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Leseplan: Weisheit für den Alltag
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Einleitung

Mit Kapitel 10 beginnt der zweite Teil der Sprüche. Im Gegensatz zum ersten Teil besteht in den folgenden Kapiteln meistens kein offensichtlicher Zusammenhang zwischen den einzelnen Sprüchen. Trotzdem ist es das Wort Gottes, das Er durch seinen Geist inspiriert hat.

Gott zeigt uns mit den einzelnen Sprüchen, wie wir uns als Gläubige verhalten sollen. Er spricht viele möglichen Lebenssituationen an und stellt uns seine Gedanken dazu vor. Wenn wir seine Hinweise beherzigen, werden wir auf dem Glaubensweg bewahrt und in der Gottesfurcht gestärkt. Und vergessen wir nicht: Die Sprüche zeigen, dass jeder das erntet, was er gesät hat.

Buchtipp: Leben in Weisheit

Wandel und Worte

Vers 3 erinnert daran, dass der Herr für die Seinen besorgt ist. Gleichzeitig aber fordert Er uns auf, bei unserer Berufsarbeit fleissig zu sein (Verse 4.5). Wer träge und faul ist, kann nicht mit dem Segen Gottes rechnen.

In den Versen 6 und 7 wird der Gerechte und sein Teil dem Gottlosen und seinem Los gegenübergestellt. Der Gerechte ist der gottesfürchtige Gläubige.

In Vers 8 geht es um unser Herz, das die Gebote annehmen soll. Sie umfassen alles, was Gott in seinem Wort sagt. Dann werden die Füsse auf dem rechten Weg bleiben (Vers 9).

In den Versen 10-14 geht es um den Mund, um das, was wir reden. Ist er wirklich eine Quelle des Lebens? Wird auf unseren Lippen göttliche Weisheit gefunden? Der Herr möge uns helfen, dies zu verwirklichen, und uns vor unnützen Worten bewahren.

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Mit oder ohne Gott leben

Nur wenn wir auf den Herrn und sein Wort hören, bleiben unsere Füsse auf dem rechten Weg. Wir wollen seine Unterweisung beachten und eine Korrektur, die Er für nötig findet, annehmen (Vers 17).

Es fällt auf, wie viele Verse von dem handeln, was wir reden und wie wir etwas sagen (Sprüche 10,19.20.21.31.32). Worte können viel Unheil anrichten, besonders dann, wenn wir reden, ohne dabei zu überlegen, was wir gerade aussprechen. Worte können aber auch sehr wohltuend, ja, helfend wirken. «Die Lippen des Gerechten weiden viele.» Mit der Hilfe des Herrn dürfen wir uns Gedanken machen, wie wir mit unseren Worten anderen eine Freude bereiten können (Vers 32).

Wie wichtig ist der 22. Vers für jeden, der dem Herrn dienen möchte! Seinen Jüngern sagte der Meister einst: «Ausser mir könnt ihr nichts tun» (Johannes 15,5). Hier lernen wir, dass unsere Anstrengung zu nichts führt, wenn Er nicht seinen Segen schenkt. So wollen wir demütig nach dem Willen des Herrn fragen und ihn dann mit seiner Hilfe tun.

Die Furcht des Herrn ist das Schlüsselwort dieses Buches. Viele Zusagen hängen davon ab. In Vers 27 geht es um eine Verheissung für den Israeliten, dessen Segnung irdischer Art war. Gottesfurcht führt zu einem langen Leben. Und wir als Gläubige der Gnadenzeit? Die Verse 27 und 31 lassen uns an 1. Johannes 2,17 denken: «Die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.»

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Guter Umgang mit Besitz

Wir verstehen gut, dass dem Herrn, der ein Gott der Treue und ohne Trug ist, jeder Betrug ein Gräuel ist. Hingegen werden wir sein Wohlgefallen finden, wenn wir in unseren Geschäften ehrlich sind (Vers 1).

Wenn in den Versen 4-6 von Gerechtigkeit die Rede ist, dann geht es um unser Verhalten als Gläubige. Es soll recht vor Gott sein und seine Anerkennung finden.

Der ungläubige Mensch hat keine Perspektive über den Tod hinaus. Wenn er stirbt, wird seine Hoffnung zunichte, er aber existiert weiter und wird ins Gericht Gottes kommen (Vers 7; Hebräer 9,27).

Vers 8 erinnert an Daniel, der unversehrt aus der Löwengrube herausgeholt wurde, weil er unschuldig war. Seine Feinde aber wurden von den Bestien zerrissen (Daniel 6,24.25). Bei Vers 10 können wir an Mordokai und Haman im Buch Esther denken. In Esther 8,15 heisst es dort, dass die Stadt Susan nach dem Tod Hamans und der Erhöhung Mordokais jauchzte und fröhlich war.

Nicht jedem fällt es gleich schwer, sich im Reden zurückzuhalten. Wer aber gern und leicht plaudert, kann unversehens zum Ausplauderer eines Geheimnisses mit unangenehmen Folgen werden (Vers 13). Lasst uns den Herrn bitten, dass Er uns hilft, dann zu schweigen, wenn es nötig ist, und das für uns zu behalten, was nicht an die Öffentlichkeit gehört.

In den Sprüchen werden wir mehrmals davor gewarnt, für einen anderen Bürge zu werden. Keiner weiss, was die Zukunft bringt. Versprechen wir deshalb nichts, was wir unter Umständen nicht einhalten können.

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Gewinn oder Verlust

Heute bereichern sich viele auf unrechtmässige Weise. Vers 18 bezeichnet dies als trügerischen Gewinn. Im Gegensatz dazu steht der wahre Lohn, der für den ist, der Gerechtigkeit sät. Dieser Lohn kann nicht in einer Geldwährung ausgedrückt werden. Er besteht in dem, was der Herr uns einmal schenken will, wenn Er unser Tun in seinem Licht beurteilt (Offenbarung 22,12). – Der Herr wertet nicht nur unser Verhalten. Er sieht auch auf das Herz, den Ursprung unseres Handelns (Vers 20).

Wir leben in einer Zeit, in der Gott die Regierung zur Bestrafung des Bösen eingesetzt hat (Römer 13,4). Weil die Menschen sich aber immer mehr vom Massstab Gottes über Gut und Böse entfernen, bleibt vieles ungestraft. Doch nicht für immer. Kein Ungläubiger wird dem göttlichen Endgericht entrinnen können. Aber alle, die an den Herrn Jesus glauben, der die Strafe für ihre Sünden auf sich genommen hat, werden entkommen.

Die Verse 24-26 reden vom freiwilligen Geben. In 2. Korinther 8 und 9 spricht der Apostel Paulus dieses Thema an. In Anlehnung an unseren Vers 24 heisst es dort: «Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.» Es folgt noch ein wichtiger Nachsatz: «Einen fröhlichen Geber liebt Gott» (2. Korinther 9,6.7).

Das Vertrauen auf materiellen Reichtum führt oft zu bitteren Erfahrungen (Vers 28). Besser ist es, seinen Reichtum auf Gott gemässe Weise zu verwalten und zu verwenden (1. Timotheus 6,17-19).

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Gerecht oder gottlos leben

Es ist gut, daran zu denken, dass es in den Sprüchen weder um Erlösung noch um Versöhnung geht. Der Zustand des Menschen vor Gott wird als gegeben angenommen. Es gibt Gottlose, die im Unglauben ohne Gott leben. Die Gerechten sind die gottesfürchtigen Gläubigen, und die Narren oder Toren lassen sich weder zurechtweisen noch belehren. – Als gläubige Menschen sind wir jedoch nicht vollkommen. Deshalb haben wir Unterweisung nötig, um geistlich zu wachsen. Manchmal muss der Herr uns auch erziehen. Wie gut, wenn wir seiner Erziehung nicht ausweichen (Vers 1).

Manche dieser Verse zeigen, dass das Leben eines Ungläubigen niemals gut enden kann (Verse 3a.7a). Vers 7 erinnert an den törichten und den klugen Mann in Matthäus 7,24-27. Der erste baute sein Haus auf Sand, und es stürzte in den Stürmen ein. Der andere gründete es auf den Felsen. Es hielt den Naturgewalten stand.

Demut und Bescheidenheit sind uns nicht angeboren. Doch der Glaubende darf dies von seinem Herrn lernen und mit dessen Hilfe verwirklichen (Sprüche 11,2; 12,9; Matthäus 11,29). – Wenn bei einem Bauern Barmherzigkeit und Fleiss Hand in Hand gehen, wird der Erfolg nicht ausbleiben (Verse 10.11).

In Vers 13 werden wir ermahnt, bei dem, was wir sagen, vorsichtig zu sein. Suchen wir aber mit unseren Worten das Wohl der anderen, werden die positiven Resultate nicht ausbleiben. Im Neuen Testament werden wir ermahnt, Worte der Gnade zu reden und das zu sagen, was dem Hörenden weiterhilft (Epheser 4,29; Kolosser 4,6).

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Gute oder törichte Worte

Meinen wir nicht manchmal, wir wüssten schon, was wir zu tun haben, und sind nicht bereit auf einen Rat anderer zu hören (Vers 15)?

Auch in diesem Abschnitt haben wir verschiedene Sprüche, die von unseren Lippen, d.‍ h. von unseren Worten, handeln. Lügen zu verbreiten ist nicht nur vor Menschen schlimm, sondern auch für Gott ein Gräuel (Vers 22). Bestand hat nur die Lippe der Wahrheit (Vers 19). Oft merken wir gar nicht, wie wir mit unseren Worten den anderen verletzen. Aber Gottes Wort macht uns darauf aufmerksam und zeigt, dass auch unsere Zunge unter dem Einfluss göttlicher Weisheit stehen soll (Vers 18).

Frieden ist die Voraussetzung, dass Freude einkehren kann (Vers 20). Das gilt für unsere Beziehung zu Gott. Wer Frieden mit Gott hat, kann sich am Herrn Jesus, seinem Erlöser, freuen. Ähnliches gilt auch für das Zwischenmenschliche. Herrscht in einer Familie Frieden, wird auch die gemeinsame Freude nicht ausbleiben.

Immer wieder greift Salomo in den Sprüchen das Thema Fleiss auf. Dabei zeigt er den Gegensatz zur Faulheit oder Trägheit auf (Verse 24.27). – Die Verse 26 und 28 gehören zusammen. Nur ein Gläubiger kann seinen Nächsten auf den richtigen Weg – d.‍ h. den Weg nach Gottes Gedanken – weisen. Wenn dieser den Pfad der Gerechtigkeit einschlägt, ist er auf dem schmalen Pfad, der zum Leben führt (Matthäus 7,14). «Aber der Weg der Gottlosen führt sie irre.» Wie viele solcher Irrwege werden in der Welt angepriesen!

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Auswirkungen unserer Worte

Normalerweise haben die Eltern mehr Lebenserfahrung als die Kinder. Darum sollen wir auf ihre Unterweisung hören, sofern diese Hinweise nicht im Widerspruch zu den Belehrungen der Bibel stehen (Vers 1).

