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Leseplan: Das erste Psalmbuch
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Einführung in die Psalmen

Die Psalmen schildern nicht so sehr die Ereignisse, sondern die Gefühle und Empfindungen der Glaubenden in verschiedenen Situationen. Unter der Leitung des Geistes Gottes bringen sie ihre Hoffnungen und Befürchtungen, ihre Schmerzen und ihr Gottvertrauen zum Ausdruck.

Die Psalmdichter lebten in einer anderen Zeit als wir. Sie kannten das Erlösungswerk des Herrn Jesus noch nicht und besassen deshalb keine Heilssicherheit. Weil sie in der Zeit des Gesetzes lebten, baten sie um Rache und Vergeltung an ihren Feinden. Ausserdem hatten sie eine irdische Hoffnung: Sie erwarteten den Segen des Reichs Gottes im Land Israel.

Aus diesem Grund tragen die Psalmen einen prophetischen Charakter. Beim Lesen hören wir die Stimme der Glaubenden aus dem Volk Israel, wie sie in der Not der zukünftigen Drangsalszeit zu Gott rufen und auf seine Hilfe hoffen. Einige Psalmen bringen auch die Gefühle des Herrn Jesus zum Ausdruck, wenn Er prophetisch über seine Leiden und seine Herrlichkeit spricht (Lukas 24,44; 1. Petrus 1,11).

Wir können also nicht jede Aussage in den Psalmen direkt auf uns Christen übertragen. Dennoch gibt es vieles, was in diesem Bibelbuch auch zu unserer Ermunterung und Ermahnung geschrieben ist:

  • Wir lernen, wie wichtig das Gebet für uns ist. Gott hört und antwortet, wenn wir zu Ihm rufen.
  • Das Gottvertrauen der Psalmdichter spornt uns an, geduldig auf die Hilfe des Herrn zu warten.
  • Gottesfurcht ist ein Kennzeichen aller Gläubigen, die mit Gott leben und Ihm gefallen möchten.

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Der Gerechte und der Gottlose

Im ersten Psalm werden einige Merkmale des Gottesfürchtigen und die allgemeine Regierung Gottes auf der Erde vorgestellt.

Der Mensch, der an Gott glaubt und mit Ihm leben möchte, sondert sich von der gottlosen Welt ab:

  • Er lebt nicht nach den Ideen und Gedanken der gottlosen Menschen.
  • Er handelt nicht so wie die Ungläubigen, die bedenkenlos sündigen.
  • Er hält sich nicht dort auf, wo sich Menschen über Gott und die Bibel lustig machen.

Stattdessen macht sich der Glaubende das Wort Gottes zur Richtschnur seines Lebens. Er freut sich über das, was Gott in seinem Wort sagt, und nimmt sich Zeit zum Bibellesen. Er denkt auch über das Gelesene nach.

Die Absonderung von der Welt und die Hinwendung zum Wort Gottes wirkt sich auf das Leben des Gläubigen aus. Er bringt Frucht für Gott und zeugt durch sein Verhalten vom Herrn Jesus. Es wird sichtbar, dass er von Gott gesegnet ist.

Im Gegensatz dazu hat das Leben des Ungläubigen keinen Wert für Gott. Er kann zwar in der Welt zu Ruhm und Ansehen kommen, aber in den Augen des Herrn ist er wie Spreu, die einmal verbrannt werden wird (Lukas 3,17). Wenn er sich am zukünftigen Gerichtstag vor Gott verantworten muss, wird er zu ewiger Strafe verurteilt werden.

Das Bewusstsein, dass Gott den Weg des Gerechten anerkennt und in der Zukunft belohnen wird, spornt uns an, getrennt von der Welt zur Ehre des Herrn zu leben.

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Christus als König in Israel

In diesem Psalm kündigt Gott an, dass Jesus Christus als König in Zion regieren wird.

Er beginnt mit der Rebellion der Völker gegen Gott (Verse 1-3). Sie wollen die göttliche Oberherrschaft, die Er durch seinen Gesalbten auf der Erde ausüben möchte, nicht anerkennen. Darum sind vor ungefähr 2000 Jahren Pilatus, Herodes und die führenden Juden übereingekommen, den Sohn Gottes zu kreuzigen (Apostelgeschichte 4,25-28). In der Zukunft werden die Nationen nochmals gegen Christus kämpfen, aber dabei eine Niederlage erleiden (Offenbarung 17,14; 19,19).

In den Versen 4-9 erfahren wir den Plan Gottes mit seinem Christus und mit der Erde. Er wird der Rebellion der Völker durch Gericht ein Ende machen und seinen König auf dem Berg Zion einsetzen. Wer ist denn der Gesalbte des Herrn, der König in Zion sein wird? Es ist ein Mensch, der von Gott gezeugt worden ist und von Ihm als Sohn anerkannt wird (Vers 7). Das kann nur Jesus sein, der vom Heiligen Geist gezeugt und deshalb Sohn Gottes genannt wurde (Matthäus 1,20; Lukas 1,35).

Als Sohn Gottes hat der Herr Jesus das Recht, die Königsherrschaft zu fordern. Er wird sie von Gott bekommen, und zwar nicht nur über Israel, sondern über die ganze Welt (Epheser 1,10). Durch Gericht wird Er sich alle Völker unterwerfen.

Der Psalm endet mit einem Appell an die Regenten der Erde (Verse 10-12), sich der Autorität Gottes zu beugen und seinen Sohn als Weltenherrscher anzuerkennen. Das wird der einzige Weg sein, um dem zukünftigen Gericht zu entgehen.

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In der Bedrängnis zu Gott rufen

Dieser Psalm beschreibt die Erfahrungen, die die Glaubenden aus dem Volk Israel in der zukünftigen Drangsalszeit machen werden:

  • Sie sind von vielen Feinden umgeben, die sie bedrängen und ihnen weismachen wollen, dass Gott ihnen nicht helfen könne (Verse 2-3).
  • Trotzdem halten sie am Herrn fest. Sie glauben, dass Er sie beschützen kann. Darum beten sie zu Ihm und suchen bei Ihm Hilfe (Verse 4.5).
  • Weil sie in der Bedrängnis auf Gott vertrauen, besitzen sie im Herzen einen tiefen Frieden. Deshalb können sie ruhig schlafen. Sie fürchten sich nicht vor ihren Bedrängern (Verse 6-7).
  • Ungeachtet ihrer notvollen Situation blicken die gläubigen Juden vertrauensvoll in die Zukunft. Sie sind überzeugt, dass der Herr zur rechten Zeit aufstehen und alle bestrafen wird, die sie bedrängen. Das Gericht an ihren Feinden wird für sie Rettung aus tiefster Not bedeuten (Verse 8-9).

Was können wir Christen aus diesem Psalm lernen? Unser Leben verläuft nicht immer reibungslos. Oft werden wir von Problemen regelrecht bedrängt. Wenn wir dann mit unseren Schwierigkeiten zu Gott gehen, Ihn um Hilfe bitten und Ihm die Lösung auch zutrauen, kommen wir innerlich wieder zur Ruhe. Diese Erfahrung wird durch Philipper 4,6-7 bestätigt: «Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus.»

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Gerecht leben und Gott vertrauen

In diesem Psalm gelangt der Glaubende zu einer wichtigen Erkenntnis: Damit Gott seine Gebete erhört, muss er in Übereinstimmung mit Ihm leben.

Der Erlöste ist von gottlosen Menschen umgeben, die ihn bedrängen. In dieser Not ruft er zum Herrn. Im Blick auf seine Feinde appelliert er an Gottes Gerechtigkeit, die dem Bösen Einhalt gebieten soll. Für sich selbst bittet er um Gnade und um die Erhörung seiner Gebete.

In den Versen 3 und 4 werden die Gottlosen und die Gottesfürchtigen einander gegenübergestellt:

  • Menschen, die bewusst ohne Gott leben, interessieren sich nicht für seine Herrlichkeit. Stattdessen suchen sie Ehre in der Welt und lieben die Lüge.
  • Menschen, die gottesfürchtig und gerecht leben möchten, werden von Gott geschätzt. Er hört sie, wenn sie zu Ihm rufen.

Die Verse 5 und 6 zeigen die Voraussetzungen für ein Leben, das Gottes Zustimmung findet. Es erfordert Ehrfurcht vor Ihm und die Bereitschaft, alles zu meiden, was Er als Sünde verurteilt. Gottesfurcht zeichnet sich auch durch ein gerechtes Verhalten – das uns etwas kosten kann – und durch Vertrauen auf den Herrn aus.

Die äussere Situation des Gläubigen, der gottesfürchtig lebt und auf Gott vertraut, mag unverändert schwierig sein. Aber er bekommt vom Herrn zwei wertvolle Geschenke: eine Freude, die nicht von den Umständen abhängt, und einen Frieden, der ihn ruhig schlafen lässt.

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Gott hört, führt und segnet

Dieser Psalm drückt die Empfindungen der Gläubigen in der zukünftigen Drangsalszeit aus. Weil sie unter der Gottlosigkeit der Welt seufzen, rufen sie zu Gott und bitten Ihn, die Gottlosen zu bestrafen, damit die Gerechten den Segen des Herrn geniessen können.

Die Verse 2-4 enthalten Unterweisungen zum Gebet, die auch für uns wichtig sind:

  • Wer Gott kennt, weiss, dass er zu jeder Zeit und in jeder Situation zu Ihm beten kann.
  • Wer früh am Morgen betet, misst dem Gebet eine hohe Priorität bei. Er setzt die beste Zeit dafür ein.
  • Wer auf die Antwort Gottes harrt, sucht nicht selbst nach einer Lösung, sondern wartet geduldig auf Ihn.

In den Versen 5-7 wird Gott beschrieben. Er freut sich nicht über das Böse in der Welt und verabscheut jede Sünde. Er kann den Sünder nicht in seiner Gegenwart dulden, sondern muss ihn bestrafen, wenn er nicht Buße tut. Das ist zu allen Zeiten wahr.

Der glaubende Überrest aus Israel ist überzeugt, dass er zum Haus Gottes kommen wird, um Ihn dort in Ehrfurcht anzubeten. Bis er an diesem Ziel ist, hat er zwei Bitten, die auch uns kennzeichnen sollen:

  1. «Leite mich, Herr, in deiner Gerechtigkeit.» Ist es unser Wunsch, ein gerechtes Leben zu führen?
  2. «Ebne vor mir deinen Weg.» Möchten wir den Weg gehen, den Gott für uns vorgesehen hat!

Die gläubigen Juden wissen, dass der Herr die Gottlosen bestrafen (Vers 11) und die Gerechten segnen wird (Vers 13). Weil sie zu Gott Zuflucht nehmen, werden sie an der Freude des Tausendjährigen Reichs teilhaben.

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Buße und Hilferuf in grösster Not

Die gläubigen Juden in der Endzeit sehen in ihrer Drangsal die erziehende Hand Gottes. Weil sie das Erlösungswerk des Herrn Jesus nicht kennen, kommen sie zum Schluss, Gott sei zornig und strafe sie. Trotzdem nehmen sie Zuflucht zum Herrn und erwarten die Befreiung von Ihm.

Als Christen wissen wir, dass der Heiland die Strafe für unsere Sünden am Kreuz getragen hat. Wenn Gott uns in den Schwierigkeiten des Lebens erzieht, bestraft Er uns nicht für das, was wir verkehrt gemacht haben. Es kann aber sein, dass Er uns das ernten lässt, was wir gesät haben (Galater 6,7). Wir müssen dann die Folgen unseres Versagens tragen, was aber nie eine Strafe Gottes ist.

Die Hoffnung der Glaubenden aus Israel ist das Leben auf der Erde im Tausendjährigen Reich. Darum bitten sie in der Bedrängnis um Bewahrung. Sie möchten am Leben bleiben und in den Segen des Reichs eingehen, um den Herrn zu preisen. Aus dem Neuen Testament wissen wir, dass viele gläubige Juden in der Drangsalszeit den Märtyrertod erleiden werden. Doch sie werden auferstehen und den göttlichen Segen im himmlischen Bereich des Reichs geniessen (Offenbarung 20,4).

Der zukünftige Überrest aus Israel seufzt und weint unter der erziehenden Hand Gottes, weil er einerseits den Druck der Leiden spürt und anderseits über die begangenen Sünden Buße tut. Auf diese Demütigung reagiert der Herr in Gnade. Er erhört die Gebete des Überrests und befreit ihn aus der Hand seiner Feinde.

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Ungerechte Verfolgung

In diesem Psalm hören wir wieder die Stimme der gläubigen Juden in der zukünftigen Drangsalszeit. Weil sie bedrängt sind und verfolgt werden, nehmen sie Zuflucht zu Gott und bitten Ihn um Rettung und Befreiung. Zweimal nennen sie Ihn «Herr, mein Gott» (Verse 2.4). Sie haben eine persönliche Beziehung zu Gott und machen persönliche Erfahrungen mit Ihm.

Sind sie uns darin nicht ein Bespiel? Pflegen wir täglich die Gemeinschaft mit Gott? Leben wir im Alltag bewusst mit unserem Herrn? Dann erfahren wir, wie Er uns in den Schwierigkeiten hilft.

Die Treuen aus Israel sind sich im Umgang mit ihren Mitmenschen keines Unrechts bewusst. Sie üben sogar Gnade an ihren Feinden. Ihr gerechtes und gütiges Verhalten veranlasst sie, Gott freimütig um Befreiung von den Bedrängern zu bitten.

In den Versen 7-9 geht es um die gerechte Regierung Gottes über die Menschen: Er bestraft die Gottlosen und segnet die Gerechten. Auf diesen Grundsatz beruft sich der Überrest in seinem Gebet. Wenn der Herr in Macht und Herrlichkeit erscheint, wird Er danach handeln.

