schreiber dieses Briefs ist Paulus, der seine Botschaft mit der Autorität eines berufenen Apostels weitergibt. Bereits in den ersten Versen kommt er auf den Inhalt seiner Mitteilung zu sprechen. Es ist das Evangelium: eine gute Botschaft, die aus dem Herzen Gottes kommt. Das Hauptthema des Evangeliums Gottes ist sein Sohn, der als Mensch Jesus Christus hier gelebt und den Tod am Kreuz erlitten hat, aber aus den Toten auferstanden ist. Wir glauben an einen lebenden Herrn.

Wenn der Apostel Paulus von seinem Dienst spricht, sagt er, er habe sein Apostelamt empfangen, um die Menschen zum Glaubensgehorsam zu führen. Es braucht Glauben, um das zu erfassen, was Gott in der Bibel sagt. Aber ebenso wichtig ist, dass man diese göttlichen Anweisungen auch befolgt. Dazu ist Gehorsam nötig.

Die Empfänger dieses Briefes waren zunächst die gläubigen Christen in Rom. Aber das Evangelium richtet sich an alle Menschen. Darum gilt die Botschaft dieses Briefes auch uns.

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Paulus und die Gläubigen in Rom

Wenn der Apostel Paulus an die Gläubigen in Rom dachte, konnte er Gott danken, denn sie lebten ihren Glauben Tag für Tag aus. Ein solches Leben hinterliess in der ganzen Welt ein Zeugnis für Gott. Doch wenn er für diese Glaubenden betete, brachte er auch einen Wunsch seines Herzens vor Gott: Er wäre gern einmal zu ihnen nach Rom gekommen, um jenen Christen «etwas geistliche Gnadengabe mitzuteilen». Das bedeutet, dass er ihnen gern das Wort Gottes verkündigt hätte, entsprechend dem Auftrag, den er vom Herrn empfangen hatte. Zudem hoffte er, dass dieser Besuch zur gegenseitigen Ermunterung sein würde.

Schliesslich wünschte Paulus, dass durch seinen Dienst bei den Glaubenden in Rom etwas Frucht für Gott entstehen möchte. Die Briefempfänger waren schon bekehrt. Sie kannten aber noch nicht alles, was Gott am Tag ihrer Bekehrung gewirkt hatte. Darum wollte er ihnen das Evangelium verkündigen, indem er ihnen die grossen Heilstatsachen erklärte (Vers 15).

Das Evangelium ist Gottes Kraft. Es ist nicht nur eine Lehre, sondern das Wort Gottes, das Menschen, die es im Glauben annehmen, verändert. Es rettet die Glaubenden für Zeit und Ewigkeit. Es zeigt uns aber auch Christus, der am Kreuz die Strafe Gottes für unsere Sünden und das Gericht Gottes für die Sünde und ertrug. Auf der Grundlage dieses Werkes kann sich Gottes Gerechtigkeit im Evangelium offenbaren: Der Glaubende wird gerecht gesprochen.

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Die gottlosen Heiden

Von Kapitel 1,18 bis Kapitel 5,11 wird nun das Problem der Sünden der Menschen behandelt.

Jeder Mensch hat die Rechtfertigung aus Glauben nötig, denn jeder hat gesündigt und somit den Zorn Gottes auf sich gezogen. Jeder ist vor Gott verantwortlich, auch der, der die Bibel nicht kennt. Gott hat in der Schöpfung sowohl seine Kraft als auch seine Göttlichkeit offenbart, «damit sie ohne Entschuldigung seien».

Aber anstatt sich vor Gott, dem Schöpfer, zu beugen und Ihn zu verehren, hat der Mensch sich seit den Tagen Noahs von Gott weg dem Götzendienst zugewandt. Davon reden die Verse 21-23.

Und was ist die Folge, wenn der Mensch Gott den Rücken kehrt und nur nach seinen Begierden lebt? Bis heute geht Götzendienst mit sittlichem Verfall einher. Das finden wir in den Versen 24 und 25.

Doch es führt noch weiter. In den Versen 26 und 27 haben wir die Unmoral, in die Gott die Menschen laufen lässt, die nichts von Ihm wissen wollen. Sowohl lesbische Praxis als auch Homosexualität ist Sünde in Gottes Augen.

In Vers 28 steht zum dritten Mal in diesen Versen, dass Gott sie hingegeben hat. Dann folgt eine lange Liste von Ausdrücken, wovon einige mit Gewalttätigkeit zu tun haben. Es ist eine schreckliche Tatsache im Leben und in der Geschichte der Menschen, dass sie voll Gewalttat und Blutvergiessen sind.

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Die selbstgerechten Menschen

In den ersten fünf Versen werden jetzt Menschen beschrieben, die anständig leben wollen. Sie kommen ihren Pflichten nach und verwerfen grobe Sünden. Aber sie richten die, die nicht so leben wie sie. Und diesen Richtgeist, der oft milde mit sich selbst und streng mit den anderen ist, verurteilt Gott. Doch Er muss den Anständigen noch etwas Zweites vorhalten: Sie lassen sich nicht durch die Güte Gottes zur Buße leiten. Er greift in ihr Leben ein, aber anstatt Buße zu tun, sind sie störrisch und kehren nicht um. Auch sie werden Gottes gerechtes Gericht empfangen.

Die Erwähnung des Gerichts Gottes führt in den Versen 6-16 zu einigen grundsätzlichen Tatsachen über sein Handeln im Gericht. Gott richtet jeden nach dem, wie er wirklich gelebt hat (nach seinen Werken).

In Vers 7 haben wir das, was Gott anerkennt; aber nur ein bekehrter Mensch kann so leben, wie es hier steht.

In den Versen 8 und 9 haben wir, was Gott verurteilt. Dies betrifft den unbekehrten Menschen. Wenn Gott richtet, berücksichtigt Er das Mass der Kenntnis von Ihm und seinem Willen (Verse 9.10).

Die ernste Schlussfolgerung in den Versen 12 und 16 ist, dass alle Menschen unter das Gericht Gottes fallen, weil sie getan haben, was Ihm missfällt. Wie kann man diesem Tag des Gerichts entfliehen? Nur durch den Glauben an den Herrn Jesus, der gesagt hat: «Wer an mich glaubt, wird nicht gerichtet.»

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Die religiösen Juden

Bis jetzt haben wir zwei Gruppen von Menschen gesehen: die Unmoralischen und die Anständigen. Jetzt kommt noch eine dritte Kategorie vor uns: die Religiösen. Sie werden uns anhand der Juden geschildert. Der religiöse Mensch kennt, liest und hört Gottes Wort, tut es aber nicht. Gott verurteilt drei Verhaltensweisen solcher Leute.

Die Verse 17-20 schildern den Hochmut religiöser Menschen. Sie sind stolz darauf, die Bibel zu besitzen und eine äusserliche Beziehung zu Gott zu haben. Sie meinen, alles richtig beurteilen und andere führen zu können. Welch eine Anmassung! Als Glaubende wollen wir daraus lernen, bescheiden zu sein, nicht hoch von uns zu denken und in echter Demut zu leben.

Zu den Versen 21-24 könnte man sagen: Der religiöse Mensch äussert sich als Moralapostel. Er predigt Wasser und trinkt Wein, wie man so sagt. Wer das Wort Gottes nur predigt, aber nicht danach lebt, schadet dem Namen Gottes. Er bringt Gott in Verruf, der die Anordnungen in der Bibel gegeben hat.

Die Beschneidung ist das äussere Zeichen der Zugehörigkeit zur jüdischen Religion. Wenn ein Jude aber trotz seiner Beschneidung ungerecht und ungehorsam lebt, ist er ein Gesetzes-Übertreter. Er steht auf der gleichen Stufe wie ein Nicht-Jude. Er bildet sich auf die Zugehörigkeit zur richtigen Religion etwas ein, ist aber innerlich weit von Gott entfernt. Darum spricht Paulus in Vers 29 von der Beschneidung des Herzens. Damit meint er den Gehorsam gegenüber Gott und seinem Wort. Das ist entscheidend.

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Kritische Fragen

Dieser Abschnitt ist nicht so leicht zu verstehen. Doch der Apostel möchte in diesen Versen drei falschen menschlichen Schlussfolgerungen entgegentreten.

Die Juden besassen das Wort Gottes (das Alte Testament). Bewies nun der Unglaube von einigen dieser religiösen Menschen, dass Gottes Wort mangelhaft ist? Nein, das kann nicht sein. Gott ist treu, sein Wort ist vollkommen und Er steht zu seinen Aussagen (Verse 1-4).

In den Versen 5-7 wird das Gericht Gottes in Frage gestellt. Wenn das ungerechte Verhalten des Menschen die Herrlichkeit Gottes erst recht hervorhebt, ist Er dann nicht ungerecht, wenn Er das Böse richtet? Auch dieser verkehrten Schlussfolgerung widersteht der Apostel, indem er sagt: «Das sei ferne!»

Die dritte falsche Schlussfolgerung ist noch schlimmer. Man sagt: Böses fördert das Gute. Das wird im Ausspruch: «Lasst uns das Böse tun, damit das Gute komme!», behauptet. Eine solche Aussage ist nicht nur verkehrt, sie offenbart auch eine böse innere Einstellung. Darauf antwortet der Apostel: Wer so spricht, den wird das gerechte Gericht Gottes treffen.