Wie bereits in Sprüche 12,24.27 wird in Vers 4 wieder das Thema «Trägheit oder Fleiss» aufgegriffen. Sowohl in beruflicher Hinsicht als auch im geistlichen Leben sind Einsatz und Fleiss gefragt, wenn wir etwas erreichen wollen. Die Menschen sagen zu Recht: Ohne Fleiss kein Preis.

Der siebte Vers warnt vor dem Vorspiegeln falscher Tatsachen. Gott möchte von den Seinen, dass sie aufrichtig und ehrlich sind. Der Herr ist uns darin das grosse Vorbild (Johannes 8,25).

Seit unserer Bekehrung sind wir der Stellung nach Licht in dem Herrn. Nun soll auch unser praktisches Verhalten unserer Stellung vor Gott entsprechen: «Wandelt als Kinder des Lichts.» Wenn wir dies beherzigen und befolgen, werden wir als glückliche und frohe Christen leben (Vers 9; Epheser 5,8).

Es liegt in unserer alten Natur, dass wir reich werden möchten, und zwar möglichst schnell. Aber nicht nur Vers 11, sondern auch das Neue Testament warnt uns davor (1. Timotheus 6,9.10).

Niemand wartet gern. Wir finden es besonders schwer, wenn sich die Wartezeit in die Länge zieht. Können wir aber auf Gott warten, wird es umso schöner sein, wenn seine Antwort eintrifft (Vers 12).

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Vom Nutzen weiser Worte

Wir wollen den 13. Vers auf das Wort Gottes und seine Autorität beziehen. Wer es ignoriert oder sich dagegen auflehnt, wird die entsprechenden Folgen tragen müssen. Wer sich aber in Gottesfurcht unter die Autorität der Bibel stellt, wird gesegnet sein. Der Weise in Vers 14 ist Gott (Römer 16,27). Wenn wir auf seine Belehrung in seinem Wort achten und danach leben, bewahrt uns dies vor den uns drohenden Gefahren.

Der 16. Vers ist nicht der einzige in den Sprüchen, der uns empfiehlt, überlegt zu handeln. Doch wie oft reagieren wir vorschnell und können das angerichtete Unheil nicht mehr ungeschehen machen.

Die Wahrheit des 20. Verses wird auch im Neuen Testament bestätigt. Den Korinthern schrieb der Apostel Paulus: «Böser Verkehr verdirbt gute Sitten» (1. Korinther 15,33). Anderseits wird die Gemeinschaft der Glaubenden untereinander betont, so z.‍ B. in Hebräer 10,24: «Lasst uns aufeinander Acht haben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken.»

Etwas kann der Gute in Vers 22 seinen Nachkommen nicht vererben: seinen Glauben. Jeder Mensch muss eine persönliche Glaubensbeziehung zu Gott und zum Herrn Jesus haben. Hingegen wird das gottesfürchtige Leben eines Vaters oder Grossvaters eine bleibende Wirkung auf die Kinder bzw. Enkel haben. – Ein Kind muss erzogen werden (Vers 24). Es ist keine Liebe der Eltern, wenn sie ihrem Sohn oder ihrer Tochter alles durchgehen lassen. Denken wir daran, dass unser himmlischer Vater uns erzieht, weil Er uns liebt (Hebräer 12,5-7).

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Der Kluge und der Narr

Das Haus in Vers 1 erinnert an die Familie. Wie gross ist da der Einfluss der Frau und Mutter! Ihr göttlich weises Verhalten trägt viel zum Wohlergehen der Familie bei. Verhält sie sich aber töricht und fleischlich, wird dies zum Schaden ausschlagen.

Wie nötig ist die Gottesfurcht, um den Lebensweg gerade, d.‍ h. in Übereinstimmung mit Gott zu gehen! Wer aber Ihn und sein Wort verachtet, muss sich nicht wundern, wenn sein Weg verkehrt verläuft (Vers 2).

In Vers 7 geht es nicht um das Evangelium, das wir allen Menschen, auch den törichten, vorstellen sollen. Hier handelt es sich um den engeren Kontakt mit solchen, die von Gott und dem Herrn Jesus nichts wissen wollen. Wir sollen ihn meiden, um nicht negativ beeinflusst zu werden.

Weil niemand in das Innere (das Herz) seines Nächsten sehen kann, werden Menschen einander nie ganz verstehen (Vers 10). Doch der Glaubende weiss, dass sein Heiland ihn durch und durch kennt und ihn völlig versteht (Apostelgeschichte 1,24; Johannes 10,14.27).

Viele Menschen richten ihr Leben nach ihrem Gutdünken ein. Sie lassen sich von niemand dreinreden und entscheiden selbst, was für sie gut und recht ist. Sie vergessen, dass ihr Gewissen kein sicherer Führer ist. Nur das Wort Gottes wird uns richtig raten und leiten. Wie mancher meinte, auf dem Weg guter Werke und eines anständigen Lebens den Himmel zu erreichen. Doch es ist ein Weg, der ins Verderben führt. Nur der Glaube an den Herrn Jesus errettet für den Himmel.

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Umgang mit Mitmenschen

Der 13. Vers ist eine Folge der Sünde, die in die Welt gekommen ist. Solange wir hier leben, gelten diese Worte auch für Glaubende. Irdische Freuden sind von den Lebensumständen abhängig und vergänglich. Wie schnell werden sie oft von der Traurigkeit verdrängt! Erst im ewigen Zustand, wo es keine Sünde mehr geben wird, wird auch die Trauer verschwunden sein (Offenbarung 21,4).

Vers 14 ist eine einfache Illustration zu Galater 6,7: «Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten.»

Der Kluge lebt nicht gedankenlos in den Tag hinein. Er weiss, wie schnell er vom richtigen Weg abkommen und vom Bösen beeinflusst werden kann. Deshalb achtet er auf seine Schritte, fürchtet sich und meidet das Böse (Verse 15.16).

Arme Menschen haben meistens wenig oder keine Freunde. Hingegen gibt es viele, die die Gunst der Reichen suchen (Vers 20). Doch das ist nicht die Haltung, die der Herr von den Seinen wünscht. Er selbst hat sich über Arme und Elende erbarmt. Wir sollen in seine Fussstapfen treten und Ihn nachahmen (Vers 21). Wenn wir den Nächsten verachten, der sozial tiefer steht als wir, sündigen wir gegen Gott, der niemand verachtet (Hiob 36,5; Jakobus 2,1-9).

In Vers 22 geht es um das Herz. Dort entstehen die Beweggründe für unser Tun. Schmieden wir wirklich das Gute? Wir wissen, dass in unserem Herzen auch hässliche Gedanken aufkommen können. Doch wir müssen sie sofort verurteilen, damit sie nicht zu Taten werden.

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Die Furcht des Herrn

Gottesfurcht geht Hand in Hand mit Gottvertrauen. Sie ist es auch, die uns auf dem Glaubensweg durch diese Welt, in der uns viele Gefahren drohen, bewahrt (Verse 26.27).

Langmut und Gelassenheit sind keine Charakterzüge, die uns angeboren sind. Meistens reagieren wir zu schnell, wenn uns etwas Ungewohntes widerfährt, oder wir ereifern uns, wo wir ruhig bleiben sollten. Darum ist es gut, wenn wir die Empfehlungen der Verse 29 und 30 beherzigen.

Wenn jemand arm ist oder sozial auf einer tieferen Stufe steht als wir, ist das überhaupt kein Grund, auf ihn herabzuschauen. Verachten wir einen solchen Menschen, dann sündigen wir nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen Gott, der sowohl ihn als auch uns geschaffen hat (Vers 31).

Der Verständige muss seine Weisheit nicht zur Schau stellen. Sie ruht in seinem Herzen und zeigt sich nur, wenn z.‍ B. eine wichtige Entscheidung getroffen werden muss. Der Tor hingegen redet unüberlegt drauflos, so dass jeder merkt, was in seinem Innern vorgeht (Vers 33).

Inhaltlich deckt sich die Aussage von Vers 35 mit Römer 13,3: «Die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? So übe das Gute aus, und du wirst Lob von ihr haben.»

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Mund und Herz

Bei Vers 1 denken wir an Gideon, der als Richter den aufgebrachten Männern von Ephraim eine milde Antwort gab. Was war das Resultat? «Da liess ihr Zorn von ihm ab, als er dieses Wort redete» (Richter 8,1-3).

Der dritte Vers wird durch andere Stellen in der Bibel bestätigt (2. Chronika 16,9; Hebräer 4,13). Nichts entgeht dem Auge Gottes. Das ist für jeden Glaubenden ein grosser Trost. Er darf sicher sein: Das Auge meines himmlischen Vaters übersieht mich nicht. Er weiss, wo ich bin und wie es mir geht. Doch bedenken wir: Er sieht uns auch dann, wenn wir uns an einem Ort aufhalten, wo wir nicht hingehören!

Die Verse 2 und 7 ermuntern uns, auf solche zu hören, von denen wir göttliche Weisheit lernen können. Sind das nicht die Gläubigen, die in ungetrübter Gemeinschaft mit ihrem Herrn und Gott leben?

Unmöglich kann der heilige Gott ein Opfer aus den Händen eines Ungläubigen annehmen (1. Mose 4,5). Erst wenn der Mensch Buße getan und auf der Grundlage des Erlösungswerks von Jesus Christus Frieden mit Gott hat, ist er in der Lage, Gott Lob- und Dankopfer zu bringen (Psalm 51,16-19; 50,23). Glaubende aber dürfen ihr Herz im Gebet vor Gott ausschütten (Vers 8).

Warum ist der Weg der Gottlosen dem Herrn ein Gräuel (Vers 9)? Weil Er weiss, dass dieser ins ewige Verderben führt. Der Herr aber will nicht den ewigen Tod des Sünders (Hesekiel 18,23; 2. Petrus 3,9).

Der Herr sieht nicht nur alle Menschen, Er kennt auch das Herz jedes Einzelnen (Verse 3.11).

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Bescheidenheit und Ehrlichkeit

Niemand wird gern zurechtgewiesen. Und doch gebraucht Gott in seiner Erziehung mit uns manchmal andere Menschen, die uns auf etwas hinweisen, das bei uns nicht in Ordnung ist. Wie gut, wenn wir dann darauf hören (Vers 12).

Vers 13 spricht von einem frohen und Vers 15 von einem fröhlichen Herzen. Unsere Lebensumstände geben oft mehr Anlass zu Kummer als zu Freude des Herzens. Als Glaubende aber können wir uns allezeit im Herrn freuen (Philipper 4,4).

Die Verse 16 und 17 fordern uns auf, mit dem zufrieden zu sein, was der Herr uns hier zugedacht hat, auch wenn es wenig ist und andere Leute mehr haben als wir. «Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein grosser Gewinn» (1. Timotheus 6,6).

Bei Vers 18 denken wir an Galater 5,20 und 22. Dort wird erklärt, dass Zorn und Zank zu den Werken des Fleisches gehören, während Langmut ein Teil der Frucht des Geistes ist. Als Glaubende dürfen wir in der Kraft des Heiligen Geistes langmütig sein, den Streit beschwichtigen und als Friedensstifter tätig sein.

