Sie verwenden einen veralteteten Browser. Um das optimale Nutzungserlebnis zu haben, sollten sie einen anderen Browser verwenden.

Schriftart

Schriftgrösse

klein gross

Weitere Einstellungen

Leseplan: Christliche Lebensführung
  • Erklärung ein-/ausblenden

Einleitung

In seinen beiden Briefen hat der Apostel Petrus vorwiegend die christliche Lebenspraxis vor Augen.

  • Im ersten Brief unterweist er uns zu einem Verhalten, das Gott ehrt. Er stellt uns Jesus Christus als das vollkommene Beispiel vor und fordert uns auf, seinen Fussspuren zu folgen.
  • Im zweiten Brief warnt uns Petrus vor Verführern in der Christenheit. Ein lebendiges Glaubensleben in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus bewahrt uns vor ihrem schädlichen Einfluss.

Das himmlische Erbteil

Der Apostel Petrus schrieb diesen Brief an gläubige Christen mit jüdischer Herkunft, die als Fremde in verschiedenen Provinzen des Römischen Reiches lebten. Als Teil des inspirierten Wortes Gottes ist dieser Brief auch für uns verbindlich. Sind wir als Himmelsbürger nicht auch Fremde in dieser Welt? Wir sind jedoch Auserwählte Gottes, die durch den Heiligen Geist in eine Beziehung zu Gott gekommen sind. Als Erlöste, deren Sünden durch das Blut des Herrn Jesus abgewaschen sind, leben wir jetzt für Gott und gehorchen Ihm, und zwar nach dem Vorbild des Herrn Jesus, der uns diesen Gehorsam vorgelebt hat.

Nach der Anrede beginnt Petrus seinen Brief mit einem Lobpreis, in dem er die grosse Barmherzigkeit Gottes rühmt. Unser Gott und Vater hat uns durch die Neugeburt ein neues Leben geschenkt und gleichzeitig eine lebendige Hoffnung gegeben. Wir gehen als Pilger einer herrlichen Zukunft entgegen, wo unser himmlisches Erbteil – der ganze christliche Segen – für uns aufbewahrt ist. Wir geniessen heute schon «die Zinsen» davon, indem wir uns an diesem geistlichen Reichtum freuen.

Vers 5 zeigt, dass Gott nicht nur das Erbteil im Himmel für uns aufbewahrt, Er wird auch uns ans himmlische Ziel bringen. Wie? Durch seine Macht. Unser Glaube ergreift diese Tatsache, so dass wir mit Gottvertrauen dem Ziel entgegengehen.

Bibeltext anzeigen

Die Errettung der Seele

Zu wissen, dass wir durch Gottes Barmherzigkeit das Ziel sicher erreichen werden, macht uns froh, selbst wenn die gegenwärtigen Umstände nicht immer angenehm sind. Aber Gott schickt uns diese Erprobungen des Glaubens, weil sie nötig sind. Er verfolgt mit ihnen ein Ziel. Unser Gottvertrauen soll sich als echt erweisen, damit alles zur Verherrlichung des Herrn Jesus ausschlägt. Ja, wenn Er in Herrlichkeit wiederkommen wird, wird Er in all denen bewundert werden, die ihr ganzes Vertrauen auf Ihn gesetzt haben (2. Thessalonicher 1,10).

Unseren Herrn und Heiland haben wir noch nie gesehen. Trotzdem vertrauen wir auf Ihn, ja, wir lieben Ihn, der uns erlöst hat und jetzt in seiner Güte für uns sorgt. Weil wir in einer Glaubensbeziehung zu Ihm leben, freuen wir uns an Ihm.

Das Ende oder Ziel unseres Glaubens ist die Errettung unserer Seele. Jeder Erlöste der Gnadenzeit besitzt sie seit seiner Bekehrung. Die Propheten des Alten Testaments haben diese Errettung angekündigt. Aber sie kannten das volle Heil, das wir seit dem Kreuz besitzen, noch nicht. Doch sie wiesen auf Christus und seine Leiden hin (Psalm 22; Jesaja 53), prophezeiten aber auch seine zukünftige Herrlichkeit als König Israels und Universalherrscher (Psalm 2; Psalm 8). Heute, in der Zeit der Gnade, wird das volle Evangelium in der Kraft des Heiligen Geistes den Menschen auf der ganzen Welt gepredigt.

Bibeltext anzeigen

Der heilige Wandel

Jeder Mensch, der an den Herrn Jesus als seinen Erlöser glaubt, ist für die Ewigkeit gerettet. Während er noch hier lebt und auf dem Weg zur Herrlichkeit ist, soll er sich als Kind des Gehorsams erweisen. Gehorsam ist die Antwort der Liebe, die wir Gott und unserem Herrn und Heiland geben dürfen (Johannes 14,15.21.23).

Doch wir werden nicht nur zum Gehorsam aufgefordert, Gottes Wort gibt uns in diesen Versen auch drei Motive, die uns anspornen, Gott zu gehorchen:

Der erste Beweggrund ist seine Heiligkeit. Weil Gott heilig ist, sollen auch wir, die Ihm angehören, uns von allem Bösen trennen und nicht sündigen – und zwar «in allem Wandel», d.‍ ‍h. in jedem Bereich unseres Lebens.