Aus diesen Versen lernen wir drei Tatsachen:

  • Der Mensch kann das Gute von Gott nur verderben.
  • Alles Böse wird von Gott gerichtet und bestraft.
  • Doch Gott kann aus dem Bösen Gutes hervorbringen. Denken wir nur an Golgatha! Der Hass der Menschen hat Jesus Christus ans Kreuz gebracht. Aber sein Opfertod wurde zur Grundlage der Errettung für jeden, der Buße tut und an Ihn glaubt.

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Alle Menschen sind schuldig

In diesem Abschnitt finden wir das abschliessende Urteil Gottes über alle Menschen, egal zu welcher der drei vorgestellten Gruppen jemand gehört.

Alle Menschen sind schuldig, denn alle haben gesündigt. Sieben Bibelstellen aus dem Alten Testament belegen dies. Der Mensch ist im Kern verdorben. Kein Gerechter, keiner in Übereinstimmung mit Gott, alle unbrauchbar für Ihn! Aber der Mensch sündigt auch mit seinen Worten (Verse 13.14). Und sein Tun ist sündig (Verse 15-17). Das letzte Zitat: «Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen», zeigt, dass auch das Innere des Menschen und seine Beweggründe sündig sind.

Wie niederschmetternd lautet das Urteil Gottes in Vers 19! Es betrifft alle Menschen, sowohl die Religiösen, denen der Mund verstopft wird, als auch die Unmoralischen und die Anständigen, die ohne Gott leben. «Die ganze Welt ist dem Gericht Gottes verfallen.»

Im letzten Vers dieses Abschnitts erwähnt Paulus das Gesetz. Er meint damit die zehn Gebote. Sie sind Gottes Minimalanforderungen an den Menschen. Weil er aber ein Sünder ist, kann er Gottes Gebote nicht halten. Wer versucht, sie zu halten, um dadurch vor Gott gerecht zu werden, wird scheitern. Das Gesetz kann den Menschen nicht retten. Es zeigt ihm nur, wie sündig er ist. Das Gesetz gleicht einem Spiegel, der aufdeckt, wie schmutzig ich bin. Doch er kann mich nicht sauber machen.

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Gottes Gerechtigkeit im Evangelium

Der neue Abschnitt beginnt mit den Worten: «Jetzt aber.» Es ist die Zeit der Gnade, in der wir leben. Wir haben gesehen, dass das Gesetz (die zehn Gebote) die Sünde des Menschen nur aufzeigt, ihm aber nicht helfen kann. Gottes Lösung für das Problem unserer Sünden wird jetzt vorgestellt. Es geht um seine Gerechtigkeit, die durch das Erlösungswerk Christi am Kreuz erwirkt wurde. Der Heiland, der absolut gerecht gelebt hat, ging freiwillig für unsere Sünden ins Gericht Gottes. In den drei Stunden der Finsternis am Kreuz hat Ihn die gerechte Strafe über unsere Sünden getroffen. Er hat in diesem Gericht ausgeharrt, bis Er rufen konnte: «Es ist vollbracht!» Dadurch hat Er diese göttliche Gerechtigkeit erworben, die nun allen Menschen angeboten wird. Doch sie kommt nur denen zugut, die sie im Glauben ergreifen.

Vers 24 macht klar, dass Menschen, die gesündigt und Schuld auf sich geladen haben und dem Gericht Gottes entgegengehen, umsonst gerechtfertigt werden können. Der Mensch kann für das Heil nichts bezahlen. Ein anderer hat bezahlt: Jesus Christus. Er hat das Sühnmittel gegeben: sein Blut. Wer sich im Glauben auf Jesus Christus und sein Erlösungswerk stützt, wird vor Gott gerechtfertigt. Unendliche Gnade!

Gott hat auch den alttestamentlichen Gläubigen vergeben. Aber Er hat jene Sünden hingehen lassen, denn Er sah das Werk seines Sohnes voraus. Die Sühnung jener Sünden geschah erst in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz. Wie umfassend ist doch das Erlösungswerk unseres Heilands!

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Aus Glauben gerechtfertigt

«Wo ist nun der Ruhm?» Der Apostel stellt diese Frage, weil es ein tief verwurzeltes Problem des Menschen ist, dass er geehrt werden will. Darum meint er auch, durch seine guten Taten Anerkennung bei Gott zu finden. Wie viele Menschen denken, Gott würde ihr Leben anhand einer Waage beurteilen. Auf die eine Schale lege Er die Sünden, auf die andere ihre vermeintlich guten Werke. Sie hoffen, die guten Werke würden die Sünden aufwiegen. Aber Gott benutzt in dieser Hinsicht keine Waage, denn 10‍ ‍000 gute Werke eines Menschen nehmen nicht eine einzige Sünde weg. Der sündige Mensch kann nur durch das «Gesetz des Glaubens» vor Gott gerechtfertigt werden, d.h. indem er sich im Glauben auf das Erlösungswerk und den Erlöser stützt. Dabei fällt alle Ehre Gott zu. Da bleibt nicht der geringste Ruhm für den Menschen.

Wie herrlich ist die Botschaft der Verse 29 und 30! Gott ist der Gott aller Menschen. Das Angebot der Rechtfertigung gilt für religiöse und gottlose Menschen. Man kann sie aber nur durch den Glauben erlangen. Beim religiösen Menschen heisst es: «gerechtfertigt aus Glauben», im Gegensatz zu den menschlichen Anstrengungen. Beim gottlosen Menschen wird der Ausdruck «gerechtfertigt durch Glauben» benutzt, im Gegensatz zu einem anständigen Leben ohne Gott.

Durch den Glauben wird das Gesetz in keiner Weise aufgehoben. Es bleibt als Anzeiger für das, was Sünde in Gottes Augen ist, bestehen. Das ist der Nutzen des Gesetzes (Römer 7,7).

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Keine Rechtfertigung aus Werken

In diesem Kapitel wird von Abraham und David gesprochen, die bereits zur Zeit des Alten Testaments Rechtfertigung und Vergebung durch den Glauben an die Gnade und Allmacht Gottes erlangten. Paulus spricht von Abraham als «unserem Vater». Dieser Patriarch ist eine wichtige Person für die Menschen aus dem Volk Israel, aber auch für uns, die Glaubenden der Zeit der Gnade.

Abraham ist nicht aufgrund seiner Taten gerechtfertigt worden. Nein, er glaubte Gott aufs Wort und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Wer sein Heil selbst erwirken will, dem sagt Gott, was er schuldig ist. Doch keiner kann es bezahlen. Wer aber nicht wirkt, sondern sich im Glauben auf das vollbrachte Erlösungswerk stützt, bekommt die Rechtfertigung geschenkt. Wie wunderbar! Auch David hat ohne Werke Vergebung empfangen und ist glücklich geworden.

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Keine Rechtfertigung durch das Gesetz

Die Juden sind stolz auf ihre Abstammung von Abraham. Er ist tatsächlich ihr Stammvater. Aber er glaubte, bevor er beschnitten wurde. Darum ist er der Vater aller Glaubenden, die abstammungsmässig nicht zum Volk Israel gehören. Das Glück der Rechtfertigung empfängt auch der Glaubende mit nichtjüdischer Herkunft.

Abraham bekam nachher das Siegel der Beschneidung als Bestätigung seines Glaubens. Darum ist er auch der Vater der Glaubenden mit jüdischem, religiösem Hintergrund. Das Glück der Rechtfertigung gilt auch den Glaubenden, die äusserlich zum Volk Israel gehören.

Die Verheissung im Blick auf das Erbe bedeutet Gottes Versprechen für die Zukunft der Glaubenden. Er hat uns tatsächlich Herrliches versprochen. Aber dieses zukünftige Teil bekommen wir nicht durch das Gesetz. Weil niemand das Gesetz halten kann, bewirkt es Zorn, d.h. göttliche Verurteilung am grossen weissen Thron und eine Zukunft im Feuersee. Nein, unser Erbe ist aus Glauben und nach Gnade. Wir glauben das, was Gott uns verheissen hat, und Er schenkt uns das Erbe aus Gnade.

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Die Auferstehungsmacht Gottes

Gott bringt Leben aus dem Tod hervor. Abraham hatte die Verheissung Gottes, dass er und Sara einen Sohn bekommen würden. Aber beide waren biologisch gesehen zu alt, um Kinder zu bekommen. Doch der Glaube Abrahams war so stark, dass er Gott und seinem Wort vertraute, obwohl es keine Hoffnung mehr gab. Er wusste, dass Gott nicht nur mächtig, sondern allmächtig ist. Er vertraute dem Allmächtigen und kam dadurch im Blick auf die Verheissung zu einer «vollen Gewissheit». Diesen Glauben hat Gott bestätigt und es ihm als Gerechtigkeit angerechnet.

