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Leseplan: Das zweite Psalmbuch
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Einleitung

In den Psalmen 41 – 72 lesen wir von Erfahrungen, die einzelne Gläubige in notvollen Zeiten mit dem Herrn gemacht haben. Ihr Beispiel ermutigt uns, in Schwierigkeiten auf Gott zu vertrauen. Zugleich reden diese Psalmen prophetisch von den Gläubigen aus dem Volk Israel in der Zukunft. Sie werden in grosser Bedrängnis zu Gott rufen und seine Rettung erfahren. Christus wird sie in das Friedensreich einführen.

Der Gläubige sehnt sich nach Gott

Obwohl die Psalmen vorwiegend prophetisch sind, enthalten sie auch für uns Christen praktische Unterweisungen, denn wie jene Gläubigen des Alten Testaments stehen auch wir unter der Regierung Gottes. Zudem ist ihr Gott auch unser Gott, den wir durch den Glauben an Jesus Christus jetzt als unseren Vater kennen dürfen.

Die Psalmen 42 und 43 gehören zusammen und bilden die Einleitung oder das Vorwort zum zweiten Psalmbuch (Psalmen 42 – 72). Der Psalmdichter ist sehr niedergeschlagen und sehnt sich nach Gott, nach Gemeinschaft mit Ihm im Haus des Herrn. Wenn er an früher Erlebtes denkt, als er mit vielen zusammen voll Jubel und Lob zum Tempel zog, dann wird er erst recht niedergeschlagen.

Wir wollen aber vom Gläubigen, der hier spricht, lernen, auch in schweren Zeiten nicht zu verzweifeln. Der Mann nahm seine Zuflucht zu Gott im Gebet und sagte Ihm alle Not, die ihn niederbeugte. Auch den Spott derer, die ihn höhnend fragten: «Wo ist dein Gott?», brachte er im Gebet vor den Herrn.

Dann ermutigte er seine niedergebeugte Seele mit den Worten: «Harre auf Gott!» Weiter blickte er hoffnungsvoll vorwärts und wusste: «Ich werde ihn noch preisen, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist.» Jemand hat gesagt: «Die dunkelste Nacht hat ihren Stern und die längste Nacht ihren Morgen.» Das gilt auch für dich und für mich.

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Der Gläubige wird getröstet

Nehmen wir die beiden Psalmen 42 und 43 zusammen, dann finden wir trotz der spottenden Frage der Feinde: «Wo ist dein Gott?», viele bemerkenswerte Bezeichnungen unseres Gottes. Er ist der lebendige Gott, nach dem sich der Dichter sehnt. Der Mann hat aber auch eine persönliche Beziehung zu Ihm und nennt Ihn den Gott meines Lebens.

Auch wenn er den Eindruck hat, Gott habe ihn vergessen, hält er an Ihm fest und nennt Ihn: Gott, mein Fels (Psalm 42,10); Gott meiner Stärke (Psalm 43,2). Er denkt an zukünftige Tage, wo er erneut zum Altar Gottes kommen wird. In der Vorfreude auf jenen Moment spricht er vom Gott, der meine Jubelfreude ist und nennt Ihn: Gott, mein Gott.

Warum-Fragen (Psalm 42,10; 43,2) tauchen manchmal auch in unserem Leben auf. Hoch und tief gehende Empfindungen, wie wir sie in diesen zwei Psalmen ausgedrückt finden, kennen auch wir: Ängstliche Furcht und Vertrauen, Zweifel und Hingabe, Bedrückung und freudiger Jubel.

Alles dürfen wir im Gebet vor den Herrn bringen. Aber lasst uns nicht bei den Fragen, den Zweifeln und den Schwierigkeiten stehen bleiben. Sie könnten uns auf einmal überwältigen. Nein, wir wollen vom Psalmisten lernen, vertrauensvoll auf Gott zu warten, und dabei von uns und unseren Umständen wegschauen und auf den Herrn blicken. Er wird uns nicht im Stich lassen.

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Der Gläubige erinnert sich an Gott

Die Sprache dieses Psalms ist die Sprache des treuen Überrests der Juden in der Endzeit. Sie erinnern sich an die Grosstaten Gottes gegenüber ihren Vorvätern. Doch ihre eigenen Erfahrungen sind ganz anderer Art. Ihre Feinde bedrücken und verhöhnen sie. Sie sind unter den Völkern zum Sprichwort geworden.

Trotz allem halten sie im Glauben an Gott fest und anerkennen seine Autorität als König. Sie bezeugen, dass seine Hand hinter allem steht, was sie erfahren, und sie beugen sich unter Gottes Züchtigung. Doch es ist nicht einfach, in der Züchtigung auf Gott zu vertrauen, besonders dann nicht, wenn man Gottes Wege nicht versteht (Verse 18-20).

