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Frieden und Freude in Prüfungszeiten

Warum Prüfungen?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Prüfungen sind z. B. da, damit wir lernen, uns dem Herrn unterzuordnen. Sie bewirken, dass wir unsere eigenen Wege aufgeben. Gott gebraucht Erprobungen auch, um bei uns Geduld und Ausharren hervorzubringen. Über den Zweck und das Ziel solcher Prüfungen in unserem Leben schreibt Jakobus: «Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt, da ihr wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt» (Jak 1,2-4).

Wenn alles so läuft, wie wir es uns wünschen, gibt es nichts, worin wir ausharren müssen. Bei Gott auszuharren bedingt, dass wir unseren eigenen Willen beiseitesetzen. Deshalb offenbaren Prüfungen, ob wir gewillt sind, den eigenen Willen aufzugeben und den Willen Gottes für uns zu akzeptieren.

Was Gott zulässt

Wir dürfen nie vergessen, dass Gott unsere Lebensumstände, wie sie auch sein mögen, zu unserem Guten zulässt. Manchmal ist das, was Er für uns vorgesehen hat, schwer zu ertragen. Noch schwerer wird es, wenn wir uns Ihm nicht völlig ausliefern oder uns das Vertrauen in seine Liebe und Weisheit fehlt. Dafür gibt es nur zwei mögliche Erklärungen: Entweder wählt Gott in dem, was Er in unserem Leben zulässt, nur das Beste für uns aus. Oder Er lässt uns bewusst etwas treffen, von dem Er weiss, dass es nicht zu unserem Besten dient. Wollen wir es wagen, Gott das Zweite zuzuschreiben? Nein, niemals!

Durch Gottes Vorsehung ist alles, was in unserem Leben geschieht, entweder von Ihm geschickt oder zumindest von Ihm zugelassen. In seiner Allmacht kann Er Dinge verhindern, so dass sie nicht passieren. Aber wenn sie geschehen, hat Er sie zugelassen. Wenn wir also über das klagen, was in unserem Leben geschieht, bringen wir zum Ausdruck, dass wir besser wissen als Gott, was gut für uns ist. Oder wir denken, Gott kümmere sich nicht genug darum, uns das Beste zu geben. Die erste Überlegung ist schlicht Hochmut, die zweite offenbart Misstrauen in seine Beweggründe.

Wer ist verantwortlich?

Hat nicht der Teufel auch die Hand in dem, was uns passiert? Das ist tatsächlich so, wie wir es in der Geschichte Hiobs erkennen. Aber der Teufel konnte nicht über das hinausgehen, was Gott erlaubte (Hiob 1,12; 2,6). Was Gott zuliess, führte schliesslich dazu, dass Hiob nach der Prüfung reicher gesegnet war als vorher.

Der Teufel kann unmöglich etwas tun, was Gott ihm nicht erlaubt. Er und alle seine Dämonen sind nur Geschöpfe. Gott steht über ihnen, wie mächtig sie auch sein mögen. Wenn wir also die Hand des Teufels in dem sehen, was geschieht, dürfen wir nie vergessen, dass Gottes Hand hinter allem wirkt. Gott erlaubt dem Teufel nur so weit zu gehen, wie es seinen souveränen Plänen dient, um die Prüfung für sein Volk in Segen zu verwandeln.

Auf lange Sicht

«Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind» (Röm 8,28). Das umfasst auch das, was dem Teufel zu tun erlaubt wird. Lasst uns nicht vergessen, dass Gott im Blick auf unser ewiges Wohl handelt und nicht nur die gegenwärtige Zeit im Auge hat.

Oft betrachten wir das Erlebte von einem Standpunkt aus, der nur das Hier und Jetzt in Betracht zieht. Gott hingegen verfolgt in seinem Handeln ewige Resultate. Vielleicht wählt Gott für uns einen steinigen Weg, nicht weil Er sich über die Not freut, die wir auf diesem Weg erfahren, sondern wegen des ewigen Segens, der sich daraus für uns ergibt.

«In Bedrängnis hast du mir Raum gemacht» (Ps 4,2). Gott schickt uns die Bedrängnis nicht, damit wir darunter leiden, sondern um uns Raum zu schaffen. In Zeiten der Not drückt Gott den Seinen sein Mitgefühl aus. Paulus spricht von Ihm als dem «Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis» (2. Kor 1,3.4). Die Schwierigkeiten, die der Apostel erlebte, waren erheblich. Über das, was ihm und seinen Mitarbeitern in Asien widerfahren ist, schreibt er, «dass wir übermässig beschwert wurden, über Vermögen, so dass wir sogar am Leben verzweifelten» (2. Kor 1,8). Wenn er aber an die Ewigkeit denkt, spricht er anders über die Nöte: «Das schnell vorübergehende Leichte unserer Trübsal bewirkt uns ein über jedes Mass hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit» (2. Kor 4,17).

Fünf notwendige Dinge

Um in Prüfungszeiten Frieden zu haben, sind fünf Dinge nötig:

  1. Richte deine Gedanken auf den Herrn! «Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich» (Jes 26,3).
  2. Bleib in Kontakt mit Gott durch das Gebet! «Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus» (Phil 4,6.7).
  3. Denk über das Wort Gottes nach! «Alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben» (Röm 15,4).
  4. Nimm die Prüfung von Gott an! «Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind» (Heb 12,11).
  5. Erkenne, dass der Herr dich aufrechterhalten will! Auch wenn die Prüfung oder die schwierige Situation lange andauern sollte, haben wir die Zusicherung des Herrn: «Meine Gnade genügt dir» (2. Kor 12,9). Er wird den stützen, der sich Ihm unterordnet und alles seinen Händen überlässt.

Ein Grund zur Freude

Der Apostel Petrus zeigt uns, dass es in der Prüfung auch einen Grund zur Freude gibt:

«Worin ihr frohlockt, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen; damit die Bewährung eures Glaubens, viel kostbarer als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, befunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi; den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt» (1. Pet 1,6-8).

Autor: Elmo Clair Hadley, Quelle: halte fest