Dies alles aber steht nicht nur wegen Abraham in der Bibel. Es ist auch für uns geschrieben. Wir glauben wie Abraham, dass Gott aus dem Tod Leben hervorbringen kann. Er bewies es in der Auferweckung des Herrn Jesus. Christus ist aus den Toten auferstanden. Am Kreuz hat Er die Strafe für unsere Sünden erduldet und ist gestorben. Das ist die Grundlage unserer Rechtfertigung. Aber der Segen der Rechtfertigung fliesst uns durch den Auferstandenen zu.

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Frieden mit Gott

Nachdem die Rechtfertigung aus Glauben als Antwort auf das Problem unserer Sünden vorgestellt wurde, folgt ein Lobpreis. In diesen Versen heisst es dreimal, dass wir uns rühmen. Wir rühmen uns in der Hoffnung (Verse 1.2), in der Trübsal (Verse 3-10) und wir rühmen uns Gottes (Vers 11).

In den Versen 1 und 2 geht es um unsere Vergangenheit, um die Gegenwart und um unsere Zukunft. Unsere Vergangenheit als Glaubende ist mit Gott geordnet. Wir sind gerechtfertigt und haben Frieden mit Ihm. Jetzt in der Gegenwart haben wir freien Zugang zu Gott. Wir stehen in seiner Gunst. So dürfen wir in jeder Lage zu Ihm kommen – auch dann, wenn wir in Sünde gefallen sind. Unsere Zukunft ist völlig gesichert. Wir werden in seine Herrlichkeit eingehen.

Die Trübsale umfassen alle Prüfungen, die Gott auf unseren Lebensweg legt. Dadurch möchte Er etwas in unserem Leben erreichen. Wir sollen in der Not bei Gott ausharren, in den Übungen Erfahrungen mit Ihm machen und unser ganzes Vertrauen auf Ihn setzen. Es ist gut, wenn wir in schweren Tagen an die Liebe Gottes und an unseren Erlöser denken, wie Er am Kreuz für uns gestorben ist, als wir noch ohne Gott in der Sünde lebten. Die Beschäftigung mit der Liebe Gottes wird unsere Herzen auch in der Trübsal froh machen.

In Vers 11 rühmen wir Gott, den Geber von allem, was uns Gläubigen geschenkt ist. Der Geber ist grösser als die Gabe. Wir sind nicht nur glücklich bei Gott, weil Er uns so viel gibt, sondern weil Er ein so wunderbarer, gnädiger und liebender Gott ist.

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Die Stellung von Gerechten

Jetzt behandelt der Apostel das Problem der Erbsünde. Und die Lösung? Es ist der Tod des Herrn Jesus. Beim Problem der Sünden stand sein Blut als Lösung vor uns (Römer 3,25; Hebräer 9,22).

Fast in jedem Vers dieses Abschnitts gibt es eine Gegenüberstellung. Es geht um zwei Gruppen oder Familien von Menschen. Beide haben ein Oberhaupt und beide Anführer haben eine Tat vollbracht, die für ihre Familie ein weitreichendes Ergebnis zur Folge hat.

Durch Adam ist die Sünde in die Welt gekommen und damit der Tod. Jedes Baby, das geboren wird, gehört zur Familie von Adam und trägt bereits den Keim des Todes in sich. Es hat die Erbsünde in sich.

Im Kontrast zu Adam wird in diesen Versen Jesus Christus vorgestellt als das Haupt einer anderen Gruppe oder Familie. Es sind alle Glaubenden. Sie kommen in den Genuss von dem, was Christus am Kreuz vollbracht hat. Ihnen ist die Gnade zuteil geworden.

In Vers 18 wird sowohl im Blick auf Adam als auch auf Christus von allen Menschen gesprochen. Es geht um die Zielrichtung. Aufgrund des Todes von Jesus Christus können alle die Rechtfertigung des Lebens bekommen. Aber nur die, die an Ihn und seinen Opfertod glauben, empfangen dieses Geschenk wirklich.

In Vers 19 ist von unserer Stellung als Gläubige die Rede. Wir haben sie bekommen, weil der Herr Jesus bis in den Tod am Kreuz gehorsam war. Möchten wir mehr die wunderbare Gnade rühmen, die uns zum ewigen Leben geführt hat!

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Frei von der Sünde

In diesem Kapitel werden wir belehrt, dass wir als Gläubige nicht mehr sündigen müssen, obwohl wir die Erbsünde, dieses böse Prinzip, noch in uns haben. Wie geht das? Wir sind mit Jesus Christus der Sünde gestorben, d.h. Gott rechnet uns den Tod unseres Erlösers an, durch den wir von der Macht der Sünde befreit worden sind. Da wir aber noch sündigen können, helfen uns diese Verse, täglich frei von der Sünde zu leben.

Das Kapitel beginnt mit der rhetorischen Frage: Sollen wir weiter den Begierden der in uns wohnenden Sünde nachgeben und sündigen? Nein, niemals. Wir sind doch der Sünde gestorben. In der Taufe haben wir bezeugt, dass wir gestorbene Leute sind, die auf die Sünde nicht mehr reagieren wollen. Vielmehr möchten wir mit dem Herrn Jesus ein neues Leben führen.

Vor unserer Bekehrung wurden wir von der Sünde beherrscht. Das war «unser alter Mensch». Seitdem wir geglaubt haben, betrachtet Gott diesen alten Menschen als mit Christus gekreuzigt. Am Kreuz hat Er mit ihm abgerechnet, und zwar in der Person unseres Stellvertreters. Nun dürfen wir als solche leben, die der Sünde gegenüber tot sind. Wir reagieren nicht mehr auf ihre Begierden. Wir müssen nicht mehr sündigen. Möchten wir dies Tag für Tag verwirklichen!

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Gott zur Verfügung stehen

Vers 8 schaut in die Zukunft. Einst werden wir das Auferstehungsleben fern von Sünde und Tod mit dem Herrn Jesus teilen. Darum sollten wir bestrebt sein, jetzt schon durch Gottes Gnade ein reines, sündloses Leben zu führen (Vers 11).

Vers 12 schliesst direkt an die Ausführungen in den Versen 5-11 an. Gott fordert uns mit Bestimmtheit auf, der Sünde nicht nachzugeben. Wir sollen auch unsere Glieder – Mund, Hände, Füsse – nicht in den Dienst der in uns wohnenden Sünde stellen, sondern uns mit allem, was wir sind, Gott zur Verfügung stellen. Das wird zu einem glücklichen Leben der Freiheit, aber auch der Dankbarkeit für die erfahrene Gnade führen.

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Gehorsam, Gerechtigkeit, Heiligkeit

In Vers 15 folgt die zweite rhetorische Frage. Das Gesetz sagt klar, was Sünde ist. Und die Gnade? Ist das Sündigen unter der Gnade weniger schlimm? Niemals! Das Bewusstsein der Gnade führt uns dahin, es mit der Sünde noch ernster zu nehmen.

Zum besseren Verständnis gebraucht der Apostel zweimal das Beispiel der Sklaverei:

  • Vor unserer Bekehrung waren wir Sklaven der Sünde, der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit. Wir mussten sündigen, wir wurden von unreinen Begierden getrieben und sündigten, wir handelten eigenwillig.
  • Jetzt hat sich das geändert. Wir wünschen nun aus Liebe zum Herrn, Gott in allem zu gehorchen. Wir sind Sklaven der Gerechtigkeit geworden. Als solche sind wir fähig, ein Leben zu führen, das in Übereinstimmung mit Gott ist. Ja, wir sind Gott zu Sklaven geworden. Das bedeutet: Als Erlöste sind wir Ihm von Herzen gehorsam. Die Frucht eines solchen Lebens ist praktische Heiligung (konsequente Trennung von allem Bösen und Hingabe an Gott) und das Ende davon ewiges Leben.

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Frei vom Gesetz

Nun zeigt der Apostel, wie der Gläubige vom Gesetz (vor allem den zehn Geboten) befreit ist. Er muss es nicht erfüllen, um zu Gott zu kommen. Er hat ja durch den Glauben an den Erlöser bereits Frieden mit Gott und steht in seiner Gunst. Das Gesetz ist auch nicht seine Lebensregel. Jesus Christus ist der Massstab für sein Verhalten.

Anhand des Ehegesetzes erklärt Paulus, wie der Gläubige vom Gesetz befreit ist. Wenn der Ehemann einer Frau gestorben ist, ist sie frei, sich mit einem anderen Mann zu verheiraten. In der Anwendung auf die Gläubigen dreht Paulus die Sache um. Nicht das Gesetz ist gestorben, sondern wir, die wir uns bekehrt haben. Dies geschah durch den Leib des Christus, denn Gott sieht uns im Tod von Christus ebenfalls als gestorben an. Dadurch sind wir frei vom Gesetz. Ein Toter steht nicht mehr unter den Forderungen des Gesetzes.

Als Gläubige sind wir mit dem auferstandenen Herrn verbunden. In dieser neuen Beziehung können wir Gott Frucht bringen, d.h. für Ihn leben (Vers 4).

Dass wir vom Gesetz losgemacht sind, ist auch für unser tägliches Glaubensleben wichtig. Wir möchten gern Gottes Willen tun, Ihm dienen. Aber wir tun dies nicht, indem wir das Gesetz zu unserer Lebensregel machen (das Alte des Buchstabens). Nein, wir dienen im «Neuen des Geistes», d.h. in der Verbindung, die wir jetzt zu Christus haben. Unser Leben richtet sich nach Ihm aus. Ihm möchten wir so viel wie möglich gefallen.