Aus Hebräer 12 wissen wir, dass Gott all die Seinen auf die eine oder andere Weise erzieht. Dabei ist seine Züchtigung nie angenehm und bereitet keine Freude, wenn man mitten drin steckt. Doch die Liebe des Vaters verfolgt mit der Erziehung seiner Kinder ein wichtiges Ziel: Wir sollen Ihm ähnlicher werden.

Und wie sollen wir uns verhalten, wenn seine Erziehungswege mit uns unverständlich sind? Dann lasst uns sowohl seine Souveränität anerkennen als auch die Tatsache, dass Er uns nicht alles erklären kann. Dabei wollen wir aber nicht vergessen, dass Er es gut mit uns meint. Seine Wege werden schliesslich zu seiner Ehre und zu unserem Segen ausschlagen.

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Der Gläubige ruft zu Gott

Die bedrängten Gläubigen fragen sich, warum dies alles über sie gekommen ist, da sie doch Gott nicht vergessen haben. Sie sind auch nicht von Ihm abgewichen und haben sich nicht zu einem fremden Gott gewandt. Diese Fragen und Argumentationen berühren einen wichtigen Punkt in den Erziehungswegen Gottes mit den Seinen. Die Wege Gottes, die Er uns führt, sollten wir niemals als Strafe oder Vergeltung auffassen. Wir lernen dies aus dem Buch Hiob. Die Strafe für unsere Sünden trug der Heiland am Kreuz. Und Gott straft nicht zweimal. Aber Er erzieht uns. Manchmal legt Er uns etwas Schweres auf, um uns vor Überheblichkeit, vor Hochmut und Eigendünkel zu bewahren. Immer entspringen seine Wege der Erziehung oder Züchtigung seinem liebenden Herzen, das nur das Beste für uns im Sinn hat.

Vers 23 zeigt, dass die Leiden jener Juden mit denen eines Märtyrers vergleichbar sind, die für den Namen des Herrn Jesus Christus verfolgt werden (vergleiche das Zitat aus Römer 8,36).

Die Fragen in den Versen 24 und 25 verstehen wir alle sehr gut. Auch unser Leben verläuft nicht immer im Stillsein und im Vertrauen auf den Herrn. Sobald wir auf die Umstände statt auf den Herrn blicken, besteht die Gefahr, dass die herrschende Situation uns niederdrückt. Verzweifelt fragen wir dann: «Warum schläfst du, Herr?» Aber Er schläft nicht und vergisst uns nicht (Psalm 121,4).

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Christus regiert als König

Sozusagen als Antwort auf das Rufen des bedrängten gläubigen Überrests der Juden in den vorherigen Psalmen, wird jetzt der Messias (Christus) vorgestellt. Es geht um sein Kommen in Herrlichkeit und wie Er sich mit dem treuen Überrest verbindet, was durch die Vermählung mit der Königin vorgestellt wird.

Der inspirierte Psalmdichter freut sich, die Herrlichkeit des kommenden Königs zu beschreiben (Vers 2). Es ist die gleiche Person, die einst als abhängiger Sohn des Menschen in Demut einen Dienst der Gnade ausgeübt hat. Die Holdseligkeit seiner Lippen erinnert an seine Worte der Gnade, über die sich seine Landsleute einst verwunderten (Lukas 4,22).

In diesem Psalm wird Er aber als einer beschrieben, der «Krieg führt in Gerechtigkeit». Nach der Unterwerfung seiner Feinde richtet Er ein Reich auf, das durch nichts erschüttert werden kann und in dem Gerechtigkeit herrscht.

Vers 7 wird in Hebräer 1 zitiert und macht deutlich, dass der König, der einmal über Israel und alle Nationen regieren wird, niemand anders als der ewige Sohn Gottes ist. Darum ist sein Thron ein ewig bleibender.

Die Königin, die zur Rechten des Messias-Königs steht, ist die irdische Braut des Herrn Jesus. Wir denken an das irdische Jerusalem im Gegensatz zum himmlischen, das von der Versammlung Gottes spricht (Offenbarung 21,9-11). Wenn Christus in Herrlichkeit erscheinen wird, wird Er sich mit dem gottesfürchtigen Überrest der Juden verbinden und diese Treuen als sein Volk anerkennen.

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Die Königin zur Rechten des Königs

In den Versen 11 und 12 wird die Königin angesprochen. Warum soll sie ihr Volk und das Haus ihres Vaters vergessen? In der Zukunft wird die Beziehung zwischen Christus und seinem Volk eine ganz andere sein als die Beziehung, die zwischen Gott und seinem Volk auf der Grundlage des Gesetzes bestand. Im neuen Bund wird Gott alle Verpflichtungen übernehmen und nichts mehr vom Menschen verlangen. Alles Versagen des Menschen unter Verantwortung wird dann vorüber sein. Christus wird in seiner irdischen Braut die Schönheit sehen, die seine Gnade ihr verleiht. Sie wird aufgefordert, Ihm, der auch ihr Herr ist, zu huldigen oder Ihn anzubeten.