Der 22. Vers kann gut auf die Ehe angewendet werden. Es kommt nicht gut, wenn Mann und Frau nicht mehr miteinander reden. Indem sie aber alle Fragen und Probleme, die das Leben mit sich bringt, miteinander und vor dem Herrn besprechen, finden sie den Weg.

Wie können wir den 23. Vers verwirklichen, so dass wir das rechte Wort im richtigen Augenblick sagen? Da hilft uns das Neue Testament. Denken wir an Kolosser 4,6 und 1. Petrus 3,15.16!

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Gute Kommunikation

Der Weg des Lebens in Vers 24 ist der schmale Weg, auf den man durch den Glauben an den Heiland Jesus Christus gelangt. Dieser Pfad führt aufwärts und endet in der Herrlichkeit beim Herrn. Der breite Weg aber, auf dem sich jeder Ungläubige befindet, führt ins ewige Verderben (Matthäus 7,13.14).

Vers 25 zeigt, wie Gott dem Hochmütigen widersteht (1. Petrus 5,5). Er reisst das nieder, was der Stolze aufrichtet. Vers 26 spricht unsere Gedankenwelt an. Oft verharmlosen wir sie, weil uns zu wenig bewusst ist, dass der Herr böse Gedanken verabscheut.

Habsucht hat schon manche Familie ruiniert. Wenn sich alle Gedanken nur noch ums Geld drehen, werden die selbstlose Liebe, die gegenseitige Achtung und die Hilfsbereitschaft gegenüber den anderen verdrängt. Dann herrscht der Egoismus (Vers 27).

Der erste Teil von Vers 29 gilt, solange ein Mensch bewusst ohne Gott lebt. Sobald er aber anfängt, Gott aufrichtig zu suchen, gilt Römer 10,13: «Jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.»

Wir alle werden in der Schule Gottes erzogen. Er will uns von dem befreien, was nicht mit seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit vereinbar ist. Darum ist es wichtig, dass wir ein offenes Ohr für das haben, was Er uns durch sein Wort sagt (Verse 31.32).

Der zweite Teil von Vers 33 lässt uns an den Herrn Jesus denken. In seinem wahrhaft gottesfürchtigen Leben erniedrigte Er sich bis zum Tod am Kreuz. Doch jetzt nimmt Er als Mensch den höchsten Ehrenplatz ein.

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Überlegungen im Herzen

Zu Vers 1 gilt: Der Mensch denkt und Gott lenkt (vergleiche Vers 9). Eine eindrückliche Illustration dieses Verses ist Bileam. Er plante mit Balak, das Volk Israel zu verfluchen. Doch Gott zwang ihn, es zu segnen.

Vers 3 erinnert an Psalm 37,5.6. Wir sind dann gesegnet, wenn wir unseren Lebensweg in Abhängigkeit vom Herrn gehen, alles Ihm anbefehlen und auf Ihn vertrauen.

Vers 4 zufolge hat Gott für alles einen Plan. Aber niemals will Er das Böse oder den Tod des Sünders. Nein, wenn ein Mensch in seinem gottlosen Zustand verharren will, dann ist es nicht Gottes Schuld, wenn er verloren geht. Er hätte sich bekehren können. Doch an Menschen, die sich bewusst der Gnade verschliessen, wird Gott sich einmal im Gericht verherrlichen.

Der erste Teil von Vers 6 ist nicht leicht zu verstehen. Wir wollen festhalten: Die Sühnung unserer Ungerechtigkeit geschah durch das Opfer unseres Erlösers. Doch es ist die Güte Gottes, die uns dazu geführt hat, die Wahrheit über uns selbst anzuerkennen und dann zu glauben, dass Jesus Christus für unsere Sünden gestorben ist. Der zweite Teil von Vers 6 zeigt, dass echte Gottesfurcht im Herzen und im Leben des Glaubenden vor bösen Wegen bewahrt.

Vers 8 ist heute, wo manche auf unrechtmässige Weise reich werden wollen, hochaktuell (vergleiche Vers 11). Lasst uns als Glaubende mit dem zufrieden sein, was wir auf gerechte Weise verdienen, auch wenn es vielleicht wenig ist.

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Das Herz des Weisen

Die Verse 10-15 handeln vom König und seinem Verhalten gegenüber seinen Untertanen. Der Monarch stellt die Regierung dar, die Gott zum Wohl der Menschen eingesetzt hat. Die Regierenden, egal ob sie an der Spitze einer Demokratie, einer Monarchie oder einer Diktatur stehen, sind Gott als der höchsten Instanz verantwortlich. Als Bewohner eines Landes sind wir nach Gottes Wort gehalten, uns der Staatsbehörde zu unterziehen. Die diesbezüglichen Grundsätze, die wir in den Sprüchen finden, gelten auch heute (Römer 13,1-7).

Wonach streben wir? Nach göttlicher Weisheit und geistlichem Verständnis oder nach materiellem Reichtum? (Vers 16).

Der 18. Vers hat sich im Lauf der Zeit tausendfach bewahrheitet, so dass die Menschen das Sprichwort geprägt haben: Hochmut kommt vor dem Fall. Diese Warnung richtet sich auch an uns Gläubige.

Vers 19 hat ein neutestamentliches Gegenstück in Römer 12,16: «Sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen.»

Mit dem Wort in Vers 20 ist die Bibel gemeint. Wenn wir das geschriebene Wort Gottes zum Prinzip unseres Lebens machen und in allem auf den Herrn vertrauen, sind wir glücklich und auf dem guten Weg. Durch das Lesen der Bibel bekommen wir Weisheit und Einsicht, die für ein Leben der Gottesfurcht unentbehrlich sind (Verse 21.22). Aber ebenso wichtig ist, dass wir jeden Schritt unseres Lebens in Abhängigkeit vom Herrn gehen.

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Das Herz des Bösen

Den Worten des 25. Verses sind wir bereits in Sprüche 14,12 begegnet. Wenn Gott in seinem Wort einen Vers wiederholt, dann weiss Er, dass wir den Hinweis besonders nötig haben. Wie leicht und wie schnell schlagen wir einen eigenwilligen Weg ein und meinen, alles sei in Ordnung! Nur in der steten Abhängigkeit von Gott bleiben wir als Glaubende von verkehrten Lebenswegen bewahrt.

Ein Belialsmensch ist einer, der nur Böses und Schlechtes im Sinn hat. Hüten wir uns vor solchen, aber auch vor denen, die uns im Vertrauen Böses über andere erzählen. Meistens versuchen böse Menschen, andere in ihre Machenschaften hineinzuziehen. Gott will uns durch die Verse 27-30 ernsthaft davor warnen.

Vers 31 spricht von der Würde des Alters. Sie wird aber nur auf dem Weg der Gerechtigkeit gefunden, d.‍ h. wenn der Grau- oder Weisshaarige sich auch so verhält, wie es vor Gott recht ist.

Um sich selbst zu beherrschen, sind manchmal mehr Kraft und Energie nötig als um eine Heldentat zu vollbringen (Vers 32; Richter 12,1-6).

Im Alten Testament wurde das Los benutzt, um in einer Sache den Willen Gottes zu erkennen. Oft ordnete Er selbst das Werfen des Loses an (Josua 7,14-18; 1. Samuel 10,20.21; 14,41.42). Zum letzten Mal wurde diese Methode in Apostelgeschichte 1 angewendet. Heute haben wir den Heiligen Geist, der uns – oft durch das Wort Gottes – den Willen des Herrn klarmacht.

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Frieden oder Streit?

Vers 1 liegt auf der gleichen Linie wie Sprüche 15,16.17 und 16,8. Wenn wir diese Aussagen auf eine Familie beziehen, kommen wir zum Schluss: Lieber ein bescheidenes Einkommen, aber Gottesfurcht, Liebe und Frieden unter den Angehörigen als Reichtum und Wohlstand, aber zerrüttete Familienverhältnisse.

Wenn Gott uns erprobt, gebraucht Er in seinem Wort oft das Bild des Schmelztiegels für Edelmetall (Maleachi 3,2.3; 1. Petrus 1,7). In Psalm 17,3 spricht Jesus Christus prophetisch davon, dass Gott Ihn geläutert habe. Im Gegensatz zu uns musste bei Ihm keine Schlacke entfernt werden. Er war absolut rein.

Über das Hassen und Geringachten des Armen haben wir bereits in Sprüche 14,20.31 gelesen. In Vers 5 geht es um das Verspotten dessen, der sozial tiefer steht als wir, aber auch um die Schadenfreude, wenn dem anderen ein Unglück passiert. Niemals dürfen wir solchen Gefühlen Raum lassen, auch dann nicht, wenn es um unseren Feind geht (Sprüche 24,17.18).

Vers 9 erinnert an 1. Petrus 4,8: «Die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden.» Das bedeutet nicht, tolerant über das Böse hinwegzugehen. Nein, Sünden müssen Gott gemäss gerichtet werden, damit Er vergeben kann. Doch dann sollen wir nicht mehr davon reden, sondern zudecken und den, der gefehlt hat, lieben.

Wie reagieren wir, wenn wir zurechtgewiesen werden? Wie ein Verständiger oder wie ein Tor? (Vers 10). – Vers 13 zeigt wie viele andere Verse in den Sprüchen die Regierungswege Gottes mit uns. Wir werden das ernten, was wir gesät haben.

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Ursachen für Entzweiung und Unglück

Heute leben wir in einer Zeit, in der manches Böse gutgeheissen und das Gute angeprangert wird. Schon der Prophet Jesaja sagte: «Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse» (Jesaja 5,20). Hier in Vers 15 sehen wir, dass eine solche Einstellung dem Herrn ein Gräuel ist.

Haben wir nicht schon die Wahrheit von Vers 17 erlebt? Wie gut, wenn wir in Zeiten, da es uns schlecht geht, solche haben, die uns beistehen! Doch es gibt Einen, der uns nie im Stich lässt: unser Herr und Heiland Jesus Christus (Matthäus 28,20; Hebräer 13,5).

Der Warnung vor einer Bürgschaft sind wir bereits früher begegnet (Vers 18; Sprüche 11,15). Kein Mensch weiss, wie seine Zukunft aussieht. Deshalb sollen wir keine solchen Versprechen abgeben.

Ein fröhliches Herz trägt zur Besserung des kranken Körpers bei (vergleiche Vers 22 mit Sprüche 15,13.15).

In der Welt versuchen gewisse Menschen, durch Bestechungsgeschenke auf unrechtmässige Weise zu ihrem Ziel zu kommen (Vers 23). Möchten wir uns als Glaubende davor hüten, die Gunst der anderen so oder durch Schmeichelei zu erschleichen (Hiob 32,21.22).

Manche gläubige Eltern trauern um ihre Söhne oder ihre Töchter, die im Unglauben verharren und sich in der Welt verloren haben (Verse 21.25). Mögen die Gebete dieser Väter und Mütter dazu führen, dass es bei den verlorenen Kindern zu einer echten Umkehr kommt!