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Das Gesetz ist gut, die Sünde ist böse

In diesen Versen wird der Nutzen des Gesetzes (der Gebote) aufgezeigt: Durch das Gesetz erkennt der Mensch, was Sünde in den Augen Gottes ist. Wenn wir an die zehn Gebote denken, müssen wir sagen: Sie sind gut, denn sie kommen von Gott. Das Problem liegt bei uns Menschen, und zwar in verschiedener Hinsicht:

Anhand des Gesetzes erkennen wir, was Sünde ist. Darum hat das Gesetz auch in unserer Zeit seine Bedeutung. Das ist das Erste.

Sobald jedoch ein Verbot vorliegt, regt sich in uns die Begierde, das Unerlaubte erst recht zu tun (Vers 8). Diese Erfahrung macht jeder, der Kinder hat und sie erzieht: Verbote reizen zum Ungehorsam.

Und wenn jemand sich aufrichtig Mühe gibt, die Gebote zu halten? Aus eigener Anstrengung wird er es nicht schaffen, immer alle Gebote zu erfüllen. Darum erweist sich das Gebot, das zum Leben gegeben war, zum Tod (Vers 10).

Aber worin besteht der in Vers 11 erwähnte Betrug? Die in uns wohnende Sünde sagt: Du kannst das Gesetz erfüllen, du musst dich nur anstrengen und an dir arbeiten. Aber das ist ein Betrug. Wir erfahren bald, dass wir es nicht schaffen. Da nützen auch alle guten Vorsätze nichts.

Die Verse 12 und 13 fassen die Resultate zusammen: Durch das Gesetz kommt die Sünde in ihrer ganzen Verdorbenheit ans Licht. Und diese im Menschen wohnende Sünde führt zu dem hoffnungslos toten Zustand, in dem sich jeder Ungläubige befindet – ob er es wahr haben will oder nicht.

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Befreiung durch Jesus Christus

Ab Vers 14 spricht nun ein bekehrter Mensch. Weil es eine Kehrtwendung in seinem Leben gab, möchte er nun ein Leben führen, das Gott gefällt. Doch er versucht es aus eigener Kraft und kommt zur Einsicht: Das schaffe ich nicht. Er stellt dabei Folgendes fest:

  1. Das Gesetz ist gut, der Mensch aber schlecht (Vers 14).
  2. Der Mensch ist ein Sklave der Sünde. Er will das Gute tun, aber er hat keine Kraft dazu. Die in ihm wohnende Sünde führt ihn dahin, das Böse zu tun, obwohl er das Gute zu tun wünscht.
  3. Als bekehrter Mensch lernt er zwischen seiner Persönlichkeit und der in ihm wohnenden Sünde zu unterscheiden (Vers 17).
  4. Durch die Erbsünde, die stärker als sein Wille ist, wird ihm klar, dass nichts Gutes in ihm wohnt.

Die Verse 19-21 zeigen, dass es sich um einen bekehrten Menschen handelt. Denn nur jemand, der neues Leben hat, will Gott gefallen und das tun, was vor Gott recht ist. Aber die Kraft der Sünde in ihm ist stärker als der Wunsch, zur Freude Gottes zu leben. Wie kommt man aus einem solchen Elend heraus? Die Hilfe muss von aussen kommen.

Zu diesem Ergebnis gelangt dieser Mensch in Römer 7. Nun hört er auf, sich selbst helfen zu wollen und sucht die Hilfe bei Gott. Er dankt Ihm dafür, dass der Herr Jesus auch für dieses Problem die Lösung ist (siehe Römer 8). Doch er weiss jetzt auch, dass er zwei Naturen hat: die alte, unverbesserliche, und die neue, von Gott geschenkte.

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Eckpunkte der Befreiung

Am Ende von Kapitel 7 hat der bekehrte Mensch von sich weg auf den Herrn Jesus geblickt. Jetzt wird gesagt, dass es für den Glaubenden keine Verdammnis mehr gibt, obwohl die Sünde noch in ihm ist. Wie kommt es zu einer Befreiung von der Gesetzmässigkeit der Sünde und des Todes, die wir in Römer 7 sahen? Durch den Herrn Jesus, der das Urteil über die Sünde damals am Kreuz auf sich genommen hat und gestorben ist. Er starb für das, was wir von Natur sind. Uns Glaubenden hat Gott ein neues Leben geschenkt. Zudem haben wir den Heiligen Geist empfangen, der die Kraft für dieses Leben ist.

Nun liegt es an uns, die wir an den Herrn Jesus glauben, in der Kraft des Heiligen Geistes ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Das ist ein Wandel nach dem Geist (Vers 4).

Buchtipp: Leben in Freiheit

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In der Freiheit leben

Da wir neben dem neuen Leben noch die alte Natur haben, besteht die Gefahr, dass wir der Sünde in uns nachgeben. Dann leben wir nach dem Fleisch (Vers 5) und das ist zur Unehre des Herrn.

In Vers 9 spricht der Apostel die Glaubenden an. Weil der Geist Gottes in jedem Gläubigen wohnt, sollte dies auch im praktischen Leben sichtbar werden. Wie? Indem durch das Wirken des in uns wohnenden Heiligen Geistes die Wesenszüge des Herrn Jesus an uns gesehen werden. Dann ist Christus in uns, wie Vers 10 es sagt. Und einmal wird auch unser sterblicher Körper, in dem jetzt noch die Sünde ist, lebendig gemacht, d.h. erlöst. Garantie dafür ist der Heilige Geist in uns.

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Schuldner, Söhne, Kinder, Erben

Gott möchte nicht, dass die Gläubigen wieder der Sünde, die in ihnen wohnt, nachgeben. Wir sollen nicht nach dem Fleisch leben, denn dadurch kommen wir auf einen Weg des Todes, obwohl wir wissen, dass kein Gläubiger sein Heil wieder verlieren kann. Aber Gott redet ernst, wenn es um die Sünde im Leben seiner Kinder geht.

Gott wünscht von all den Seinen, dass sie im Geist leben, dass sie sich mit Christus beschäftigen, damit Er ihr Herz und Leben praktisch erfüllen kann. Dadurch, dass der Geist Gottes in uns wohnt und dieser uns leitet, sind wir Söhne Gottes geworden. Wir sind von Ihm als Söhne angenommen. Welch eine grossartige Tatsache! Wir dürfen freimütig und mit frohem Zutrauen «Abba, Vater» zu Gott sagen. Was sind wir doch für bevorrechtete Menschen!

In Vers 16 werden wir als Kinder bezeichnet. Kinder Gottes sind wir durch die Neugeburt geworden. Wir sind in die Familie Gottes hineingeboren worden. Der Heilige Geist, der in uns wohnt, lässt uns dies auch empfinden. Er gibt uns durch die Aussagen der Bibel die Gewissheit, dass wir jetzt schon Kinder des himmlischen Vaters sind. Wir dürfen seine Liebe erfahren und geniessen.

Als Kinder sind wir auch Erben. Der Augenblick wird kommen, da der Herr Jesus, der Erstgeborene vieler Brüder, der Haupterbe, seine Herrschaft über das Universum antreten wird. Dann werden wir mit Ihm erben.

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Die Erlösung des Körpers

Im Anschluss an Vers 17 kommt der Apostel nun auf die Leiden zu sprechen, die jetzt das Teil der Glaubenden sind, denn unser Körper ist noch nicht erlöst. Er gehört zur ersten Schöpfung, die durch den Sündenfall Adams unter den Fluch gekommen ist und immer noch seufzt. Aber wir haben eine Hoffnung. Darum harren wir in den Leiden aus.

In dieser Zeit des Wartens freuen wir uns auf die Erlösung unseres Körpers. Sie ist eine sichere Sache, obwohl bei unserer Bekehrung erst die Seele errettet wurde. Seither sind wir unterwegs zum himmlischen Ziel, das wir noch nicht erreicht haben. Daher der Ausdruck «in Hoffnung errettet».

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Nach Vorsatz berufen

Bis sich die Hoffnung der Erlösung unseres Körpers erfüllt, seufzen wir nicht nur, wir haben auch das Vorrecht und die Möglichkeit des Gebets. Aber oft wissen wir nicht, wie wir beten sollen, was vor Gott recht ist. Da kommt uns der Heilige Geist zu Hilfe (Vers 26). Doch eins dürfen wir wissen: Alles, was uns begegnet, wirkt zum Guten mit. Dafür ist Gott besorgt.

In den Versen 29 und 30 stellt der Apostel den Vorsatz Gottes mit uns Glaubenden vor. Diesen zu kennen, bedeutet eine grosse Ermunterung auf dem Glaubensweg. In der Ewigkeit hat Gott an jeden Einzelnen gedacht, der in der Zeit der Gnade an den Herrn Jesus glauben würde. Dabei hat Er ein Ziel mit uns (Vers 29). In der Zeit hat Er dafür gesorgt, dass wir das Evangelium hörten und uns bekehrten. Jetzt steht noch das Letzte aus: Wir sollen verherrlicht werden, d.h. ans Ziel kommen. Gott selbst garantiert, dass jeder Glaubende den Himmel erreicht.

