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Jesus blickte umher

Jahrtausendelang blickte der Herr vom Himmel auf die Erde herab, um die Menschen zu beobachten und zu sehen, ob einer da sei, der Ihn suche (Ps 14,2; 53,3; 102,20). Aber Er fand keinen (Röm 3,10-12). Schliesslich sandte Gott in der Fülle der Zeit seinen Sohn vom Himmel auf die Erde. Er kam als Mensch Jesus Christus, um das Erlösungswerk zu vollbringen und den Vater zu verherrlichen. Dabei machte Er sich hier auf der Erde ein umfassendes Bild vom Zustand der Menschen (1. Mo 18,21).

Gerade Markus, der uns den Herrn Jesus als den vollkommenen Diener vorstellt, berichtet uns in seinem Evangelium von fünf Begebenheiten, bei denen Er umherblickte. Der Sohn Gottes sah bis in die Herzen hinein, denn vor seinen Augen ist alles bloss und aufgedeckt (Heb 4,13). Diese fünf Begebenheiten wollen wir uns nachfolgend etwas näher ansehen.

Ein zorniger Blick

«Er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstocktheit ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt» (Mk 3,5).

Als der Herr Jesus am Sabbat in der Synagoge einem Mann mit einer verdorrten Hand begegnete, belauerten Ihn die Pharisäer, um zu sehen, ob Er ihn am Sabbat heilen würde. Daraufhin lesen wir, dass Er mit Zorn auf sie umherblickte, betrübt über die Verstocktheit ihrer Herzen. Die böse Gesinnung der Pharisäer, für die der Sabbat eine grössere Bedeutung hatte als die Gegenwart und Güte seiner Person, rief seinen heiligen Zorn hervor. Zugleich war Er betrübt über ihre verstockten Herzen, die Er so gern für sich gewonnen hätte.

Auch heute gilt: Eine äussere Form der Gottseligkeit nützt nichts, wenn deren Kraft verleugnet wird (2. Tim 3,5).

Ein anerkennender Blick

«Er blickte umher auf die im Kreis um ihn her Sitzenden und spricht: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter» (Mk 3,34.35).

Während der Herr Jesus sich in einem Haus aufhielt, kamen seine Mutter und seine Brüder und riefen Ihn von draussen. Da machte der Herr deutlich, dass die geistlichen Beziehungen zu Ihm Vorrang haben vor den natürlichen. Er blickte anerkennend auf die im Kreis um Ihn her Sitzenden und erklärte: «Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.»

Sind wir uns bewusst, dass die geistlichen Beziehungen Vorrang haben vor den natürlichen? Gehören wir zu denen, die den Willen Gottes tun?

Ein mitfühlender Blick

«Er blickte umher, um die zu sehen, die dies getan hatte» (Mk 5,32).

Die blutflüssige Frau rührte das Gewand des Herrn von hinten an und wurde dadurch von ihrer Krankheit geheilt. Nun hätte sie sich am liebsten unentdeckt wieder unter die drängende Volksmenge gemischt. Doch in seinem tiefen Mitgefühl blickte der Herr umher, «um die zu sehen, die dies getan hatte». Er wollte der Frau mehr schenken als nur das Gefühl, jetzt gesund zu sein. Durch das Wort, das Er zu ihr sprach, gab Er ihr die volle Gewissheit, dass sie wirklich geheilt war. Sie konnte sich jederzeit auf das stützen, was Er ihr gesagt hatte: «Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.»

Auch für uns gilt: Wenn es um unsere Errettung und geistlichen Segnungen geht, stützen wir uns nicht auf unsere Gefühle, sondern auf Gottes Wort.

Ein herzerforschender Blick

«Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die, die Vermögen haben, in das Reich Gottes eingehen!» (Mk 10,23).

Der reiche Jüngling hatte durch sein Verhalten und seine Worte gezeigt, dass er das ewige Leben aufrichtig suchte. Doch der Herr musste ihm sagen: «Eins fehlt dir.» Dann prüfte Er ihn: Würde Er bereit sein, seine irdischen Güter aufzugeben, um Dem nachzufolgen, der ihm das ewige Leben und einen Schatz im Himmel schenken wollte? Der weitere Verlauf der Begebenheit zeigt, dass er dazu leider nicht bereit war. Diese traurige Reaktion war auch dazu angetan, das Herz der Jünger zu erforschen. Darum blickte der Herr umher und sprach zu ihnen: «Wie schwer werden die, die Vermögen haben, in das Reich Gottes eingehen!»

Auch wir wollen uns immer wieder fragen: Wer hat den ersten Platz in unserem Herzen – unser Besitz oder unser Herr?

Ein prüfender Blick

«Er zog in Jerusalem ein, in den Tempel; und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien» (Mk 11,11).

Markus berichtet, dass der Herr am Tag vor der Tempelreinigung in den Tempel ging, um sich in Ruhe ein Bild von der Situation im Haus Gottes zu machen. Dabei blickte Er über alles umher: Nichts, aber auch gar nichts entging seinem prüfenden Blick. Wie muss Ihn das, was Er dort sah, betrübt haben! Die Juden hatten das Haus seines Vaters zu einer Räuberhöhle gemacht (Mk 11,17).

Auch heute blickt der Herr über alles umher: Nichts in unseren Häusern und in den Zusammenkünften der Gläubigen entgeht seinem prüfenden Blick. Kann Er sich über das freuen, was Er bei uns sieht?

Buchtipp: Komm zur Quelle!

Autor: Daniel Melui, Quelle: halte fest