Die Sprüche empfehlen uns immer wieder, beim Reden zurückhaltend zu sein (Verse 27.28).

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Gute oder schlechte Worte

In Vers 1 geht es nicht um die Absonderung vom Bösen, die Gottes Wort an manchen Stellen von den Gläubigen fordert (2. Korinther 6,17 – 7,1; 1. Thessalonicher 5,22; 2. Timotheus 2,20.21). Hier dient die Absonderung dazu, besser sein zu wollen als andere. Dann lässt man sich auch von niemand korrigieren.

Menschen, die ohne Gott leben, verachten das, was von Ihm kommt, ja, sie spotten über Ihn und sein Wort und ziehen es ins Lächerliche (Vers 3).

Die Verse 6 und 7 stehen im Gegensatz zu Vers 4. Was rufen unsere Worte hervor? Führen sie zu Streit oder sprudeln sie göttliche Weisheit?

Vom Ohrenbläser haben wir bereits in Sprüche 16,28 gelesen. Hier geht es um seine Worte. Sie beinhalten meistens Klagen über andere oder Anschuldigungen gegen sie. Man fühlt sich geschmeichelt, auf diese Weise ins Vertrauen gezogen zu werden. Doch es ist zum Schaden.

Der Name des Herrn umfasst alle Charakterzüge Gottes. Hier wird Er mit einem unüberwindbaren Turm verglichen. Wir können nirgendwo sicherer sein als bei Ihm. Von seinen Schafen sagt der Herr Jesus als der gute Hirte: «Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben» (Johannes 10,28). Während der Glaubende seine Sicherheit in Gott findet, stützt sich der ungläubige Reiche auf sein Vermögen und meint, dies sei seine feste Stadt (Vers 11). Welch eine Illusion!

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Gutes oder schlechtes Verhalten

Es gibt Leute, die sehr von sich überzeugt sind. Sie meinen, alles zu wissen, und geben eine Antwort, bevor sie richtig zugehört haben. Vers 13 warnt uns davor.

Mit Willenskraft erreicht der Mensch manches. Er kann sogar eine Krankheit ertragen. Wenn aber sein Geist zerschlagen und seine Willenskraft gebrochen ist, was dann (Vers 14)? Der Gläubige weiss, dass die Kraft, die er benötigt, um unter schweren Umständen nicht zusammenzubrechen, ausserhalb von ihm liegt. Er findet sie in seinem Gott (Psalm 62,6-8; 68,20).

Wichtig ist es, in einem Konflikt beide Seiten anzuhören. Vielleicht kann der Erste so überzeugend auftreten, dass man meint, der Fall sei klar. Doch dann kommt der Nächste und stellt eine andere Sicht der Dinge vor (Vers 17).

Wie handelt man an einem Bruder treulos? Indem man z.‍ B. sein Vertrauen missbraucht (Vers 19). Das hinterlässt tiefe, fast unheilbare Wunden. Oft kann hier nur der Herr in seiner Gnade helfen.

Vers 21 erinnert uns an das Unheil, das die Zunge anrichten kann. Jakobus 3,5-10 bestätigt dies.

In Vers 22 geht es nicht um irgendeine Frau, die ein Mensch gefunden hat und die er dann heiratet. Es geht um die Frau, die Gott für einen gläubigen Mann vorgesehen hat. Wenn der Herr ihm jene zeigen kann, die seine Frau werden soll, dann hat er wirklich «Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt von dem Herrn».

Vers 24b lässt uns an den Herrn Jesus denken, der uns wirklich liebt und uns nie verlässt.

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Armut und Reichtum

Nicht die Höhe seines Bankkontos macht den Wert eines Menschen aus, sondern sein moralisches Verhalten (Vers 1).

Wenn in den Sprüchen von «Kenntnis» bzw. «Unkenntnis» die Rede ist, geht es immer um die Kenntnis von Gott und wie Er alles beurteilt. Wer sich nicht um Ihn und seine Gedanken kümmert, wird sich bald als sein Gegner entpuppen (Verse 2.3).

Wenn der Reichtum die Basis für eine Freundschaft ist, wird diese nur so lange halten, wie Geld vorhanden ist (Vers 4).

Dass die Worte von Vers 5 in Vers 9 praktisch wiederholt werden, zeigt, wie schlimm falsche Aussagen und Lügen in Gottes Augen sind. Wenn am Schluss der Bibel jene aufgezählt werden, die einmal ewig draussen sind, heisst es unter anderem: «Jeder, der die Lüge liebt und tut» (Offenbarung 22,15). Weil sie über diese Sünde nie Buße getan haben, gehen sie ewig verloren.

Vers 8 enthält eine gewisse Voraussetzung für Vers 11. Zuerst kommt das Verständnis der göttlichen Wahrheit. Daraus folgt wahre Einsicht und ein Verhalten, in dem wir Gottes Eigenschaften nachahmen. Ist Er nicht langmütig und voll Barmherzigkeit?

Eltern können ihren Kindern materielle Güter hinterlassen. Aber die Frage des Ehepartners sollten sie ganz Gott überlassen, denn «eine einsichtsvolle Frau kommt von dem Herrn» und nicht von Vater und Mutter (Vers 14)!

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Fleiss und Nächstenliebe

In den Sprüchen werden wir oft vor Faulheit, Trägheit und Passivität gewarnt (Verse 15.24; Sprüche 20,4). Das betrifft auch unser geistliches Leben. Deshalb finden wir in der Bibel Aufforderungen wie: «Betet! – Wacht! – Widersteht! – Wandelt! – Arbeitet!»

Wer sich der sozial schwachen Menschen annimmt, tritt in die Fussstapfen seines Herrn und Heilands, der sich um die Ärmsten gekümmert hat (Lukas 10,33.34; 18,38-42). Darüber hinaus wird ihm sogar eine Belohnung versprochen (Vers 17). – Die Bibel macht klar, dass es in der Kindererziehung Situationen gibt, wo Körperstrafe nötig wird. Doch sie warnt uns zugleich vor jeder Unbeherrschtheit. Wie leicht und wie schnell gehen wir zu weit (Verse 18.19)!

Im 21. Vers wird der Nachdruck auf die Souveränität Gottes gelegt. Wir Menschen mögen viele Überlegungen anstellen. Doch was unter allen Umständen zustande kommt, sind nicht unsere, sondern Gottes Pläne. Der Mensch denkt und Gott lenkt!

Die in der Bibel erwähnten Spötter machen sich über Gott und das, was Ihm wichtig ist, lustig. Der Gläubige wird vor dem Kreis solcher Menschen gewarnt (Psalm 1,1). Wenn diese Leute ihre Gesinnung nicht ändern, werden sie einmal von Dem gerichtet werden, den sie verspottet haben (Vers 29; Offenbarung 20,11-15).

Nicht nur die Söhne, sondern wir alle sollten die Warnung des 27. Verses beherzigen. Es ist äusserst gefährlich, auf die Lehren und Ideen zu hören, die in der Welt kursieren. Sie führen in die Irre, denn sie stehen den Anweisungen der Bibel direkt entgegen.

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Der klare Blick für Lebenssituationen

Der übermässige Genuss von Alkohol bewirkt ein hemmungsloses Verhalten. Das zeigt sich vor allem beim Reden (vergleiche Vers 1 mit Sprüche 23,29-35).

Vers 2 und Sprüche 19,12 sind inhaltlich sehr ähnlich und werden durch Römer 13,3.4 bestätigt. Die Regierung ist von Gott eingesetzt. Sie soll das Gute fördern und das Böse bestrafen. Als Christen sind wir gehalten, uns jenen Menschen unterzuordnen, die Regierungsautorität besitzen (Römer 13,1.5).

Vers 6 ist heute noch so wahr wie damals. Jeder von uns neigt dazu, sich ins beste Licht zu setzen. Aber kann man sich wirklich auf uns verlassen? Sind wir in jeder Hinsicht zuverlässig? Denken wir an 2. Korinther 10,18!

Die Frage von Vers 9 wird erst im Neuen Testament vollständig beantwortet. Römer 3,22-26 zeigt, dass ein Mensch durch den Glauben und auf der Grundlage reiner Gnade von Gott gerechtfertigt wird. Als Glaubende dürfen wir bekennen: «Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von aller Sünde» (1. Johannes 1,7).

Die Verse 10 und 23 erinnern uns an früher Gelesenes (Sprüche 11,1; 16,11). Wer im Geschäftsleben den anderen betrügt, begeht eine Sünde, die Gott als Gräuel bezeichnet.

Gott, unser Schöpfer, hat uns Ohren gegeben, damit wir auf Ihn hören und sein Wort befolgen. Er hat uns auch Augen geschenkt, um das zu sehen und zu erkennen, was Er uns von sich zeigen möchte (Vers 12). Und vergessen wir nicht: Auch Er hört und sieht uns!

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Falschheit oder Besonnenheit

Bereits in Sprüche 6,1-5 warnte Salomo davor, für einen anderen Bürge zu werden (siehe auch Sprüche 11,15; 22,26). In Vers 16 unseres Kapitels werden die Folgen einer eingegangenen Bürgschaft aufgezeigt.

Wer sich als Kind dem Vater oder der Mutter widersetzt und gegen sie auftritt, bekommt es mit Gott zu tun (Vers 20). Denn Er hat die Eltern als eine Autorität auf dieser Erde eingesetzt.

Es liegt in unserer Natur, dass wir zurückgeben wollen, wenn uns Unrecht getan worden ist. Aber das Wort Gottes empfiehlt uns etwas anderes: «Vergeltet niemand Böses mit Bösem.» – «Rächt nicht euch selbst, Geliebte» (Römer 12,17.19). «Harre auf den Herrn, so wird er dich retten» (Vers 22). Er möge uns helfen, dies zu verwirklichen.

Es ist eine unserer menschlichen Schwächen, dass wir mit unserem Mund vorschnell sind. Wir versprechen Gott etwas, ohne die Kosten zu überschlagen (Vers 25; Lukas 14,28-33). Unser Herr hingegen konnte sagen: «Mein Gedanke geht nicht weiter als mein Mund» (Psalm 17,3), und: «Ich bin durchaus das, was ich auch zu euch rede» (Johannes 8,25). Möchten wir von Ihm lernen und zurückhaltender sein.

Der Geist ist das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Vers 27 zeigt nicht nur, dass der Geist eine Gabe des Herrn ist, sondern dass er den Menschen auch befähigt, über etwas nachzudenken, etwas zu erforschen (Psalm 77,7). Während Satan den Sinn der Ungläubigen verblendet, wird der Geist der Gläubigen durch den Heiligen Geist erleuchtet.

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Gutes oder böses Herz

Der erste Vers ist ein Trost für jeden Gläubigen. Er weiss, dass der souveräne Gott das Herz der Mächtigen in der Welt, ja sogar das Herz seiner Feinde, so lenken kann, dass es zum Wohl der Seinen und zur Erfüllung seiner Pläne ausschlägt. Gott hat alles, was auf der Erde geschieht, in seiner Hand.