Vers 13 deutet an, dass auch die Nationen ihren Platz im Friedensreich des Herrn Jesus haben werden. Alle werden Christus als König der Könige und Israel als sein Volk anerkennen und mit Geschenken ihre Gunst suchen.

Welch eine Freude für den Herrn Jesus, wenn Israel, seine irdische Braut, als herrliche Königin vor Ihm stehen wird! Auch diese wunderbare Szene (Verse 14-16) gehört zur Frucht der Mühsal seiner Seele, an der Er sich sättigen wird. Denn die Wiederherstellung seines irdischen Volkes und seine Einführung in den Segen des Tausendjährigen Reiches gründen sich auf das Werk, das Christus am Kreuz vollbracht hat. Ohne das Kreuz könnte Psalm 45 nicht in Erfüllung gehen. Darum wird Er, der einst das Lamm Gottes in Niedrigkeit war und dann der König in Herrlichkeit sein wird, immer und ewig gepriesen werden.

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Gott ist Zuflucht und Stärke

Dieser Psalm spricht vom Vertrauen des gläubigen Überrests aus Israel und von der Befreiung Jerusalems beim Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit. Wenn Gott durch Christus zugunsten seines Volkes und der Stadt Jerusalem eingreifen wird, dann werden alle Feinde besiegt werden. Die gottesfürchtigen Juden werden die Hilfe und den Beistand ihres Gottes auf wunderbare Weise erfahren.

Doch die Worte dieses Psalms ermuntern auch jeden gläubigen Christen. In einer Gott feindlichen Welt bleibt Er unsere Zuflucht und Stärke. Bei Ihm finden wir jede nötige Hilfe. Wir brauchen uns wirklich nicht zu fürchten. Die Frage ist nur: Vertrauen wir Ihm auch von ganzem Herzen?

Ströme und Bäche reden in der Bibel oft von Segen (Psalm 36,9; Offenbarung 22,1). Wo entspringen diese Wasser, die die Stadt und das Heiligtum Gottes erfreuen? In Offenbarung 22,1 fliesst der Strom von Wasser des Lebens aus dem Thron Gottes und des Lammes hervor. Der Fluss, den Hesekiel sieht, entspringt im Tempel Gottes (Hesekiel 47). Wahrer Segen hat seine Quelle in der Gegenwart Gottes. Haben wir das nicht schon erfahren, wenn wir als Glaubende im Namen des Herrn versammelt waren und Er mit seinem Segen in unserer Mitte war? (Matthäus 18,20).

Vers 10 deutet an, dass einmal alle Kriege zu Ende sein werden. Wenn Christus in Gerechtigkeit und Frieden 1000 Jahren regieren wird, wird man den Krieg nicht mehr lernen. Die vorhandenen Waffen werden zerstört oder umfunktioniert werden (Jesaja 2,4).

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Gott herrscht als König

Dieser Psalm ist gewissermassen die Fortsetzung von Psalm 46. Christus wird in Macht und Herrlichkeit erscheinen und dem treuen Überrest seines Volkes zu Hilfe kommen. Er wird Jerusalem, die Stadt Gottes, befreien und dann seine Herrschaft antreten. Das wird einen weltweiten Jubel auslösen. Nicht nur das irdische Volk Gottes wird zum Lob aufgerufen. Auch die übrigen Völker der Erde, die ebenfalls in den Genuss der segensreichen Regierung des Herrn Jesus Christus kommen, sollen dem König der ganzen Erde Psalmen singen. Es wird eine unvorstellbar herrliche Zeit für die Erde sein.

Der fünfte Vers erinnert an die Auserwählung Israels auf Grund der Liebe und Gnade Gottes. «Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der Herr sich euch zugeneigt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern wegen der Liebe des Herrn zu euch» (5. Mose 7,7.8).

Wenn schon das Volk Israel und mit ihm die Nationen zu Beginn des Tausendjährigen Reiches so viel Grund zum Jubeln und zum Lobpreis Gottes haben, wie viel mehr wir Christen! Sind wir nicht auserwählt vor Grundlegung der Welt, um Kinder und Söhne Gottes zu sein? Ist der allmächtige, grosse Gott nicht unser Vater geworden, der uns als seine Kinder liebt und in dessen ewigem Haus wir einmal für immer zu Hause sein werden? Ja, gepriesen und angebetet sei Er, der uns so sehr geliebt hat, dass Er seinen eingeborenen Sohn auf die Erde und in den Tod gab, damit jeder Glaubende ewiges Leben habe und sein Kind werde.

