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Gottes Willen erkennen

Sein Wille oder mein Wille?

Es ist wohl eine der schwierigsten Fragen für jeden Christen: «Wie kann ich in einer bestimmten Situation den Willen Gottes für mich erkennen?»

Der eine möchte wissen, ob er eine neue Arbeitsstelle suchen soll. Ein anderer fragt sich: Ist das die Ehefrau, die Gott für mich bestimmt hat? Ob es sich um den Kauf eines Autos, die Wahl einer Ausbildung, das Verlassen des Elternhauses oder einen Wohnortswechsel handelt – wie kann ein Gläubiger wissen, was Gottes Wille ist?

Zuerst müssen wir uns ernsthaft fragen: Möchte ich wirklich den Willen Gottes erkennen oder suche ich seine Zustimmung für meinen eigenen Plan? Fahre ich fort, Gottes Willen in einer Sache zu erbitten, weil mir die Antwort, die ich schon erhalten habe, nicht gefällt? Hoffe ich, dass Gott seine Ansicht ändert?

Wenn uns in einer Sache mehr am eigenen als am göttlichen Willen liegt, kann es sein, dass Er unsere Bitte gewährt. Aber unsere Beziehung zu Ihm wird darunter leiden. Als Folge davon werden wir in unserem geistlichen Leben eine gewisse Leere empfinden (Ps 106,15).

Besser ist es, den aufrichtigen Wunsch zu haben, Gottes Willen für uns zu erkennen. Drei Punkte helfen uns:

1) Das Wort Gottes kennen

Gottes Wille für uns widerspricht nie seinem Wort. Darum wollen wir uns zuerst fragen: Was sagt die Bibel dazu? Wenn das, was wir vorhaben, direkt im Widerspruch zum Wort Gottes steht, können wir sicher sein, dass es nicht sein Wille für uns ist. Zum Beispiel wird Unmoral in der Bibel immer wieder ausdrücklich verurteilt. Schon unmoralische Gedanken sind sündig: «Jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen» (Mt 5,28).

Wir finden im Wort Gottes auch Grundsätze, die unsere Tätigkeit regeln. Es heisst zum Beispiel: «Ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber einfältig zum Bösen» (Röm 16,19). Daraus können wir folgern, dass es niemals Gottes Wille für uns ist, Musik zu hören, Filme anzuschauen oder Bücher zu lesen, die dämonische Praktiken, Brutalität oder sexuelle Sünden beinhalten.

Denken wir an Psalm 119,105: «Dein Wort ist Leuchte meinem Fuss und Licht für meinen Pfad.» Lasst uns nur dorthin gehen, wohin das Licht Gottes uns führt, und nur das tun, was sein Licht gutheisst. Dann werden wir bestimmt nach Gottes Willen handeln. Wenn wir uns im Licht seines Wortes aufhalten, werden wir nicht im Dunkeln stehen. Wolken können unseren Blick für eine gewisse Zeit trüben, aber wenn wir geduldig warten, werden sie vorüberziehen.

2) Die Gesinnung von Christus haben

Gibt es einen Unterschied zwischen dem Erkennen des Willens Gottes und der Gesinnung, die Jesus Christus in seinem Leben auf der Erde offenbart hat? Nein! Seine innere Haltung war, den Willen des Vaters zu erfüllen – nichts mehr und nichts weniger. Wenn wir also seine Gesinnung nachahmen, werden wir im Blick auf den Willen Gottes nicht vor einem unlösbaren Rätsel stehen.

«Ich komme, um deinen Willen zu tun», war der Vorsatz des Herrn Jesus. «Nicht mein Wille, sondern dein Wille», war der Leitfaden seines Lebens. In dieser Gesinnung hatte Er Verständnis für den Willen seines Vaters und war bereit, ihn für sich anzunehmen.

In Philipper 2,5-8 zeigt uns Paulus, dass die Gesinnung von Jesus Christus durch Demut und Gehorsam gekennzeichnet war. Gleichzeitig fordert er uns auf, diese Denkart nachzuahmen. Wenn wir von uns selbst leer sind, wenn wir demütig und gehorsam sind, können wir den Sinn des Herrn haben (1. Kor 2,16). Dann sind wir bereit, den Willen Gottes zu tun.

Je mehr wir so wie Jesus Christus denken, desto eher werden wir uns die drei Fragen stellen: Was würde der Herr in dieser Situation tun? Ist diese Sache etwas, was mein Gott und Vater von mir möchte? Bin ich bereit, Ihm zu gehorchen, weil ich weiss, dass ich nur durch Gehorsam seinen Willen erkennen kann?

3) Sich nahe beim Vater aufhalten

Ein anderer Prüfstein, um den Willen Gottes zu erkennen, ist die vertraute Gemeinschaft mit Ihm. Je näher wir uns bei Gott aufhalten, desto leichter verstehen wir, was Er von uns will.

Wenn Familienangehörige eine gute Beziehung zueinander pflegen, weiss jeder oft ohne Worte, was der andere denkt. «Ich wusste, dass du mit mir einverstanden sein würdest!», rief meine Tochter glücklich aus, nachdem wir uns über ein Thema unterhalten hatten, das sie gerade beschäftigte. Kürzlich flüsterte mir mein Enkel bei Tisch zu: «Ich sehe es dem Blick meines Papas an, dass ich zuerst mein Gemüse aufessen soll, bevor ich den Nachtisch bekomme.» Diese Beispiele zeigen uns deutlich: Wenn ein Kind eine intakte Beziehung zum Vater hat, weiss es genau, was er denkt und wie seine Antwort ausfallen wird. Sollte es bei unserem himmlischen Vater nicht ebenso der Fall sein?

In Psalm 32,8 sagt Gott: «Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.» Es ist sein Wunsch und Wille, uns zu «unterweisen», zu «lehren» und zu «raten». Er möchte nicht, dass wir ziellos dahintreiben oder uns sorgenvoll Gedanken machen, ohne seine sichere Leitung zu besitzen. Wenn du dich nahe bei deinem Gott und Vater aufhältst, kann Er dich mit seinen Augen leiten. Dann wird es dir nicht schwer fallen, seinen Willen zu erkennen und anzunehmen.

Buchtipp:

Autor: Larry J. Ondrejack, Quelle: Friedenstaube