Vers 2 gleicht inhaltlich Sprüche 16,2. Auch im Blick auf unsere persönlichen Wege hat der Herr das letzte Wort. Lasst uns dies nicht vergessen und Ihm voll vertrauen.

Eine rechte Herzenseinstellung ist dem Herrn wichtiger als äusserliche Opfergaben (Vers 3; Hosea 6,6; Matthäus 9,13).

In Vers 5 wird der Unterschied zwischen Fleiss und Hast sehr extrem ausgedrückt. Das erste führt zum Überfluss, das zweite zum Mangel (vergleiche Sprüche 20,21).

Wer auf unlauterem Weg reich werden will, kommt nur scheinbar zum Ziel. «Der Lautere oder Aufrichtige aber, sein Tun ist gerade» (Verse 6.8).

Vers 11 und Sprüche 19,25 zeigen, dass es Menschen gibt, die sich belehren lassen und dadurch weise werden. Sie lernen auch aus den Fehlern von anderen.

Wie oft schon hat sich Vers 13 in der Praxis des täglichen Lebens bewahrheitet! Da sind Menschen, die in ihrem Geiz nichts für Arme und Bedürftige übrig haben. Wenn sich jedoch das Blatt wendet und sie selbst in Not kommen, ist keiner da, der ihnen helfen will.

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Pläne mit oder ohne Gott

Mit der Freude in Vers 17 ist nicht die Freude gemeint, die der Herr schenkt, sondern das Vergnügungsangebot der Welt. Dies alles hat seinen Preis. Wer zu viel davon geniesst, verarmt. – Vergleiche Vers 18 mit Sprüche 11,8 und Jesaja 43,3. Der Überrest aus Israel in der Zukunft wird einmal erfahren, wie der Herr ihn befreien und seine Bedränger richten wird.

In Vers 21 geht es um praktische Gerechtigkeit und Güte im täglichen Leben. Wer diese Eigenschaften an den Tag legt, wird schon in diesem Leben dafür belohnt. Er erntet, was er gesät hat.

In den Sprüchen taucht immer wieder die Empfehlung auf, die Zunge zurückzuhalten (Vers 23). Wie nötig haben wir es, schnell zum Hören und langsam zum Reden zu sein (Vers 28; Jakobus 1,19).

Unmöglich kann ein Mensch, der keine geordnete Beziehung zu Gott hat, Ihm ein wohlgefälliges Opfer bringen (Vers 27). Und doch gibt es viele religiöse Menschen wie z.‍ B. König Saul, die meinen, trotz ihres Ungehorsams gegenüber Gottes Anweisungen Ihm opfern zu können (1. Samuel 15,17-23).

Menschen, die in der Sünde leben, verhärten sich Gott gegenüber und werden immer trotziger. Der Gläubige aber, der mit dem Herrn leben möchte, ist bereit, seinen Lebensweg stets ins Licht Gottes zu stellen und wenn nötig Korrekturen vorzunehmen (Vers 29).

Vers 30 zeigt einmal mehr, dass echte Weisheit nur von Gott kommt. Die Weisheit der Welt führt niemals zur Erkenntnis Gottes und ist daher Torheit in seinen Augen (1. Korinther 1,19-21).

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Charakter und soziale Stellung

In Prediger 10,19 heisst es: «Das Geld gewährt alles.» Geht es jedoch um moralische Werte eines Menschen, müssen wir einsehen, dass ein guter Name und Anmut nicht zu kaufen sind. Zudem bedeuten sie mehr als Silber und Gold (Vers 1). – Alle Menschen sind Gottes Geschöpfe und verdienen deshalb unsere Achtung. Die sozialen Unterschiede aber, die unter ihnen bestehen, gehören zu den allgemeinen Folgen der Sünde, die durch uns in die Welt gekommen ist (Vers 2).

Der dritte Vers warnt vor blindem Optimismus. Die göttliche Weisheit hilft uns, den Unglück bringenden Gefahren auszuweichen. – Auch wenn uns Christen als Folge eines demütigen und gottesfürchtigen Lebens keine materiellen Vorteile versprochen sind, wissen wir doch, dass wir mit dieser Haltung in die Fussstapfen unseres Herrn treten (Vers 4; Matthäus 11,29).

Wie wichtig ist Vers 6 für die Kindererziehung! Sie soll der Natur der einzelnen Kinder angepasst sein. Dann wird der Herr Gelingen und Erfolg schenken.

Wir haben zu Beginn unserer Überlegungen über die Sprüche gesehen, dass sie den göttlichen Grundsatz illustrieren: «Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten» (Galater 6,7). Das wird in den Versen 8 und 9 direkt bestätigt.

Es ist ein grosser Trost zu wissen, dass der Glaubende unter den Augen des Herrn leben darf und daher vor vielem bewahrt bleibt (Vers 12). Doch wir sollen keineswegs sorglos vorangehen, sondern uns der vielen drohenden Gefahren bewusst sein (Vers 14). Der Herr will uns bewahren. Bleiben wir nahe bei Ihm!

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Worte der Wahrheit

Ab Vers 17 bis zum Ende von Kapitel 24 folgt ein neuer Unterabschnitt im Buch der Sprüche. Ähnlich wie in den Kapiteln 1 – 9 richtet sich der inspirierte Schreiber direkt an seinen Sohn. Auf uns bezogen können wir sagen: Es ist die göttliche Weisheit, die uns persönlich anspricht.

Haben wir ein offenes Ohr für all die Sprüche gehabt, die uns Salomo unter der Leitung des Heiligen Geistes seit Kapitel 10 vorgestellt hat? Wie wichtig ist es, diese Worte der Weisen im Herzen zu bewahren! Dann können wir sie zu gelegener Zeit auch anderen weitergeben (Vers 21). Doch den Hauptgrund, warum Salomo diese Sprüche für uns aufgeschrieben hat, finden wir in Vers 19: «Damit dein Vertrauen auf den Herrn sei.» Nur mit seiner Hilfe gelingt es uns, diese praktischen Ratschläge zu verwirklichen.

Gott hat ein besonderes Augenmerk auf die sozial Schwachen in der menschlichen Gesellschaft. Das gleiche Verhalten wünscht Er auch von uns (Verse 22.23).

Die Verse 24 und 25 warnen uns vor dem Umgang mit einem zornigen und hitzigen Mann. Wir würden dadurch negativ beeinflusst werden.

Die alte Grenze in Vers 28 bezieht sich auf das Erbteil, das jede israelitische Familie im Land Kanaan bekommen hatte (5. Mose 19,14). Als der gottlose König Ahab den Weinberg Nabots kaufen und dort seinen Gemüsegarten anlegen wollte, weigerte sich dieser treue Israelit, sein Erbe zu veräussern (1. Könige 21,3). Nabot musste schliesslich seine Standhaftigkeit und sein Festhalten am Wort Gottes mit dem Tod bezahlen.

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Mahnung zur Bescheidenheit

Gott hat die Regierungsautoritäten gegeben. Er ist es auch, der Könige absetzt und Könige einsetzt (Römer 13,1; Daniel 2,21). Wir sind gehalten, diese Personen und ihre Autoritätsstellung zu achten (1. Petrus 2,17). Wenn sie uns Gunst erweisen, berechtigt uns dies nicht zu einer Missachtung des sozialen Unterschieds (Verse 1-3).

Die Liebe zum Geld ist in uns allen verwurzelt. Deshalb warnt uns die Bibel sowohl im Alten wie im Neuen Testament davor, reich werden zu wollen. Es wäre ein Streben nach einer äusserst unsicheren Sache (Verse 4.5; 1. Timotheus 6,9-11).

Der missgünstig Blickende ist eine eifersüchtige Person. Mit so jemand sollen wir uns nicht näher einlassen, denn wir werden nie wissen, woran wir wirklich sind. Es kann sogar sein, dass uns das Vertrauen in eine solche Person teuer zu stehen kommt (Verse 6-8).

Die Verse 10 und 11 zeigen einmal mehr, dass der Herr auf der Seite der Schwachen und sozial Benachteiligten steht. Er ist ihr starker Erlöser, der sich für ihre Sache einsetzen wird (Psalm 68,6).

Obwohl wir unseren Verstand niemals ausschalten, sondern richtig gebrauchen sollen, geht es doch beim Hören und Aufnehmen des Wortes Gottes immer um die Ohren und das Herz. Wenn die Worte der Erkenntnis, die wir aus der Bibel lernen, reines Kopfwissen bleiben, werden sie uns wenig nützen. Sie sollen doch zu einer Auswirkung in unserem Leben führen! Dazu kommt es nur, wenn wir sie mit dem Herzen aufnehmen.

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Höre, mein Sohn!

Kinder empfinden die Erziehung durch die Eltern nicht als etwas Angenehmes, vor allem wenn Strafe nötig wird! Auch wir als Kinder des himmlischen Vaters freuen uns nicht, wenn Er uns erziehen und zurechtbringen muss. Doch das Resultat ist Errettung und Frucht für Gott (Vers 14; Hebräer 12,5-11).

Jeder Vater freut sich, wenn er merkt, dass sein Sohn seine Unterweisung beherzigt. Noch viel mehr freut sich der himmlische Vater, wenn Er sieht, wie die Erziehung seiner Kinder Wirkung zeigt (Verse 15.16).

Haben wir nicht schon die Ungläubigen beneidet, denen es besser ging als uns? (Verse 17.18; Psalm 73). Um von diesen verkehrten Gedanken loszukommen, gibt es nur eine Lösung: sich von neuem auf den Herrn auszurichten und an unsere Hoffnung als Gläubige zu denken. Ja, es gibt ein Ende oder eine Zukunft, sowohl für den Ungläubigen als auch für den Glaubenden. Doch welch ein Unterschied! Die einen enden im Gericht Gottes, die anderen in der Herrlichkeit bei Ihm.

Gott hat uns alle Speise «zur Annahme mit Danksagung» gegeben (1. Timotheus 4,3; 6,17). Keiner soll darben. Aber wir werden vor dem übermässigen Genuss von Alkohol und der Schlemmerei gewarnt (Verse 19-21). – Vers 23 ist ein allgemein gültiger Grundsatz im Blick auf die göttliche Wahrheit, wie wir sie in der Bibel finden. Sie fällt uns nicht einfach in den Schoss. Geistliche Energie und Ausharren beim Lesen und Studieren der Bibel sind nötig, um die Gedanken Gottes kennen zu lernen. Was wir erfasst (gekauft) haben, sollen wir nicht wieder aufgeben (verkaufen)!

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Warnung vor Sünden

Das Herz ist der Sitz der Persönlichkeit. «Von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens» (Sprüche 4,23). Wenn wir an den Herrn Jesus als unseren Heiland glauben, möchte Er unser ganzes Herz haben, damit Er uns nach seinem Willen führen kann. Doch wie sieht die Praxis unseres Christenlebens aus? Geben wir nicht oft einen Teil unserer Zuneigungen der Welt und ihren Ideen? Wie schade!