Zuerst wird Er in seinem Zorn die Gottlosen richten und dadurch den bedrängten Überrest befreien. Später wird Er an einer Gerichtssitzung das Verhalten der Völker gegenüber den gottesfürchtigen Juden beurteilen und sie entsprechend belohnen oder bestrafen (Matthäus 25,31-46). Schliesslich wird auch der Überrest beurteilt werden. Sein gerechtes und aufrichtiges Leben wird die göttliche Zustimmung erhalten.

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Gerechtes Gericht

Die Glaubenden in der zukünftigen Drangsalszeit sehnen sich danach, dass die Bosheit der Ungläubigen ein Ende nimmt. Darum rufen sie zu Gott und bitten Ihn um sein Eingreifen im Gericht. Zugleich beten sie zu Ihm, dass Er sie auf dem Weg, den sie in Übereinstimmung mit Ihm gehen möchten, bestärke und bewahre.

Die erste Bitte ist in der christlichen Zeit nicht angebracht. Da sollen wir für unsere Feinde beten (Lukas 6,27-28). Die zweite Bitte hingegen passt durchaus in die Zeit der Gnade. Weil wir von einer bösen Welt umgeben sind, haben wir die göttliche Bewahrung nötig, damit wir auf dem rechten Weg bleiben.

Gott prüft unsere Zuneigungen (= Herz) und unser Unterscheidungsvermögen (= Nieren). Er sieht, ob wir Ihn von Herzen lieben und welches Urteil wir über Gut und Böse haben.

Wenn Gott auch langmütig ist und mit dem Gericht wartet, so ist Er doch ein gerechter Richter. Einmal wird Er jeden bestrafen, der nicht Buße tun und zu Ihm umkehren will. Das wird besonders in der zukünftigen Gerichtszeit deutlich werden. Auch keiner, der ohne Vergebung seiner Sünden gestorben ist, wird seiner Strafe entgehen.

Die Verse 15-17 beschreiben die gottlosen Menschen. Um anderen schaden zu können, schrecken sie nicht vor dunklen Machenschaften zurück. Aber Gott sorgt dafür, dass sie in die Grube fallen, die sie selbst für andere gegraben haben.

Weil Er in der Zukunft der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen wird, werden Ihn die Glaubenden preisen.

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Der Sohn des Menschen

Dieser Psalm stellt den Herrn Jesus in seiner Herrlichkeit als Sohn des Menschen vor, wie Er über die ganze Schöpfung regiert. Aufgrund seiner universellen Herrschaft wird der «Herr», der eine Beziehung zu Israel eingegangen ist, im Himmel und auf der Erde anerkannt sein.

Die Kinder und Säuglinge stehen für den schwachen Überrest aus Israel in der Zukunft. Gott wird gerade ihn auswählen, um seine Macht und Herrlichkeit zu verkünden. Dadurch werden seine Feinde zum Schweigen gebracht. Eine Vorerfüllung davon finden wir in Matthäus 21,15, wo Kinder dem Herrn Jesus zuriefen: «Hosanna dem Sohn Davids!»

Der Himmel mit den zahlreichen Sternen ist ein besonderes Zeugnis der Grösse und Allmacht Gottes. Wie klein ist doch der Mensch im Vergleich zum Universum! Trotzdem denkt Gott an ihn. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Sohn des Menschen.

  • Seine Erniedrigung: Jesus Christus ist am Kreuz von Golgatha gestorben. Durch seine Menschwerdung und seinen Tod hat Er sich unter die Engel erniedrigt, denn diese himmlischen Geschöpfe können nicht sterben.
  • Seine Erhöhung: Gott hat Ihm den Ehrenplatz zu seiner Rechten gegeben. Dort sehen wir Ihn im Glauben mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt (Hebräer 2,9). Im Tausendjährigen Reich wird Er als Sohn des Menschen Herrscher über die ganze Schöpfung sein.

Gott wird Christus die Verwaltung von Himmel und Erde anvertrauen (Epheser 1,10). Dadurch wird die göttliche Herrlichkeit auf der ganzen Erde offenbar werden.

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Befreiung und Lob

Die gläubigen Juden in der Zukunft werden den Herrn für die Befreiung aus der Hand der Feinde preisen und sich über diese Rettung von Herzen freuen. Sie werden alle Ehre dem Höchsten geben, der im Tausendjährigen Reich von allen Menschen auf der ganzen Erde anerkannt sein wird.

Die Aussage in Vers 4 erinnert an Johannes 18,6, wo der Herr Jesus kurz seine Macht zeigte, so dass seine Feinde zurückwichen und zu Boden fielen. Wie viel mehr wird dies der Fall sein, wenn Er in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird. Dann werden die Widersacher sogar umkommen.

Gleichzeitig werden die Glaubenden aus Israel nach jahrelanger Unterdrückung und Drangsal zu ihrem Recht kommen. Christus wird als gerechter Richter ihre Sache in die Hand nehmen und ihnen das Erbteil zurückgeben.

Mit dem zweiten Kommen des Herrn wird sich die Situation auf der Erde grundlegend verändern:

  • Vorher kann die gottlose Welt unter der Zulassung Gottes ungerecht handeln und die Glaubenden bedrängen. Das Böse kann über das Gute triumphieren.
  • Wenn Christus erscheint, wird Er die ganze Erde richten und die Gottlosen bestrafen. Dann wird die Gerechtigkeit über die Ungerechtigkeit triumphieren.

Bis dieser Wechsel stattfindet, ist Gott für die Glaubenden eine hohe Festung. Während sie in einer bösen Welt leben und ungerecht behandelt werden, finden sie bei Ihm ihre Zuflucht. Sie vertrauen auf Ihn und wissen, dass Er sie nie im Stich lassen wird. – Ist das nicht eine grosse Ermutigung für uns?

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Das Gericht der Gottlosen

David hält daran fest, dass Zion der Wohnort Gottes auf der Erde ist. Im Blick darauf fordert er die Glaubenden zu zweierlei auf:

  • «Singt Psalmen dem Herrn!» – Heute loben die Erlösten ihren Gott und Vater in der Versammlung. Sie beten Ihn als heilige Priester an (1. Petrus 2,5).
  • «Verkündet unter den Völkern seine Taten!» – Heute haben die Gläubigen die Aufgabe, ihren Mitmenschen durch ihr Verhalten zu zeigen, wer Gott ist (1. Petrus 2,9).

In der zukünftigen Gerichtszeit wird der Überrest den Herrn um Rettung anrufen, damit er in Zion Gottes Lob verkünden und sich über die Befreiung freuen kann.

Das göttliche Eingreifen im Gericht wird die grosse Wende bringen: Die Glaubenden werden aus den Toren des Todes emporgehoben (Vers 14) und die Ungläubigen werden in die Grube versinken (Vers 16).

Durch die Bestrafung der Gottlosen wird der Herr auf der Erde bekannt gemacht werden (Vers 17). In der Drangsalszeit wird Er sich durch Gericht verherrlichen. Heute verherrlicht Er sich durch Gnade, indem Er das Evangelium verkünden lässt und Menschen errettet, die an den Heiland glauben.

Die Bestrafung der gottlosen Nationen wird gleichzeitig die Befreiung der Gläubigen aus Israel mit sich bringen. Sie werden arm und elend sein, aber der Herr wird sie nicht vergessen – auch wenn es manchmal den Anschein haben wird. Das Gericht Gottes auf der Erde wird bei den Menschen, die verschont werden, Gottesfurcht und Demut bewirken (Vers 21).

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Kennzeichen des Gottlosen

In diesem Psalm wird der «Gottlose» mehrmals erwähnt. Im Allgemeinen sind damit Menschen gemeint, die Gott vollständig aus ihrem Leben ausklammern und Feinde der Gläubigen sind. Im Besonderen handelt es sich um den Antichristen, der die Gottlosigkeit und die Gesetzlosigkeit verkörpern wird (2. Thessalonicher 2,3-8).

Die Verse 2-11 beschreiben verschiedene Kennzeichen des Gottlosen:

  • Er ist hochmütig und bedrängt den Elenden, der an Gott glaubt (Vers 2).
  • In seiner Habsucht und Gier strebt er nach Besitz und Reichtum (Vers 3).
  • Er glaubt nicht, dass es einen Gott gibt (Vers 4).
  • Äusserlich hat er in seinem Leben Erfolg (Vers 5).
  • Er ist überheblich und glaubt, das Glück auf seiner Seite zu haben (Vers 6).
  • Seine Worte sind voll Falschheit und Verwünschungen. Man kann ihm nicht trauen (Vers 7).
  • Er ist hinterlistig und schreckt weder vor Gewalt noch vor Mord zurück (Vers 8).
  • Wie ein Raubtier lauert er auf seine Beute und schlägt plötzlich aus dem Hinterhalt zu (Vers 9).
  • Er handelt böse und meint, Gott sehe es nicht (Vers 11). Zu diesem verkehrten Schluss kommt er, weil Gott das Böse oft nicht sofort bestraft (Prediger 8,11).

Wir sind von einer Welt umgeben, die diese Merkmale aufweist. Sie lehnt sich gegen Gott auf und hasst die Gottesfürchtigen. Wir bekommen ihren Widerstand zu spüren, weil wir an den Herrn Jesus glauben (Johannes 15,18).

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Gott kommt den Bedrängten zu Hilfe

In der Endzeit werden die Glaubenden aus Israel der Gottlosigkeit ihrer Zeitgenossen besonders stark ausgesetzt sein. In ihrer Not werden sie zu Gott rufen und Ihn bitten, zu ihrer Rettung einzugreifen.

Weil sie an den lebendigen Gott glauben, wissen sie, dass Er alles Böse auf der Erde wahrnimmt. Zu seiner Zeit wird Er einschreiten und die Gottlosen bestrafen. Dieses Bewusstsein stärkt ihr Gottvertrauen:

  • Wenn sie verfolgt, geplagt und bedrängt werden, überlassen sie die Vergeltung dem Herrn.
  • Wenn sie wie die Waise niemand haben, der sich für sie einsetzt, glauben sie, dass Gott ihr Helfer ist (Psalm 68,6).

Gott wird das Flehen und das Vertrauen der gläubigen Juden erhören. Durch das Gericht am Gottlosen wird Christus sie aus ihrer Bedrängnis befreien. Er wird dafür sorgen, dass seine Autorität als König auf der Erde anerkannt wird.

Diese Gebetserhörung wird den Glauben der Treuen stärken, wie sie es auch in Psalm 138,3 zum Ausdruck bringen: «An dem Tag, als ich rief, antwortetest du mir; du hast mich ermutigt: In meiner Seele war Kraft.» Ihr Gott ist auch unser Gott. Obwohl wir nicht in der gleichen Weise bedrängt werden, können wir doch ähnliche Glaubenserfahrungen machen.

Wenn der Herr Jesus im Tausendjährigen Reich über die Erde regieren wird, wird es für alle Sicherheit und Frieden geben. Die Schwächeren werden nicht mehr benachteiligt werden, denn der Herr wird jeden Morgen die Gottlosen aus dem Land vertilgen (Psalm 101,8).

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Gott vertrauen und bei Ihm bleiben

Die Psalmen 9 und 10 beschreiben das gottlose Umfeld, in dem sich die Glaubenden aus Israel in der Zukunft befinden werden. In den Psalmen 11 bis 15 bringen sie ihre Empfindungen und Gefühle mitten in dieser schwierigen Situation zum Ausdruck.

Psalm 11 beantwortet eine wichtige Frage: Was soll der Gläubige tun, wenn die Bosheit und Ungerechtigkeit in der Welt überhandnehmen? Der Unglaube rät zur Flucht: Wenn der Druck des Bösen zunimmt, möchten wir am liebsten wie ein Vogel davonfliegen. Aber der Glaube sucht Hilfe, Bewahrung und Unterstützung bei Gott.

Trotz grosser Turbulenzen auf der Erde bleibt zweierlei wahr:

  1. Der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Obwohl die meisten Menschen nicht nach Ihm und seinem Wort fragen, hält Gott seine heiligen Ansprüche aufrecht.
  2. In den Himmeln ist sein Thron. Von dort herrscht Er über alles. Nichts läuft Ihm aus den Händen. Die Umwälzungen auf der Erde erschüttern Ihn nicht.

Gott schaut vom Himmel auf die Erde und sieht alles. In seiner gerechten Regierung über die Menschen prüft und erzieht Er die Seinen, damit sie im Glauben Fortschritte machen. Im Gegensatz dazu hasst Er die Ungläubigen, die gottlos und gewalttätig sind. Obwohl Er sie nicht sofort richtet, werden sie seiner Strafe nicht entgehen.

Vers 7 enthält eine Ermutigung für uns: Gott schätzt es, wenn wir gerecht und aufrichtig sind. Er blickt mit Wohlwollen auf uns.

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Bei Gott Zuflucht suchen

David kommt sich allein und verlassen vor. Kein gottesfürchtiger Mensch ist in seiner Nähe. Er ist nur von Leuten umgeben, denen er nicht vertrauen kann. Der Herr lässt ihn diese Erfahrung machen, damit er bei Ihm Zuflucht sucht und sich ganz auf Ihn stützt. – Paulus erlebte etwas Ähnliches. Als er sich vor dem römischen Kaiser verantworten musste, stand ihm niemand bei. Da erfuhr er den Beistand des Herrn, der die Seinen nie im Stich lässt (2. Timotheus 4,16-18).

In diesem Psalm stellt David die Worte der Ungläubigen (Verse 3-5) den Worten des Herrn (Vers 7) gegenüber:

  • Die Gottlosen lügen und prahlen, um sich selbst gut hinzustellen. Sie schmeicheln, reden trügerisch und geben gross an. – Kommen wir nicht zum gleichen Schluss, wenn wir in den Medien lesen, was die ungläubigen Menschen sagen?
  • Im Gegensatz dazu sind die Worte Gottes vollkommen rein. Was in der Bibel steht, ist wahr und zuverlässig (Psalm 19,8-10). – Ist es nicht ein grosser Trost für uns, dass der Herr alle seine Verheissungen erfüllen wird?