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Die Stadt des grossen Königs

Thematisch gehört dieser Psalm zu den zwei vorangegangenen. Er handelt ebenfalls vom Lob Gottes zu Beginn des Tausendjährigen Reiches. Jerusalem wird das Zentrum der Regierung des Herrn Jesus sein. Sie wird genannt: Stadt des grossen Königs, Stadt des Herrn und Stadt unseres Gottes. Eng verbunden mit der Stadt Jerusalem ist der Berg Zion. Zion spricht von Gnade. Grundlage des zukünftigen Segens für Israel und die Welt ist nicht das Verdienst der Menschen, sondern die unumschränkte Gnade Gottes. Und so ist der Berg Zion der Sitz der königlichen Macht in Gnade (Hebräer 12,22).

«Wie wir gehört hatten, so haben wir es gesehen.» So reden die gläubigen Juden, die in das Reich eingegangen sind. Mit Bewunderung werden sie bekennen, dass alle Verheissungen Gottes sich erfüllt haben. Im Innern des Tempels, in der Gegenwart Gottes, denken sie über all seine Güte nach. Die Folge wird Lob und Freude sein.

Der letzte Vers ist von allgemeiner Bedeutung und trifft auch auf uns zu. Was Gott für das Volk zu Beginn des Reiches war, das wird Er auch während 1000 Jahren sein. «Dieser Gott ist unser Gott.» Die Beziehung, in die wir bei unserer Bekehrung zu Ihm kamen, bleibt für ewig. Wir sind und bleiben seine geliebten Kinder. Er ist und bleibt unser Gott und Vater. Gestützt auf diese Tatsache können wir mit vollem Vertrauen sagen: Er wird uns leiten bis ans Ziel. Kein Gläubiger braucht sich zu fürchten. Der Herr selbst ist die Garantie dafür, dass all die Seinen das Ziel erreichen werden.

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Reichtum kann nicht erretten

Die Aussagen, die wir in diesem Psalm finden, gelten für alle Zeitalter. Und weil diese Worte für uns Menschen so bedeutungsvoll sind, hat dieser Psalm eine besonders lange Einleitung (Verse 2-5). Jeder ist angesprochen, jeder soll hinhören, wenn der von Gott inspirierte Psalmdichter spricht.

Es geht um Menschen, die auf ihr Vermögen vertrauen, die sich ihres materiellen Reichtums rühmen. Der Glaubende braucht sich vor ihrem Einfluss nicht zu fürchten, denn er weiss, dass sie mit all ihrem Reichtum ihre Seele nicht erlösen können. Kein Mensch kann sich einen Platz im Himmel erkaufen. Die Erlösung sündiger Menschen hat viel mehr gekostet als aller Reichtum dieser Welt. Der Apostel Petrus schreibt, dass die Glaubenden nicht mit Silber oder Gold erlöst worden sind, sondern mit dem kostbaren Blut des Lammes Gottes (1. Petrus 1,18-21). Gott hat seinen eigenen Sohn als Mensch auf diese Erde und in den Tod gegeben. Am Kreuz ist Jesus Christus für alle die gestorben, die je an Ihn glauben. Nur aufgrund dieses Sühnungstodes kann Gott Glaubende begnadigen und erlösen. Einen anderen Weg gibt es nicht.

Eine weitere wichtige Wahrheit finden wir in Vers 11. Der Psalmist erkannte, dass alle Menschen sterben müssen, ob sie nun weise oder unvernünftig gelebt haben. Und von ihrem materiellen Besitz kann keiner etwas mitnehmen. Das letzte Hemd hat keine Taschen. Und doch nehmen die Menschen etwas in die Ewigkeit mit: alle ihre unvergebenen Sünden.

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Reichtum besteht nicht ewig

Ab Vers 12 kommt der Psalmist wieder auf die Reichen dieser Welt zu sprechen. Vielleicht weil sie merken, dass der Tod auch für sie eine Realität ist, versuchen sie, ihren Namen und ihre Häuser auf dieser Erde möglichst zu verewigen. Aber was nützt dies, wenn der Mensch selbst nicht bleibt? «Wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit.» Aber etwas anderes folgt dem, der nur für das Diesseits gelebt und sich nicht um die Rettung seiner Seele gekümmert hat. Wir haben bereits gestern daran gedacht: seine vielen Sünden. Wenn er einmal zum Gericht auferstehen wird, werden all die ungesühnten Sünden auch noch da sein.

Der Psalmdichter aber kennt Gott als seinen Erlöser. Deshalb kann er zuversichtlich sagen: «Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen.» Obwohl er die Belehrung des Neuen Testaments über die Auferstehung zum Leben und die Entrückung nicht kannte, wusste er, dass Gott ihn aufnehmen würde.

Aus den Versen 15 und 21 haben gewisse Menschen den falschen Schluss gezogen, der Ungläubige würde nach dem Tod vernichtet, d.‍ ‍h. er höre auf zu existieren. Aber das ist eine Lüge des Teufels, mit der er die ungläubigen Menschen zu beruhigen sucht. Tatsache ist, dass der Herr Jesus selbst von einer Auferstehung zum Gericht spricht und in der Offenbarung das Gericht aller Ungläubigen klar beschrieben wird (Johannes 5,28.29; Offenbarung 20,11-15).