Ab Vers 29 haben wir eine eindrückliche Beschreibung der Gefahr des Alkoholmissbrauchs. Bis heute führt diese Droge viele Menschen ins Elend, ruiniert die Gesundheit und zerstört sowohl Ehen als auch Familien. Möchten wir auf die Warnung der Bibel hören: «Sieh den Wein nicht an, wenn er sich rot zeigt, wenn er im Becher blinkt, leicht hinuntergleitet», und uns bewahren lassen.

Vers 33 zeigt, dass der Mensch, der dem Alkohol zuspricht, keinen klaren Sinn mehr hat. Sein Herz wird Verkehrtes reden.

Doch das Ernsteste steht in Vers 35: Alkoholmissbrauch macht abhängig! Wie manch einer ist dieser Sucht verfallen und kann sich nicht mehr aus eigener Willenskraft daraus befreien. Er erlebt die Wahrheit von Johannes 8,34: «Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht.» Doch der Herr Jesus ist als Retter gekommen, um uns Menschen von jeder Sklaverei der Sünde zu befreien – auch von der Alkoholsucht. «Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein» (Johannes 8,36). Lasst uns unser ganzes Vertrauen auf Ihn setzen!

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Aspekte der Weisheit

Äusserlich gesehen haben ungläubige Menschen oft mehr Erfolg im Leben als Glaubende, die in Gottesfurcht vorangehen möchten. Das kann zu Neid in unserem Herzen führen. Doch der Herr warnt uns davor, denn Er kennt die Motive und Ziele der Gottlosen. Er weiss auch, was für einer schrecklichen Zukunft sie entgegengehen (Verse 1.2.19.20).

Beim Haus in Vers 3 können wir an unser Leben oder an unsere Familie denken. Das beste Fundament sowohl unseres Lebens als auch unserer Familie ist das Hören und Befolgen des Wortes Gottes (Matthäus 7,24.25). So setzen wir die weisen Belehrungen der Bibel im täglichen Leben um.

Wie verhalten wir uns, wenn unsere Lebensumstände schwierig werden, wenn wir in äussere Bedrängnis kommen? (Vers 10). Der Herr möchte nicht, dass wir dann aufgeben, sondern uns mit geistlicher Energie auf seine Hilfe und Kraft stützen. Glückselig der Mensch, der seine Stärke in Gott findet (Psalm 84,6)!

Die Verse 11 und 12 erinnern uns an die Verantwortung, die wir gegenüber unseren ungläubigen Mitmenschen haben. Sie merken nicht, wie Satan sie durch die Verführungen der Welt auf einen Weg lockt, der in der ewigen Verdammnis endet. Darum ist es unsere Aufgabe, so vielen wie möglich die gute Botschaft vom Herrn Jesus zu bringen. Er möchte auch sie retten und zu Gott zurückführen. Nehmen wir auch Hesekiel 33,7-9 diesbezüglich zu Herzen!

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Gerechte und Gottlose

In den Versen 13 und 14 wird das Bild des Honigs gebraucht, um die Süssigkeit der göttlichen Weisheit, wie wir sie in der Bibel finden, aufzuzeigen. Wenn wir uns davon nähren, wird dies zu einer ungetrübten Gemeinschaft mit dem Herrn und zu einem ewigen Gewinn führen.

Solange wir als Glaubende hier leben, haben wir noch die Sünde in uns. Wir müssen zwar nicht mehr sündigen wie die Ungläubigen. Wenn wir jedoch nicht wachsam sind, kommen wir leicht zu Fall. So sagt Jakobus: «Wir alle straucheln oft» (Jakobus 3,2). Aber wir müssen nicht liegen bleiben, sondern dürfen als Kinder Gottes dem Vater unsere Sünden bekennen, seine väterliche Vergebung erfahren und dann den Glaubensweg weitergehen (1. Johannes 1,9).

Wie schlimm ist die Schadenfreude! Der Herr möge uns davor bewahren. Die Verse 17 und 18 stehen warnend in der Bibel, weil so etwas auch bei einem Gläubigen vorkommen kann.

Gottlose leben ohne geordnete Beziehung zu Gott. Wenn sie sterben, verlöscht ihre Leuchte, und das, wofür sie gelebt haben, ist zu Ende. Sie haben keine Hoffnung über den Tod hinaus und nur noch das Gericht zu erwarten (Vers 20; Hebräer 9,27).

Der Herr ist die oberste Instanz und der König eine von Ihm eingesetzte Autorität auf der Erde. Wir werden aufgefordert, uns nicht gegen diese Autoritäten aufzulehnen, sondern jedem die ihm zustehende Ehre zu erweisen. «Erweist allen Ehre; liebt die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König» (1. Petrus 2,17).

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Warnung vor Unrecht und Faulheit

Diese Sprüche werden nicht mehr direkt Salomo zugeschrieben. Doch sie stammen auch von weisen Menschen, und der inspirierte Schreiber dieses Bibelbuchs hat sie in seine Sammlung aufgenommen.

Richter, die Urteile fällen müssen, sollen sich nicht von der Person, die sie zu richten haben, beeinflussen lassen. Doch kein Mensch ist so absolut gerecht, dass er ganz ohne Ansehen der Person richtet. Das kann und tut nur Gott (1. Petrus 1,17).

Der 27. Vers gibt den göttlichen Grundsatz an, nach dem ein gläubiger Mann eine Ehe eingehen und eine Familie gründen soll: Zuerst kommt die Ausbildung und der Beruf. Erst wenn er eine Grundlage besitzt, auf der er eine Familie erhalten kann, soll er eine Ehe eingehen. Manche junge Christen übersehen dies leider und gehen schon als Studenten oder Lernende eine feste Beziehung ein.

Vers 29 deckt sich mit dem neutestamentlichen Hinweis: «Vergeltet niemand Böses mit Bösem … Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden» (Römer 12,17.18).

Die Verse 30-34 illustrieren die Folgen der Faulheit. Das Bild, das der Schreiber sieht und von dem er praktische Unterweisung empfängt, lässt sich auch auf geistliche Trägheit übertragen. Wenn wir in unserem Glaubensleben oder im Dienst für den Herrn träge und nachlässig werden, trägt unser Leben bald keine Frucht mehr für den Herrn. Zudem werden wir innerlich verarmen. Aber so weit wollen wir es nicht kommen lassen!

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Weiser Umgang mit Worten

Die Kapitel 25 – 29 bilden einen weiteren Teil des Buchs der Sprüche. Diese Sprüche Salomos wurden erst zur Zeit von König Hiskia zusammengetragen. Doch auch sie gehören zum inspirierten Wort Gottes.

Der zweite Vers lässt uns an 1. Korinther 2,9 denken: «Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.» Wir als seine geliebten Kinder dürfen uns mit Königen vergleichen. Seit unserer Bekehrung besitzen wir den Heiligen Geist, durch den wir das erforschen können, was Gott uns offenbart hat.

Die Verse 6 und 7 ermahnen zur Demut. Auch der Herr Jesus fordert mit ähnlichen Worten zur Bescheidenheit auf (Lukas 14,7-11). Er, der auf der Erde immer den letzten Platz einnahm, ist uns darin das grosse Vorbild.

Wenn es um das Bestehen auf den eigenen Rechten geht, ist es immer gut, zurückhaltend zu sein (Verse 8-10). In 1. Korinther 6,7 geht der Apostel sogar noch einen Schritt weiter. Er fragt dort: «Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?»

Durch die Illustrationen werden die Aussagen der Verse 11-15 so deutlich gemacht, dass sie nicht weiter erklärt werden müssen. Trotzdem bleibt ihre Verwirklichung schwierig. Sagen wir immer das richtige Wort zur rechten Zeit? Ist unser Tadel so weise, dass der andere sich nicht davor verschliesst? Sind wir treue Boten, die das Herz unseres Herrn erquicken?

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Taktloses oder diszipliniertes Verhalten

Die Verse 16 und 17 sagen Ähnliches aus. Es geht um das Masshalten in verschiedener Beziehung. Auch wenn wir etwas Schönes oder Gutes geniessen, sollte dies mit Mass geschehen. Und der Kontakt mit dem Nächsten sollte nicht übertrieben werden. Ein freundschaftliches Verhältnis könnte schnell ins Gegenteil umschlagen. Vergessen wir nicht, dass dies eine Empfehlung der göttlichen Weisheit ist, und beachten wir sie!

Wie soll unser Verhalten zu den Menschen sein? Das zeigen uns die Verse 18-24. Sie warnen zunächst vor dem, der falsches Zeugnis ablegt, und vor solchen, die unser Vertrauen nicht verdienen. Aber sie zeigen auch, wie schnell wir andere verletzen können: Wenn wir einem traurigen Herzen sagen: «Es ist nicht so schlimm!» und ihm ein Lied singen. Hingegen wird es nie umsonst sein, wenn wir jemand, der gegen uns ist, Liebe und praktische Hilfe erweisen.

Bei der guten Nachricht aus fernem Land (Vers 25) denken wir an das Evangelium, das vom Himmel gekommen und bis zu uns gelangt ist. Welch eine Freude für jeden betrübten Sünder, der die Botschaft, dass Jesus Christus auch für seine Sünden gestorben ist, im Glauben erfasst und Frieden mit Gott bekommt!

Wenn aber unser Leben als Christen zu wünschen übrig lässt, wird unser Zeugnis gegenüber den Ungläubigen beeinträchtigt. Das Evangelium ist dann kein frisches Wasser mehr, sondern ein durch uns getrübter Quell (Vers 26).

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Der Narr

In den Versen des heute gelesenen Abschnitts geht es um die Toren oder Narren. Was sind das für Menschen? Was müssen wir uns darunter vorstellen? Wenn die Bibel von Toren spricht, meint sie nicht Menschen mit einer geistigen Behinderung. Im Buch der Sprüche werden all jene als Toren bezeichnet, die sich von der göttlichen Weisheit weder zurechtweisen noch belehren lassen. Oft ist ihnen ihr Zustand gar nicht bewusst, weil sie zu sehr von sich überzeugt sind (Vers 12).

Die Verse 4 und 5 widersprechen sich in keiner Weise. Sie zeigen vielmehr, dass wir uns mit unbelehrbaren Menschen, die Gott ablehnen, nicht in eine Diskussion einlassen sollten. Wir würden uns auf ihre Linie stellen. Hingegen können wir ihnen einfach das Wort Gottes entgegenhalten und damit zeigen, dass für uns nicht menschliche Weisheit, sondern die Bibel massgebend ist.

Wer sich mit Menschen näher einlässt, die von der Bibel als Toren bezeichnet werden, kann unangenehme, wenn nicht sogar ernste Folgen ernten. Wir wollen daher die Verse 6-10 nicht leichtfertig überlesen, sondern zu Herzen nehmen.

Der elfte Vers wird in 2. Petrus 2,22 zitiert, um das Verhalten der ungläubigen Menschen zu illustrieren, die sich nicht wirklich bekehrt, sondern nur äusserlich verändert haben. Trotz ihres frommen Anstrichs werden sie immer noch von den gleichen sündigen Wünschen angetrieben. Auch ein gut erzogener Hund behält seine ureigenen Leidenschaften.

