Geschenkte Zeit
Gebt nun acht, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die die gelegene Zeit auskaufen (Epheser 5,15).
Ich war ziemlich in Eile, als ich die Post betrat. Zu meinem Ärger musste ich feststellen, dass die Schlange der Wartenden bis zur Tür reichte. «Beeilt euch gefälligst», dachte ich mir und schaute auf die Uhr.
Ich hatte die Hand noch auf dem Türgriff, als ein älterer Mann auf mich zutrat. «Ich habe keine Ahnung, wie der Kopierer funktioniert», sagte er und zeigte auf das Gerät hinter uns. «Er hat mein Geld geschluckt und jetzt weiss ich nicht, was ich tun muss.» Ich hingegen wusste sofort, was ich jetzt tun sollte.
Ich trat aus der Schlange und half ihm, das Problem zu beheben und die Kopien zu erstellen. Der Mann bedankte sich herzlich und ging. Als ich mich wieder zurück in die Schlange stellen wollte, war sie verschwunden. Ich konnte direkt zum Schalter treten.
Dieses Erlebnis machte mir aufs Neue bewusst, dass meine Zeit in Gottes Händen liegt. Er kann mir in den Situationen des Alltags zeigen, wie ich sie zu seiner Ehre nutzen kann. Er schenkt mir Gelegenheiten, in denen ich durch mein Verhalten etwas vom Herrn Jesus zeigen kann.
Ausserdem erinnerte mich dieses Erlebnis an die Worte meines Herrn: «Gebt, und euch wird gegeben werden: Ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Mass wird man in euren Schoss geben» (Lukas 6,38). Gott lässt ein selbstloses Verhalten nicht unbelohnt. Wenn ich jemand Zeit schenke, werde ich selbst reich beschenkt.