Gottes Wort hören
Beim Bibellesen fällt auf, dass im Wort Gottes viel von den Ohren und vom Hören die Rede ist. Gott ruft einer Menschheit, die sich von Ihm abgewandt hat, immer wieder zu: Hört, und eure Seele wird leben (Jesaja 55,3).
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Wohl wird das Auge des Menschen «des Sehens nicht satt» und sein Ohr «nicht voll vom Hören» (Prediger 1,8). Aber seit Adam und Eva im Garten Eden auf die Schlange gehört haben, sind ihre Nachkommen für die Stimme Gottes taub geworden. Aus dieser Taubheit gegenüber dem Himmel ist auf der Erde ein grosses Unheil entstanden, das die schreckliche Vergeltung des göttlichen Richters herausfordert.
Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die sich vom Herrn das Herz öffnen lassen und auf die Worte Gottes achtgeben. Sie hören das Wort, nehmen es mit Verständnis auf und bringen Frucht für Gott.
Ja, was für herrliche Früchte bringt das Wort Gottes in einem Menschen hervor! Es vermag die Seelen zu erretten (Jakobus 1,21). Es ist der Same der Neugeburt (1. Petrus 1,23). Der Herr sagt: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben (Johannes 5,24). Wer dem Wort Gottes gehorcht, empfängt den Heiligen Geist (Apostelgeschichte 5,32). Das Wort der Gnade Gottes kann erbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten geben (Apostelgeschichte 20,32).
Können wir uns vorstellen, was es für Gottes Herz ist, wenn Menschen auf Ihn hören? Was bedeutete es damals für den Herrn, als bußfertige Zöllner und Sünder kamen, um Ihn zu hören? (Lukas 15,1). Wenn auch nur einer der Verlorenen das Wort Gottes aufnimmt und Buße tut, ist Freude im Himmel.
Glaubende Menschen kann man als Hörende bezeichnen. Der Herr Jesus charakterisiert sie mit den Worten: Glückselig die, die das Wort Gottes hören und bewahren! (Lukas 11,28). Wer das Wort hört und tut, folgt seinem vollkommenen Beispiel. Als der Sohn Gottes Mensch wurde und auf die Erde kam, sagte Er zu Gott: «Ohren hast du mir bereitet … Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens» (Psalm 40,7.9). Er erniedrigte sich freiwillig, um zu hören und zu gehorchen!
Man begegnet oft Christen, die den Appell nicht beachten: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden (Jakobus 1,19). Sie könnten von sich sagen: Einen Mund hast Du mir bereitet! Sie sind voller Gedanken über unser Verhältnis zur Welt, über unser praktisches Christenleben oder über unser Zusammengehen mit den Gläubigen. Deshalb liegt ihnen das Reden über diese Themen näher als die Frage: Was sagt Gottes Wort dazu?
Diesen Standpunkt des christlichen Lebens erreichen viele erst nach Jahren des Abirrens. Doch der Mensch Jesus Christus nahm ihn von Anfang an ein. Als Zwölfjähriger blieb Er in Jerusalem bei den Gesetzesgelehrten zurück. Er hörte ihnen zu und befragte sie. Schon als Junge hatte Er diese gute Haltung gegenüber dem Wort Gottes. Kein Wunder, dass seine Lehrer über sein Verständnis und seine Antworten staunten!
Wir sind nur «gewöhnliche» Menschen und vielleicht noch junge Gläubige. Dennoch können wir ein gutes Verständnis der Gedanken Gottes bekommen, wenn wir die gleiche Bereitschaft zum Hören des Wortes haben. Darum: Wer Ohren hat, zu hören, der höre! (Matthäus 13,9).