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Ruh dich nicht auf deinen Lorbeeren aus!
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Ruh dich nicht auf deinen Lorbeeren aus!

Bei den griechischen Spielen in der Antike wurde der Sieger mit einem Lorbeerkranz geehrt. Aber der Gewinner durfte nicht «auf seinen Lorbeeren ausruhen», wenn er ein Champion bleiben wollte. Jeder Athlet, der mit dem Training aufhört und bei den vollbrachten Leistungen stehen bleibt, wird schnell eine Niederlage erleiden.

Genauso wenig kann der Gläubige «auf seinen Lorbeeren ausruhen». Nehemia war sich bewusst, dass die grosse geistliche Erweckung, die mit dem Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems begonnen hatte, nur von kurzer Dauer sein würde, wenn die zurückgekehrten Juden nicht fortwährend aktiv blieben. Darum lesen wir in Nehemia 7,1: «Es geschah, als die Mauer gebaut war, da setzte ich die Türflügel ein; und die Torhüter und die Sänger und die Leviten wurden bestellt.»

Hätten sich die Leute zurückgelehnt und sich ihrer geleisteten Arbeit gerühmt, wären sie bald träge und passiv geworden. Deshalb legte Nehemia grossen Wert auf eine anhaltende Tätigkeit in drei Bereichen: Torhüter, Sänger und Leviten. Alle drei können wir geistlich auf unsere Zeit übertragen. Wie nötig ist es auch heute, dass diese Aufgaben fortgesetzt werden!

Torhüter

Die Aufgabe der Torhüter bestand in der Bewachung der Eingänge. Die Tore in der Stadtmauer waren die schwächsten Stellen und gegenüber feindlichen Angriffen am stärksten gefährdet. Durch ein unbewachtes Tor hätte sich ein Feind ungesehen einschleichen können.

Jeder Christ hat in seinem Leben Eingänge, die er bewachen muss. Sein Besitz ist zum Beispiel ein solches Tor. Der Teufel kann leicht «einen Fuss in der Tür haben», wenn dieses Tor unbewacht ist. Leider hat das Verlangen, reich zu werden und den Besitz zu vermehren, in vielen christlichen Familien die Mauer des christlichen Zeugnisses zum Bröckeln gebracht.

Die Sexualität ist ein anderer Eingang im Leben des Gläubigen. Viele Christen sind bei diesem Tor, d.h. in ihrem Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht, angegriffen und manche überwältigt worden. Der Feind unserer Seelen hat jahrelange Erfahrung im Aufspüren der Schwächen auf diesem Gebiet. Er wendet zahlreiche, vielfältige und schlaue Taktiken an, um durch dieses Tor in unser Leben einzudringen und zu schaden. Seien wir wachsam!

Man kann das Hüten der Tore ganz vielfältig anwenden, denn es gibt mehrere Eingänge in unserer geistlichen Mauer. Nicht alle Christen haben mit den gleichen Toren Probleme. Deine Mitgläubigen sind in gewissen Bereichen verwundbarer als du – und umgekehrt! Denk daran in deiner Beziehung zu ihnen! Ein Mangel an Aufmerksamkeit und Verständnis kann dazu führen, dass du in deinem Leben versagst oder dass dein Bruder strauchelt. Der irreführende Aufruf des Satans, unsere Tore zur falschen Zeit zu öffnen, wird sich immer gut anhören. Er hat ein besonders leichtes Spiel mit uns, wenn wir auf dem ausruhen, was wir früher im Glauben erreicht haben. Vergiss dies nicht und gib auf deine Tore acht!

Sänger

Die Sänger lobten Gott. Sie sprechen im übertragenen Sinn von unserer Anbetung. Nehemia war sich bewusst, dass der Lobgesang zur Ehre Gottes eine gute Bewahrung war, um nicht träge zu werden und auf den Lorbeeren auszuruhen. Das gilt auch heute. Wenn wir den Herrn loben und anbeten, bleiben wir geistlich aufmerksam und aktiv.

Das Singen von geistlichen Liedern zur Ehre des Herrn ist ein Anzeichen, dass wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sind (Eph 5,18.19). Wir werden in diesen Versen geradezu aufgefordert, es zu tun. Warum? Weil das Singen nicht nur ein Kennzeichen der Anbetung ist, sondern sie auch fördert. Hast du auch schon erlebt, wie das Singen von Lobliedern dein ruheloses Herz still macht, deine innere Haltung verändert und dich zur Anbetung führt?

Nehemia ernannte die Sänger nach den Anweisungen, die David für den Tempeldienst vom Herrn empfangen hatte (siehe 1. Chronika 25 und 28). Gott führte damals das Singen ein, um zu betonen, dass Er von seinem Volk angebetet werden möchte. Gott wünscht auch heute von den Gläubigen, dass sie im Lob und in der Anbetung nicht nachlassen.

Leviten

Die Leviten waren Tempeldiener, sie reden also von der Arbeit für den Herrn. Für jeden Christen, der im Glauben wachsen will, ist es wichtig, dem Herrn zu dienen. Manche Gläubige tun in dieser Hinsicht nichts und beschweren sich dann über die Zustände in der örtlichen Versammlung oder kritisieren sogar jene, die sich dafür einsetzen! Arbeitest du oder bist du nur anwesend? Vieles muss getan werden. Der Herr Jesus will jedem zeigen, wo er oder sie Hand anlegen und für Ihn aktiv sein kann. Die Zeit zum Ausruhen kommt erst im Himmel. Dort wird der Herr zu jedem sagen, der sich treu für Ihn eingesetzt hat: «Wohl, du guter und treuer Knecht!»

Schluss

Wachen, anbeten und dienen sind geistliche Tätigkeiten, die für das christliche Leben bedeutsam sind. Wir wollen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, weil wir glauben, dass unsere Mauern stark und gut gebaut sind. Eine Wiederbelebung kommt zum Stillstand, sobald wir träge werden. Deshalb ist es wichtig, wachsam zu sein und unsere Schwachstellen zu stärken. Zugleich wollen wir unseren Gott und Vater anbeten sowie dem Herrn und den Seinen freudig dienen. Denken wir an Nehemia 8,10: «Die Freude an dem Herrn ist eure Stärke.»

Autor: David R. Reid, Quelle: Friedenstaube