Vers 6 wird sich in der Zukunft erfüllen, wenn Lüge und Gottlosigkeit auf der Erde ihren Höhepunkt erreichen werden. Dann wird Gott auf das Flehen der gläubigen Juden antworten. Er wird sie aus grösster Not befreien und vor ihren Bedrängern in Sicherheit bringen.

Vers 8 enthält ein Versprechen, das für alle Zeiten wahr ist. Gott bewahrt die Seinen mitten in einer bösen Welt (Johannes 17,15-17).

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Bei Gott verharren

Auch dieser Psalm spricht von den Erfahrungen der Glaubenden aus Israel in der kommenden Drangsalszeit. Sie werden bedrängt und Gott greift nicht ein. Da haben sie den Eindruck, der Herr habe sie vergessen.

Weil sie nicht wissen, wie lange die notvolle Situation noch anhält, fragen sie viermal: «Bis wann?» Trotzdem glauben sie, dass Gott sie aus ihrer Bedrängnis retten wird. Darum beten sie zu Ihm.

In unseren Herzen steigen manchmal ähnliche Gedanken und Gefühle auf. Wir sind in grosser Not und rufen zu Gott um Hilfe. Doch es ändert sich nichts. Da suchen wir unter dem Druck der Umstände selbst nach einer Lösung. Weil wir meinen, wir müssten die Situation aus eigener Kraft in den Griff bekommen, sind wir bekümmert und mit Sorgen erfüllt. Das ändert sich erst, wenn wir unsere Zuflucht zu Gott nehmen und Ihm unsere Anliegen bringen. Dadurch werden unsere Augen erleuchtet, d.h. wir bekommen neue Zuversicht.

Der Psalm endet mit einem herrlichen Glaubenssieg. Die Situation hat sich nicht verändert, aber das Herz ist wieder auf den Herrn ausgerichtet.

  1. Das Gebet zu Gott bewirkt Vertrauen in seine Güte. Der Glaubende hält fest, dass der Herr die Seinen nie im Stich lässt und sie zur rechten Zeit rettet.
  2. Dieses Gottvertrauen ruft im Herzen Freude über Gottes Rettung hervor, obwohl Er noch nicht eingegriffen hat.
  3. Diese Freude führt zum Lob Gottes. Der Gläubige rühmt die Wohltaten des Herrn, die er in der künftigen Befreiung erfahren wird (2. Chronika 20,19).

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Der gottlose Mensch

In der zukünftigen Drangsalszeit wird das Böse auf der Erde den Höhepunkt erreichen. Was vom natürlichen Menschen in diesem Psalm gesagt wird, ist immer wahr, wird sich dann aber völlig entfalten.

Der törichte und gottlose Mensch will nicht glauben, dass es einen Gott gibt. Weil er die göttliche Autorität nicht anerkennt, sündigt er skrupellos.

Aber der Herr sieht alles, was auf der Erde geschieht. Sein Urteil ist eindeutig: Von Natur aus ist kein Mensch gut. Alle sind von ihrem Schöpfer abgewichen und haben ein verdorbenes Herz. In Römer 3 zitiert Paulus diese Aussage, um die gesamte Menschheit von ihrer Schuld vor Gott zu überzeugen. Nachdem er klargemacht hat, dass alle das göttliche Gericht verdient haben, stellt er die Erlösung vor: Wer an die Person und das Werk des Herrn Jesus glaubt, wird von Gott gerecht gesprochen.

In den Versen 4-6 erkennen wir einen Sachverhalt, der sich immer wieder zeigt: Menschen, die nicht an Gott glauben und sich Ihm widersetzen, sind auch gegen die Gläubigen feindlich eingestellt. Sie fürchten sich sogar vor ihnen, weil sie wahrnehmen, dass Gott in ihrer Mitte ist. Ein Beispiel dafür sind die Kanaaniter. Sie glaubten nicht an den lebendigen Gott und widerstanden den Israeliten beim Einzug ins Land Kanaan. Gleichzeitig fürchteten sie sich vor ihnen, weil der Herr mit Israel war (Josua 2,9-11).

Der letzte Vers weist deutlich auf die Zukunft hin. Die gläubigen Juden leiden unter dem Druck der Gottlosen, erwarten aber die Rettung vom Herrn.

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Merkmale des Gottesfürchtigen

In Vers 1 stellt der gläubige Überrest aus Israel eine Frage: Wer wird am Segen des Tausendjährigen Reichs teilhaben, wenn der Herr den Sitz seiner Regierung in Zion aufschlagen wird?

Ab Vers 2 folgt die Antwort: Es sind Menschen, die in Übereinstimmung mit Gott leben, weil sie eine Glaubensbeziehung zu Ihm haben. Aus den einzelnen Merkmalen, die aufgezählt werden, lernen wir, wie auch wir ein Leben zur Ehre des Herrn führen können:

  • In Vers 2 geht es um unseren persönlichen Charakter als Glaubende: Er soll durch eine aufrichtige Lebensführung, gerechte Handlungen und wahre Worte gekennzeichnet sein.
  • Vers 3 befasst sich mit unserem Verhältnis zu denen, die uns nahestehen: Wie schnell reden wir schlecht über unsere Mitmenschen. Das soll jedoch nicht vorkommen. Echte Gottesfurcht bewahrt uns davor, dass wir einander in der Ehe und Familie Böses tun.
  • In Vers 4 wird die richtige Einstellung zu Gut und Böse gezeigt. Wenn wir uns am Massstab des Wortes Gottes ausrichten, verurteilen wir das Böse und anerkennen alle, die Gott gefallen möchten. Ausserdem achten wir darauf, dass unsere innere Haltung nicht durch den Einfluss der Welt verändert wird.
  • Vers 5 betrifft unser Verhalten in der Geschäftswelt und bei der Arbeit. Wir sollen immer ehrlich sein und nie jemand übervorteilen.

Der Psalm endet mit einer Verheissung: «Wer dies tut, wird nicht wanken in Ewigkeit.» Ist das nicht ein Ansporn für uns, gottesfürchtig zu leben?

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Christus als der vollkommene Mensch

Dieser Psalm spricht prophetisch vom Herrn Jesus, wie Er für Gott gelebt und Ihm vollkommen gedient hat.

Abhängigkeit von Gott und Vertrauen auf Ihn prägten sein tägliches Leben (Vers 1). Freiwillig unterordnete Er sich als Mensch der Autorität Gottes (Vers 2). Zugleich freute Er sich an allen, die in Israel Buße taten und sich von Johannes taufen liessen (Vers 3). Mit diesen «Herrlichen» verband Er sich.

Dem Herrn Jesus genügte sein Gott völlig (Vers 5). Er war ganz auf Ihn ausgerichtet. Alles, was Ihm begegnete, nahm Er aus der Hand Gottes an. Er betrachtete die einzelnen Lebenssituationen als liebliche Örter, weil Er wusste, dass Er sich auf dem Weg Gottes befand (Vers 6).

Jesus Christus liess sich jeden Morgen das Ohr öffnen, um von Gott belehrt zu werden (Jesaja 50,4). So bekam Er täglich göttlichen Rat und Wegweisung (Vers 7). In allem, was der Herr tat, hatte Er immer Gott vor sich (Vers 8). Nie wandte Er sein Auge von Ihm ab, sondern lebte in ununterbrochener Gemeinschaft mit seinem Vater (Johannes 14,31; 16,32).

Im Blick auf seinen Tod und seine Auferstehung setzte Er die Hoffnung auf seinen Gott und wurde nicht enttäuscht (Verse 9-10). Gott sorgte dafür, dass Er würdig begraben wurde und die Verwesung nicht sah. Weil der Herr Jesus fromm und gottesfürchtig gelebt hatte, auferweckte Ihn Gott. 40 Tage nach seiner Auferstehung fuhr Er in den Himmel auf. Dort – in der Gegenwart Gottes, am Ort völliger Freude – nahm Er als Mensch den Platz zur Rechten Gottes ein (Vers 11; Hebräer 12,2).

Einige Psalmen sprechen eindrücklich von Christus, z.B. Psalm 2, 8, 16, 22 oder 40. Buchtipp dazu: Christus in den Psalmen

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Gerecht und gottesfürchtig leben

Auch dieser Psalm enthält viele prophetische Hinweise auf den Herrn Jesus.

Weil Er in seinem Leben gerecht handelte und wahr redete, konnte Er immer freimütig zu Gott beten (Vers 1). Nie setzte Er seine Rechtsansprüche durch, sondern übergab sich dem, der gerecht richtet (Jesaja 49,4; 1. Petrus 2,23). Seine Bitte war, dass Gott sein Recht ausführe (Vers 2).

Gott sah nicht nur, wie vollkommen Christus lebte. Er prüfte auch sein Herz und stellte dabei fest, dass die Gedanken und Empfindungen des Herrn Jesus ebenfalls tadellos waren (Vers 3). Es gab überhaupt keine Ungleichheit zwischen dem inneren und äusseren Leben unseres Herrn (Johannes 8,25).

Das Wort Gottes leitete Ihn in allem, was Er tat (Vers 4). Als der Teufel Ihn in der Wüste versuchte, wich Er keinen Schritt vom rechten Weg ab, weil das Wort die absolute Richtschnur seines Handelns war. Lieber wollte Er Hunger leiden, als ungehorsam sein.

Obwohl der Herr im Voraus wusste, dass der Weg, den Gott Ihn auf der Erde führte, viele Leiden mit sich bringen und am Kreuz enden würde, hielt Er an den Spuren Gottes fest (Vers 5). Er machte sein Angesicht wie einen Kieselstein und ging mit Entschiedenheit hinauf nach Jerusalem und hinaus nach Golgatha (Lukas 9,51; Johannes 19,17).

Auf diesem Weg erfuhr Jesus Christus den Widerstand seiner Feinde. Aber Er wusste, dass Gott alle rettet, die auf Ihn vertrauen. Darum nahm Er im Gebet Zuflucht zu Ihm (Verse 6-7).

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Rettung vor dem Gottlosen

Das gerechte und aufrichtige Verhalten des Herrn Jesus rief einerseits eine besondere Wertschätzung vonseiten Gottes (Vers 8) und anderseits den Widerstand vonseiten der Ungläubigen hervor (Vers 9). Darum bewahrte Ihn Gott, so dass die Menschen Ihm nichts antun konnten, solange die Stunde des Menschen und die Gewalt der Finsternis noch nicht gekommen war (Lukas 22,53).

Die Verse 10 und 11 beschreiben die ungläubigen Menschen, wie Christus sie erlebte und wie die treuen Juden in der Zukunft sie erfahren werden:

  • «Ihr fettes Herz verschliessen sie.» Obwohl sie im Wohlstand leben, helfen sie den Notleidenden nicht (Matthäus 12,9-14).
  • «Mit ihrem Mund reden sie stolz.» Sie sind hochmütig und geben gern gross an (Johannes 8,33).
  • «Bei unseren Schritten haben sie uns jetzt umringt.» Sie bedrängen die Gerechten (Lukas 11,53).
  • «Sie richten ihre Augen darauf, uns zu Boden zu strecken.» Sie verfolgen die Heiligen bis aufs Blut (Lukas 22,2).

Ab Vers 13 ruft Jesus zu Gott und bittet Ihn um Rettung vor dem Gottlosen und von den Leuten dieses Zeitlaufs. Gott erhörte dieses Gebet und rettete Christus nach seinem Tod durch die Auferstehung aus der Hand der ungläubigen Menschen (Hebräer 5,7). Als Auferstandener verliess Er die Welt, kehrte in den Himmel zurück und ging in die strahlende Herrlichkeit der Gegenwart Gottes ein. Aufgrund seiner persönlichen Gerechtigkeit stand Ihm als Mensch dieser Wechsel in die himmlische Welt zu.

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Gottes Lob für seine Rettung

Dieser Psalm ist ein Lied von David, das die Rettung besingt, die Gott ihm von allen seinen Feinden verschafft hat. Gleichzeitig ist es eine Beschreibung der Geschichte Israels von der Befreiung aus Ägypten bis zur Einführung ins Tausendjährige Reich. Immer wieder gibt es auch einen Bezug zu Christus, der Ähnliches wie das Volk Israel durchlebt hat.

Zuerst lobt David den Herrn für die Rettung und beschreibt, wie er Gott erfahren hat. Er hat ihm Kraft gegeben, ihn aus Gefahren gerettet und vor Feinden beschützt. – Genauso können wir in allen Situationen des Lebens mit Gott rechnen. Er wird auch uns zu Hilfe kommen.

In den Versen 5-7 erkennen wir den Herrn Jesus, wie Er die Leiden des Todes erduldete. Es war furchtbar für Ihn, dass die Menschen Ihn an ein Kreuz nagelten und umbrachten. Doch Gott hörte auf sein Rufen und auferweckte Ihn aus den Toten.

Die Verse 8-16 weisen mehr auf das hin, was das Volk Israel in Ägypten erlebte. In dieser poetischen Beschreibung erkennen wir einzelne Plagen, die das Land Ägypten trafen: Hagel, Finsternis (2. Mose 9,23; 10,22). Ausserdem wird Gottes Handeln am Schilfmeer beschrieben. Er spaltete das Meer für die Israeliten und verwirrte die ägyptische Armee, die ihnen nachjagte (2. Mose 14,21-25). Das war damals eine gewaltige Machtentfaltung Gottes zur Befreiung Israels und im Gericht an Ägypten. Auf ähnliche Weise wird Er in der zukünftigen Gerichtszeit zur Rettung seines Volkes eingreifen.