Das zweite Motiv finden wir in Vers 17. Gott, unser Vater, beurteilt unser Verhalten während unseres Lebens hier und handelt entsprechend mit uns: Wir werden ernten, was wir säen. Befolgen wir sein Wort, so ernten wir Segen. Wenn wir Ihm aber nicht gehorchen, erfahren wir seine Erziehung. Deshalb wollen wir uns als Fremde von der Welt trennen und in Gottesfurcht leben.

Das dritte Motiv zum Gehorsam ist das kostbare Blut des Herrn Jesus, durch das wir erlöst worden sind. Weder Silber noch Gold genügten zu unserer Erlösung. Ein unendlich höherer Preis war dazu nötig: das Blut des vollkommenen Lammes Gottes. Unser Heiland hat ihn mit seinem Tod bezahlt.

Bibeltext anzeigen

Der Glaube an Gott

Dieses Lamm, das zu unserer Erlösung am Kreuz gestorben ist, ist «zuvor erkannt vor Grundlegung der Welt». In der Ewigkeit vor der Zeit wusste Gott schon, dass sein geliebter Sohn einst als Mensch für andere sterben würde. So konnte die Erfüllung seines ewigen Vorsatzes nicht durch den Sündenfall verhindert werden. Der Tod des Lammes Gottes geschah «am Ende der Zeiten», d.‍ ‍h. als die Zeit der Erprobung des Menschen mit dem Kommen von Jesus Christus zu Ende ging. Er kam wegen uns und starb für uns.

Ab Vers 22 bis Kapitel 2,10 behandelt der Apostel die gemeinsame Bestimmung der Christen. Er beginnt wieder bei der Bekehrung. Damals haben wir persönlich an den Heiland geglaubt. Doch als bekehrte Menschen gehören wir zum himmlischen Volk Gottes. Und was prägt das gemeinsame Leben der Glaubenden? Die Bruderliebe. Sie soll herzlich sein und aus reinem Herzen kommen, d.‍ ‍h. sich im göttlichen Licht entfalten.

Bei unserer Bekehrung, als wir Buße taten und an den Erlöser glaubten, geschah in uns ein Werk der Gnade Gottes: Wir wurden von neuem geboren, und zwar durch die Wirkung des Wortes Gottes (Vers 23). Vor unserer Bekehrung waren wir wie Gras und Blumen. Unser Leben hatte keinen Wert für die Ewigkeit. Doch seitdem wir unser Herz dem Herrn Jesus geöffnet haben, besitzen wir ewiges Leben. Wir haben es durch den Glauben an das ewige Wort Gottes empfangen und werden es nie verlieren. Es hat Ewigkeitswert.

Bibeltext anzeigen

Die heilige Priesterschaft

Auf die Bekehrung (1. Petrus 1,22-25) folgt das praktische Glaubensleben im Volk Gottes. In den ersten drei Versen von Kapitel 2 werden wir aufgefordert, uns einerseits von allem in Vers 1 aufgezählten Bösen abzuwenden. Anderseits sollen wir uns mit dem Wort Gottes beschäftigen und uns durch nichts davon abhalten lassen, diese geistliche Nahrung regelmässig aufzunehmen. Dadurch werden wir innerlich wachsen und unseren gütigen Herrn immer besser kennen lernen.

Die Verse 4 und 5 beschreiben unseren Platz und unseren Dienst im Haus Gottes. Einerseits ist jeder Erlöste ein lebendiger Stein am geistlichen Haus Gottes, das von allen Gläubigen zusammen gebildet wird. Anderseits ist jeder Mensch, der sich bekehrt hat, auch ein heiliger Priester. Gemeinsam bilden wir die priesterliche Familie und bringen Gott geistliche Schlachtopfer in Form von Lob, Dank und Anbetung dar, die aus unseren Herzen zu Ihm aufsteigen.

Bibeltext anzeigen

Die königliche Priesterschaft

Als Eckstein ist der Herr Jesus das Mass und die Grenze von allem, sowohl in unserem persönlichen Leben als auch im gemeinsamen der Kinder Gottes (Epheser 2,20). Für die ungläubigen Menschen aber, die Ihn und das Evangelium ablehnen, wird Er zum Stein des Anstosses und zum Fels des Ärgernisses.

Als königliche Priester sind wir vor den Menschen, die uns umgeben, durch unser Verhalten und Reden ein Licht und ein Zeugnis für den Herrn. Wir dürfen durch ein Leben, in dem wir Jesus Christus nachahmen, den Menschen zeigen, dass Gott Licht und Liebe ist.

Bibeltext anzeigen

Das Verhalten als Staatsbürger

Ab Kapitel 2,11 beginnt im ersten Petrus-Brief ein neuer Abschnitt. Nun erklärt der Apostel, wie wir in unserem täglichen Leben für die Mitmenschen ein Zeugnis vom Herrn Jesus sein können (königliche Priesterschaft). Er zeigt, dass wir dies in jeder Stellung, in der wir uns befinden, in jeder Lebenssituation und in jedem Lebensbereich verwirklichen sollen.