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Gott richtet sein Volk (1)

In diesem Psalm tritt Gott als Richter gegen sein eigenes Volk auf. Worin machte es sich schuldig? Die Menschen aus Israel hatten Gott viele Opfer gebracht.

Aber wie sah es in ihrem Herzen aus? Sie meinten, mit den Tieropfern Gott zufrieden zu stellen. Er aber schaute aufs Herz, und darin fand Er weder wahres Lob noch ein ernsthaftes Beten zu Ihm. Er, dem ohnehin alle Tiere, ja, überhaupt alles gehört, brauchte die Opfertiere der Israeliten nicht. Vielmehr wartete Er auf Opfer des Lobes und Dankes von ihnen.

Gott sieht in seinem Volk, dem Er als Richter gegenübertreten muss, auch einen gläubigen Überrest, «die Frommen». Wodurch zeichnen sie sich aus? «Sie haben meinen Bund beim Opfer geschlossen», sagt Er von ihnen. Ist das nicht eine schöne Bezeichnung für Glaubende, die sich als Sünder nicht auf eigene Bemühungen oder religiöse Übungen stützen, sondern nur auf das Blut und das Opfer des Heilands?

Der 15. Vers ist vielen Gläubigen gut bekannt. Man hat im Blick auf seinen Inhalt auch schon von der Telefon-Nummer des Himmels gesprochen: 5015. Ja, in der Not darf jeder Erlöste seinen Gott anrufen und auf seine Rettung warten. Er verheisst jedem aufrichtig Rufenden: «Ich will dich erretten.» Und wenn wir Gottes Durchhilfe erfahren haben, dann lasst uns das Danken nicht vergessen: «Und du wirst mich verherrlichen.»

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Gott richtet sein Volk (2)

Ab Vers 16 hat Gott als Richter seines Volkes ein ernstes Wort an die Gottlosen. Es sind die Ungläubigen, die die Worte der Bibel wohl im Mund führen, aber nicht nach den Anweisungen des Wortes Gottes leben. Er sagt zu ihnen: «Du hast meine Worte hinter dich geworfen» und führst ein sündiges Leben.

Gott wartet oft sehr lange, auch heute. Wenn aber jemand nur ein äusseres Bekenntnis zum Christentum hat, daneben aber ein Leben führt wie die ungläubigen Menschen dieser Welt, die nichts von Gott wissen wollen, wird er einmal ewig verloren gehen. Wenn seine Stunde der Verantwortung kommt, wird kein Retter da sein, denn er hat sich nie in Buße und Glauben zum Heiland gewandt.

Im letzten Vers werden zwei wichtige Sphären aufgezeigt, in denen der Gläubige sich bewegt. Er darf in die Gegenwart Gottes treten und Ihm das Lob und den Dank seines Herzens darbringen.

Anderseits befindet er sich in der Welt, umgeben von Ungläubigen. Hier soll er täglich in praktischer Gerechtigkeit leben, d.‍ ‍h. seinen Lebensweg so einrichten, dass er Gottes Anerkennung findet. Das ist kein einfacher Weg. Da begegnen uns manche Schwierigkeiten. Doch dann dürfen wir uns an Vers 15 erinnern und am «Tag der Bedrängnis» zu Gott rufen. Er wird nach seiner Weisheit und wie es am besten für uns ist antworten.

Das Ziel dieses Weges ist das Heil oder die Errettung nach Geist, Seele und Körper, wenn der Herr kommt, um uns zu sich zu holen.

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Sündenbekenntnis

David war ein gläubiger Mann. Doch er fiel als König Israels in eine schwere Sünde. Er hatte Ehebruch betrieben und wollte diese Sünde mit einem Mord vertuschen. Aber Gott sandte den Propheten Nathan zu ihm, um ihn von seiner bösen Tat zu überführen (2. Samuel 11,1 – 12,15). Dieser Psalm zeigt uns, wie David durch ein aufrichtiges, schonungsloses Bekenntnis gegenüber Gott wieder zurechtkam. Auch wenn wir als Gläubige keine so schwere Sünde wie David verübt haben, wollen wir doch die in diesem Psalm enthaltenen Grundsätze auch für uns nehmen. Wenn wir als Kinder Gottes sündigen, dürfen wir dies jederzeit aufrichtig unserem Vater bekennen. Dann wird Er uns vergeben. Aber vielleicht ist uns nicht immer bewusst, dass jede Sünde, die wir verüben, ein Vergehen gegen Gott ist (Vers 6)!

Eine weitere Erkenntnis liegt in Vers 7. Unsere alte Natur ist durch und durch verdorben. Jeder von uns hat die Sünde als Wurzel in sich, und dies solange wir hier leben. In unserem Fleisch wohnt nichts Gutes. Es kann auch nicht verbessert werden.