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Gott ist für uns

Nachdem der Apostel in den zurückliegenden Kapiteln das grosse Heil Gottes für die Menschen in seinem ganzen Ausmass vorgestellt hat, ist er selbst überwältigt. Das zeigen uns die Fragen, die aus dem dankbaren Herzen des Apostels kommen.

Wenn Gott, der Höchste, für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? Niemand! Der beste Beweis, dass Gott für uns ist, ist die Gabe seines Sohnes. Ihn hat Er als Mensch auf die Erde, ans Kreuz, in die drei Stunden der Finsternis und in den Tod gegeben! Mit Ihm schenkt Er uns alles.

Der Feind versucht immer wieder, glaubende Menschen zu verunsichern und ihre Heilsgewissheit zu erschüttern. Aber niemand – auch Satan nicht – kann uns vor Gott anklagen oder sogar mit der Verdammnis drohen. Gott selbst verteidigt die Seinen.

Und wie ist es mit den Lebensproblemen, die uns oft grosse Mühe bereiten? Müssen wir in den Schwierigkeiten des Lebens verzweifeln? Nein! Der Herr Jesus verwendet sich für uns. Er bemüht sich um uns, dass wir nicht untergehen. In allen Lebenslagen dürfen wir wissen: Jesus Christus im Himmel liebt uns und will uns vom Himmel her helfen.

Wie können wir mehr als Überwinder sein? Indem wir zurück nach Golgatha ans Kreuz blicken. Dort wurde die Liebe Gottes zu uns völlig offenbart. Dort hat der Herr Jesus ein vollgültiges Erlösungswerk vollbracht. Darauf dürfen wir uns in jeder Lebenslage stützen und in der Liebe Gottes ruhen.

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Israel hat grosse Vorrechte

Die Kapitel 9 – 11 bilden einen besonderen Abschnitt im Römer-Brief. Darin wird die Frage behandelt, was mit den speziellen Verheissungen Gottes an das Volk Israel geschieht. Welchen Platz nehmen sie neben den göttlichen Heilsplänen mit allen Menschen, inklusive die Juden, ein?

Der Apostel Paulus beginnt seine Ausführungen zu diesem Thema, indem er seine Liebe zu seinen Landsleuten hervorhebt. In seinen Zuneigungen zu ihnen war er aber doch sehr traurig, denn er dachte an das, was die Führer der Juden getan hatten. Sie haben ihren Messias abgelehnt und gekreuzigt. Sie haben nach der Auferstehung und Himmelfahrt von Christus auch das Zeugnis des Heiligen Geistes abgelehnt. Am liebsten hätte der Apostel auf sein Heil in Christus verzichtet, wenn er den Israeliten damit hätte helfen können. Aber kein Mensch kann für einen anderen die Schuld auf sich nehmen.

In den Versen 4 und 5 zählt der Apostel einige der Vorrechte auf, die dieses Volk von Gott empfangen hatte. Gott bezeichnet Israel als seinen Sohn (2. Mose 4,22.23). In der Wolke der Herrlichkeit machte Gott seine Gegenwart bei diesem Volk sichtbar. Er schloss Bündnisse mit ihnen, gab ihnen sein Gesetz und verordnete in der Stiftshütte den Gottesdienst nach seinen Gedanken. In Abraham, ihrem Stammvater, besassen sie bedingungslose Verheissungen. Aber das grösste Vorrecht war, dass Christus als Mensch von diesem Volk abstammte. Gleichzeitig war Er aber ewiger Gott. Er ist beides: wahrer Mensch und ewiger Gott.

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Gott handelt souverän

Nun kommt der Apostel auf die Souveränität Gottes zu sprechen. Wenn Er etwas tut, ist Er niemand dafür verantwortlich. Er handelt nach seinem Willen und entsprechend seinem Wesen. Das musste das Volk Israel, das so stolz auf seine Vorrechte ist, verstehen lernen.

Zuerst wird anhand der zwei Söhne Abrahams und der Zwillingssöhne Isaaks und Rebekkas gezeigt, dass der Segen Gottes nur den Nachkommen zukam, die Gott in seiner souveränen Gnade ausgewählt hatte: Isaak und Jakob.

Bei Jakob und Esau kommt nicht nur die Souveränität Gottes zum Ausdruck, da wird auch klar, dass der Mensch für sein Tun verantwortlich ist. Bevor die Zwillinge geboren waren, traf Gott eine freie Wahl: «Der Grössere wird dem Kleineren dienen.» Der souveräne Gott legte die Rangordnung fest. Viele Jahre nachdem die beiden gelebt hatten und gestorben waren, sagte Gott: «Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst» (Maleachi 1,2.3). Gott hat Jakob aus Gnade geliebt, aber Er hat Esau auf Grund seines Verhaltens gehasst. Er war ein Ungöttlicher und hat das Erstgeburtsrecht verachtet (Hebräer 12,16).

Es stellt sich nun die Frage, ob Gott in seinem souveränen Handeln ungerecht ist. Er ist es nicht. Im Blick auf Israel handelte Er in Gnade, obwohl das Volk das Gericht verdient hatte (Verse 15.16). Im Blick auf den Pharao handelte Er gerecht. Erst nachdem dieser Herrscher mehrmals sein Herz gegenüber Gott verhärtet hatte, folgte das göttliche Gericht der Verhärtung.

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Gott wartet lange, bis Er richtet

Immer wieder getraut sich der Mensch, Gott zu kritisieren oder gegen Ihn zu reden. Da muss der Apostel klarstellen, wie klein wir Menschen und wie erhaben Gott ist. Er ist der Töpfer, wir sind der Ton. Der Töpfer kann ein Gefäss nach seinem Gutdünken machen, er muss nicht zuerst den Ton fragen.

Wenn der inspirierte Schreiber auf die Gefässe des Zorns und die Gefässe der Begnadigung zu sprechen kommt, werden zwei Punkte klar: Die Gefässe des Zorns (die gottlosen Menschen) sind nicht von vornherein zum Verderben bestimmt. Sie ziehen sich durch ihren Ungehorsam und ihre Auflehnung gegen Gott selbst das Gericht zu. Die Gefässe der Begnadigung sind alles Erlöste. Gott hat sie begnadigt, obwohl sie das Gericht verdient hatten. Alles ist geschenkt.

Die Verse 24-26 beschreiben die Zeit, in der wir leben. Da gibt es Menschen aus den Juden und aus den Nationen, die die Gnade Gottes erfahren. Beide werden auf den Boden des christlichen Glaubens gestellt.

Die Verse 27-29 beschreiben die zukünftige Drangsalszeit, in der ein Überrest aus Israel gerettet und von Gott wieder als sein irdisches Volk anerkannt wird. Er wird diese schlimme Zeit abkürzen, weil sonst kein Einziger überleben und in das Tausendjährige Reich eingehen würde. – In den Schlussversen wird deutlich, dass Gott das Volk Israel als Nation verworfen hat. Sie haben das Gesetz nicht gehalten, obwohl sie meinten, auf diesem Weg Gott zu gefallen, und sie haben Christus, den Stein in Zion, gekreuzigt. Nur der Einzelne, der an Christus glaubt, wird gerettet.

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Rettung nur durch Glauben

Welch eine Liebe des Apostels zu den Israeliten! (Vers 1). Es ist der Wunsch seines Herzens, dass sie errettet werden. Warum? Weil sie verloren sind. Nur Abgeirrte und Verlorene haben Errettung nötig.

Leider versuchen sie – und dies mit grossem Eifer – auf einem falschen Weg, vor Gott gerecht zu werden: durch die Erfüllung des Gesetzes. Aber wegen der im Menschen wohnenden Sünde gelingt es niemand – auch den Juden nicht –, das Gesetz immer und in allem zu halten. Sie hätten erkennen sollen, dass Christus das Ende des Gesetzes ist, d.h. dass die Epoche zu Ende ist, in der das Gesetz das Mittel war, um vor Gott gerecht zu werden. Und sie hätten an den Herrn Jesus glauben sollen. Doch das wollten sie nicht (Vers 3).

Jetzt ist Jesus Christus und der Glaube an Ihn der Weg zu Gott. Um diese Rettung zu erlangen, sind keine Anstrengungen des Menschen nötig (Verse 6.7). Der Retter ist zu uns gekommen und am Kreuz für uns gestorben. Seine Auferstehung ist der Beweis für die Vollgültigkeit seines Erlösungswerks. Der Mensch, der gerettet werden will, muss nur eines tun: mit dem Mund Jesus als Herrn bekennen (sich Ihm und seinem Urteil unterordnen) und im Herzen an Ihn und sein vollbrachtes Erlösungswerk glauben.

Die Verse 11-13 enthalten eine wunderbare Botschaft. Jeder ist angesprochen. Jeder hat die gleiche Möglichkeit. Jeder kann errettet werden. Der Heiland ist reich für alle, die Ihn anrufen. Aber diesen Schritt – zu Ihm kommen – muss der Mensch tun.