Zuerst ermahnt er uns als Fremde auf der Erde. Weil wir Himmelsbürger sind, engagieren wir uns in der Welt nur so weit es nötig ist. Zudem enthalten wir uns der fleischlichen Begierden, die in der Welt in jeder Hinsicht angeregt werden. Den ungläubigen Mitmenschen gegenüber gilt es, korrekt zu sein, damit sie keinen berechtigten Grund haben, gegen uns zu reden. Weil sie uns nicht verstehen, werden sie manchmal trotzdem schlecht über uns reden. Aber Gott wird dies einmal klarstellen.

Zur königlichen Priesterschaft gehört auch, dass wir uns als Staatsbürger gegenüber der Regierung korrekt verhalten. Die «Unwissenheit der unverständigen Menschen» äussert sich oft in der Kritik über die gewählten oder eingesetzten Amtspersonen. Als Glaubende wollen wir uns nicht gegen die von Gott gegebene Regierung auflehnen. Beachten wir die vier Aufforderungen in Vers 17 und verwirklichen wir sie! Dann steht unser Verhalten in der Welt in einem guten Gleichgewicht.

Bibeltext anzeigen

Das Verhalten am Arbeitsplatz

Was können wir aus dem, was zu den Hausknechten gesagt wird, für uns ableiten? Einerseits finden wir hier Anweisungen für unser Verhalten am Arbeitsplatz, anderseits allgemeine Belehrungen für unser Verhalten in schwierigen Situationen. Nicht jeder von uns hat einen angenehmen Chef. Doch als Glaubende sollen wir uns auch den «verkehrten» Vorgesetzten unterordnen. Es kann vorkommen, dass wir ungerecht behandelt werden, weil wir dem Herrn Jesus treu bleiben wollen. Bitten wir Ihn um Kraft, dies geduldig zu ertragen. Gott übersieht eine solche Haltung nicht und gibt seine Zustimmung dazu.

Hatte unser Herr und Heiland ein leichtes Leben, als Er hier war? Nein. Sein Weg des Gehorsams zu Gott war ein Weg vielfältiger Leiden. Er ist unser grosses Vorbild. Im «Sand der Wüste» dieser Erde hat Er uns seine Fussspuren hinterlassen. Ihnen dürfen wir nun nachfolgen. Er tat keine Sünde. Seine Worte waren ohne Trug. Wenn Er ungerecht getadelt wurde, schwieg Er. Als die Menschen Ihn quälten und Ihm viele Schmerzen zufügten, drohte Er nicht mit dem Gericht. Alles erfahrene Unrecht übergab der Herr Jesus als Mensch seinem Gott.

Den Weg zum Kreuz, wo Er unsere Sünden sühnte, ging Er ganz allein. Darin können und müssen wir Ihm nicht nachfolgen. Aber sein Erlösungswerk hat Konsequenzen für unser Glaubensleben: Es bewahrt uns davor, leichtfertig zu sündigen (Vers 24).

Bibeltext anzeigen

Das Verhalten in der Ehe

Petrus gibt in diesen Versen Anweisungen zum Verhalten im Eheleben. Das ist der engste Bereich, in dem verheiratete Christen etwas von den Eigenschaften Gottes verwirklichen können.

Zuerst wird die Ehefrau angesprochen. Sie soll sich ihrem eigenen Mann unterordnen und ein Leben führen, das von Gottesfurcht und Reinheit statt von vielen Worten geprägt ist. Das wird nicht ohne Einfluss auf den Ehemann bleiben. Ein bis dahin noch ungläubiger Mann kann dadurch für den christlichen Glauben gewonnen werden.

Frauen schmücken sich gern. Gott möchte aber nicht, dass sie durch äusseren Schmuck die Aufmerksamkeit der Männer auf sich ziehen. Für Ihn ist der innere Schmuck – der durch den Heiligen Geist gewirkte sanfte und stille Geist – bedeutsam und wertvoll.

In Vers 7 geht es um das Verhalten des Ehemannes. Er wird aufgefordert, so viel wie möglich bei seiner Ehefrau zu sein und sie mit Verständnis zu behandeln. Die Frau ist das schwächere Gefäss. Darum erwartet Gott vom Mann, dass er seiner Frau mehr gibt, als er von ihr bekommt. Verwirklichen wir dies? Bringen wir Männer unseren Ehefrauen immer die nötige Achtung und Ehre entgegen? Das unkorrekte Verhalten der gläubigen Ehemänner zieht ernste Folgen nach sich: Ihre Gebete werden nicht erhört.

Bibeltext anzeigen

Das Verhalten unter den Gläubigen

Die Verse 8-12 beziehen sich auf unser Verhalten unter den Gläubigen. Es soll durch Wohlwollen geprägt sein. Dies zeigt sich anhand der folgenden fünf Merkmale: Seid gleichgesinnt; seid mitleidig; seid voll brüderlicher Liebe; seid barmherzig; seid demütig. Die Briefempfänger wussten, dass es unter dem Gesetz hiess: Auge um Auge, Zahn um Zahn (Matthäus 5,38; 2. Mose 21,24). Jetzt gilt es, nach dem Grundsatz der Gnade zu handeln und Böses nicht mit Bösem zu vergelten.