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Der HERR rettet und belohnt

Die Verse 17-20 sprechen einerseits davon, wie Gott das Volk Israel von allen Feinden rettete und ins verheissene Land brachte. Anderseits wird hier von Christus gesprochen, wie Gott Ihn nach dem Tod durch die Auferweckung dem Zugriff der ungläubigen Menschen entzog. Nachdem der Soldat die Seite des Herrn Jesus durchstochen hatte, konnte Ihn kein Gottloser mehr antasten.

Wenn wir die Verse 21-25 auf David anwenden müssten, kämen wir in Schwierigkeiten. Nur Einer konnte diese Worte aussprechen – Jesus Christus, der vollkommene Mensch. Er lebte gerecht, blieb immer rein, wich nie von seinem Gott ab und befolgte jederzeit das Wort Gottes. Als Einziger war Er völlig untadelig, so dass der Herr Ihm nach seiner Gerechtigkeit vergalt und Ihn aus den Toten auferweckte.

Sein vollkommenes Leben zeigt uns, was Gott auch bei uns wertschätzt und belohnt. Er freut sich, wenn wir dem Beispiel unseres Herrn folgen und Ihn in unserem Verhalten nachahmen (1. Petrus 2,21-23).

Die Verse 26 und 27 stellen die Grundsätze der gerechten Regierungswege Gottes mit den Menschen und im Besonderen mit den Glaubenden vor. Es wird hier klar, dass wir das ernten, was wir gesät haben (Galater 6,7). Wenn wir gütig sind, erfahren wir Gottes Güte. Wenn wir verkehrt handeln, muss der Herr uns widerstehen.

Vers 28 zeigt, dass Gott auch gnädig mit uns ist. Er erbarmt sich über uns und hilft uns in notvollen Situationen. Mit einer demütigen Gesinnung erschliessen wir uns die Quelle seiner Gnade.

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Mit Gott einen Sieg erringen

Die Erfahrungen Davids mit seinem Gott in den Versen 29-32 machen uns Mut, den Glaubensweg vertrauensvoll mit dem Herrn zu gehen:

  • Auf dunklen Strecken gibt Er uns durch sein Wort Licht (Psalm 119,105).
  • Mit unserem Gott sind wir in der Lage, dem Feind kühn entgegenzutreten und Hindernisse zu überwinden.
  • Auch wenn wir nicht jede Führung des Herrn in unserem Leben verstehen, wollen wir doch im Glauben festhalten, dass sein Weg vollkommen ist.
  • Gott kann uns auf dem Weg zum himmlischen Ziel bewahren (Judas 24). Suchen wir Schutz bei Ihm!

Wenn wir unseren Gott auf diese Weise im Alltag erleben, wird Er uns noch grösser und wichtiger (Vers 32).

Ab Vers 33 wird der Kampf beschrieben, den Christus in der Zukunft gegen seine Feinde führen wird, um sein Reich auf der Erde aufzurichten. Er wird hier als Mensch gesehen, wie Er in Abhängigkeit von Gott alles ausführen wird. Der Herr wird Ihm die Kraft für den Kampf geben und Ihm zum Sieg verhelfen. Sein Triumph wird gross sein. Seine Feinde werden nicht vor Ihm bestehen können. Er wird sie wie Staub vor dem Wind zermalmen (Vers 43). Das erinnert uns an den Traum von Nebukadnezar im Propheten Daniel. Der König von Babel sah ein grosses Standbild, das von einem Stein zermalmt wurde. Dieser Stein ist ein Bild vom Herrn Jesus, wie Er alle Weltmächte besiegen wird, um dann ein Königreich aufzurichten, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird (Daniel 2,44-45).

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Christus als König der Könige

Die Verse 44-46 beschreiben die Macht und Herrschaft des Herrn Jesus als König der Könige im Tausendjährigen Reich. Er wird von Gott als Regent über alle Völker eingesetzt werden:

  • Das wiederhergestellte Israel – bestehend aus dem gläubigen Überrest – wird Ihn bereitwillig als König anerkennen und Ihm dienen (Psalm 110,3).
  • Weil seine Macht und Herrlichkeit so aussergewöhnlich sein werden, werden sich die Menschen aus den Nationen sofort seiner Autorität beugen und Ihn als Weltenherrscher akzeptieren.
  • Einige ihrer Nachkommen – die Söhne der Fremde – werden sich nur mit Schmeichelei unterordnen. Am Ende der 1000 Jahre Friedensherrschaft werden sie sich unter der Führung Satans gegen den Herrn auflehnen und gerichtet werden (Offenbarung 20,7-10).

Nach dem Sieg über seine Feinde wird Christus mit dem befreiten Überrest aus Israel den Herrn für die Errettung loben (Verse 47-51). Durch diesen Lobpreis werden sie den lebendigen Gott unter den Völkern bekannt machen.

Wir können diese Schlussverse in zweierlei Weise auf uns übertragen:

  1. Wir verkündigen jetzt in unserem Leben die Eigenschaften Gottes, der uns aus der Gewalt der Finsternis errettet und in das Reich seines Sohnes versetzt hat (1. Petrus 2,9; Kolosser 1,13).
  2. In der Zukunft werden wir vor aller Welt ein Zeugnis für unseren Herrn sein, der uns errettet, bewahrt und ans Ziel gebracht hat (2. Thessalonicher 1,10).

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Das Zeugnis der Schöpfung

Dieser Psalm kann in zwei Teile gegliedert werden: In den Versen 1-7 erfahren wir etwas von der Offenbarung Gottes in der Schöpfung. Die Verse 8-15 beschreiben, wie sich der Herr durch das geschriebene Wort Gottes zu erkennen gibt.

Es ist hier vor allem der Himmel, der die Herrlichkeit und Allmacht des Schöpfers bezeugt. Das hat zwei Gründe:

  • Erstens ist der Himmel nicht so vom Menschen verdorben worden wie die Erde. Auf unserem Planeten sehen wir doch vielerorts die negativen Folgen der Sünde. Aber der Blick zum Sternenhimmel gibt uns einen deutlichen Eindruck von der Grösse Gottes.
  • Zweitens kann jeder Mensch auf der Erdkugel dieses Zeugnis Gottes sehen. Überall ist es z.B. möglich, den herrlichen Anblick eines Sonnenaufgangs zu betrachten.

Die Schöpfung bezeugt ohne Worte die Existenz des allmächtigen Gottes. Es ist eine stumme Demonstration seiner Herrlichkeit. Trotzdem ist es eine deutliche Sprache an den Menschen. Der Apostel Paulus drückt es so aus: «Das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden» (Römer 1,20).

Gott offenbart sich in der Schöpfung, damit die Menschen, die sonst nichts von Ihm wissen, Ihn kennen lernen können. Er möchte, dass sie sich seiner Autorität beugen und Ihn verehren. Doch die meisten tun es nicht. Anstatt ihren Schöpfer zu verherrlichen, machen sie eigene Götter, die sie anbeten (Römer 1,21-23).

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Das Zeugnis des Wortes Gottes

In den Versen 8-10 benutzt der Psalmdichter verschiedene Ausdrücke für das Wort Gottes. Er beschreibt, wie es ist und was es bewirkt:

  • Die Bibel ist vollkommen, denn der Geist Gottes hat den Schreibern alles wörtlich eingegeben. Wir können uns voll auf ihre Aussagen verlassen. Alles, was in diesem Buch steht, erweist sich als richtig. Das Wort Gottes enthält keine Hintergedanken, es ist lauter, rein und wahr. Im Gegensatz zu dem, was Menschen sagen oder schreiben, besteht die Bibel ewig (Jesaja 40,8; Matthäus 24,35).
  • Das Wort Gottes stellt uns innerlich wieder her, gibt uns Weisheit für den Glaubensweg und schenkt Freude ins Herz (Psalm 119,162). Es erleuchtet unsere Augen, damit wir eine Situation richtig beurteilen können. Wenn wir die Bibel lesen und das Wort Gottes aufnehmen, bekommen wir für alles die rechte Sicht.

Der Wert des Wortes Gottes ist unermesslich, er übersteigt jeden materiellen Reichtum (Gold) und ist besser als jeder natürliche Genuss (Honig).

Doch es stellt sich die Frage: Wie stehen wir zur Bibel? Sind wir Knechte, die sich dem Wort Gottes unterordnen und es im Alltag befolgen? Dann kann Gott uns durch sein Wort von verborgenen Sünden reinigen und vor Fehltritten bewahren.

Der Herr hört alle unsere Worte und nimmt alle unsere Überlegungen wahr. Das soll uns dazu bringen, unsere Zunge zu zügeln und schlechte Gedanken zu verurteilen. Wie freut Er sich, wenn wir Ihm auch darin gefallen möchten!

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Gott rettet seinen Christus

In diesem Psalm sprechen die Glaubenden aus Israel zu Christus über seine Leiden vonseiten seines Volkes.

Der Herr Jesus wurde von der jüdischen Führungsschicht bedrängt und mithilfe der Römer ans Kreuz gebracht. In dieser Not rief Er zum Herrn und wurde erhört. Er musste zwar durch den Tod gehen, aber Gott sorgte für eine würdige Grablegung, so dass der Körper des Herrn in Sicherheit ruhen konnte (Vers 2).

Jesus Christus durfte mit der göttlichen Hilfe rechnen, weil Er immer mit der Heiligkeit und Gnade Gottes übereinstimmte (Vers 3).

  • Er war in seinem Leben das vollkommene Speisopfer. Er tat nie eine Sünde und lebte in ganzer Hingabe an Gott.
  • Am Kreuz gab der Herr Jesus als das wahre Brandopfer sein Leben, um Gott unendlich zu verherrlichen.

Darum rettete Gott Ihn aus dem Tod, indem Er Ihn nach drei Tagen zum Leben auferweckte. Er nahm seinen Gesalbten in den Himmel auf und setzte Ihn zu seiner Rechten. Freuen wir uns mit Ihm über diese Ehre?

Die Leute, die ohne Gott leben, stützen sich in Notsituationen auf menschliche Hilfsmittel. Sie zählen auf ihre eigenen Möglichkeiten – und werden über kurz oder lang scheitern. Aber die Gläubigen, die ihr Leben mit Gott führen, handeln anders. Weil sie gesehen haben, wie Er seinen Christus erhört und errettet hat, rechnen sie mit seiner Unterstützung – und werden nicht beschämt. In Jeremia 17,5-8 wird dieser doppelte Grundsatz bestätigt: Wer auf Menschen vertraut, hat kein Gelingen. Wer sich jedoch auf den Herrn verlässt, ist reich gesegnet.

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Gott verherrlicht seinen Christus

Dieser Psalm beschreibt die Herrlichkeit des Herrn Jesus – und zwar aus dem Blickwinkel des Volkes Israel:

  • Gott hat seine Macht entfaltet, um seinen Christus aufzuerwecken. Dadurch hat Er Ihn aus dem Tod errettet (Vers 2).
  • Gott ist Ihm mit Segnungen entgegengekommen und hat Ihn zum König über Israel bestimmt (Vers 4). Wenn Er zum zweiten Mal zu seinem Volk kommen wird, wird Ihn ein gläubiger Überrest annehmen.
  • Gott hat den Herrn Jesus erhört: Er ist auferweckt worden, um ewig zu leben (Vers 5). Auf seine Bitte: «Nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage!», hat Er zur Antwort bekommen: «Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre» (Psalm 102,25).
  • Gott hat Ihn mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Bald wird seine Majestät und Pracht vor aller Welt sichtbar werden (Vers 6).
  • Gott hat seinen Christus zum Vermittler seines Segens gemacht (Vers 7). Unter seiner Regierung werden alle Völker der Erde gesegnet sein (1. Mose 22,18).

Der Grund, warum sich die Bitten und Wünsche des Herrn Jesus erfüllen, ist sein vollkommenes Gottvertrauen.

Wenn Christus als König der Könige auf der Erde erscheinen wird, wird sein gerechter Zorn alle Feinde treffen (Verse 9-13). Obwohl sie mit riesigen Heeren gegen Ihn antreten werden, werden sie nichts gegen Ihn vermögen (Offenbarung 19,19-21). Keiner, der sich Ihm widersetzt, wird der Strafe entgehen. Die Glaubenden aus Israel werden sich über seinen Sieg freuen und den Herrn dafür loben (Vers 14).

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Leiden im Verlassensein von Gott

Dieser Psalm spricht prophetisch vom Herrn Jesus. Das Hauptthema sind seine tiefen Leiden in den drei Stunden der Finsternis (Matthäus 27,45-46). Weil Gott zu rein ist, um Böses zu sehen, musste Er sich vom Heiland abwenden, als Dieser die Strafe für unsere Sünden trug und zur Sünde gemacht wurde.

In seiner Not rief Jesus: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Wie furchtbar war es für Ihn, der sein ganzes Leben mit Gott geführt hatte, nun von Ihm verlassen zu sein! Dennoch hielt Er in tiefem Vertrauen an seinem Gott fest. Er rechtfertigte sogar Gottes Handeln mit den Worten: «Doch du bist heilig.» Er wusste, dass die göttliche Heiligkeit dieses furchtbare Gericht forderte, damit sündige Menschen begnadigt werden können.

Die Glaubensmänner im Alten Testament setzten ihr Vertrauen auf Gott. In Notsituationen riefen sie zu Ihm und wurden erhört. Aber der Herr Jesus, der wie kein anderer vollkommen auf seinen Gott vertraute, bekam keine Antwort. Er erlebte etwas, was es noch nie gegeben hatte und nie wieder geben wird: Der Gerechte wurde von Gott verlassen!

Er litt auch unter dem Hohn und der Verachtung der Menschen. Sie verspotteten sein Gottvertrauen, weil der Allmächtige nicht eingriff und Ihn vom Kreuzestod rettete. Trotzdem blieb Er seinem Gott treu, dem Er von Jugend an völlig vertraut hatte. Als alles gegen Ihn war und die Wellen des göttlichen Gerichts über Ihn hingingen, sagte Er mit tiefster Überzeugung: «Du bist mein Gott.»

