Sei ein Vorbild!
Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit (1. Timotheus 4,12).
In 1. Timotheus 4,11-16 gibt der Apostel seinem Mitarbeiter persönliche Anweisungen. Sie betreffen in erster Linie den speziellen Dienst von Timotheus in der Bekanntmachung der christlichen Lehre. In Vers 12 fordert Paulus ihn auf, durch sein Verhalten den Glaubenden ein Vorbild zu sein, damit sie die Belehrungen trotz seiner Jugend annehmen. Sein gutes Betragen soll seinen Worten Gewicht geben.
Wir haben nicht die gleiche Aufgabe wie Timotheus. Das ist klar. Dennoch kommt es auch bei uns auf das Verhalten an. Wie können wir glaubhafte Zeugen unseres Heilands sein, wenn wir uns am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft nicht korrekt benehmen? Wie können wir unseren Mitchristen im Glaubensleben eine Hilfe sein, wenn wir im Umgang mit ihnen nicht die Gesinnung des Herrn Jesus offenbaren?
Wir sind also alle angesprochen, die Aufforderung in Vers 12 zu befolgen. Durch ein gutes Verhalten können wir alle – ob jung oder alt – für andere Christen ein Vorbild sein. Es werden fünf Elemente aufgezählt:
In Wort
Hier geht es um unsere Worte, die wir im täglichen Leben äussern. Darin ein Vorbild für andere zu sein, ist nicht einfach, denn Jakobus sagt uns: «Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann.» Aber mit der Hilfe des Herrn wollen wir lernen, mit unseren Worten ein Vorbild zu sein, und dabei folgende Punkte beachten:
- Wie steht es mit unserer Ausdrucksweise? Reden wir wie unsere ungläubigen Kollegen oder entspricht unsere Wortwahl einem Jünger, der dem Herrn Jesus nachfolgen möchte?
- Kann man sich auf unser Wort verlassen oder reden wir leichtfertig dahin, so dass man unsere Aussagen nicht ernst nehmen kann?
- Hüten wir uns vor übler Nachrede und Verleumdung (1. Pet 2,1; Spr 30,10). Wie viel Unheil ist dadurch schon angerichtet worden!
In Wandel
Der Wandel spricht von unserer Lebensführung, die in allen Bereichen – in der Ehe und Familie, am Arbeitsplatz, im Volk Gottes usw. – vorbildlich sein soll. Auch dazu gibt uns die Bibel konkrete Anweisungen. Wir nennen einige Beispiele:
- Die Ehefrauen werden aufgefordert, durch ihr gottesfürchtiges Verhalten einen positiven Einfluss auf ihre Männer auszuüben (1. Pet 3,1).
- Im Blick auf das Berufsleben belehrt uns der Apostel Paulus, fleissig zu arbeiten und selbst für unseren Lebensunterhalt zu sorgen, damit unser Verhalten in der Welt anständig und ordentlich ist (1. Thes 4,11-12).
- Für das Verhalten im Volk Gottes gibt uns Paulus in seinem Umgang mit den Thessalonichern ein nachahmenswertes Beispiel: «Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und untadelig wir gegenüber euch, den Glaubenden, waren» (1. Thes 2,10).
In Liebe
Als Drittes wird die Liebe angesprochen. Sie soll der Beweggrund für unser Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen sein. Um dies zu verwirklichen, ist es wichtig, dass wir zunächst selbst in der Liebe unseres himmlischen Vaters ruhen.
- Wir lieben die Glaubenden, weil sie das gleiche göttliche Leben besitzen wie wir und damit auch zur Familie Gottes gehören. Unsere Liebe zu ihnen beschränkt sich nicht auf Worte, sondern soll wahr und tätig sein (1. Joh 3,18). Ausserdem äussert sich echte Zuneigung zu den Kindern Gottes in einem herzlichen Umgang mit ihnen (Röm 12,10).
- Die Liebe zu den Ungläubigen spornt uns an, sie für den Erlöser Jesus Christus zu gewinnen. Deshalb nutzen wir die Kontakte, die wir mit ihnen haben, um sie mit dem Heiland, der auch für sie gestorben ist, und dem Evangelium der Gnade bekannt zu machen.
In Glauben
Jetzt geht es um unser Verhältnis zu Gott, das sich durch echten Glauben kennzeichnen soll:
- Das bedeutet zunächst, in einer lebendigen Glaubensbeziehung zum Herrn Jesus zu leben. Wir pflegen den Gebetskontakt mit Ihm und hören beim Lesen der Bibel auf seine Stimme. Wir möchten alle Entscheidungen mit Ihm treffen und sind bereit, seinem Wort zu gehorchen.
- Im Glauben zu leben, heisst aber auch, Gott in den Alltagssituationen zu vertrauen. Obwohl wir Ihn nicht sehen, rechnen wir mit seiner Hilfe. Wir sind überzeugt, dass Er uns liebt und alles hält, was Er in seinem Wort verspricht.
In Reinheit
Ein reiner Lebenswandel setzt voraus, dass wir alles Böse ablehnen und uns nach dem ausstrecken, was im Licht Gottes bestehen kann.
- Es beginnt bei uns selbst. Psalm 119,9 gibt uns ein Rezept dazu: «Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort.» Anhand der Bibel können wir das Unrecht in unserem Leben erkennen und verurteilen. Gleichzeitig finden wir darin Anweisungen für ein Verhalten zur Ehre Gottes.
- Es besteht auch die Gefahr, dass wir uns durch den Einfluss unserer Umgebung verunreinigen. Darum meiden wir bewusst Kontakte und Orte, die uns mit Sünde beschmutzen können. Zugleich suchen wir die Gemeinschaft mit Christen, die den Herrn lieben und Ihn aus reinem Herzen anrufen (2. Tim 2,22).
Schluss
Bedenken wir, dass unser Verhalten einen Einfluss auf andere Christen hat. Wenn sie in unserer Lebensführung die Gesinnung von Jesus Christus erkennen, wird es ein positiver Impuls für ihren Glauben sein.
Auch die ungläubigen Menschen beobachten uns und sehen, wie wir leben. Halten wir es deshalb wie Paulus, der gesagt hat: «Darum bemühe ich mich auch, allezeit ein Gewissen ohne Anstoss zu haben vor Gott und den Menschen» (Apg 24,16).
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