Die Verse 10-12 sind ein Zitat aus Psalm 34. Sie zeigen uns, wie wir als Christen leben sollen und wie wir auf der Erde gute Tage haben können. Dabei müssen wir Folgendes beachten: Die Zunge im Zaum halten, Gutes statt Böses tun und Energie für Frieden aufwenden. Die Augen des Herrn sehen und begleiten uns. Wenn wir das tun, was in seinen Augen recht ist (praktische Gerechtigkeit), wird Er uns segnen und uns seine Güte erweisen. Verüben wir als Christen aber Böses, wird Er uns widerstehen.

Bibeltext anzeigen

Das Verhalten in der Welt

Ab Vers 13 geht es um unser Verhalten in der Welt. Normalerweise sind die Leute recht mit uns, wenn wir uns für das Gute einsetzen und es auch tun. Aber es kann vorkommen, dass wir um der Gerechtigkeit willen zu leiden haben, wenn Ungläubige etwas von uns wünschen, was gegen Gottes Wort ist, und wir es nicht tun.

In solchen Situationen kann es vorkommen, dass Menschen Rechenschaft von uns fordern. Sie möchten wissen, weshalb wir so fromm leben und nichts Unrechtes tun wollen. Dann lasst uns den Mut, aber auch die Sanftmut haben, für unseren Herrn zu zeugen.

Bibeltext anzeigen

Christus – das stärkste Argument

Das Wörtchen «denn» am Anfang von Vers 18 verbindet seine Aussage mit dem, was in den vorangehenden Versen steht. Weil der Herr Jesus einst für unsere Sünden gelitten hat und am Kreuz gestorben ist, wollen wir als Glaubende nicht mehr Böses tun und sündigen, sondern ein Gott wohlgefälliges Leben führen.

Christus ist als Mensch von anderen umgebracht worden. Doch Er blieb nicht im Tod. Er ist auferweckt worden und lebt jetzt in der Herrlichkeit. Obwohl Er nicht mehr auf der Erde lebt, ist der Herr Jesus für uns eine Realität. Wenn wir das Wort Gottes lesen, macht der Geist Gottes Ihn in unseren Herzen lebendig. Wir glauben an Ihn und lieben Ihn, obwohl wir Ihn mit unseren natürlichen Augen nicht sehen (1. Petrus 1,8).

Dass der Herr durch den Geist auf der Erde ist und wirkt, ist nicht neu. Schon vor der Flut predigte Er durch den Geist zu den damals lebenden Menschen, als Noah sie vor der kommenden Flut warnte. Gott hatte lange Geduld. Doch die meisten hörten nicht auf seine Warnung. Dann kam die Flut und brachte sie um. Nur Noah und die Seinen wurden durch die Wasser, in denen die Gottlosen umkamen, gerettet. Noah und seine Familie waren nicht besser als die übrigen Menschen. Auch sie hatten das Gericht verdient. Aber sie nahmen im Glauben in der Arche Zuflucht und überlebten. Uns ging es ebenso. Wir hatten das Gericht verdient. Aber durch den Glauben an Jesus Christus, der für uns ins Gericht ging, wurden wir gerettet.

Bibeltext anzeigen

Gott ehren

Der erste Vers knüpft an 1. Petrus 3,18 an. Christus hat für uns gelitten, denn als Sündloser lebte Er in einer sündigen Welt. Lieber wollte Er sterben, als Gott ungehorsam sein. Doch diese Entschiedenheit brachte Ihm Leiden bis zum Tod am Kreuz ein. Nun sollen auch wir ein Leben führen, in dem wir lieber leiden als sündigen. Es geht darum, den Forderungen der in uns wohnenden Sünde nicht nachzugeben. Das bedeutet zwar zu leiden, aber dann ruhen wir von der Sünde.

Die «im Fleisch noch übrige Zeit» ist das Leben nach unserer Bekehrung. Die «vergangene Zeit» ist die Zeit, bevor wir an den Herrn Jesus glaubten. In unserem Leben als gläubige Christen soll der Wille Gottes massgebend sein. Das alte Leben, das wir vor der Bekehrung geführt haben, sollen wir ganz aufgeben. Das werden unsere ungläubigen Mitmenschen nicht nachvollziehen können. Vielleicht klagen sie uns sogar an, wir wollten besser sein als sie, nähmen aber die gesellschaftliche Verantwortung in der Welt nicht wahr. Sie lästern uns, indem sie uns falsche Beweggründe unterschieben.

Ungläubige Menschen, die sich den Glaubenden gegenüber so verhalten, müssen einmal dem Herrn Jesus dafür Rechenschaft ablegen.

Den Toten in Vers 6 wurde zu ihren Lebzeiten die gute Botschaft verkündigt, wie sie heute noch gepredigt wird. Wer sie im Glauben annimmt, empfängt neues Leben und damit die Fähigkeit, Gott gemäss zu leben. Wer sie ablehnt, wird von Gott gerichtet.