Vers 8 warnt uns vor Unaufrichtigkeit. Wie leicht reden wir uns ein, es sei nicht so schlimm. Wir bemühen uns, die Sache in einem möglichst guten Licht darzustellen. Doch im Innersten wissen wir: Es ist eine Sünde, die bekannt werden muss, sonst kann Gott nicht vergeben. Froh können wir erst wieder werden, wenn die Sache vor Gott und wenn nötig vor Menschen wieder in Ordnung gekommen ist (Vers 10).

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Wiederherstellung

David betete: «Verwirf mich nicht von deinem Angesicht.» Wird Gott, der Vater, eines seiner Kinder verwerfen, wenn es in Sünde fällt? Nein! Vom Herrn Jesus lesen wir, dass Er unser Sachwalter oder Fürsprecher ist, «wenn jemand gesündigt hat» (1. Johannes 2,1). Er übernimmt unseren Fall und gibt ihn nicht einfach auf. Welch ein Trost für jeden, der über die Sünde trauert, die in seinem Leben als Kind Gottes vorgekommen ist!

Aber die Sünde stört die Gemeinschaft zwischen uns und Gott. Und damit verschwindet auch die Freude (Vers 14). Sie kehrt erst wieder zurück, wenn wir zu Gott zurückgefunden haben, und zwar mit einem zerbrochenen und zerschlagenen Herzen. Dann wird Gott vergeben und wir dürfen aufs Neue die Freude der Gemeinschaft mit Ihm geniessen.

Als solche, die Gottes Barmherzigkeit und Vergebung erfahren haben, dürfen wir unsere Erfahrungen weitergeben (Vers 15). Um uns her leben noch so viele Menschen unversöhnt mit Gott. Sagen wir ihnen doch, dass Gott auch ihnen alle Schuld und jede Sünde vergeben will, wenn sie mit einem aufrichtigen Bekenntnis zu Ihm umkehren! Dann wird die Freude des Heils auch in ihr Herz einkehren.

Der Psalmist schliesst mit Opfern als einem Ausdruck von Lob und Dank. Das ist die Antwort eines Herzens, das sich der Vergebung Gottes gewiss ist und sich darum wieder uneingeschränkt freuen kann.

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Der Gottlose und der Gerechte

Die Anfangsverse beschreiben die Begleitumstände, unter denen dieser Psalm gedichtet wurde. Es war die Anfangszeit der Flucht Davids vor Saul. Da kam er ins Haus des Priesters Ahimelech und bat um Brot für seine Leute. Aber Doeg, der Edomiter, der sich zu jener Zeit in Silo aufhielt, verriet die priesterliche Familie, sodass König Saul alle töten liess (1. Samuel 22 und 23).

Die ernsten Worte, die David in diesem Psalm an den gewalttätigen Doeg richtete, haben eine prophetische Bedeutung. Dieser Gewaltige, der das Böse mehr geliebt hat als das Gute, deutet auf den Antichristen in der Endzeit hin. Dieser Mensch der Sünde plant und führt auch Verderben gegen die gottesfürchtigen Juden aus, die ihn nicht als Messias anerkennen. Aber Gott wird ihn zerstören. Wenn Christus in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird, werden das Tier (der Herrscher des Römischen Reiches) und der falsche Prophet (der Antichrist) auf der Stelle in den Feuersee geworfen werden (Offenbarung 19,20).

In den Versen 10 und 11 äussert David prophetisch die Worte des treuen Überrests, den der Herr Jesus bei seinem Kommen befreien wird. Sie haben vertraut und wurden nicht beschämt. Nun preisen sie Den in Ewigkeit, der alles für sie so wunderbar ausgeführt hat.

Nie beschämt Gott das Vertrauen der Seinen. Darum lasst auch uns auf seine Güte vertrauen und auf seinen Namen harren.

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Der Abfall der Gottlosen

Interessanterweise ist dieser Psalm bis auf wenige Worte eine Wiederholung von Psalm 14. Es ist sicher nicht von ungefähr, wenn Gott in seinem ewigen Wort etwas wörtlich wiederholt. Betrachten wir den Inhalt der Verse genauer, dann müssen wir sagen: Er ist zeitlos aktuell.

Der Mensch hat Gott, seinem Schöpfer, nicht nur den Rücken zugekehrt (1. Mose 4,16). Manch einer versteigt sich sogar zur Behauptung: «Es ist kein Gott!» Aber Gott ist da, und Er sieht alle Menschen. Ja, Er schaut nach Verständigen aus, nach solchen, die nach Ihm fragen. Doch da ist kein Einziger, der, gemessen am Massstab Gottes, Gutes tut. Als seine Geschöpfe haben wir alle versagt.