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Der Faule und der Streitsüchtige

Der Faule hat immer eine Ausrede, um seine mangelnde Aktivität zu entschuldigen. Alles ist ihm zu viel und zu beschwerlich. Um das Mass voll zu machen, glaubt er denen nicht, die versuchen, ihm seine verkehrte Haltung aufzuzeigen (Verse 13-16).

Die Aussage von Vers 17 ist deutlich genug: Verwickle dich nicht in Streitigkeiten, die dich nichts angehen! – Ohrenbläser sind Menschen, die etwas im Geheimen oder unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit weitersagen. Dadurch schüren sie den Zank. Leider gibt es auch immer solche, die für geheimnisvolle Mitteilungen ein offenes Ohr haben (Verse 20-22).

Die Lippen und was sie reden, können täuschen. So hat Judas Iskariot seinen Meister mit dem Kuss eines Freundes an seine Feinde verraten. Und wie mancher hat sein trügerisches Inneres mit schönen und schmeichelnden Worten verborgen. Doch einmal wird alles ans Licht kommen, spätestens am Tag des Gerichts, wenn jeder von uns vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden muss. Dann wird jeder für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen müssen (Vers 26; Römer 14,10-12; 2. Korinther 5,10).

Haman im Buch Esther ist eine eindrückliche Illustration von Vers 27. Das Böse, das er plante und Mordokai zufügen wollte, hat ihn selbst getroffen. Schliesslich wurde er an seinen eigenen Galgen gehängt, den er für einen anderen aufgestellt hatte (Esther 7,10).

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Egoismus oder Zuneigung

Keiner von uns weiss, was der morgige Tag mit sich bringt (Vers 1). Deshalb wollen wir bei unseren Zukunftsplänen vorsichtig sein und sagen: «Wenn der Herr will und wir leben, so werden wir auch dieses oder jenes tun» (Jakobus 4,15).

Warum ist Eifersucht schlimmer als Grimm und Zorn? Weil Zorn und Grimm sich nach einem Ausbruch wieder legen können, während die Eifersucht nie befriedigt ist (Vers 4).

Die Verse 5 und 6 beweisen, dass es Lebenssituationen gibt, wo eine Korrektur nötig wird. Keiner von uns ist fehlerfrei. Die Frage ist nur: Wie sieht unsere Korrektur, unsere Ermahnung oder unser Tadel aus? Handeln wir von oben herab oder in Abhängigkeit vom Herrn und in echter Liebe zum Nächsten (Galater 6,1)?

In Vers 8 geht es um einen Mann, der sich ungewollt weit weg von seinem Wohnort aufhält. Er sehnt sich nach Hause. Als Glaubende leben wir heute in einer Welt, die für uns ein fremdes Land ist. Unsere Heimat ist droben im Vaterhaus. Wir sind Himmelsbürger, auch wenn wir noch auf der Erde leben (Philipper 3,20.21).

Vers 12 erinnert uns an das Gericht, das der Welt bevorsteht. Die Klugen stellen die Glaubenden dar. Sie haben ihre Zuflucht zum Erlöser Jesus Christus genommen. Nun gilt ihnen das Wort des Herrn in Offenbarung 3,10: «Ich werde dich bewahren vor der Stunde der Versuchung.» Vor Beginn der Gerichte wird der Herr Jesus wiederkommen und all die Seinen zu sich nehmen. Die Ungläubigen aber werden nicht entkommen.

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Weises Verhalten und weise Vorsorge

Aus Vers 14 wollen wir lernen, dass es nicht nur darauf ankommt, was man sagt. Ebenso wichtig ist, wann und wie man sich äussert. Wie leicht vergessen wir dies!

Die Verse 15 und 16 zeigen, dass eine zänkische Person nicht aufgehalten werden kann. Man kann es ihr nie recht machen. Immer findet sie einen Grund zum Streiten.

In Vers 17 geht es nicht nur um das Angesicht eines Mannes, sondern um seinen ganzen Charakter. Er wird durch den Kontakt mit anderen geformt. «Eisen wird scharf durch Eisen.» Für uns Gläubige bedeutet dies, dass wir die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten suchen sollen, denn dadurch werden wir zum Guten beeinflusst.

Wenn andere uns rühmen oder loben, bedeutet das eine Prüfung für uns. Wie gehen wir damit um? Werden wir dadurch hochmütig oder bleiben wir demütig und bescheiden (Vers 21)?

Die Verse 23-27 beziehen sich auf einen guten und aufmerksamen Hirten. Er kümmert sich um das Wohl seiner Herde. Als Folge davon werden er und seine Familie zu Wohlstand kommen.

Das Gleiche gilt in geistlicher Hinsicht. Wenn die älteren Christen sich vom Herrn gebrauchen lassen und sich um die jüngeren Gläubigen kümmern, wird es der ganzen Familie Gottes gut gehen. Dabei ist es wichtig, dass Jung und Alt entsprechend ihrer geistlichen Bedürfnisse genährt werden. Dann wird niemand Mangel leiden. Alle werden vom geistlichen Wohlstand profitieren.

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Unsere Einstellung zum Gesetz

Der erste Vers zeigt einerseits etwas von der Unruhe und Unsicherheit der ungläubigen Menschen und anderseits die Ruhe und Sicherheit, die der Glaubende in seinem Gott findet. Alle, die ihr Vertrauen auf den Herrn Jesus gesetzt haben, stehen auf der Seite des Stärkeren und wissen: Er hält alles in seiner Hand (Hebräer 1,3).

Vers 2 hat sich in der Geschichte Israels bewahrheitet. Ein gottesfürchtiger König wie z.‍ B. David gab dem Land Sicherheit und Bestand. Als jedoch im Zehnstämme-Reich der Götzendienst überhandnahm, gab es eine Zeit, in der verschiedene Könige nacheinander an die Macht kamen – meistens gewaltsam (2. Könige 15).

Gott möchte nicht, dass wir auf unrechtmässige Weise reich werden (Verse 6.8). Er warnt uns auch vor dem Betrug des Reichtums (Vers 11).

Das Gebet ist untrennbar mit dem Hören auf das Wort Gottes und dem Befolgen seiner Anweisungen verbunden. Unmöglich kann Gott auf das Gebet eines Menschen reagieren, der sein Wort in den Wind schlägt (Vers 9).

Die in Vers 13 enthaltenen Grundsätze gelten für alle Zeiten. David beschreibt in Psalm 32,3.4, wie schlimm es ihm ergangen war, als er seine Übertretungen verbergen wollte. Auch der gläubige Christ, der in eine Sünde fällt, kann nur durch ein aufrichtiges Bekenntnis wieder mit seinem himmlischen Vater ins Reine kommen (1. Johannes 1,9). Das Bekennen ist wichtig, aber ebenso nötig ist das Meiden der Gefahren, die zur Sünde geführt haben, sonst wiederholt sie sich.

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Unsere Einstellung zum Besitz

In Vers 14 geht es nicht um menschliche Angst, sondern um Gottesfurcht, d.‍ h. um die Furcht, etwas zu tun, was Gott missfällt. – Die Verse 15 und 16a haben sich in der Geschichte der Völker wiederholt bewahrheitet. Wie mancher korrupte Herrscher hat sein Land in die Armut getrieben.

Der erste Mensch, auf den Vers 17 angewandt werden kann, ist Kain. Er sagte zum Herrn, dass er unstet und flüchtig sein werde auf der Erde (1. Mose 4,14). Gibt es für einen Mörder keine andere Aussicht? Doch! Wenn er seine Sünden bekennt, zum Erlöser Jesus Christus Zuflucht nimmt und an sein vollbrachtes Erlösungswerk glaubt, wird ihm Gott auch das schlimmste Vergehen vergeben (Jesaja 1,18).

Kann man auf zwei Wegen gehen (Verse 6.18)? Der Herr Jesus sagte einst: «Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon» (Lukas 16,13). Der Prophet Elia fragte das Volk Israel: «Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten?» (1. Könige 18,21). Wir Christen wollen manchmal mit dem Herrn und mit der Welt gehen. Doch das funktioniert nicht (2. Korinther 6,14-18)!

Die Verse 20, 22 und 25 zeigen etwas von den Folgen der Habsucht. Lasst uns auf den Herrn vertrauen! Er wird uns das zum Leben Nötige schenken. Weil Er immer mehr gibt als nur das Minimum, können wir auch denen weitergeben, die weniger oder nichts haben (Vers 27). – Gott will, dass wir die Eltern ehren und sie wenn nötig unterstützen (1. Timotheus 5,8). Wer das Gegenteil tut und sie beraubt, ist ein Genosse des Verderbers (Vers 24).

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Der schädliche Einfluss des Gottlosen

Wir können Vers 1 sicher auch auf das Evangelium anwenden. Für den, der das Angebot der Rettung durch den Erlöser Jesus Christus immer wieder zurückweist, kann es einmal plötzlich zu spät sein.

Der dritte Vers hat sich in Lukas 15 bewahrheitet, aber in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst richtete der Sohn durch ein ausschweifendes Leben das Vermögen zu Grunde. Doch nachdem er mit einem aufrichtigen Schuldbekenntnis nach Hause zurückgekehrt war, freute das den Vater zutiefst (Lukas 15,13.24).

Wenn uns geschmeichelt wird, weckt dies unseren Hochmut. Doch das ist gerade das Netz, durch das wir zu Fall kommen können (Vers 5; Sprüche 16,18).

In den Versen 6-11 ist wiederholt von den Gerechten oder Weisen die Rede. Das sind gläubige Menschen, die ihr Leben nach den göttlich weisen Anordnungen der Bibel führen möchten. Sie und ihr Verhalten stehen im Gegensatz zu den ungläubigen Menschen, die leben, ohne nach Gott und seinen Ansprüchen zu fragen. Wie gross ist doch der Unterschied zwischen einem Leben des Glaubens und des Gottvertrauens und einem Leben des Unglaubens und des Eigenwillens!

Vers 12 zeigt die Verantwortung, die eine Autoritätsperson hat. Ihr Verhalten wirkt sich auf ihre Untergebenen aus.

Im Zusammenleben der Menschen in dieser Welt gibt es soziale Unterschiede (der Arme, der Bedrücker). Doch vor Gott und seinem Licht verschwinden diese Differenzen.

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Wie reagieren wir auf Zurechtweisung?

Die Obrigkeit – in Vers 14 im Bild des Königs – ist verantwortlich, gerecht zu handeln. Wenn sie es tut, wird Gott als höchste Instanz dafür sorgen, dass eine solche Regierung Bestand hat.

Die Erziehung der Kinder verlangt von den Eltern vollen Einsatz. Wenn wir diese Aufgabe nicht ernst genug nehmen oder sie sogar vernachlässigen, wird dies für uns und unsere Kinder böse Folgen haben (Verse 15.17).