Bibeltext anzeigen

Einander dienen

Diese Verse spornen uns an, im Kreis der Glaubenden das Gute zu wirken. Das Erste, was wir dabei bedenken müssen, ist, dass alles Sichtbare und Materielle vergehen wird, vielleicht schon sehr bald. Das hilft uns, die richtige Einstellung zum Irdischen zu bekommen. Weil alles vergehen wird, sollen wir durch das Gebet den Kontakt mit dem Himmel suchen und pflegen. Wir dürfen zu unserem himmlischen Vater und zum Herrn Jesus beten.

Diese Gebetsgemeinschaft mit Gott wird unsere Liebe zu den Mitgläubigen fördern. – «Die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden» bedeutet nicht Toleranz gegenüber dem Bösen. Wenn Böses unter den Gläubigen vorkommt, muss es Gott gemäss verurteilt und geordnet werden, aber es soll uns nicht auseinander bringen. Gott möchte uns helfen, unsere Glaubensgeschwister trotz Versagen und fleischlichem Benehmen zu lieben.

Die Gastfreundschaft fördert die Bruderliebe. Aber sie bringt Aufwand und Verzicht mit sich. Daher: «Seid gastfrei ohne Murren!»

Jeder Erlöste hat vom Herrn eine Gnadengabe empfangen, mit der er den anderen dienen darf. Wichtig ist, dass wir diesen Dienst in Abhängigkeit vom Herrn tun. Dann werden wir gute Verwalter sein. In Vers 11 werden zwei Aufgabenbereiche unterschieden: das Reden und das Dienen. Das Reden soll unter der Leitung des Heiligen Geistes geschehen. Weil das Dienen viel Geduld und Selbstverleugnung erfordert, kann es nur in der Kraft, die Gott gibt, ausgeübt werden.

Bibeltext anzeigen

Verschiedene Leiden

Durch den ganzen Brief hindurch macht Petrus klar, dass das Glaubensleben Leiden mit sich bringt: Leiden um der Gerechtigkeit und um des Gewissens willen, Leiden für Gutestun und für Bösestun. Leiden, weil wir nicht sündigen wollen, Leiden in der Nachfolge und Leiden als Christ. Wie verhalten wir uns in den verschiedenen Leiden, in die wir kommen können?

Einst sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern: «Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.» So erfahren wir Verachtung, Spott, vielleicht sogar Verfolgung, wenn wir uns klar zu Ihm bekennen. Doch das soll uns nicht niederdrücken. Denken wir daran, dass wir bald mit unserem geliebten Heiland verherrlicht werden, und freuen wir uns auf diese Zukunft!

Vers 15 spricht von Leiden, die wir uns durch ein verkehrtes Verhalten selbst einbrocken. Der Herr zeigt uns, dass wir zu solchen Handlungen fähig sind, aber Er möchte nicht, dass sie bei uns vorkommen.

In den Schlussversen finden wir das richterliche Handeln Gottes mit uns Menschen. Es fängt bei denen an, die Ihm am nächsten stehen, wird aber auch die Ungläubigen treffen. Doch es gibt einen grossen Unterschied:

  1. Der Glaubende erfährt die Wege Gottes mit sich in seinem irdischen Leben, wenn Gott ihn erzieht.
  2. Der Ungläubige, der das Evangelium Gottes in seinem Leben ablehnt, wird von Gott ewig gerichtet werden und in die Hölle kommen.

Bibeltext anzeigen

Ältere und Jüngere

In diesen Versen geht es um die Beziehung zwischen älteren und jüngeren Gläubigen. Petrus wendet sich zuerst an die Älteren. Sie haben die grössere Verantwortung als die Jüngeren. Darum hat er ihnen mehr zu sagen.

Die älteren Brüder werden – weil sie in ihrem Glaubensleben viele Erfahrungen gesammelt haben – beauftragt, die Herde Gottes zu hüten. Es ist nicht ihre, sondern Gottes Herde. Hüten beinhaltet ernähren, beschützen und führen. Die Glaubenden brauchen geistliche Nahrung. Sie müssen vor Gefahren gewarnt und den rechten Weg gewiesen werden. Wie sollen die Ältesten ihre Aufgabe wahrnehmen? Freiwillig, ohne Zwang, nicht um Geld oder Ehre zu erlangen, nicht als Herrscher, sondern als Vorbilder. Ihre Aufgabe ist nicht einfach, aber Gott hat ihnen eine besondere Belohnung zugedacht: die Krone der Herrlichkeit.

In Vers 5 spricht Petrus die Jüngeren an. Sie werden einfach ermahnt: Ordnet euch den Älteren unter! Mehr nicht. Aber denken wir daran: Unterordnung heilt, Rebellion hingegen zerstört!

Der zweite Teil von Vers 5 richtet sich an alle Christen. Uns alle soll in den gegenseitigen Kontakten Demut kennzeichnen. Dadurch erschliessen wir die Gnadenquellen Gottes für uns.

Und wenn es Schwierigkeiten gibt, wenn sich das alles nicht so leicht verwirklichen lässt? Dann wollen wir uns demütig unter Gottes Hand beugen und alle Nöte und Sorgen im Gebet vor Ihn bringen.

Bibeltext anzeigen

Der Gott aller Gnade

Die Probleme im Glaubensleben wollen uns mutlos machen. Wie gut, dass wir alle unsere Sorge auf Gott werfen dürfen, der ein Interesse an uns hat (Verse 6.7)!