Die Verse 5-7 beziehen sich zwar auf das irdische Volk Gottes und wie Er den Gottesfürchtigen zu Hilfe kommt und sich gegen ihre Feinde wendet. Allgemein gesehen, deuten sie aber darauf hin, dass Gott das gottlose Verhalten der Menschen nicht einfach übergeht. Die Zeit wird kommen, da Er jeden zur Rechenschaft ziehen wird, der nicht umgekehrt ist, der Gott nicht gesucht und den Heiland, Jesus Christus, nicht im Glauben angenommen hat. Am grossen weissen Thron des Weltenrichters wird kein Ungläubiger vorbeikommen (Offenbarung 20,11-15).

Warum aber muss der Tor es in seinem Herzen beteuern: «Es ist kein Gott!»? Weil sein Gewissen, solange es sich noch regt, das Gegenteil sagt. Ist nicht die Schöpfung einer der Beweise dafür, dass es einen Gott gibt? (Römer 1,19.20).

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Der Gottesfürchtige ruft um Rettung

Zweimal heisst es, dass die Siphiter David an Saul verrieten, als er sich auf der Flucht vor dessen Nachstellungen in ihrer Gegend aufhielt (1. Samuel 23,19; 26,1).

Beide Male versuchte der König mit seinen Soldaten, David zu verhaften. Das erste Mal gelang es Saul, David und seine Männer zu umzingeln. Da blieb dem tapferen, gottesfürchtigen David wirklich nur noch der Ausweg nach oben. Der Psalm zeigt uns etwas von seinem Rufen nach Rettung. Im geschichtlichen Bericht finden wir, wie Gott auf seine Weise eingegriffen hat: Die Philister fielen ins Land ein, sodass Saul die Verfolgung Davids für den Moment aufgeben und den Feinden entgegenziehen musste. So konnte David dem Würgegriff Sauls entschlüpfen (1. Samuel 23,26-28).

In der zweiten Hälfte des Psalms sehen wir etwas vom Gottvertrauen Davids. Auch als die Lage menschlich gesehen ausweglos war, hielt er am Herrn fest: «Gott ist mein Helfer.» Er wurde nicht enttäuscht.

Und so endet der Psalm mit Lob und Dank und mit dem Zeugnis: «Aus aller Bedrängnis hat er mich errettet.» Wie gut ist der Herr!

Der Gott Davids ist auch unser Gott. Darum lasst uns Ihm ebenso vertrauen, und wenn wir im Leben in eine Situation kommen, die für uns ausweglos aussieht, dann wollen wir unser Vertrauen auf Gott nicht aufgeben, sondern wie David sagen: «Gott ist mein Helfer», und uns einfach auf Ihn stützen.

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Der Gläubige wird bedrängt

David fleht hier in grosser Bedrängnis und Angst zu Gott. Seine Worte lassen uns an die Zeit denken, da er vor seinem Sohn Absalom fliehen musste.

Prophetisch drücken die von David geäusserten Worte die grosse Not aus, in der sich der gläubige Überrest in der Endzeit befinden wird.

Aber manchmal werden die Angriffe der Menschen auch für einen gläubigen Christen so schlimm, dass er am liebsten weit fort fliehen würde. David wünschte sich Flügel einer Taube, um wegzufliegen. Aber dieses Gebet erhört Gott nicht immer. Oft können wir den Umständen einfach nicht entfliehen. Dann möchte der Herr, dass wir auf Ihn harren und auf Ihn vertrauen. Er wird uns nach seiner Verheissung neue Kraft schenken, damit wir uns mit unseren Flügeln des Glaubens aufschwingen können und nicht von den Umständen erdrückt werden (Jesaja 40,31).

Was David in diesem Psalm beschreibt, erlebte der Herr Jesus in besonderer Weise. Er kam als Mensch auf diese Erde und erfuhr sehr viel Feindschaft von den Menschen. Wie haben sie Den gehasst, der ihnen nur Liebe erwies! Wo fand Er einen Zufluchts- und Ruheort für seine Seele? Nur in seinem Gott. Darum suchte Er frühmorgens einen öden Ort auf, um zu beten, oder verharrte eine ganze Nacht im Gebet auf dem Berg (Markus 1,35; Lukas 6,12).

So dürfen auch wir immer wieder im Gebet unsere Zuflucht zu unserem Gott und Vater nehmen und bei Ihm zur Ruhe kommen.

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Der Gläubige hofft auf Gott

Wer war diese Person, von der David in den Versen 13-15 spricht? Wer war dieser Freund und Vertraute, der zu seinem Widersacher wurde? Wir können an seinen Sohn Absalom denken, der sich gegen ihn erhob, um das Königtum an sich zu reissen. Aber da war auch Ahitophel, einer seiner weisen Berater, der den König verliess und zu seinem rebellischen Sohn hielt (2. Samuel 15 – 17).

Hat der Herr Jesus mit seinem Jünger Judas Iskariot nicht Ähnliches erleben müssen? Jahrelang genoss dieser Mann die Nähe eines Meisters, wie es keinen zweiten gibt. Am Ende dieser Zeit «verkaufte» er Ihn an seine Feinde für den lächerlichen Preis von 30 Silberstücken und verriet Ihn in der Dunkelheit des Gartens Gethsemane mit einem Kuss. Welch ein Schmerz für das Herz unseres Herrn!