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Verkündigung und Unglaube

Ab Vers 14 geht es um die Verkündigung der herrlichen Botschaft des Evangeliums (Verse 11-13). Der Weg zur Errettung ist wirklich einfach. Doch wie sollen Menschen davon wissen, wenn es ihnen nicht erzählt wird? Sie können doch erst glauben, wenn sie die Botschaft gehört haben.

Damit ein Verkündiger des Evangeliums seine Aufgabe wirklich erfüllen kann, muss er vom Herrn gesandt sein (Vers 15). Dabei wird er die traurige Erfahrung machen, dass nicht alle das Evangelium annehmen. Manche lehnen Gottes Botschaft ab (Vers 16).

Der 17. Vers stellt einen allgemeinen Grundsatz vor: Der Glaube kommt aus der Verkündigung, aber diese muss das Wort Gottes zur Grundlage haben.

Gott spricht die Menschen nicht nur durch das verkündete Evangelium an. Er benutzt dazu auch die Schöpfung. Er hat verschiedene Mittel, um die Menschen aufzurütteln. Keiner kann sich entschuldigen, alle können gerettet werden, wenn sie nur wollen (Vers 18).

Die Verse 19-21 beziehen sich auf die Zeit, in der wir leben. Weil das Volk Israel auf die Geduld Gottes mit Ungehorsam und Widerspruch geantwortet hat, hat Er sich von ihm als Nation abgewendet. Israel ist zur Zeit nicht ein Volk mit besonderen Vorrechten. Stattdessen richtet Gott sein Evangelium an alle Menschen. Das gilt sogar für die Einzelnen aus Israel, die sich von Gottes Liebe zum Heiland ziehen lassen.

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Nicht für immer verworfen

Der inspirierte Schreiber belegt seine Ausführungen über das Volk Israel in den Kapiteln 9 – 11 mit sehr vielen Bibelstellen aus dem Alten Testament. Das fällt auch in den vorliegenden Versen auf.

Gott hat sein irdisches Volk nicht völlig verstossen. Auch in der Zeit der Gnade rettet Er Einzelne aus diesem Volk. Paulus selbst ist dafür der schlagendste Beweis. So wie es zur Zeit des Propheten Elia einen Überrest nach Auswahl der Gnade gab, so gibt es ihn auch heute (Vers 5). Aber jeder Erlöste aus Israel kann nur aus Gnade, ohne irgendetwas selbst tun zu können, errettet werden (Vers 6).

In Vers 7 haben wir drei Unterscheidungen in Israel:

  • Israel als Volk erlangte Gottes Gunst nicht, weil es den Messias verwarf.
  • Die Auserwählten sind von Gott angenommen, denn sie haben sich vor Ihm gebeugt und an Jesus Christus geglaubt.
  • Die Übrigen sind bis heute verstockt, denn sie lehnen Jesus Christus als ihren Messias ab. Sie verharren im Unglauben.

Als Folge ihres Unglaubens sind die Übrigen «verhärtet worden», d.h. das göttliche Gericht der Verhärtung kam über sie. Das wird durch drei Zitate aus dem Alten Testament belegt, und zwar je eine Stelle aus den Büchern Mose (5. Mose 29,3), den Psalmen (Psalm 69,23.24) und den Propheten (Jesaja 29,10). Alle drei grossen Teile des Alten Testaments dokumentieren dieses ernste göttliche Gericht.

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Der Ölbaum

In Vers 11 geht es um die Frage, ob das Volk Israel für immer zu Fall gekommen ist. Nein, nur für eine bestimmte Zeit. Weil die Menschen aus Israel Jesus Christus verworfen haben, haben sie ihre besondere Stellung als Volk Gottes verloren. Ihr Fall bringt den anderen Nationen einen grossen Reichtum. Ihnen wird jetzt durch das Evangelium uneingeschränkt und direkt die Gnade Gottes zur Errettung angeboten. Doch die Zeit wird kommen, da Gott den gläubigen Überrest des Volkes Israel in den Segen des Tausendjährigen Reiches einführt. Dann werden die Nationen wieder von Israel profitieren. Davon reden die Verse 12 und 15.

Das Bild vom Ölbaum (ab Vers 16) weist auf das Zeugnis Gottes auf der Erde und den damit verbundenen Segen hin. Abraham, dem Gott Verheissungen gab und den Er aus der Welt für sich heiligte, ist der Erstling, die Wurzel dieses Baums. Nach der Verwerfung von Jesus Christus wurde Israel als Gottes Zeuge auf der Erde beiseite gesetzt: Einige Zweige sind ausgebrochen worden. Ein wilder Ölbaum wurde eingepfropft. Das Christentum, vorwiegend aus Menschen aus den Nationen, wurde zum Zeugnis Gottes auf der Erde.

Doch das Christentum hat versagt. Darum werden die Warnungen in den Versen 21 und 22 wahr werden. Die eingepfropften Zweige werden wieder ausgebrochen werden. Das Christentum als Zeugnis Gottes wird weggetan werden. In der Zukunft ist es der treue Überrest aus Israel, der erneut das Zeugnis Gottes auf der Erde bilden wird (Israel im Tausendjährigen Reich).

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Der Erretter kommt aus Zion

Die «Vollzahl der Nationen» bedeutet die Gesamtheit derer, die in der gegenwärtigen Zeit an den Herrn Jesus glauben. Gott kennt die Gesamtzahl aller Erlösten der Gnadenzeit. Wenn der letzte von ihnen zum Glauben kommt, ist die christliche Zeit abgeschlossen. Dann wendet sich Gott erneut dem Volk Israel zu.

Ganz Israel – repräsentiert durch den zukünftigen Überrest – wird gerettet werden. Dies geschieht durch den Erretter, der aus Zion kommen wird: Jesus Christus. Er wird die Gottlosigkeit Jakobs abwenden und diesen Abfall von Gott heilen.

Auch wenn die Juden gegenüber dem Evangelium der Gnade Gottes heute noch Feinde sind, so wird Gott doch mit ihnen zum Ziel kommen. Er wird seine Verheissungen einlösen. Wie schön ist der Ausdruck: «Sie sind Geliebte, um der Väter willen!» Gott liebt sie, weil Er den Patriarchen Verheissungen gegeben hat. Die Wiederherstellung Israels wird auf der gleichen Grundlage erfolgen, wie wir zum Frieden mit Gott gekommen sind: aus reiner Gnade.

Wenn Paulus das Handeln Gottes mit den Menschen überdenkt – Er bietet das Evangelium der Gnade allen Menschen an und erfüllt alle Verheissungen an Israel –, dann kann er Ihn nur loben und preisen. Voll Bewunderung betrachtet er die Grösse und Erhabenheit Gottes und staunt über seine Wege mit den Menschen. Was Er tut und wie Er handelt, übersteigt unseren Verstand. Ihm gebührt jedes Lob und jede Anbetung, jetzt und ewig.

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Für Gott leben und dem Herrn dienen

In diesem und den weiteren Kapiteln des Römer-Briefs finden wir Hinweise für unser tägliches Leben als glaubende Christen. Wie soll unser Dienst für Gott aussehen? Wie sollen wir uns in Ehe und Familie, im Beruf, im Zusammenleben mit anderen Gläubigen und gegenüber Ungläubigen verhalten? Das wird nun gezeigt.

In Vers 1 werden wir zu einem Leben der Hingabe an den Herrn Jesus und der Selbstverleugnung aufgerufen. Wir sollen uns weder äusserlich der Welt anpassen, noch uns innerlich von ihren Ideen beeinflussen lassen. In unserem täglichen Leben sollte nicht die Meinung der Menschen massgebend sein, sondern der Wille Gottes. Er möchte, dass wir die Anweisungen der Bibel befolgen, das tun, was Ihm Freude bereitet, und im rechten Moment das Richtige auf die richtige Weise ausführen.

Nach den Ermahnungen, die für alle gelten, geht es in den Versen 3-8 um den persönlichen Dienst. Der Herr schenkt jedem andere Fähigkeiten und gibt nicht jedem die gleiche Aufgabe. Die Gefahr besteht, dass wir uns überschätzen. Daher die Ermahnung in Vers 3.

Die Gläubigen bilden zusammen eine Einheit: den Leib des Christus. Einzeln sind sie Glieder an diesem Leib und haben unterschiedliche Aufgaben und Funktionen. Eine ganze Reihe von Diensten wird erwähnt. Wenn jeder von uns seine Gabe und damit seinen Auftrag in Weisheit, Rücksicht und Demut ausübt, harmoniert das Ganze. Dann kommen wir einander nicht in die Quere, sondern ergänzen uns. Dazu ist es nötig, dass jeder die entsprechende Ermahnung beherzigt.

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Anweisungen für das Glaubensleben

Die Verse 9-11 beschreiben das Verhalten des Gläubigen im Allgemeinen. Als Erstes wird die Liebe erwähnt. Sie soll echt sein. Doch genauso wichtig ist, das Böse im Leben zu verabscheuen und das Gute zu tun. Und bei allem, was wir tun, wollen wir auf den Herrn schauen. Ihm dienen wir! Möge es mit Fleiss und innerer Hingabe (inbrünstig im Geist) geschehen!