Was ist das Ziel des Feindes, wenn er als brüllender Löwe auftritt? Er will uns einschüchtern. Doch wir werden aufgefordert, ihm im Glauben zu widerstehen. Denken wir daran: Er ist ein besiegter Feind, und der Herr möchte uns beistehen, wenn Satan uns einschüchtern will (2. Timotheus 4,17).

Zum Schluss richtet Petrus unseren Blick auf Gott selbst. Er ist der Gott aller Gnade. Das bedeutet, dass der Umfang seiner Gnade unerschöpflich ist und dass Gott für jede Situation und jede Not der Seinen eine besondere Art von Gnade bereit hat.

Dieser wunderbare Gott hat uns zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen. Unser Ziel ist das Haus des Vaters, der ewige Wohnort Gottes. Wenn wir das vor Augen haben, werden wir ermutigt, trotz Schwierigkeiten vorwärts zu gehen, und zwar mit einem Herzen voll Lob und Dank (Vers 11).

Silvanus war der Überbringer dieses Briefes. Die Miterwählte in Babylon ist wohl die Frau von Petrus, denn wir wissen, dass er verheiratet war (1. Korinther 9,5). Markus nennt er seinen Sohn. Wie schön, wenn Alt und Jung in einer guten geistlichen Beziehung miteinander leben. Der Brief endet mit Liebe und Frieden.

Bibeltext anzeigen

Merkmale des Glaubenslebens

Wie der erste Brief des Petrus so ist auch sein zweiter ein Hirtenbrief. Der inspirierte Schreiber ist für das Wohl der Schafe des Herrn Jesus besorgt. Er gibt ihnen Hilfestellungen für das tägliche Glaubensleben und warnt sie vor den drohenden Gefahren. Der Apostel Petrus richtete seine beiden Briefe an die gleichen Empfänger (2. Petrus 3,1). Es waren Menschen mit jüdischer Herkunft, die durch den Glauben an den Herrn Jesus das christliche Glaubensgut empfangen hatten.

Gott hat uns bei unserer Bekehrung alles geschenkt, was wir nötig haben, um als Christen in Gottesfurcht zu leben. Er möchte, dass wir hier zu seiner Ehre sind. Weil wir dies nicht aus uns selbst vermögen, hat Er uns mit allem Nötigen ausgestattet. Bei unserer Bekehrung haben wir durch die Neugeburt ewiges Leben empfangen und besitzen seither den Heiligen Geist, der die Kraft des neuen Lebens ist.

Ab Vers 5 bis Vers 7 spricht Petrus unsere Verantwortung an. Als reich Beschenkte sollen wir nun allen Fleiss anwenden, um mit Gottes Hilfe täglich ein reines Leben, getrennt von der Welt, zu führen. Dieser geistliche Fleiss soll durch acht Merkmale gekennzeichnet sein: Am Anfang steht die Glaubensbeziehung zu Gott und dem Herrn Jesus und am Schluss die göttliche Liebe, die sich in unserem Leben entfalten soll. Doch es gilt, alle acht Merkmale zu beachten und zu verwirklichen, damit unser Glaubensleben ausgewogen bleibt.

Bibeltext anzeigen

Erinnern und befestigen

Die in den Versen 8 bis 10 erwähnten «Dinge» sind die acht Merkmale, die unseren geistlichen Fleiss kennzeichnen sollen: Glauben, Tugend (Entschiedenheit), Erkenntnis, Enthaltsamkeit, Ausharren, Gottseligkeit, Bruderliebe, Liebe. Wenn sie sich in unserem praktischen Leben zeigen und zunehmen, sind wir im Glauben gesund. Wo sie fehlen, offenbart sich bei einem Gläubigen ein schlechter geistlicher Zustand. Jener Christ hat sowohl den Herrn Jesus als auch das Erlösungswerk aus den Augen verloren. Darum fordert Petrus uns in Vers 10 auf, «diese Dinge» zu tun. Je konsequenter wir im Alltag für Gott leben, umso eher werden wir vor einem Fall bewahrt. Ist es nicht unser aller Wunsch, als Christen zu leben und nicht zu sündigen?

In den Versen 12 und 15 erwähnt Petrus noch zweimal «diese Dinge». Wieder sind es die acht Merkmale, die in den Versen 5-7 erwähnt werden. Er erinnert die Briefempfänger an das, was ihr praktisches Glaubensleben auszeichnen soll, und ermuntert sie, dies zu verwirklichen anstatt geistlich einzuschlafen.

Der Märtyrertod von Petrus stand nahe bevor. Doch er wollte bis zuletzt für seinen Herrn arbeiten. Es lag ihm vor allem am Herzen, dass die Schafe der Herde des Herrn Jesus geistlich auf eigenen Füssen standen, wenn er, Petrus, als Hirte nicht mehr da war. – Dazu ist es nötig, dass wir regelmässig die Bibel lesen, um uns so die Glaubenstatsachen in Erinnerung zu rufen.

