Kinder für den Herrn aufziehen
Aus 1. Mose 22 erhalten wir wertvolle Belehrungen für unsere Aufgabe als Eltern an den Kindern. Wir sehen dort die Beziehung zwischen Abraham und seinem Sohn Isaak. Fünf Punkte zeigen, wie wir Eltern unseren Kindern eine Hilfe sein können, echte Christen zu werden.
Unsere Kinder lieben
Gott nennt Isaak den Sohn, den Abraham lieb hat (1. Mo 22,2). Natürlich lieben wir unsere Kinder. Aber lieben wir sie so, dass Gott es bezeugen kann? Oder anders gefragt: Lieben wir sie wirklich, ohne dabei zu sehr an uns selbst zu denken? Die Liebe sucht nicht das Ihre und lässt sich nicht erbittern (1. Kor 13,5). Darum müssen wir lernen, das zu suchen, was für die Kinder – und nicht für uns – auf geistlichem und natürlichem Gebiet gut ist. Leider haben wir alle die Neigung, uns zu ärgern oder die Geduld zu verlieren. Doch wir dürfen uns nicht gehen lassen. Das ist der Preis, damit sich unsere Kinder geliebt wissen und gesund gedeihen können.
Mit unseren Kindern gemeinsam gehen
Dreimal lesen wir, dass Abraham und Isaak miteinander gingen (1. Mo 22,6.8.19). Abraham unterschätzte seinen Sohn nicht. Er wusste, dass Isaak mit ihm Schritt halten konnte. Es gibt viele Bereiche, wo uns die Kinder gut begleiten können. Zum Beispiel bei den täglichen Arbeiten im und ums Haus, auch bei bestimmten Diensten für den Herrn. Gleichzeitig bauen wir eine enge Beziehung zu ihnen auf, indem wir uns für sie interessieren und ihnen aufmerksam zuhören, wenn sie uns ihre täglichen Erlebnisse erzählen.
Abraham überschätzte seinen Sohn auch nicht, denn er war noch ein Knabe. Manchmal belasten wir unsere heranwachsenden Kinder mit Problemen oder setzen sie einem zu hohen Druck aus, weil wir von ihnen Erfolge erwarten. Das ist nicht gut. Lasst uns ihnen lieber den Arm um die Schultern legen – wörtlich und bildlich. Wir wollen unsere Kinder spüren lassen, dass sie uns Eltern wertvoll sind. Das hilft ihnen zu selbständigen Menschen heranzuwachsen und ist zum Nutzen für ihr ganzes Leben.
Mit unseren Kindern beten
Abraham sagte zu seinen Knechten: «Ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten» (1. Mo 22,5). Wie wertvoll sind die Momente des gemeinsamen Gebets in der Familie. Wir beugen mit unseren Kindern die Knie, um Gott unsere Bitten, unseren Dank und unsere Anbetung zu bringen. Wir wollen unsere Kinder ermutigen, das Wort Gottes zu lesen und zu beten – allein und in der Familie. Wie wichtig ist die Pflege der Beziehung zum Herrn Jesus!
Unseren Kindern zur Verfügung stehen
Abraham erwiderte den Ruf Gottes mit den Worten: «Hier bin ich!» (1. Mo 22,1). Beachten wir, dass er den gleichen Ausdruck verwendete, als ihn sein Sohn Isaak ansprach: «Hier bin ich, mein Sohn» (1. Mo 22,7). Für Abraham bedeutete Isaak so viel, dass er ihm seine volle Aufmerksamkeit schenkte.
Zu diesem Thema sagte einmal ein Fachmann, der sich mit jugendlichen Drogenabhängigen befasste: «Jeder Schritt, den du dich von den Kindern entfernst, um dein eigenes Glück oder deine Karriere zu verfolgen, erhöht die Gefahr, dass sie in Schwierigkeiten geraten.» Darum wollen wir uns gut überlegen, wie wir unsere Prioritäten setzen. Wünschen wir wirklich, für unsere Kinder da zu sein? Das teuerste Geschenk kann niemals die Zeit ersetzen, die ein Vater oder eine Mutter mit den Kindern verbringt.
Gott vertrauen
Beim Aufziehen unserer Kinder ist das Gottvertrauen ein unerlässlicher Punkt. Abraham hatte vom Herrn die Verheissung empfangen, zu einem Vater vieler Nationen zu werden. Gott hatte ihm auch versprochen, dass Er mit Isaak einen Bund errichten würde. Wenn nun Abraham seinen Sohn opferte, wie Gott ihm befohlen hatte, wie würde Gott dann seine Verheissungen erfüllen? Abraham vertraute in dieser Frage dem Herrn: Er urteilte, dass Gott Isaak aus den Toten auferwecken konnte (Heb 11,19). Welch ein Glaube!
Gott wünscht auch von uns, dass wir Ihm vertrauen, dem wir unsere Kinder ans Herz legen. Lasst uns als Eltern täglich für unsere Kinder beten. Vertrauen wir Gott! Er will uns helfen, unsere Verantwortung gegenüber den Kindern wahrzunehmen. Lasst uns zu Ihm aufblicken, der im Leben eines jeden von ihnen eingreifen kann, wie Er es bei Isaak getan hat.
Ergebnisse
Weder Abraham noch sein Sohn waren fehlerfrei. Doch der Bericht über das Leben Isaaks als Erwachsener zeigt, dass der Einfluss seiner Eltern eine Gott wohlgefällige Frucht bewirkte. Wir sehen seine Entschlossenheit, trotz Hindernissen viele Brunnen zu graben. Dann erkennen wir seine Zuneigung zu Rebekka, er liebte seine Frau. Isaak war zudem ein Gläubiger mit einer geistlichen Gesinnung. Es scheint, dass er am Abend lieber aufs Feld ging, um Gemeinschaft mit seinem Gott zu haben, als gemütlich im Zelt zu bleiben.
Ein Ungläubiger mag sein Kind lieben, mit ihm gehen, und für sein Kind da sein. Christliche Eltern können das auch tun, aber noch viel mehr: Sie beten für ihre Kinder und vertrauen Gott, dass Er ihnen hilft, den Glaubensweg zu gehen. Haben wir nicht wunderbare Möglichkeiten? Sie machen uns Mut, in unserer Aufgabe als Eltern treu zu sein.