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Leiden von den Menschen

Was der Heiland am Kreuz vonseiten der Menschen erduldete, bringt Er prophetisch in den Versen 12-19 zum Ausdruck:

  • Er vergleicht die jüdische Führungsschicht mit starken Stieren. Sie hatten ihre Macht und ihren Einfluss benutzt, um Ihn zum Tod zu bringen. Nun standen diese vornehmen Männer beim Kreuz und öffneten ihren Mund, um den Herrn Jesus zu verspotten (Matthäus 27,41-43).
  • Der Heiland spricht auch über seine körperlichen Leiden. Seine Gebeine zertrennten sich, sein Herz war einer erheblichen Belastung ausgesetzt und starker Durst quälte Ihn. In all diesen Schmerzen wusste Er, dass Gott Ihn in den Staub des Todes legte. Er war bereit, am Kreuz zu sterben, weil es Gottes Wille war.
  • Die grausamen römischen Soldaten nennt Er Hunde. Sie trieben die Nägel durch seine Hände und seine Füsse, um Ihn am Kreuz zu befestigen (Lukas 23,33). Sie nahmen Ihm auch die Kleider weg und verteilten sie unter sich (Johannes 19,23-24). Als Christus am Kreuz hing, war Er dem Blick der Schaulustigen ausgesetzt. Welche Schmach!

Der Heiland rief zu Gott um Hilfe. Doch Er wurde nicht erhört: Das Schwert Gottes wandte sich gegen Ihn und strafte Ihn für fremde Schuld. Satan begegnete Ihm mit seiner ganzen Macht wie ein brüllender Löwe.

Erst als die drei Stunden der Finsternis vorüber waren und der Herr Jesus im Begriff stand, sein Leben zu lassen, war die Gemeinschaft mit Gott wieder da. Nun konnte Er sagen: «Du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel.»

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Segen aus den sühnenden Leiden

Auf die sühnenden Leiden des Herrn Jesus folgt der göttliche Segen für die Menschen. Sein Werk am Kreuz bringt herrliche Resultate hervor:

  • Der erste Kreis von Glaubenden, die in den Genuss dieses Segens kommen, sind die Jünger, die dem Herrn Jesus nachgefolgt sind (Verse 23-25). Sie werden auf der Erde in die Beziehung zu Gott, dem Vater, gebracht (Johannes 20,17). In ihrer Mitte stimmt Christus das Lob zur Ehre Gottes an. Alle, die in der Zeit der Gnade an den Heiland glauben, gehören auch zu dieser Gruppe.
  • Der zweite Kreis von Menschen, die aufgrund des Erlösungswerks von Gott gesegnet werden, sind die Glaubenden aus dem Volk Israel in der Zukunft (Verse 26-27). Sie bilden die grosse Versammlung, die sich um Christus, ihren König, vereinen wird. Auch sie öffnen ihren Mund zum Lob Gottes.
  • Der dritte Kreis umfasst alle glaubenden Menschen aus den Nationen, die ins Tausendjährige Reich eingehen werden (Verse 28-30). Auch für sie gilt das Erlösungswerk von Golgatha. Unter der Herrschaft des Herrn Jesus werden sie auf der Erde einen bis dahin nie gekannten Frieden geniessen.
  • Der vierte Kreis betrifft die Menschen, die im Friedensreich geboren werden und an den Herrn Jesus glauben (Verse 31-32). Sie gehören ebenfalls zur Frucht seiner Leiden.

Der Psalm endet mit den Worten: «Dass er es getan hat.» Das Werk, das der Heiland am Kreuz vollbracht hat, wird die Herzen der Glaubenden immer wieder neu berühren und der Grund ihrer ewigen Anbetung sein.

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Die Fürsorge des Hirten

Der 23. Psalm knüpft an Psalm 22 an. Weil der gute Hirte am Kreuz gelitten hat und gestorben ist, kann jeder, der an Ihn glaubt, sagen: «Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.» Wie wahr diese Aussage ist, zeigen die weiteren Verse. Sie beschreiben die unermüdliche und vielseitige Fürsorge des Hirten, die wir täglich erfahren.

  • Er lagert uns auf grünen Auen, um uns in seiner Gemeinschaft Momente der Ruhe zu schenken.
  • Er stillt den Durst der Seele, indem Er uns zeigt, wie gross und herrlich Er ist.
  • Durch sein Wort schenkt Er uns innere Erfrischung. Wenn wir gesündigt haben, stellt Er uns wieder her.
  • Er leitet uns auf einem Weg, der mit Gott und seinem Wort übereinstimmt.
  • In Notsituationen ist Er uns ganz nahe. Weil Er uns beisteht, brauchen wir uns nicht zu fürchten.
  • Mit dem Stecken schützt Er uns vor den Angriffen des Feindes und mit dem Stab bewahrt Er uns vor einem Fehltritt oder einem verkehrten Weg.
  • Der Tisch, den der Hirte für uns bereit macht, spricht von der geistlichen Nahrung, die Er uns aus dem Wort Gottes zur Stärkung unseres Glaubens gibt.
  • Die Salbung mit Öl weist auf den Segen des Heiligen Geistes hin, der in uns wohnt und uns eine Freude gibt, die den Becher überfliessen lässt.
  • Jeden Tag können wir mit der Güte und Gnade des Herrn rechnen (Johannes 1,16).
  • Vor uns liegt ein herrliches Ziel. Wir werden ewig im Haus des Vaters sein (Johannes 14,2-3).

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Der König der Herrlichkeit

Wie David ist der Herr Jesus nicht nur Hirte (Psalm 23), sondern auch König (Psalm 24). Alles, was auf der Erde ist, gehört Ihm, weil Er der Schöpfer ist. Im Tausendjährigen Reich wird Er diesen Besitz- und Herrschaftsanspruch geltend machen.

Nun stellt sich die Frage: Wer wird bei seinem Kommen in Macht und Herrlichkeit vor Ihm bestehen können? Es sind die Menschen, die an Gott glauben und sich deshalb so verhalten, wie es Ihn ehrt (Vers 4). Sie werden am göttlichen Segen im Reich des Herrn teilhaben, weil sie ihr Leben auf Gott ausrichten und das Wohl des Volkes Israel suchen (Vers 6). – Daraus können wir etwas für uns lernen: Wenn wir das tun, was dem Herrn Jesus gefällt, und uns für das Wohl unserer Mitchristen einsetzen, wird Gott uns segnen.

Der höchste Segen im Friedensreich wird darin bestehen, dass der Herr selbst durch die Tore Jerusalems eintreten wird. Es ist Christus, der Sohn Gottes, der dort als König der Herrlichkeit seine gerechte Regierung ausüben wird.

Vor ungefähr 2000 Jahren ist Er auf einem Esel reitend in die Stadt Jerusalem eingezogen. Doch die Menschen wollten Ihn nicht annehmen. Sie riefen einige Tage später Pilatus zu: «Kreuzige ihn!» In der Zukunft wird es anders sein. Ein gläubiger Überrest aus Israel wird die Tore Jerusalems bereitwillig für Christus öffnen und Ihn mit Freuden als König aufnehmen.

Seine Macht und Autorität wird so gross sein, dass Er alle seine Feinde schlagen wird. Jeder wird Ihn als Weltenherrscher anerkennen müssen.

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Auf die Führung Gottes vertrauen

Dieser Psalm bringt die Empfindungen der Gläubigen aus Israel in der zukünftigen Drangsalszeit zum Ausdruck. Sie vertrauen auf Gott und möchten sich von Ihm leiten lassen. Das tiefe Bewusstsein ihrer Sünden bringt sie dazu, darüber Buße zu tun und sich ganz auf die göttliche Gnade zu stützen.

Wir finden in diesem Psalm auch manche Belehrung und Ermutigung für uns. Wenn wir in den Schwierigkeiten beim Herrn Hilfe suchen und das Vertrauen auf Ihn setzen, werden wir nie enttäuscht. Wir stehen dann in Verbindung mit dem grossen, allmächtigen Gott, der jedes Problem lösen und jedes Hindernis aus dem Weg räumen kann.

Auf das Gottvertrauen folgt der Wunsch, den Weg des Herrn zu wissen, damit wir im Glauben mit Ihm vorangehen können. Je genauer wir die Wahrheit im Wort Gottes kennen, desto besser können wir in Übereinstimmung mit unserem Herrn leben.

Für diesen Weg sind wir jeden Tag auf die Güte und das Erbarmen Gottes angewiesen. Wenn es auf uns ankäme, könnten wir keinen Schritt zur Ehre des Herrn gehen. Wie oft haben wir schon eigenwillige und verkehrte Wege eingeschlagen! Trotzdem hat Gott uns nicht aufgegeben. In seiner Gnade hat Er uns zur Umkehr und zum Bekenntnis unserer Sünden gebracht. Damit wir nun den richtigen Weg gehen können, unterweist Er uns in der Gerechtigkeit.

Das Handeln Gottes mit uns ist durch Güte und Wahrheit gekennzeichnet. Darum wollen wir sein Wort festhalten und dem Herrn von Herzen gehorchen.

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Der HERR bewahrt den Gottesfürchtigen

Ehrfurcht vor Gott ist ein Merkmal, das zu jeder Zeit seine Anerkennung findet. Wer gottesfürchtig lebt, ist sich seiner Verantwortung gegenüber Gott bewusst. Darum möchte er nichts tun, was Ihm missfällt. Zwei Verheissungen werden ihm gegeben:

  1. Der Herr wird ihm einen Weg zeigen, auf dem er von der Welt bewahrt bleibt und zur Ehre Gottes leben kann (Vers 12).
  2. Der Herr teilt dem Gottesfürchtigen seine Gedanken und Pläne mit (Vers 14). Ein schönes Beispiel dafür ist Abraham (1. Mose 18,17).

Solange wir unsere Augen auf Gott richten und Ihm vertrauen, werden wir auf dem Glaubensweg trotz Gefahren sichere Schritte tun können (Vers 15).

Ab Vers 16 hören wir, wie die Glaubenden aus Israel in der Zukunft zum Herrn beten. Sie besitzen keine Heilssicherheit, hoffen aber auf die Gnade Gottes. Die Bedrängnis von aussen führt sie dazu, ihre Sünden zu erkennen und Gott um Vergebung anzurufen. Wir sehen hier deutlich, wie der Herr den Druck der Umstände dazu benutzt, um ein Werk der Wiederherstellung in ihren Herzen zu vollbringen.

Sie sind von vielen Feinden umgeben: Die ungläubigen Juden unter der Führung des Antichristen verfolgen sie. Die Nachbarvölker bedrängen sie und der König des Nordens bereitet eine Invasion gegen Israel vor. In dieser Situation, die menschlich aussichtslos ist, nehmen sie Zuflucht zu Gott. Mit offenen und ehrlichen Herzen rufen sie Ihn um Bewahrung und Rettung an.

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Ein gutes Gewissen vor Gott

Das Thema dieses Psalms ist die Aufrichtigkeit des Glaubenden vor Gott. Er möchte ein gutes Gewissen vor dem Herrn haben und Ihm vertrauen. Die Beurteilung seiner Beweggründe überlässt er Gott, indem er sagt: «Läutere meine Nieren und mein Herz!»

Von David, der diesen Psalm gedichtet hat, konnte der Herr sagen, dass er aufrichtig und lauter war (Psalm 78,72; 1. Könige 9,4). Aber nur Jesus Christus war vollkommen aufrichtig. In seinem Inneren war nichts da, was Gott hätte verurteilen müssen (Psalm 17,3).

Die Verse 3-5 zeigen, warum der Glaubende sich von Gott prüfen lassen möchte:

  1. Er ist sich bewusst, dass der Herr ihn nach seiner Güte beurteilen wird.
  2. Er lebt nach der göttlichen Wahrheit, darum muss er sich nichts Verkehrtes vorwerfen.
  3. Er sondert sich von der gottlosen Welt ab und sieht das Böse so, wie Gott es beurteilt.

Nachdem der Gläubige sich selbst geprüft und – wenn nötig – gereinigt hat, kann er mit der richtigen Haltung in die Gegenwart Gottes treten (Vers 6). Dort umgeht er den Altar und betrachtet das Opfer von allen Seiten. Die Folge davon ist, dass er seinen Gott lobt. – So wird auch uns die Beschäftigung mit der Person und dem Werk des Herrn Jesus zur Anbetung führen.

Das Herz der gläubigen Israeliten schlägt für den Tempel, weil Gott seine Herrlichkeit dort offenbart. – Lieben wir den Ort, wo der Herr Jesus in der Mitte der Seinen ist und ihnen zeigt, wie herrlich Er ist?

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Im Haus des HERRN wohnen

David zeigt uns hier, dass echtes Gottvertrauen die Furcht aus dem Herzen nimmt. Das Geheimnis seines unerschütterlichen Glaubens ist einfach: Er blickt zuerst auf seinen Gott und erst dann auf seine Lebenssituation.

Er weiss, dass der Herr sein Licht, seine Errettung und seine Kraft ist. Von seinem Gott kann er jede Hilfe und Unterstützung erwarten. Darum fürchtet er sich nicht vor feindlichen Menschen, die ihm etwas Böses antun wollen. Er glaubt, dass Gott stärker ist als die Macht der Welt und ihn zu bewahren vermag.

Mit diesem tiefen Gottvertrauen ist der sehnliche Wunsch verknüpft, in der Gegenwart des Herrn zu sein. Als Folge davon hat der Erlöste die Bitte und das Streben nach Gemeinschaft mit seinem Gott:

  • Er möchte jeden Tag bei Gott wohnen, um ständig mit Ihm Gemeinschaft zu pflegen.
  • Zudem hat er den Wunsch, in der Gegenwart Gottes die Herrlichkeit des Herrn Jesus zu betrachten, der das Bild des unsichtbaren Gottes ist.
  • Schliesslich strebt er danach, den Willen und die Gedanken Gottes zu erforschen.