Bibeltext anzeigen

Der Blick in die Zukunft

Petrus war zusammen mit Jakobus und Johannes auf dem heiligen Berg gewesen, wo die drei einen Blick auf die zukünftige Herrlichkeit des Herrn Jesus werfen durften. Damals hörten sie aus der Wolke, die hier die prachtvolle Herrlichkeit genannt wird, die Stimme Gottes, des Vaters, der bezeugte: «Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.» So wurden diese drei Jünger sowohl Augen- als auch Ohrenzeugen von dem, was die Propheten des Alten Testaments angekündigt hatten. Alles, was die Jünger den Glaubenden über die Macht und Ankunft des Herrn Jesus und über die weitere Prophetie sagten, waren bestätigte Mitteilungen. Sie selbst hatten es gesehen und gehört.

Das prophetische Wort gleicht einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet. So zeigt uns die Prophetie der Bibel den tatsächlichen Zustand der uns umgebenden Welt. Sie zeigt uns aber auch einen gangbaren Weg, den wir im Glauben gehen können. Das prophetische Wort beleuchtet zudem das Ziel, das vor uns liegt. Es ist einerseits der Herr Jesus selbst, den wir als Morgenstern erwarten, aber anderseits auch der Tag des Herrn, der mit seiner Erscheinung anbrechen wird.

Wie wichtig ist Vers 21! Alles, was in der Bibel steht, wurde durch den Geist Gottes inspiriert, und zwar wörtlich (2. Samuel 23,2; 1. Korinther 2,12.13). Die Bibel ist göttlichen Ursprungs, auch wenn Menschen ihre Worte niedergeschrieben haben.

Bibeltext anzeigen

Falsche Lehrer

So wie es zur Zeit des Alten Testaments falsche Propheten gab, so treten auch in der christlichen Zeitperiode falsche Lehrer auf. Sie verkünden verkehrte Lehren und verführen damit viele Menschen. Unmoral und Habsucht kennzeichnen ihr Leben. Doch Gott wird diese Verführer einmal richten.

Petrus beweist das soeben Gesagte mit drei Beispielen aus dem Alten Testament. Zuerst nennt er Engel, die gesündigt haben. Sie haben ihren Zustand in der Schöpfung verlassen und sich mit den Menschen verbunden (1. Mose 6,1.2; Judas 6). Gott hat sie in den tiefsten Abgrund hinabgestürzt, wo sie für das endgültige Gericht aufbewahrt werden. Das zweite Beispiel ist die Sintflut, in der die alte Welt untergegangen ist. Nur Noah und seine Familie überlebten in der Arche. Das dritte Gericht ist der Untergang von Sodom und Gomorra. Lot – als einziger Gerechter in jenen gottlosen Städten – wurde mit knapper Not, zusammen mit zwei Töchtern, gerettet.

Gott bewahrt die Seinen, wenn Er das Gericht bringt. Aber welch ein Unterschied zwischen Noah und Lot! Noah war gerecht und gottesfürchtig, so dass sein Leben eine Predigt an seine Mitmenschen war. Lot hingegen lebte in Sodom und passte sich äusserlich der Welt an. Er quälte zwar seine gerechte Seele durch das, was er jeden Tag sah. Doch er trennte sich nicht von der Welt und konnte daher kein Zeugnis für Gott sein (1. Mose 19,14).

Bibeltext anzeigen

Merkmale der Gottlosen

Petrus beschreibt nun die Merkmale der falschen Lehrer in der Christenheit, damit wir diese Verführer erkennen können. Sie sind verwegen und verachten jede Form von Autorität. Ist das nicht ein Merkmal unserer Tage? Im Weiteren sind diese Menschen hemmungslos. Sie sündigen, ohne sich irgendwie zu schämen. Petrus vergleicht sie mit unvernünftigen Tieren. Damit unterstreicht er, dass diese Menschen keine Gläubigen sind, auch wenn sie sich zu den Christen halten und mit ihnen Feste feiern. Sie versuchen, unbefestigte Seelen anzulocken, um sie zum gleichen sündigen Treiben zu verführen. Zudem lieben diese Verführer das Geld.

Petrus vergleicht die falschen Lehrer in der Christenheit mit Bileam, diesem falschen Propheten, der das Volk Israel hätte verfluchen sollen (4. Mose 22 – 24):

  • Der Weg Bileams war eigenwillig und krumm und führte schliesslich ins Gericht (4. Mose 31,8). So ist es auch mit den Verführern heute.
  • Der Lohn der Ungerechtigkeit weist auf die Habsucht Bileams hin, der sich für seine Weisheit bezahlen liess. Dieser Beweggrund leitet auch die falschen Lehrer (2. Petrus 2,3.13.14).
  • Der Esel, der mit Menschenstimme redete, erinnert an die Torheit Bileams. Der falsche Prophet glaubte, Gott für seine habsüchtigen Ziele gewinnen zu können. Da wies ihn seine Eselin zurecht. Sie machte ihm klar, dass er auf diesem eigenwilligen Weg Gott gegen sich hatte. So wird Gott auch die Verkehrtheit der Verführer in der Christenheit entlarven (2. Timotheus 3,9).

