Gottesfurcht in der Familie
Was Gottesfurcht ist, finden wir klar in Jesaja 66,2 ausgedrückt: «Auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort.» Das heisst: Gottesfurcht besteht darin, dass wir Gottes Wort in seiner ganzen Autorität auf unser Herz und unser Gewissen anwenden.
Mit einem Gleichnis zeigt uns der Herr Jesus, wie die Gottesfurcht in unserem Leben zunehmen kann.
Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut – ich will euch zeigen, wem er gleich ist: Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet (Lukas 6,47.48).
Der Herr spricht hier von einem Mann, der sein Haus auf den Felsen gebaut hat. Damit zeigt Er uns drei wichtige Grundsätze für ein gottesfürchtiges Familienleben.
1) Jeder, der zu mir kommt
In unserem Ehe- und Familienleben haben wir immer wieder nötig, uns an den Herrn Jesus zu wenden. Das tun wir im Gebet. Echtes Beten kommt aus dem Bewusstsein hervor, dass wir aus uns selbst den Willen Gottes nicht tun können und deshalb auf seine Hilfe angewiesen sind. So bringen wir im Gebet sowohl unsere Unfähigkeit und als auch unsere Abhängigkeit von Gott zum Ausdruck.
Das persönliche Gebet ist überaus wichtig. Niemand kann vom Glauben des anderen leben – weder der Ehemann noch die Ehefrau. Auch die Kinder können nicht vom Glauben der Eltern leben. Jedes Familienmitglied braucht ein persönliches Gebetsleben. Darüber hinaus besitzt auch das gemeinsame Beten der Familie einen hohen Stellenwert.
Die Kinder müssen lernen, ein persönliches Gebetsleben zu führen. Dazu brauchen sie die Anleitung ihrer Eltern, besonders ihres Vaters. Am besten lernen die Kinder, wenn sie an den Eltern ein gutes Vorbild haben.
2) Jeder, der meine Worte hört
Wir reden nicht nur zu Gott, wir hören auch, was Er uns durch sein Wort sagt. In gottesfürchtigen Familien wird die Bibel jeden Tag gemeinsam gelesen. Doch das wird nur zum Segen sein, wenn es in Abhängigkeit vom Herrn und mit Bedacht geschieht.
Es ist wichtig, dass der Vater beim Vorlesen der Bibel an das Aufnahmevermögen seiner Kinder denkt. Gottes Wort ist reich für alle, auch für die Kleinen. Aber sind wir Väter in der Lage, den Kindern aus dem Gelesenen etwas zu geben, was ihren Glauben nährt? Nur so profitieren sie vom Wort Gottes. Lesen wir schwierige Texte, ohne sie zu erklären, werden die Kinder nichts empfangen und innerlich verhungern.
Deshalb sollen wir uns sehr wohl überlegen, was wir lesen und wie wir es lesen. Kinder brauchen Anleitung, um Gottes Wort zu verstehen. Allerdings sollen wir auch darauf achten, unsere Kinder nicht zu überfüttern.
Die natürliche Entwicklung der Kinder kann uns als Beispiel dienen. Kinder essen jeden Tag nach dem Mass ihres Essens – nicht zu viel und nicht zu wenig. So sollte es auch im Geistlichen sein.
3) Jeder, der meine Worte tut
In einer christlichen Familie wird das Wort Gottes nicht nur gehört, sondern auch befolgt. Es genügt nicht, bei gewissen Gelegenheiten bestimmte Verse zitieren zu können. Es reicht keineswegs, schöne Bibelsprüche an den Wänden zu haben. Das alles ist an seinem Platz in Ordnung. Aber die entscheidende Frage ist: Befolgen wir das Wort Gottes? Setzen wir das, was wir in der Bibel gelesen haben, auch in die Tat um?
Die Eltern haben die Verantwortung, ihre Kinder anzuleiten, Gottes Gedanken in ihrem Leben umzusetzen. Da fragt sich: Auf welche Weise unterweisen wir unsere Kinder darin? Tun wir es mit Befehlen und Anweisungen, indem wir ihnen sagen «Du sollst» oder «Du sollst nicht»? Dann stehen wir in Gefahr, etwas von ihnen zu fordern, was wir selbst nicht tun.
Nein, in der christlichen Familie wird den Kindern das Befolgen des Wortes Gottes auf eine andere Weise ans Herz gelegt. Im Hebräer-Brief finden wir elfmal die Aufforderung: «Lasst uns!» So sollen die Kinder zum Gehorsam angeleitet werden. Das «Lasst uns» schliesst Eltern und Kinder mit ein. Dann verlangen wir nichts von unseren Kindern, was wir selbst nicht bereit sind zu tun. Kinder sind genaue Beobachter. Wenn wir ihnen ein schlechtes Vorbild geben, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sie uns darin folgen.
Auf den Felsen gegründet
Eine christliche Familie, in der diese drei Punkte beachtet werden, gleicht einem Haus auf dem Felsen. Dann haben wir ein Fundament, auf dem wir im Glauben stehen. Diese feste Grundlage gibt Sicherheit in den Stürmen und Prüfungen des Lebens. In der Familie läuft nicht immer alles so ab, wie wir es uns vorstellen. Es gibt Situationen, die uns durchschütteln. Wer dann auf den Herrn und sein Wort vertraut, übersteht solche Stürme unbeschadet.
Der Fels spricht sowohl von Gottes Wort als auch von Christus, denn das Wort ist fest mit der Person des Herrn Jesus verbunden.
- Deshalb haben wir nur dann wirklich Freude beim Bibellesen, wenn wir unseren Herrn darin suchen.
- Darum wird das Befolgen des Wortes Gottes unsere Glaubensbeziehung zum Herrn Jesus befestigen.
Buchtipp: Der Christ und die Familie