Wenn wir die Gegenwart Gottes aufsuchen und Ihm vertrauen, macht Er drei Verheissungen wahr:

  1. Die «Hütte am Tag des Unglücks» spricht vom Schutz, den Gott uns bietet.
  2. Das «Verborgene seines Zeltes» weist auf den Frieden hin, den wir beim Herrn finden.
  3. Der «Fels» ist ein Symbol für die Sicherheit, die Gott uns mitten in den Lebensstürmen verleiht.

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Auf den HERRN harren

David ruft in seiner Notsituation zum Herrn. Dabei stützt er sich auf die göttliche Aussage: «Sucht mein Angesicht!» Solche Aufforderungen zum Gebet finden wir sowohl im Alten als auch im Neuen Testament (Psalm 50,15; Philipper 4,6).

David weiss: Der heilige Gott, den er um Hilfe anruft, verurteilt das Böse. Aber er vertraut darauf, dass die Gnade des Herrn grösser ist als sein Versagen. Seitdem der Herr Jesus am Kreuz das Erlösungswerk vollbracht hat, besitzt der Glaubende Heilssicherheit. Er steht in der Gunst Gottes und weiss sich von Ihm angenommen (Römer 5,2; 8,31).

Die Bitten, die David hier äussert, zeugen von seinem Vertrauen auf Gott. Wenn er betet: «Lass mich nicht und verlass mich nicht», so ist er gleichzeitig überzeugt, dass der Herr treu ist und ihn nie im Stich lassen wird. Sogar im Fall, dass ihm kein Mensch mehr zur Seite stehen würde, rechnet er fest damit, von Gott aufgenommen zu werden.

In Vers 11 bittet David den Herrn um seine Führung, damit er in Übereinstimmung mit Ihm den rechten Weg gehen kann, so dass seine Feinde keinen berechtigten Anklagegrund gegen ihn finden können.

Die Hoffnung Davids bezieht sich auf ein gutes Leben unter dem göttlichen Segen im Land Israel. Wir Christen warten auf das Kommen des Herrn zur Entrückung, um ewig bei Ihm in der himmlischen Herrlichkeit zu sein. In der Wartezeit wollen wir wie David jeden Tag mit der Hilfe des Herrn rechnen. Er gibt uns Kraft und Mut für den Glaubensweg.

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Gott hört auf den Hilferuf der Seinen

In der zukünftigen Gerichtszeit wird das Volk Israel von seinen Feinden stark bedrängt sein. Diese äussere Drangsal wird den gläubigen Überrest läutern und die gottlose Masse des Volkes ins Gericht bringen.

In unserem Psalm beten die Glaubenden, die sich in dieser unsagbaren Not befinden, zum Herrn. Sie sind sich bewusst: Wenn Er nicht eingreift, werden sie sterben. Darum flehen und rufen sie zu Ihm.

Sie bitten Gott, dass Er im Gericht einen Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Ungerechten macht. Das wird tatsächlich so sein:

  • Die Gläubigen, die ihre Hoffnung auf Gott setzen, werden durch die Drangsal für den Messias und das Reich Gottes bereit gemacht.
  • Die Ungläubigen hingegen, die dem Antichristen folgen, werden in dieser Gerichtszeit ihre gerechte Strafe bekommen.

Das Gericht wird die Gottlosen aus zwei Gründen treffen: einerseits wegen ihrer Bosheit (Vers 4) und anderseits, weil sie das Werk Gottes zur Rettung seines Volkes missachten (Vers 5).

Ab Vers 6 dankt der gläubige Überrest seinem Gott für die Erhörung der Gebete. Sein Herz ist voll Vertrauen und Dankbarkeit. – Auch wir haben schon erfahren, wie der Herr uns in Notsituationen einen Ausweg aus der Schwierigkeit geschaffen hat. Haben wir Ihm von Herzen dafür gedankt?

In Vers 9 blicken die Treuen aus Israel in die Zukunft und erbitten vom Herrn einen ewigen Segen für das ganze Volk.

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Die Stimme Gottes

Dieser Psalm beginnt mit einer Aufforderung an die Grossen und Mächtigen der Welt, die Autorität des Herrn anzuerkennen. Anstatt die eigene Ehre zu suchen, sollen sie den Herrn und seine Herrlichkeit bewundern.

Ab Vers 3 teilt uns der Psalmdichter mit, wie Gott seine Allmacht und Herrlichkeit zeigt.

In der Natur offenbart Er seine Macht durch Sturm, Regen und Gewitter. Wie verheerend kann ein Unwetter sein! Es entwurzelt Bäume, zerstört Häuser, überflutet ganze Landstriche. Auch Vulkanausbrüche oder Waldbrände bezeugen, wie mächtig Gott ist. Das Erschüttern der Wüste lässt uns an ein Erdbeben denken, das ebenfalls die Stärke des Herrn erkennen lässt.

Alle diese Naturgewalten stehen symbolisch für das Gericht Gottes in der Zukunft. Es wird wie eine Flut über die Erde hereinbrechen und wie ein Sturm alle Stolzen und Hochmütigen erniedrigen (Jesaja 2,12-17). Das prüfende Feuer Gottes wird die gottlose Welt richten. Alle Völker der Erde werden erschüttert werden (Haggai 2,6-7). Die Geburtswehen der Hirschkühe weisen darauf hin, dass in dieser Zeit ein gläubiger Überrest aus Israel gebildet wird (Jesaja 66,7-9).

Es gibt einen Ort, wo die Herrlichkeit des Herrn in besonderer Weise gesehen, verstanden und bewundert wird: in seinem Tempel! Heute ist die Versammlung der Wohnort Gottes auf der Erde. Dort offenbart Er sich in seinem Sohn, dort beten Ihn die Erlösten an.

Der Psalm endet mit einer Ermutigung: Der Herr, der über allem steht, wird sein Volk in den Segen des Tausendjährigen Reichs bringen.

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Lob für Gottes Hilfe

Dieser Psalm spricht prophetisch von der zukünftigen Drangsalszeit. Er hat zwei Teile: In den Versen 1-6 loben die Glaubenden aus Israel den Herrn, weil sie seine Errettung erfahren haben. Die Verse 7-13 beschreiben ihre Erfahrungen in der Drangsalszeit.

Sie werden von ihren Feinden bedrängt und befinden sich in höchster Lebensgefahr. Doch der Herr rettet sie zur rechten Zeit vor dem Tod und bringt sie in Sicherheit. Darum preisen sie seinen Namen.

Im Rückblick auf die Rettung erkennen sie, dass ihre Bedrängnis, die sie an den Rand des Todes gebracht hat, eine Erziehungsmassnahme Gottes gewesen ist. Verglichen mit der tausendjährigen Segenszeit haben sie nur eine kurze Zeit gelitten und geweint. Mit dem Kommen des Herrn in Herrlichkeit bricht für sie ein Morgen ohne Wolken an (2. Samuel 23,3-4).

Die Erfahrung in den Versen 7-9 haben wir bestimmt auch schon gemacht: Wir befanden uns in einer guten Lebenssituation und meinten deshalb, wir seien stark im Glauben. Als Gott es jedoch zuliess, dass sich die Umstände verschlechterten, verschwand unsere Zuversicht. Wir waren bestürzt, bis wir zum Herrn flehten und unser Vertrauen ganz auf Ihn setzten.

Der zukünftige Überrest aus Israel besitzt eine irdische Hoffnung. Darum fragt er, als er sich in Lebensgefahr befindet: Was nützt es, wenn ich sterbe? Wie kann ein Toter den Herrn loben und von Ihm zeugen?

In seiner Not ruft er zu Gott und erfährt seine Rettung. So verwandelt sich seine Wehklage in Jubel und Freude. Seinen Gott will er ewig preisen.

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Gott ist unsere Zuflucht

Der Anfang dieses Psalms enthält allgemeine Grundsätze, die für die Glaubenden zu allen Zeiten wahr sind. In den Schwierigkeiten und Nöten, die sie erleben, nehmen sie im Gebet Zuflucht zu Gott. Er ist für sie wie ein unerschütterlicher Felsen mitten in der Brandung des Zeitgeschehens. Bei Ihm finden sie Schutz und Geborgenheit.

Die Erlösten haben auch mit Feinden zu tun, die sie zu Fall bringen möchten. Der Teufel möchte sie zur Sünde verleiten, die Welt versucht sie vom Herrn abzuziehen. Aber Gott kann sie bewahren. Darum legt der Gläubige, der auf Ihn vertraut, sein Leben bewusst in die Hand Gottes.

Vers 6 lässt uns auch an den Herrn Jesus denken, der am Kreuz betete: «Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!» (Lukas 23,46). In tiefem Vertrauen und innerem Frieden legte Er sein Leben in die Hände des Vaters.

Die Glaubenden freuen sich über die Güte Gottes, die sich in ihrem Leben in zweifacher Hinsicht zeigt:

  1. In seiner Gnade nimmt Gott Kenntnis von der Not, in der sich die Seinen befinden. Er weiss genau, welche Schwierigkeiten sie durchmachen müssen (Vers 8).
  2. In seiner Gnade rettet der Herr die Seinen von ihren Feinden und verschafft ihnen Freiraum, so dass sie ihren Glauben leben können (Vers 9).

Die Verse 10-14 beschreiben eine äusserst notvolle Situation. Einzelne Aussagen treffen auch auf den Herrn Jesus zu: Die Menschen verhöhnten und ignorierten Ihn. Seine Feinde überlegten, wie sie Ihn töten könnten.

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Mit Gottvertrauen beten

Der Gottesfürchtige befindet sich in grosser Not und wird von den Menschen im Stich gelassen. Da setzt er sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, zu dem er eine persönliche Beziehung hat. Dieses starke Gottvertrauen beruht auf der Überzeugung, dass die Zeiten und Geschicke des Erlösten in der Hand Gottes liegen. In seinem Leben geschieht nichts, was der Herr nicht zulässt.

Nie beschämt Gott das Vertrauen derer, die zu Ihm rufen (Vers 18; Psalm 34,16.18). Er erhört zwar ihre Gebete nicht immer so, wie sie es denken, aber Er hilft und rettet zur rechten Zeit.

Ab Vers 20 bewundert David die Güte des Herrn, die er in den Schwierigkeiten erfahren hat:

  • Gottesfurcht im Leben und Gottvertrauen im Gebet sind Voraussetzungen, damit wir in den Genuss dieser Güte kommen.
  • Die Gnade Gottes zeigt sich darin, dass Er uns bei sich vor dem Widerstand und den Verleumdungen gottloser Menschen bewahrt.
  • Obwohl unser Glaube manchmal ins Wanken gerät, bleibt Gottes Güte bestehen. Er lässt uns nicht im Stich und hört auch unser kleingläubiges Rufen.

Aufgrund seiner Erfahrungen mit dem Herrn empfiehlt uns David, auf Gott zu vertrauen und auf seine Rettung zu warten. Er weiss, dass der Herr unsere Gottesfurcht und unsere Treue zu seinem Wort belohnt. Darum spornt er uns an, in den Schwierigkeiten auszuharren. Auch wenn sich die Situation nicht so schnell ändert, sollen wir stark im Glauben sein und immer wieder neuen Mut fassen.

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Die Vergebung Gottes

Dieser Psalm spricht von der Vergebung, die wir als Gläubige, die gesündigt haben, auf das Bekenntnis unserer Sünden hin erfahren. Er beginnt mit dem Segen, der für uns daraus hervorkommt: Wenn Gott uns die Sünden vergibt, kommt Er nie mehr darauf zurück. Seine Vergebung bewirkt in uns echte Wahrheitsliebe, so dass wir unsere Sünden nicht entschuldigen, sondern ehrlich zu ihnen stehen.

Die Verse 3-5 beschreiben den Zustand zwischen dem Fehltritt und dem Bekenntnis. Oft versuchen wir wie David, die begangene Sünde zu verschweigen. Aber solange wir kein aufrichtiges Bekenntnis vor Gott und – wenn nötig – vor Menschen ablegen, finden wir keine innere Ruhe. Der Herr muss sich gegen uns stellen, bis wir unsere Übertretung aufdecken und bekennen.

Die Gnade, die Gott uns durch seine Vergebung schenkt, bringt uns innerlich näher zu Ihm. Wir suchen seine Gemeinschaft und möchten in Abhängigkeit von Ihm leben. Darum beten wir zu Ihm und suchen in den Stürmen des Lebens Hilfe und Schutz bei Ihm. – In Vers 8 gibt Gott uns ein Versprechen: Er will uns den Weg zeigen, auf dem wir in einer gefahrvollen Welt vor Fehltritten bewahrt werden. Um dieses Ziel mit uns zu erreichen, unterweist Er uns durch sein Wort und leitet uns mit seinen Augen, d.h. in einer lebendigen Glaubensbeziehung zu Ihm. Wenn wir nicht mit Ihm leben, leitet Er uns durch die Umstände (Vers 9). – Der Glaubende, der seine Sünden bekennt und sich von Gott führen lässt, erfährt die Güte des Herrn. Aber der Gottlose, der keine Vergebung besitzt, hat eine schreckliche Zukunft vor sich (Vers 10).

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Die Allmacht des Schöpfers

Dieser Psalm beschreibt, was der Herr ist und was der Herr tut – in der Schöpfung, in seiner Regierung über die Welt und in seinem Handeln mit den Glaubenden.

Die Erlösten haben allen Grund, sich in Gott zu freuen und Ihm ein Loblied zu singen, weil sie die Vergebung der Sünden besitzen (Psalm 32) und die Rettung des Herrn erfahren (Psalm 33). In der Zukunft singen die Erlösten sowohl im Himmel als auch auf der Erde ein neues Lied zur Ehre Gottes (Offenbarung 5,9; 14,3).

Das Wort des Herrn ist zuverlässig und gerecht, wir können uns vertrauensvoll darauf stützen. Sein Werk geschieht in Gerechtigkeit und Güte, das macht uns innerlich ruhig.