Bibeltext anzeigen

Verführen und verführt werden

Mit einigen Vergleichen beschreibt Petrus in Vers 17 den Charakter der falschen Lehrer. Sie versprechen etwas, aber der Durst der Seelen wird nicht gestillt. Der Nebel deutet an, dass man bei ihnen nicht weiss, woran man ist. Das Dunkel der Finsternis weist darauf hin, dass für sie, die ungläubig sind, das Gericht aufbewahrt ist.

Die Verse 18 und 19 beschreiben die Tätigkeit dieser Verführer. Ihre Reden sind beeindruckend, aber sie nähren die Herzen der Glaubenden nicht. Sie verführen andere zur Sünde. Sie versprechen Freiheit, indem sie sagen: Sündigen ist erlaubt. Aber sie und ihre Anhänger sind Sklaven der Sünde (Johannes 8,34).

Die Verse 20 und 21 machen klar, um was für Menschen es sich hier handelt. Es sind solche, die einmal mit dem christlichen Glauben in Kontakt gekommen sind. Sie haben etwas von Jesus Christus erkannt. Sie sind äusserlich den Befleckungen der Welt entflohen, d.‍ ‍h. sie unterlassen die groben Sünden und übernehmen manches Gute, das sie im Leben des Herrn Jesus sehen. Aber durch die Verführung fallen sie wieder in ihr früheres sündiges Leben zurück. Weil sie sich nie bekehrt haben und nicht aus Gott geboren sind, werden sie aufs Neue von der Macht der Sünde überwältigt. Jetzt sind sie schlimmer dran als vorher, denn sie kennen den richtigen Weg und gehen doch den falschen.

Mit einem Sprichwort macht Petrus das Verhalten dieser ungläubigen Menschen deutlich. Weil sie sich nur äusserlich angepasst haben, aber kein neues Leben besitzen, bleiben sie, was sie waren.

Bibeltext anzeigen

Der Wert des Wortes Gottes

In diesem Kapitel redet Petrus die Briefempfänger viermal mit «Geliebte» an. Als Hirte der Schafe des Herrn Jesus hat er ihnen noch Wichtiges zu sagen. In den ersten sieben Versen will er den «Geliebten» den Wert des Wortes Gottes gross machen. Mit den «von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worten» ist das Alte Testament gemeint. «Das Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel» verweist auf das Neue Testament. Beide Teile der Bibel sind für uns Christen wichtig.

Doch es wird immer Spötter geben, die das Wort Gottes infrage stellen und lächerlich machen wollen. Unter ihnen sind viele, die mit wissenschaftlichen Argumenten und intellektuellen Schlussfolgerungen die Bibel angreifen. Doch wegen ihres Eigenwillens bekommen diese Menschen keine Klarheit über Gottes Gedanken (Vers 5). Wie entscheidend ist doch die innere Einstellung, mit der wir die Bibel lesen!

Zur Zeit Noahs ging die Welt im Wasser unter. In der Zukunft wird das Gericht in Form von Feuer über die jetzige Schöpfung kommen. Es wird auch die gottlosen Spötter treffen.

Bibeltext anzeigen

Gott ist treu

Doch den «Geliebten» sagt Petrus weiter, dass Gott treu ist und zu seinem Wort steht. Nur ist seine Zeitrechnung eine andere als die unsere (Vers 8). In seiner Langmut hat Er bis heute das Gericht noch zurückgehalten. Er möchte nicht, dass Angehörige der Seinen verloren gehen.

Ab Vers 10 spricht der Apostel vom Tag des Herrn. Dieser beginnt mit dem Erscheinen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit. Er endet, wenn alles im Brand aufgelöst werden wird (Vers 12). Für die ungläubigen Menschen wird dieser Tag überraschend kommen. Sie werden alles verlieren, wofür sie gelebt haben. Uns soll das Wissen um den bevorstehenden Tag des Herrn und die Aussicht auf den ewigen Zustand (Vers 13) heute zu einem Leben in Absonderung von der Welt und in Gottesfurcht anspornen. Täglich dürfen wir unseren Herrn erwarten. Wie sehr wird diese Hoffnung die Entscheidungen in unserem Leben beeinflussen!

Der in Vers 13 beschriebene ewige Zustand weist einen Unterschied zum Tausendjährigen Reich auf. Unter der Regierung des Herrn wird Gerechtigkeit herrschen (vergleiche Jesaja 32,1), im ewigen Zustand wird Gerechtigkeit wohnen, weil es dann keinen inneren Widerstand gegen Gott mehr geben wird.

Bibeltext anzeigen

Letzte Appelle

Noch zweimal werden die Briefempfänger als Geliebte angeredet. Vers 14 fordert uns auf, mit Fleiss ein gottgefälliges Leben zu führen. Durch die praktische Gemeinschaft mit Gott realisieren wir, wie langmütig Er gegenüber den noch unerretteten Menschen ist. Das spornt uns an, das Evangelium zu verbreiten.

In den Versen 17 und 18 geht es nochmals um eine Warnung vor dem Bösen. Aber dann werden unsere Blicke auf unseren Herrn und Heiland gerichtet. Mit Ihm sollen wir uns beschäftigen. Ihn möchten wir immer besser kennen lernen. Ihm gebührt alle Ehre.

Buchtipp: Für Gott leben – nach dem Beispiel unseres Herrn

Bibeltext anzeigen