Als gläubige Christen kommen wir in ganz unterschiedliche Umstände. Wie wir uns darin verhalten sollen, zeigen die Verse 12-16. In guten Tagen dürfen wir uns freuen, und wenn schwere Tage kommen, wollen wir ausharren und uns nicht gegen Gott auflehnen. Um allem nachzukommen, was in diesen Versen vorgestellt wird, brauchen wir täglich die Hilfe und die Gnade des Herrn. Aus uns selbst schaffen wir es nicht. Denken wir nur an das Mitfreuen, wenn es den anderen gut, uns aber schlecht geht! Auch echtes Mitgefühl mit den Trauernden kann uns nur der Herr schenken.

Die Ermahnungen ab Vers 17 zeigen, dass wir als Gläubige auch Widerstand und Feindschaft erfahren. Wie verhalten wir uns dann? Möchten wir unserem Herrn nachfolgen, der nie Böses mit Bösem vergalt. Ein Christ sollte seinen Mitmenschen jederzeit anständig begegnen und versuchen, mit allen in Frieden zu leben. Und wenn uns jemand anfeindet und uns Böses tut? Dann sollen wir die Sache Gott überlassen und das erlittene Unrecht mit Gutem vergelten. Doch dazu brauchen wir die besondere Hilfe und Gnade des Herrn. Das gilt auch für die Verwirklichung von Vers 21.

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Der Christ und die Regierung

In diesen Versen werden wir Christen über unser Verhalten gegenüber der Obrigkeit unterwiesen. Als Christen akzeptieren wir die Regierung auf allen Stufen und unterstellen uns ihrer Ordnung. Denn diese Regierungen sind von Gott verordnet. Widerstand gegen sie und ihre Anordnungen wäre Sünde gegen Gott.

Die Verse 3 und 4 beschreiben die Aufgabe der Regierung. Gott hat sie eingesetzt, um das Böse zu verbieten und zu bestrafen. Wir wollen Gott für die Regierung danken. Gäbe es sie nicht, würde das Faustrecht gelten, der Stärkere würde unbarmherzig über den Schwächeren herrschen. Das Schwert, das die Regierung nicht umsonst trägt, spricht von ihrer Macht, das Recht durchzusetzen und zu kontrollieren.

Weil Gott die Regierung gegeben und mit Vollmacht versehen hat, sollen wir uns ihr unterordnen. Nur wenn sie etwas von uns fordert, das direkt gegen Gottes Willen verstösst, dann gilt Apostelgeschichte 5,29: «Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.» Das findet aber nur Anwendung, wenn etwas direkt in krassem Widerspruch zum Wort Gottes steht.

Wir gehorchen der Regierung auch wegen unserem Gewissen, denn Ungehorsam gegen die Regierung ist Sünde gegen Gott! Vers 6 macht klar, dass es vor Gott recht ist, wenn wir die Steuern korrekt bezahlen. Ja, Er möchte, dass wir allen Verpflichtungen nachkommen (Vers 7). Und wenn uns von der Regierung Unrecht geschieht? Dann dürfen wir sie darauf aufmerksam machen (vergleiche 1. Mose 21,25; Johannes 18,23).

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Einander lieben und anständig leben

«Seid niemand irgendetwas schuldig.» Wir sollen also keine Schulden machen, sondern unsere Rechnungen bezahlen und unseren Schuldigkeiten nachkommen. Aber wir sind schuldig, einander zu lieben: die anderen Gläubigen, die unbekehrten Menschen, den Nächsten. Obwohl wir Christen nicht mehr unter Gesetz stehen, erfüllen wir es, wenn wir anderen Liebe erweisen. Werden wir nicht selbst mit unendlicher Liebe von Gott geliebt? Lasst uns davon reichlich weitergeben!

Seit dem Kreuz und seit der Rückkehr des Herrn in den Himmel ist es in dieser Welt geistlicherweise Nacht. Aber nicht mehr lange. Wir stehen kurz vor dem Tagesanbruch. Wach zu sein, ist die Lebenshaltung des Erlösten, denn er wartet auf den Tag. Die Errettung hier meint, das Kommen des Herrn zur Entrückung. Anschliessend werden wir mit Ihm in Herrlichkeit erscheinen.

Mit jedem Tag kommen wir dieser Errettung näher. Darum wollen wir in der Zeit, in der wir noch hier leben, alles Böse meiden und uns dafür als Kinder des Lichts verhalten. Im Licht des Herrn erkennen wir das Böse und verurteilen es. So ist sein Licht eine Waffe gegen die Werke der Finsternis.

Wir leben noch in der Nacht, gehören aber zum Tag. Das soll sich in unserem Leben zeigen, indem wir mit allem Lichtscheuen nichts zu tun haben. Vielmehr soll an uns das Verhalten des Herrn gesehen werden. Möchten wir sein Reden und Handeln, wie es uns die Evangelien zeigen, nachahmen. Und lasst uns alles meiden, was unsere alte Natur anstachelt (Verse 13.14).

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Die Schwachen und die Starken

Wenn jetzt bis Kapitel 15,7 von «Schwachen im Glauben» die Rede ist, dann geht es um Gläubige, die die christliche Freiheit nicht verstanden haben. Das Gegenstück sind die Starken (Römer 15,1). Die Schwachen sind nicht oberflächliche, fleischliche oder weltliche Christen. Es sind Glaubende, die durch Erziehung, Tradition oder Mentalität belastet sind. Ihr Problem ist nicht die Sünde oder die Welt, sondern Essensvorschriften und das Halten von speziellen Tagen. Die Schwachen gilt es zu tragen. Sie sollen wohl in die christliche Gemeinschaft aufgenommen werden. Doch für die Behandlung schwieriger Fragen des Versammlungslebens sollen sie nicht beigezogen werden.

Wo liegen nun die Gefahren für den Schwachen und den Starken? Als Starke sind wir in Gefahr, solche zu verachten, die etwas anders machen als wir. Als Schwache sind wir schnell bereit, in einem Richtgeist den anderen zu verurteilen

In jedem Fall sollten wir bedenken, dass wir alle – ob schwach oder stark – Kinder Gottes sind. Auf christlichem Boden steht keiner über dem anderen. Und jeder von uns ist für sein Tun dem Herrn persönlich verantwortlich. Die Beurteilung können wir getrost dem Herrn überlassen. Sein Entscheid ist massgebend.

Die Verse 9-12 machen klar, dass Gott alles in letzter Instanz beurteilt. Wenn der Herr wirklich die Herrschaft über alle Menschen hat, warum richten oder verachten wir dann andere? Wir sind doch nicht der Herr! Vergessen wir nicht, dass wir einmal vor Gott Rechenschaft ablegen müssen!

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Die christliche Freiheit richtig gebrauchen

Diese Verse belehren uns – die Schwachen und die Starken –, wie wir im praktischen Leben in Frieden und zum Segen miteinander umgehen können. Einander richten – das ist der Richtgeist der Schwachen. Einander ein Ärgernis geben – das ist die Rücksichtslosigkeit der Starken. Beides sollen wir vermeiden (Vers 13).

In Vers 14 sehen wir, wie der Apostel an der christlichen Freiheit festhält. Die Schwachen dürfen ihre Haltung nicht als einen allgemein gültigen Grundsatz aufstellen. Aber es wird doch vor allem der Starke angesprochen. Es scheint, dass er am meisten zu einem friedlichen Miteinander beitragen kann. Wenn er aber keine Rücksicht nimmt, handelt er nicht nach der Liebe. Doch sie ist das bestimmende Element für das Miteinander der Gläubigen. Und denken wir daran: Auch für den schwachen Bruder ist Christus gestorben. Wie wertvoll ist er Ihm!

In Vers 19 erwähnt der Apostel neben dem Frieden untereinander auch die gegenseitige Erbauung. Wir wollen dies bedenken und die christliche Freiheit nicht so ausleben, dass dabei im schwachen Bruder ein Werk Gottes zerstört wird, sondern Rücksicht nehmen.

Der letzte Vers spricht vom Schwachen. Er isst etwas, weil er gesehen hat, dass der Starke so handelt. Aber er zweifelt und ist unsicher. Er tut dies nicht aus Glauben. Er ist verurteilt, nicht weil er diese Speise isst, sondern weil er nicht aus Glauben handelt. Möge der Herr jeden dahin führen, alles im Leben nur aus Glauben zu tun. Dann sind unser Herz und Gewissen in Ruhe vor Gott.

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Die Schönheit der christlichen Freiheit

Diese Verse gehören noch zum Thema von Römer 14. Sie zeigen uns das Verhalten und die Gesinnung des Herrn Jesus, die auch uns im Blick auf die christliche Freiheit prägen soll.

Zunächst werden wir aufgefordert, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen. Dazu ist Kraft und Geduld nötig. Wir bekommen sie vom Herrn, der diese Gesinnung vollkommen ausgelebt hat. Er dachte nur an die andern. Ihm wollen wir nacheifern und nicht an uns, sondern an den anderen denken und ihm zu helfen suchen. Darin zeigt sich die Schönheit der christlichen Freiheit, wenn wir sie in bestimmten Fällen aus Rücksicht zu Schwachen nicht gebrauchen.