  • Die Verse 6-9 zeigen die Macht des Wortes Gottes in der Erschaffung von Himmel und Erde. Ein Hauch seines Mundes genügte, um die vielen für uns unzählbaren Sterne ins Dasein zu rufen. In seiner Allmacht setzte Er dem Meer eine Schranke (1. Mose 1,9-10). Durch sein Wort entstand die Schöpfung. Wenn wir durch Glauben verstehen, dass der allmächtige Gott alles erschaffen hat (Hebräer 11,3), stehen wir in tiefer Ehrfurcht vor Ihm still und anerkennen seine Autorität über uns.
  • Der Herr regiert die Welt (Verse 10-12). Er tritt den Plänen der Menschen entgegen und bringt seinen Vorsatz zur Ausführung. In der zukünftigen Gerichtszeit wird dies für alle sichtbar werden. Christus wird öffentlich erscheinen, um die Gottlosen zu bestrafen und das erwählte Volk Israel zu segnen.

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Der HERR hat den Überblick

Gott überblickt das ganze Weltgeschehen. Er sieht alle Menschen und weiss, was jeder tut, spricht und denkt. In seiner Vorsehung lenkt Er die Geschicke auf der Erde, indem Er die Pläne in den Herzen der Menschen benutzt, um seinen eigenen Vorsatz auszuführen. Dennoch bleibt die menschliche Verantwortung bestehen. Gott achtet «auf alle ihre Werke» und wird sie dafür einmal zur Rechenschaft ziehen (Prediger 12,14).

Die Menschen, die ohne Gott leben, stützen sich auf ihre eigene Kraft und auf ihre eigenen Möglichkeiten. Doch das ist trügerisch. Wie schnell kann in der Welt Macht, Ansehen und Reichtum verloren gehen. Das wird in der Zukunft besonders deutlich sichtbar werden: Wenn der Herr zur Rettung seines geliebten Volkes mit Gericht eingreifen wird, wird keine Armee vor Ihm bestehen können.

Darum ist es für uns viel besser, unser Vertrauen auf Gott zu setzen. Er hat ein besonderes Interesse an allen, die Ehrfurcht vor Ihm haben und auf seine Hilfe warten. Er wird sie bewahren und am Leben erhalten. Ein schönes Beispiel dafür ist die Frau von Sunem (2. Könige 8,1).

Die Beweise seiner Allmacht und Güte stärken unseren Glauben an Gott. Dann erwarten wir in notvollen Situationen alle Hilfe von Ihm. Bis Er eingreift, wissen wir, dass Er uns beisteht und bewahrt. Wenn der Herr zur Entrückung wiederkommt, wird die göttliche Errettung für uns zum Abschluss kommen. Im Rückblick wird eine tiefe Freude unser Herz erfüllen, weil Gott uns geholfen und unser Vertrauen belohnt hat.

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Lobt den HERRN für seine Rettung!

Es ist nicht schwer, Gott zu loben, wenn in unserem Leben alles nach Wunsch verläuft. Doch der Glaube macht uns fähig, auch in schwierigen Situationen an seiner Güte festzuhalten und Ihm ein Loblied zu singen. Vergessen wir nicht: Durch eine beständige Dankbarkeit gegenüber Gott werden andere ermutigt, ebenfalls den Herrn zu loben. Als Folge davon können wir unseren Gott gemeinsam erheben.

Vers 5 spornt uns an, den Herrn zu suchen, um bei Ihm Hilfe für unsere Notsituation zu finden. Gott möchte uns die Angst wegnehmen und unser Vertrauen auf Ihn stärken. Aufgrund dieser Erfahrung richten wir unseren Blick auf den Herrn und erkennen, wer Er ist. Weil wir nun unsere widrigen Umstände im Licht der göttlichen Herrlichkeit sehen, fassen wir Mut und gehen mit neuer Zuversicht auf dem Glaubensweg weiter.

In Vers 7 geht es um die Rettung aus aller Not und Bedrängnis. Für uns Christen wird diese Verheissung mit der Entrückung wahr werden. Die Glaubenden aus dem Volk Israel werden diese vollständige Befreiung in der Zukunft erfahren, wenn der Herr in Macht und Herrlichkeit erscheint.

Solange die endgültige Errettung noch aussteht, können wir täglich die göttliche Bewahrung für uns in Anspruch nehmen. Die Erfahrungen, die wir dabei mit dem Herrn machen, veranlassen uns, andere zu ermutigen, ebenfalls auf seine Güte zu vertrauen und bei Ihm Zuflucht zu suchen (Vers 9). Junge Löwen können trotz ihrer Kraft Hunger haben, aber die Gläubigen, die mit Gott leben, bekommen von Ihm alles, was sie brauchen.

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Unterweisung in Gottesfurcht

Dieser Abschnitt legt das gerechte Handeln Gottes mit den Menschen in ihrem Leben auf der Erde dar. Man kann es wie folgt zusammenfassen: Wer gottesfürchtig und gerecht lebt, indem er z.B. ein Familienleben nach Gottes Gedanken führt, erfährt den göttlichen Segen in seiner Familie. Wer jedoch Böses tut, hat Gott gegen sich. Dieser doppelte Grundsatz ist für jeden Menschen zu allen Zeiten wahr. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass der Gottesfürchtige manchmal wegen seines gerechten Verhaltens zu leiden hat, weil die Welt von Menschen regiert wird, die nicht nach Gott fragen.

Ein gottesfürchtiges und gerechtes Leben weist folgende Merkmale auf:

  • Wir hüten uns davor, etwas Böses zu sagen oder andere mit Worten zu täuschen.
  • Wir meiden das Böse und möchten das tun, was Gott gutheisst und den Menschen nützlich ist.
  • Wir versuchen mit allen Menschen in Frieden zu leben und sind bereit, uns dafür einzusetzen.

Vers 19 enthält eine Verheissung, die über den Segen in der Regierung Gottes hinausgeht: Wenn wir uns über unser persönliches Versagen und über den Niedergang im Volk Gottes demütigen, ist der Herr uns nahe und hilft uns.

Weil der Herr seine Regierung noch nicht öffentlich ausübt, erfahren die Gerechten manche Widerwärtigkeiten. Aber es gibt keine Schwierigkeit, in der Gott nicht über ihnen wacht und sie bewahrt.

Der Psalm schliesst mit dem Blick in die Zukunft: Das göttliche Gericht wird nur die Ungläubigen treffen, die Erlösten sind von der Strafe freigesprochen.

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Notschrei und Bitte um Rache

In diesem Psalm hören wir, wie die bedrängten Glaubenden aus Israel in der Zukunft zu Gott rufen. Sie bitten Ihn, dass Er ihre Feinde bestrafe, weil sie dadurch aus ihrer Not befreit werden. In der zukünftigen Drangsalszeit wird diese Bitte um eine gerechte Vergeltung der Bedränger Gott gemäss sein.

Der Herr Jesus rief nie für sich selbst das Gericht über seine Feinde herbei, obwohl Er ihrem Druck und ihrer Bosheit ausgesetzt war. Stattdessen bat Er um Gnade für die, die Ihn ans Kreuz schlugen (Lukas 23,34). Genauso sollen auch wir Christen in der Zeit der Gnade denken und handeln.

Vers 7 lässt sich auf Jesus Christus anwenden. Die Pharisäer versuchten Ihn in der Rede zu fangen und hofften, dass Er in ihre Falle tappen würde. Für diese Feindseligkeit gab es keine berechtigte Ursache.

Ab Vers 11 wird das Verhalten der Bedränger der Handlungsweise der Gläubigen gegenübergestellt:

  • Die Feinde des treuen Überrests aus Israel treten in den Gerichtsverhandlungen ungerecht gegen ihn auf. Sie vergelten ihm Böses für Gutes und freuen sich über seine Not. Sie verspotten und schmähen ihn. – Jesus Christus hat das Gleiche von der feindlichen Führungsschicht der Juden erfahren (Markus 14,55-59; Psalm 109,5; Matthäus 27,39-44).
  • Der Überrest hingegen trauert über die Not seiner Feinde und betet für sie. Ihre missliche Lage tut ihm aufrichtig leid. – Der Herr Jesus fordert auch uns zu diesem Verhalten gegenüber feindlichen Menschen auf (Matthäus 5,44; Römer 12,20).

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Ruf um Rettung und Bestrafung

Im Glauben werden die Treuen aus Israel in der zukünftigen Drangsalszeit zu Gott rufen: «Wie lange willst du zusehen?» Sie wissen, dass durch sein Eingreifen die göttlichen Pläne in Erfüllung gehen werden und ihre Befreiung kommen wird. Als Folge davon werden sie den Herrn für ihre Rettung loben.

Ab Vers 19 beschreibt der gläubige Überrest mit eindrucksvollen Worten die Bosheit seiner Feinde:

  • Sie zwinkern mit den Augen, weil sie etwas Böses gegen die Glaubenden im Sinn haben.
  • Sie wollen keinen Frieden, darum greifen sie die Friedfertigen an.
  • Lauthals rufen sie: «Haha!», und freuen sich über das Unglück der Treuen in Israel.

Auf diese Weise hat auch der Herr Jesus den Hass seiner Feinde erfahren.

Der Überrest weiss, dass Gott das böse Verhalten seiner Feinde sieht. Darum bittet er, dass der Herr zu dieser Bosheit nicht schweige, sondern im Gericht eingreife. Weil Gott gnädig ist und nicht den Tod des Sünders will, schweigt Er lange zum Bösen in der Welt und zur Unterdrückung der Gerechten. Aber in der zukünftigen Gerichtszeit wird Er sein Schweigen brechen und die Gottlosen bestrafen. Sein Gericht wird alle treffen, die sich gegen die gläubigen Juden und gegen Christus stellen werden.

Aber alle, die dem jüdischen Überrest wohlwollend gegenüber stehen und Christus anerkennen werden, werden sich über die Befreiung Israels freuen. Sie werden den Herrn loben, der alles zum Guten wenden wird.

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Gott ist gütig, der Mensch ist böse

Dieser Psalm beginnt mit der Beschreibung von gottlosen Menschen. Weil in ihren Herzen gar keine Gottesfurcht vorhanden ist, schrecken sie vor nichts zurück. Sie lieben es, Böses zu tun und andere mit Worten zu betrügen. Sie schmieden niederträchtige Pläne und führen sie skrupellos aus. – Lassen wir uns vor solchen Menschen warnen! Von ihnen können war nichts Gutes erwarten!

Gott wohnt im Himmel und steht über all dem Bösen in der Welt. Niemand kann seine Pläne vereiteln oder sein Handeln mit den Menschen verhindern. Seine Eigenschaften sind völlig verschieden von den Merkmalen der Gottlosen:

  • Der Herr handelt in Güte mit den Menschen. Die Glaubenden wissen: Er meint es immer gut mit ihnen.
  • Er bleibt sich selbst und seinem Wort treu. Niemals verändert Er sich. Was Er gesagt hat, führt Er auch aus.
  • Seine Gerechtigkeit steht so fest wie ein Berg. Mit den Menschen handelt Er immer gerecht, auch wenn wir es nicht verstehen können.

Zu diesem Gott können wir mitten in einer bösen Welt Zuflucht nehmen. In seiner Gegenwart erfahren wir einen Segen, der unseren Glauben stärkt und uns echt glücklich macht. Er ist der Ursprung des Lebens und des Lichts. Darum kann Er denen, die an Ihn glauben, neues Leben schenken und ihnen mitten in den Schwierigkeiten Licht für ihren Weg schenken. In seiner Güte und Gerechtigkeit wird Gott die Seinen ans Ziel bringen. Daran kann Ihn niemand hindern.

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Auf Gott warten

Solange der Herr nicht öffentlich auf der Erde regiert, machen die Gläubigen die Erfahrung, dass es den Ungläubigen äusserlich oft besser geht als ihnen. Das kann in ihren Herzen Zorn und Neid hervorrufen. Weil wir auch in dieser Gefahr stehen, wollen wir die Ermahnung im ersten Vers zu Herzen nehmen. Denken wir an das Ende derer, die ohne Gott leben. Wie furchtbar wird das Gericht sein, das sie treffen wird!

Anstatt auf die Ungläubigen neidisch zu sein, sollen wir in den Schwierigkeiten unser Vertrauen auf den Herrn setzen und weiter das Gute tun, das seine Anerkennung findet. Wenn wir Gott und seinem Wort treu bleiben, die Gemeinschaft mit Ihm pflegen und uns an Ihm freuen, befinden wir uns in einem guten geistlichen Zustand. Unsere Bitten entsprechen dann dem Willen Gottes, so dass Er sie erhören kann.

Was für eine Hilfsquelle besitzen wir doch im Gebet! Alles, was uns begegnet, können wir unserem Gott anbefehlen. Wenn wir vertrauensvoll auf seine Antwort warten, wird Er unseren Glauben belohnen und zu unseren Gunsten eingreifen.

Ab Vers 7 werden wir nochmals davor gewarnt, über gottlose Menschen, die Erfolg haben, zornig zu werden. Wenn wir diesen Zorn in uns nähren, anstatt ihn zu verurteilen, wird er uns zu weiteren Sünden verleiten (Jakobus 1,19-20). Die Zeit, in der die Gottlosen Gelingen haben und die Gottesfürchtigen leiden müssen, ist kurz. Aber das zukünftige Reich, in das nur Glaubende eingehen werden, wird 1000 Jahre dauern!

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Der Gottlose widersteht dem Gläubigen

Die Verse 12-15 beschreiben den Widerstand der Gottlosen gegen die Gläubigen. Warum gibt es diese Feindschaft seit Beginn der Menschheitsgeschichte, als Kain seinen Bruder Abel erschlug? Weil die Bosheit der Ungläubigen durch das gerechte Verhalten der Glaubenden verurteilt wird. Das ruft ihren Hass hervor.