Vers 20 erinnert an Sprüche 15,28 und an Jakobus 1,19. Haben wir nicht alle mehr oder weniger Probleme damit, dass wir in unseren Worten zu hastig sind? Der Herr kann uns helfen, zuerst zu überlegen und erst dann zu antworten.

Stolz kommt aus unserer alten Natur und wird immer negative Folgen haben (Vers 23). Wahre Demut aber lernen wir bei unserem Herrn, der von sich sagen konnte: «Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig» (Matthäus 11,29; Philipper 2,3.4).

Manche Gläubige haben Mühe mit der Menschenfurcht (Vers 25). Wie können wir sie überwinden? Nur durch ein festes Vertrauen in unseren Herrn. Er will uns Kraft zu einem treuen und klaren Zeugnis geben, ohne uns vor den möglichen Konsequenzen zu fürchten. Aus eigener Kraft werden wir dies nie schaffen.

Wir wollen unsere Hilfe nicht von Menschen, sondern vom Herrn erwarten (Vers 26).

Vers 27 zeigt zum Schluss noch einmal den grossen, unüberbrückbaren Unterschied zwischen einem Glaubenden und einem Ungläubigen auf.

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Die Worte Agurs (1)

Wir wissen nicht, wer Agur war, der die Worte in diesem Kapitel unter der Leitung des Heiligen Geistes ausgesprochen hat (Vers 1). Aber Gott hat dafür gesorgt, dass es den Sprüchen von Salomo hinzugefügt wurde.

Die Aussagen Agurs zeugen von der göttlichen Weisheit, die er besass. Er selbst aber bezeichnet sich in aller Demut als einer, der nichts weiss. In Vers 4 stellt er einige Fragen über die Grösse und Allmacht Gottes. Wie nötig haben wir es, über die Majestät unseres Schöpfers nachzudenken, um demütig zu bleiben! Ähnlich wie in Psalm 2,7 finden wir am Schluss von Vers 4 bereits einen Hinweis auf den Sohn Gottes. Die eigentliche Offenbarung des ewigen Sohnes Gottes finden wir jedoch erst im Neuen Testament, wo auch von seiner Menschwerdung berichtet wird (Johannes 1,1.14.18).

Der grosse Gott hat sich uns Menschen durch sein geschriebenes Wort offenbart. Die Bibel ist die Wahrheit. Sie gibt uns Antwort auf die Fragen, die wir Menschen haben. Die wörtlich inspirierte Heilige Schrift ist zugleich Autorität, unter die wir uns zu beugen haben (Vers 6; vergleiche 5. Mose 4,2; 13,1; Offenbarung 22,18.19). Sie ist das felsenfeste Fundament unseres Glaubens.

Agur erkannte die Gefahren sowohl der Armut als auch des Reichtums. Darum bat er Gott aufrichtig, ihn vor beidem zu bewahren. Er wollte mit dem zufrieden sein, was Gott ihm zugedacht hat, und ganz von Ihm abhängig bleiben. Ist das auch unser Wunsch?

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Die Worte Agurs (2)

Was ist das für ein Geschlecht, das Agur in den Versen 11-14 beschreibt? Es sind die ungläubigen und gottlosen Menschen. Sie lehnen sich gegen die von Gott gegebenen Autoritäten auf, sind selbstgerecht, stolz und gewalttätig, vor allem gegenüber den Schwächeren.

Der Schreiber dieser Verse war ein guter Naturbeobachter. Aus dem, was er sah, zog er Lehren für sein Leben. So beschreibt er anhand verschiedener Beispiele die Unersättlichkeit des natürlichen Menschen, ja, unseres eigenen Herzens. Wahre Befriedigung findet der Mensch nur beim Herrn Jesus. Bei Ihm kommt das Herz zur Ruhe (Matthäus 11,28).

Wie ernst sind die Verse 11 und 17! Sie stehen im Gegensatz zum fünften Gebot, das im Neuen Testament bestätigt wird: «Ehre deinen Vater und deine Mutter» (Epheser 6,2).

In den Versen 18 und 19 beschreibt Agur vier Wege, die nicht nachvollziehbar sind. Vom Flug eines Adlers, vom Weg einer Schlange auf dem Felsen und von der Fahrt eines Schiffes im Wasser bleibt nichts Sichtbares zurück. Ähnlich unerklärlich ist der Weg, den Gott einen gläubigen Mann führen möchte, wenn Er ihm die Frau nach seinem Plan schenken will. Gott macht es mit jedem Paar wieder anders. Keine zwei Lebenswege sind identisch. Wenn wir dem Herrn vertrauen und wirklich von Ihm abhängig bleiben, werden wir sehen, wie wunderbar Er einen Mann und eine Frau, die Er füreinander bestimmt hat, zusammenführt.

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Die Worte Agurs (3)

In den Versen 21-23 werden vier Tatsachen erwähnt, unter denen «die Erde zittert». Wenn wir die aufgeführten Beispiele näher ansehen, geht es eigentlich darum, dass das Normale auf den Kopf gestellt wird. In der Anwendung für uns können wir sagen: Wenn der Mensch die Schöpfungsordnung nicht mehr respektieren will und alles umkehrt, werden tragische Folgen nicht ausbleiben.

Welche geistliche Bedeutung können wir aus den Versen 24-28 ableiten? Die Kleinen der Erde, die aber weise sind, geben ein Bild der Glaubenden ab. Sie gelten in der Welt nicht viel, sind oft verachtet und werden manchmal sogar verfolgt. Aber sie sind in die Gedanken Gottes eingeweiht. Durch den Herrn und den Heiligen Geist besitzen sie göttliche Weisheit (1. Korinther 1,30; 2,12-16).

  • Die Ameisen: Als Gläubige leben wir nicht gedankenlos in den Tag hinein, sondern denken an die Zukunft.
  • Die Klippdachse: Wir setzen unser Vertrauen auf den Herrn und sein Wort.
  • Die Heuschrecken: Wir Christen haben keinen sichtbaren Führer, aber unter der Leitung des Heiligen Geistes dürfen wir gemeinsam den Weg des Glaubens in Ordnung und Frieden gehen.
  • Die Eidechse: Wir sind an sich schwach und schutzlos. Aber wir haben eine Glaubensbeziehung zu Christus, der einmal als König der Könige herrschen wird – und wir mit Ihm.

Die Verse 29-31 lassen uns an den Herrn Jesus denken, wie Er als Mensch entschieden durch allen Widerstand hindurch nach Golgatha gegangen ist.

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Die Worte Lemuels

Das letzte Kapitel der Sprüche enthält die Worte des Königs Lemuel. Wir wissen nicht, wer dieser Lemuel war, denn kein König von Israel oder Juda trug diesen Namen. Vielleicht war er ein Mann aus den Nationen wie Melchisedek, der König von Salem (1. Mose 14,18-20).

In den Versen 2-9 gibt Lemuel die weisen Worte weiter, mit denen seine Mutter ihn unterwiesen hat. Zuerst warnt sie ihren Sohn vor zwei Gefahren: vor sexueller Zügellosigkeit und vor Drogenmissbrauch. Diese Gefahren drohen heute auch unseren Kindern. Haben wir sie genügend davor gewarnt?

Wenn wir nach der geistlichen Bedeutung dieser Verse fragen, dann sind sie eine Warnung an alle Glaubenden. Wir sollen uns vor den Verführungen der Welt, die unsere fleischlichen Begierden ansprechen, in Acht nehmen, und in allem nüchtern bleiben (2. Timotheus 4,5), damit unser geistliches Urteilsvermögen nicht beeinträchtigt wird.

In den Versen 8 und 9 ruft die Mutter Lemuels ihren Sohn auf, als König barmherzig zu handeln. Weil er als Regent die Möglichkeit hat, den Benachteiligten zu helfen, soll er es auch tun. – Und wir? Wir werden an Jakobus 1,27 erinnert, wo uns echte Glaubenspraxis vorgestellt wird:

  • Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen,
  • sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.

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Die tüchtige Frau (1)

Das Buch der Sprüche schliesst mit der Beschreibung einer gottesfürchtigen Frau. Sie ist die Ehefrau eines ebenfalls gottesfürchtigen Mannes, der aber nur nebenbei erwähnt wird. Ihr ganzes Verhalten ist nicht von menschlicher, sondern von göttlicher Weisheit geprägt, wie wir sie in diesem Buch immer wieder gefunden haben.

Wenn wir uns fragen, was der Nutzen eines solchen Abschnitts für uns Christen ist, dann gibt es sicher verschiedene Antworten. Zunächst bekommt jede gläubige Ehefrau aus diesen Versen praktische Hinweise für ihr eigenes Leben. Weiter können wir die Worte auch geistlich auf uns als Gläubige übertragen, die ein Leben des Fleisses und der Treue für unseren Herrn führen möchten. Vielleicht dürfen wir in dieser tüchtigen Frau auch einen Hinweis auf die Versammlung – d.‍ h. die Gesamtheit der Erlösten der Gnadenzeit – sehen, die im Neuen Testament als die Braut oder Frau von Christus gesehen wird.

Wir sind beeindruckt vom Eifer dieser Frau und vom Einsatz, den sie in ihrem häuslichen Bereich an den Tag legt. Sie beschämt uns sowohl in praktischer als auch in geistlicher Hinsicht. Doch wir wollen von ihr lernen und uns mit der Hilfe unseres Herrn an dem Platz, wo Er uns hingestellt hat, voll einsetzen und unsere Aufgaben treu erfüllen. Unsere Hingabe wird sein Herz erfreuen.

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Die tüchtige Frau (2)

Aus diesem Abschnitt wollen wir einige praktische Hinweise für die gläubige Ehefrau in ihrem Tätigkeitsbereich herausgreifen:

  • In Vers 20 sehen wir, wie sie nicht nur an ihr eigenes Haus und ihre Familie denkt. Sie hilft auch solchen, die nicht zu ihrem Kreis gehören, aber elend und arm sind. – Haben wir auch offene Augen und eine gebende Hand für die Nöte anderer, oder denken wir nur an uns?
  • Viele Verse dieses Abschnitts beschreiben die fleissige Tätigkeit dieser Frau. Doch in Vers 26 geht es um ihren Mund. Jede Hausfrau und Mutter sollte auch einmal die Hände ruhen lassen und Zeit finden, sich mit ihren Kindern zu unterhalten, auf ihre Fragen und Probleme einzugehen, und dann eine mütterliche Antwort geben.
  • Vers 27 zeigt, wo die Hauptverantwortung einer Ehefrau und Mutter liegt: in ihrem Haus. Da überwacht sie die Vorgänge. Sie weiss z.‍ B. was im Leben ihrer Kinder vorgeht, was für Kontakte diese haben, was sie lesen oder sich ansehen. Sind die Kinder einmal erwachsen, werden sie dankbar sein, eine solche Mutter und ein solches Zuhause gehabt zu haben (Vers 28).
  • Wie wichtig ist der 30. Vers! Sicher möchte jede Frau gern schön und anziehend sein. Doch viel wichtiger als äussere Schönheit ist die Gottesfurcht. «Eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie wird gepriesen werden.»

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