Wie viel können wir von unserem Herrn lernen! Weil Er vollkommen Gott wohlgefällig gelebt hat, wurde Er verachtet und gehasst. Aber gerade die Hinweise im Alten Testament auf Ihn, unseren Herrn, machen uns Mut und helfen uns, auszuharren, wenn wir es in seiner Nachfolge schwer haben und nicht verstanden werden.

Wie schön sind die Titel, die Gott in Vers 5 gegeben werden! Er ist der «Gott des Ausharrens». Wie viel Geduld hat Er mit uns! Und Er ist der «Gott der Ermunterung». Er liebt es, die Glaubenden und besonders die Schwachen zu ermuntern.

Wenn wir «gleich gesinnt sind untereinander», d.h. wenn alle dieselbe Einstellung haben – und zwar die Gesinnung, die Christus entspricht –, dann dürfen wir trotz unserer Unterschiede (Starke, Schwache) gemeinsam und einmütig Gott loben.

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Gottes Wirken an allen Menschen

Christus ist zunächst ein Diener der Beschneidung, d.h. die Botschaft des Evangeliums wird zuerst den Menschen aus dem Volk Israel verkündigt. Gott hatte ihren Vorfahren Verheissungen gegeben, und so hatten die Nachkommen der Patriarchen ein gewisses Anrecht auf diese Gnade.

Aber Gott bietet die Errettung, die Jesus Christus am Kreuz erwirkt hat, auch den Menschen anderer Nationalitäten an. Ihnen hatte Gott zwar keine Verheissungen gemacht, aber seine unendliche Gnade ist auch für sie da. Lasst uns Ihm immer wieder dafür danken, dass die gute Botschaft von Jesus Christus, dem Heiland der Welt, auch uns erreicht hat und wir sie im Glauben annehmen durften!

Obwohl wir im Alten Testament keine Verheissungen für die Nationen finden, zeigen doch verschiedene Stellen, dass Gott die Absicht hatte, auch Menschen, die nicht aus Israel sind, die Errettung anzubieten. Drei solche Stellen werden in den Versen 10-12 zitiert. Wer dieses wunderbare Evangelium angenommen hat, darf fröhlich den Herrn loben und auf Ihn hoffen.

Der Ausdruck «Gott der Hoffnung» erinnert daran, dass wir in Hoffnung errettet sind (Römer 8,24). Die volle Errettung – wenn auch unser Körper inbegriffen ist – erfahren wir erst beim Kommen des Herrn. Im Wissen, was die Zukunft uns bringt, können wir uns freuen und mit innerem Frieden den Glaubensweg gehen.

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Paulus und sein Dienst

In diesem Abschnitt erfahren wir einiges über den Dienst des Apostels Paulus. Er spricht in Vers 15 von der «Gnade, die mir von Gott gegeben ist». Damit meint er seine von Gott geschenkte Gabe und die Fähigkeit, seinen Dienst im Werk des Herrn zu tun.

Lasst uns nie vergessen, dass alles, was wir für den Herrn tun können, eine von Ihm geschenkte Gnade ist. Das wird uns helfen, demütig zu bleiben, damit wir uns niemals auf das, was wir tun konnten, etwas einbilden.

Der besondere Dienst des Apostels Paulus betraf die Nationen. Ihnen verkündigte er das Evangelium und unterrichtete sie in der christlichen Wahrheit. Er durfte Menschen aus der Welt heraus zu Gott führen. Sie bilden dieses Opfer, von dem er in Vers 16 schreibt.

Der Apostel hatte seinen ihm übertragenen Dienst treu ausgeführt. Aber er gibt alle Ehre dem Herrn, der durch ihn gewirkt hatte. Was war die Wirkung, die der Herr bei diesen Menschen, die zum Glauben kamen, hervorbrachte? Gehorsam. Sie gehorchten dem Wort Gottes aus Liebe zum Herrn.

Wie weit reichte das Arbeitsfeld des Apostels Paulus! Von Jerusalem bis nach Illyrien! Er hatte das Evangelium Gottes völlig verkündigt. Welch ein grosser Einsatz verbirgt sich hinter dieser Aussage!

Trotzdem blieb noch manches zu tun. Er dachte an Gegenden, wo Christus noch nicht verkündigt worden war, und plante, auch dorthin zu gehen.

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Paulus und seine Pläne

Es war der grosse Wunsch des Apostels, die Gläubigen in Rom zu besuchen. Er hatte eine herzliche Liebe zu ihnen und hätte ihnen gern gedient. Wie wichtig ist es doch, dass man die liebt, denen man mit dem Wort dienen möchte!

Weiter teilt Paulus den Gläubigen in Rom seine Pläne mit. Er hatte die Absicht, nach Spanien zu reisen, aber noch keine klare Bestätigung von Gott. Doch er hoffte, wenn es soweit wäre, auf die Unterstützung der Brüder in Rom.

Ab Vers 25 spricht Paulus von seiner bevorstehenden Reise nach Jerusalem. Er wollte dabei eine finanzielle Gabe der Versammlungen in Mazedonien und Achaja den bedürftigen, vermutlich verarmten Gläubigen in Jerusalem überbringen. Aber war es wirklich die Aufgabe des Apostel Paulus materielle Gaben nach Jerusalem zu bringen? Er hatte doch einen speziellen Auftrag an den Menschen aus den Nationen, nicht an den Juden!

Die gläubig Gewordenen aus den Nationen hatten gegenüber den Menschen des Volkes Israel eine gewisse Schuld. Der Herr Jesus stammte aus den Juden. Die Nationen hatten das Evangelium von Jesus Christus als geistliches Gut vom Volk Israel empfangen.

Am Schluss des Kapitels bittet der Apostel um die Fürbitte der Römer. Wie nötig war sie, denn die Feindschaft gegen ihn und was er verkündigte, war gross. Nochmals drückt er seinen Wunsch aus, zu ihnen zu kommen, wenn dies der Wille Gottes sei.

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Eine Reihe aufschlussreicher Grüsse

Wir haben in den ersten zwei Versen einen Empfehlungsbrief vor uns. Mit einem solchen Brief wird jemand, der in eine örtliche Versammlung kommt, in der er unbekannt ist, den dortigen Geschwistern als ein Gläubiger zur vollen christlichen Gemeinschaft empfohlen. In diesem Fall konnte der Apostel dieser Schwester ein besonderes Zeugnis ausstellen. Die Gläubigen in Rom sollten sie der Heiligen würdig aufnehmen und ihr uneingeschränkt helfen.

Ab Vers 3 folgt eine Reihe von Grüssen, die uns manches zu sagen haben. Wir können uns fragen: Was hätte der Apostel von uns schreiben können? Doch wir wollen uns auch ermuntern lassen, den hier erwähnten Brüdern und Schwestern nachzueifern.

Wie viel Einsatz und welchen Mut im Werk des Herrn sehen wir bei Priska und Aquila! Sowohl sie als auch andere ermuntern uns, im Werk des Herrn fleissig zu sein und uns zu bewähren. Von nichts kommt nichts.

Bei einigen wird das Haus, d.h. die Familie, erwähnt. Welch eine Gnade, wenn alle, die in einem Haus leben, gläubig sind!

Epänetus wird als der Erstling Asiens für Christus bezeichnet. Er war zeitlich der Erste, der in jener Gegend zum Glauben kam. Dann folgten andere nach. Es braucht Mut, sich als Erster zu bekehren.

Einige werden als Geliebte bezeichnet. Sie waren von Gott geliebt, denn Er liebt alle seine Kinder. Aber vielleicht wird dadurch auch ausgedrückt, dass sie von den anderen Gläubigen besonders geliebt wurden.

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Der Feind und das Geheimnis des Christus

Der Apostel Paulus muss auch zur Wachsamkeit vor dem Feind ermahnen. Wenn solche auftreten, die Zwiespalt und Ärgernis unter den Gläubigen anrichten, müssen wir uns von ihnen abwenden. Wer ihnen trotzdem nachgeht und vielleicht meint, einen Hirtendienst an ihnen tun zu können, läuft Gefahr, selbst verführt zu werden.

Wie schön ist das Zeugnis, das Paulus den Gläubigen in Rom ausstellen konnte: Sie gehorchten Gott und standen fest. Er fordert sie auf, sich mit dem Guten, mit dem, was von Gott kommt, zu beschäftigen und sich wenn immer möglich nicht mit dem Bösen zu befassen.

Auch wenn Satan durch böse Arbeiter wirken kann, so ist es doch sicher, dass Gott ihn richten wird. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Gnade Gottes da, um uns vor dem Feind zu bewahren. Welch ein Trost!

Es folgen noch die Grüsse derer, die sich bei Paulus befanden, als dieser Brief geschrieben wurde. Tertius war der eigentliche Schreiber. Paulus hat ihm alles, was wir bis jetzt gelesen haben, diktiert.

Der Brief endet mit einem Lobpreis. Gott, der uns die Gedanken seines Herzens offenbart hat – sowohl das Evangelium als auch die Wahrheit über die Versammlung (die Einheit aller Erlösten) –, vermag uns auch zu bewahren und zu befestigen. Wenn wir versagen, sind wir immer selber schuld. Gott hat alles bereitgestellt, damit wir im Glauben befestigt werden. Ihm allein gebührt alle Ehre und Herrlichkeit.

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