Das Urteil von Vers 16 wollen wir uns zu Herzen nehmen: Es ist besser, wenig mit Gott zu besitzen, als ohne Gott reich zu sein (Lukas 12,16-21).

Wenn wir in einer bösen Welt gerecht leben, müssen wir manchmal Nachteile in Kauf nehmen. Aber wir besitzen die Zustimmung des Herrn, der uns in notvollen Situationen zu Hilfe kommt. Er wird unser Vertrauen auf Ihn nie beschämen.

Im Gegensatz zu den Gottlosen, die die Güte ihrer Mitmenschen zu ihrem Vorteil ausnutzen, sollen wir gnädig sein und den Not leidenden Menschen helfen (Vers 21). Gott wird uns und unsere Familie dafür segnen (Vers 26).

Ab Vers 23 finden wir, wie Gott uns hilft, wenn wir mit Ihm leben und sein Wort befolgen möchten:

  • Er führt uns durch die gefahrvolle Welt einen Weg, auf dem wir mit festem Schritt dem Ziel entgegengehen können.
  • Wenn wir in eine Prüfung fallen (Jakobus 1,2), wird der Herr unseren Glauben stützen, so dass wir nicht aufgeben (2. Korinther 4,9).
  • Er lässt uns nie im Stich. Wenn wir Ihm gefallen und gerecht leben möchten, wird Er seine segnende Hand nicht zurückziehen.

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Vom Bösen weichen und auf Gott harren

In Vers 27 gibt Gott den Seinen einen wichtigen Rat: «Weiche vom Bösen und tu Gutes!» Menschen, die gottlos leben und Böses tun, mögen kurzfristig Erfolg haben. Aber ihr Ende ist Gericht. Dem Gottesfürchtigen hingegen steht eine herrliche Zukunft bevor. Er mag in der Welt wegen seines gerechten Verhaltens Nachteile haben, aber der Herr wird ihn für sein Reich bewahren.

Wenn wir das Wort Gottes im Herzen bewahren, wird es sich auf unser Leben auswirken. Es hilft uns, bei Fragen eine weise Antwort zu geben und im Glauben sichere Schritte zu tun.

In Vers 34 bekommen wir einen weiteren Ratschlag: «Harre auf den Herrn und bewahre seinen Weg.» Wenn wir von der Welt bedrängt werden, sollen wir beharrlich auf Gott warten und gleichzeitig entschieden auf dem rechten Weg weitergehen.

Die Verse 35 und 36 beschreiben den Gottlosen, wie er äusserlich und für eine Zeit Erfolg hat. Er gleicht einer Pflanze, die wächst und zu einem grossen Baum wird. Doch das göttliche Gericht wird ihn treffen, so dass er plötzlich nicht mehr da ist. Darin kann man den Antichristen sehen, der die Gottlosigkeit in Person sein wird.

Die Verse 37-40 enthalten zwei Ermutigungen für jeden Glaubenden, der in einer gottlosen Welt dem Herrn gefallen möchte:

  • Für den, der ehrlich ist und den Frieden sucht, gibt es eine Zukunft.
  • Der Herr hilft dem Gerechten. Er gibt ihm Kraft zum Ausharren und rettet ihn aus seiner Not.

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Die erziehende Hand Gottes

Dieser Psalm schildert die Empfindungen der Glaubenden aus Israel in der Zukunft. Sie erleiden Drangsale und erkennen darin die erziehende Hand Gottes. Es ist ihnen bewusst, dass ihre Sünden die Ursache dafür sind. Darum beugen sie sich unter das Schwere, das sie trifft, und rechtfertigen das Handeln Gottes mit ihnen. Gleichzeitig setzen sie ihr Vertrauen auf Ihn und rufen Ihn um Erbarmen an.

Obwohl sie sich von Gott angenommen wissen, kennen sie doch die vollen Auswirkungen des Erlösungswerks nicht. Darum sprechen sie hier von einer Strafe für ihre Sünden. Erst wenn sie auf Christus blicken und die Wundmale des Kreuzes an Ihm erkennen, erfassen sie im Glauben, dass die Strafe zu ihrem Frieden auf Ihm lag (Jesaja 53,5).

Wir können aus diesem Psalm auch eine praktische Belehrung für uns nehmen: Wenn wir als Gläubige sündigen oder einen verkehrten Weg gehen, möchte Gott uns durch erziehende Massnahmen wieder zurechtbringen. Es kann sein, dass Er uns deswegen in eine körperliche oder seelische Not bringt, wie es die Verse 6-9 beschreiben, um uns zur Buße und zum Bekenntnis unserer Sünden zu bringen. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass nicht jede Krankheit die direkte Folge einer Sünde ist.

In Vers 11 erkennen wir bildlich die geistlichen Folgen eines Fehltritts: Das Herz ist unruhig und das Gewissen klagt uns an, weil wir gesündigt haben. Zudem verlieren wir unsere Glaubenskraft und das geistliche Unterscheidungsvermögen.

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In der Anfechtung zu Gott rufen

Die Verse 12-15 beschreiben, was der treue Überrest aus Israel in der Zukunft von seinen ungläubigen Verwandten und seinen Feinden erfahren wird. Sie werden ihn in seiner Bedrängnis im Stich lassen. Einige werden ihm sogar nach dem Leben trachten. Wie verhält sich der gläubige Überrest in dieser Situation?

  • Er verschliesst seine Ohren vor den Worten seiner Feinde, die ihn verleumden.
  • Er schweigt zu den verkehrten Anschuldigungen und überlässt die Sache Gott.

So hat sich auch der Herr Jesus verhalten, als Er vor seinen Anklägern stand. Damit hat Er uns ein Beispiel hinterlassen (1. Petrus 2,21-23).

In seiner Not harrt der Überrest auf den Herrn und weiss, dass er von Ihm eine Antwort bekommen wird. Er erwartet von Gott die rechtzeitige Hilfe, damit er nicht fällt und die Feinde sich nicht über ihn freuen können.

In Vers 19 bekennt er Gott seine Sünden und bereut seine Fehltritte zutiefst. Gerade die Bedrängnis durch seine Feinde bewirkt diese Buße in seinem Herzen. Im Gegensatz zum Überrest sind die ungläubigen Juden unbekümmert über ihre eigenen Sünden. Sie zeigen sich stark und überlegen. Sie hassen die Glaubenden ohne Grund und vergelten ihnen Böses für Gutes. So sind sie schon mit Jesus Christus umgegangen (Johannes 15,25).

Dem treuen Überrest bleibt in dieser notvollen Situation nur eins: der Hilferuf zu Gott! Wenn der Herr in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird, wird die Drangsal als göttliche Erziehungsmassnahme zu Ende und die Schuld abgetragen sein (Jesaja 40,2).

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Das Leben auf der Erde ist kurz

Die Verse 2-4 enthalten manche Hinweise für unser Verhalten in der Welt:

  • Geben wir acht auf den Weg, den wir gehen, damit wir vor einem Fehltritt bewahrt werden.
  • Richten wir ein besonderes Augenmerk auf unsere Worte! Wie schnell sündigen wir doch mit der Zunge und geben den Ungläubigen einen berechtigten Anlass, uns zu verurteilen!
  • Schweigen wir zum Bösen, das in der Welt geschieht! Manchmal ist es besser, das Gute nicht zu sagen, weil die Welt es nur mit Füssen treten würde.

Aber das Gebet bleibt uns immer. Zu unserem Gott können wir jederzeit reden und Ihm alles sagen.

In den Versen 5-8 geht es um die Kürze und Vergänglichkeit des menschlichen Lebens. Der Ungläubige verbringt diese kurze Zeit voll Unruhe und im Streben nach Geld und Besitz. Was tut der Gläubige? Er setzt seine Hoffnung auf Gott, der ihm echten Lebenssinn, tiefen Frieden und ewigen Segen geben kann.

Ab Vers 9 hören wir den gläubigen Überrest aus Israel, wie er seine Ungerechtigkeit erkennt und den Herrn bittet, ihn aus der Bedrängnis zu retten. Er hat den Eindruck, dass die Hand Gottes so stark auf ihm lastet, dass er die Drangsal nicht überlebt. Aber der Herr wird auch in der zukünftigen Gerichtszeit die Glaubenden nicht über Vermögen prüfen, sondern die Tage verkürzen, damit sie gerettet werden (Matthäus 24,22).

Die Glaubenden aus Israel besitzen eine irdische Hoffnung. Sie bitten den Herrn, dass Er sie am Leben erhält, damit sie ins Reich eingehen können (Vers 14).

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Christus gehorcht seinem Gott

In diesem Psalm hören wir den Herrn Jesus reden. Das wird besonders aus den Versen 7-9 deutlich, die in Hebräer 10,5-7 zitiert werden.

Weil Jesus Christus in seinem Leben auf Gott geharrt und im Garten Gethsemane zu Ihm gerufen hatte, wurde Er durch die Auferweckung aus der Grube des Verderbens heraufgeführt. Als Folge dieser Rettung singt Er ein neues Lied. Es ist ein Lobgesang unserem Gott, denn Er ist der Gott aller Glaubenden, die wie Christus ihr Vertrauen auf Ihn setzen und seine Hilfe erfahren. So verbindet sich der Herr Jesus mit den Erlösten, um gemeinsam mit ihnen die Wundertaten Gottes zu rühmen.

Die Opfer, die in Vers 7 genannt werden, hatte Gott eingesetzt. Aber sie wurden von sündigen Menschen dargebracht. Darum konnten sie nicht die Grundlage zur Erfüllung der Pläne Gottes sein. Es brauchte dazu ein anderes Opfer.

So war der Sohn Gottes bereit, Mensch zu werden und als Mensch die Stellung eines Knechtes einzunehmen. Er liess sich von Gott Ohren bereiten, um zu hören und zu gehorchen. Der Herr Jesus kam freiwillig in die Welt, um den Willen Gottes zu tun. Es war sein oberstes Ziel, Gott zu gefallen und alles zu tun, was sich der Vater in seinem Herzen vorgenommen hatte. Zu seinen Jüngern sagte Er: «Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe» (Johannes 4,34). Das Wort Gottes hatte im Herzen des Herrn Jesus einen festen Platz, so dass es seine Gedanken, Worte und Handlungen prägte.

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Christus verkündigt die Gerechtigkeit

In den Versen 10 und 11 beschreibt der Herr Jesus den Auftrag, den Er in seinem Leben zur Ehre Gottes ausführte. In einer ungerechten Welt verkündigte Er die Gerechtigkeit Gottes. Er machte auch seine Güte und seine Wahrheit bekannt. Dadurch zeigte Er den Menschen, wer Gott ist. Das rief den Widerstand der religiösen Leute hervor, die sich zwar äusserlich zu Gott bekannten, aber innerlich weit weg von Ihm waren. Trotzdem hielt Christus seine Botschaft nicht zurück. Er blieb der treue Zeuge bis in den Tod am Kreuz.

Der Heiland wusste im Voraus, dass Er am Kreuz die Ungerechtigkeiten der Glaubenden auf sich nehmen und die Strafe dafür tragen würde (Vers 13). Er litt schon im Garten Gethsemane, als Er daran dachte, wie Gott in den Stunden der Finsternis die Last der zahlreichen Sünden, die wir getan haben, auf Ihn legen würde. Aber zu diesem Zeitpunkt war Er noch nicht von Gott verlassen. Darum konnte Er Ihn um Hilfe anrufen.

In den Versen 15-17 äussert der Herr Jesus zwei Bitten, die dem Charakter der Psalmen entsprechen:

  • Er fleht um die Bestrafung seiner Feinde, die sich am Kreuz über Ihn lustig gemacht haben (Markus 15,29).
  • Er bittet um Freude für die Glaubenden, die Gott suchen und nach seinem Willen fragen.

Jesus Christus war in seinem Leben elend und arm. Er litt in einer bösen Welt als gehorsamer Knecht, als treuer Zeuge und schliesslich als Sündenträger. Doch Er harrte bei Gott aus, weil Er wusste, dass Er Ihn nicht im Stich lassen und durch die Auferweckung aus den Toten retten würde.

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Gott bewahrt den Armen

Der Arme ist der Gläubige, der sich in schwierigen Umständen befindet, aber vom Herrn gestützt wird. Die Welt beachtet ihn kaum, aber für Gott ist er wertvoll. Prophetisch trifft das auf den Überrest aus Israel zu. Gott wird ihn in der Drangsalszeit bewahren und ihn nicht der Gier seiner Feinde preisgeben. – Er kann auch uns auf dem Weg des Glaubens bewahren (Judas 24).

Die Feinde des gläubigen Überrests wünschen ihm Böses und hoffen, dass er umkommen wird. Sie schmeicheln ihm, aber in Wirklichkeit suchen sie sein Unglück. Sogar solche, die ihm nahe stehen und sein Vertrauen besitzen, stellen sich gegen ihn. Diese «Freunde» erweisen sich plötzlich als Feinde. Der Herr Jesus hat Ähnliches durchgemacht:

  • Seine Volksgenossen wollten Ihn töten. Vor Pilatus schrien sie: «Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn!» (Johannes 19,15).
  • Judas, einer der zwölf Jünger, verriet Ihn an seine Feinde. Wie schmerzlich war es für den Herrn, dass gerade einer aus seiner nächsten Nähe gegen Ihn aufstand.

In seinem Elend stützt sich der Überrest auf die Gnade Gottes. Er weiss, dass er gesündigt hat und die Folgen davon tragen muss. Aber er rechnet damit, dass der Herr ihn retten wird. Im Gegensatz zu seinen Feinden, die falsch und hinterlistig sind, ist der Überrest aufrichtig vor Gott. Er weiss, dass der Allmächtige ihn in der Bedrängnis aufrecht hält und schliesslich in den Segen des Reichs einführt. Dann werden die Erlösten den Herrn für seine Rettung ewig preisen.

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