Ahitophel und Judas fanden beide ein schreckliches Ende, indem sie in der Verzweiflung Selbstmord begingen.

Prophetisch reden die Worte dieses Psalms vom Antichristen. Dieser Mann der Sünde wird sich als sehr religiös ausgeben. Aber er wird schlimm gegen alle die vorgehen, die ihn nicht als Messias anerkennen werden, und das werden die Gottesfürchtigen des Überrests sein.

Der 23. Vers ist eine Ermunterung für jeden geprüften Gläubigen. Wenn wir alles im Gebet auf den Herrn werfen, wird Er uns erhalten und nicht zulassen, dass wir wanken oder einknicken.

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Vertrauen auf Gottes Treue

Vers 1 erinnert an die Situation, in der David diesen Psalm dichtete. Wieder war er in Not. Dieses Mal hielt er sich in Gat auf, da er hoffte, im Land der Philister Ruhe vor Sauls zu finden. Doch da gab es neue Bedrohungen (1. Samuel 21,11-16).

Auch dieser Psalm spricht prophetisch von dem, was die treuen Juden des Überrests in der zukünftigen Drangsalszeit durchmachen werden. Doch wir wollen uns heute auf die Verse konzentrieren, die für die Gläubigen aller Zeitperioden gültig sind:

Vers 5. Wohl jedes Kind Gottes hatte schon einmal Angst. Kennst du das nicht aus eigener Erfahrung? Dann dürfen wir diese Worte für uns nehmen und unser ganzes Vertrauen auf den Herrn setzen.

Vers 9. Nichts in unserem Leben entgeht Gott. Er nimmt Kenntnis von unserem Weg und weiss um jeden Fehltritt. Keine unserer Tränen übersieht Er. Und einmal wird der herrliche Augenblick kommen, da alle Schwierigkeiten, Nöte und alles Versagen hinter uns liegen werden. Dann wird Er selbst jede Träne von unseren Augen abwischen und damit jede Erinnerung an vergangenes Leid wegnehmen. Wie herrlich wird das sein!

Vers 10. «Dies weiss ich, dass Gott für mich ist.» Das sagt Paulus auch in Römer 8,31 und fügt hinzu: «Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?»

Verse 5.11. Das Wort Gottes nimmt hier einen wichtigen Platz ein. Der Glaube empfängt es, stützt sich darauf und freut sich darüber.

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Vertrauen auf Gottes Rettung

Die Überschriften mancher Psalmen Davids zeigen, dass er sie vor allem in Zeiten der Verfolgung und Bedrängnis gedichtet hat. So hat er diesen Psalm vermutlich damals geschrieben, als er sich mit seinen Männern in einer Höhle versteckte und Saul ein Stück weit in die gleiche Höhle hineinging (1. Samuel 24,1-8). Was wäre geschehen, wenn David entdeckt worden wäre?

In seiner Not und Bedrängnis nahm er Zuflucht zum Schatten der Flügel Gottes, «bis das Verderben vorübergezogen ist». Die Flügel der göttlichen Liebe sind besser als die Flügel der Taube, um den Umständen zu entrinnen (Psalm 55,7). Unter ihnen findet der Gläubige sowohl Ruhe als auch Schutz. Zudem erwartete David die Rettung von oben, von Gott, der es für ihn vollendet. So wird auch in der Zukunft der Herr Jesus als «König der Könige und Herr der Herren» aus dem Himmel herniederkommen, um seine Feinde zu vertilgen und den treuen Überrest der Juden zu befreien (Offenbarung 19,11-21).

«Befestigt ist mein Herz, o Gott.» Das ist die Sprache eines Gläubigen, der sich völlig auf Gott stützt. Er weiss: Der Herr wird es für mich vollenden (Vers 3). In diesem Vertrauen kann er ruhen und Gott loben und preisen.

Es fällt auf, wie oft in den Psalmen, in denen David sein Gottvertrauen ausdrückt, von Lob und Dank die Rede ist. David konnte singen, bevor die Antwort auf seine Bitte eintraf. Und wir? Loben wir auch im Vertrauen, bevor die Antwort da ist?

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Gott zeigt sich im Gericht

Die Fragen des zweiten Verses richten sich an die Richter, d.‍ ‍h. an die, deren Aufgabe es ist, für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch die weiteren Verse sind eine Anklage gegen alle, die Unrecht tun und das Böse fördern. Es ist eigentlich der Weg des Menschen, der ohne Gott lebt. Von den Gottlosen heisst es in Vers 4: Sie sind von Geburt an abgewichen. Ja, der Mensch wird als Sünder geboren und solange er nicht Buße tut und an den Erlöser glaubt, lebt er als Sünder. Daher sucht man auf dieser Welt vergeblich nach echter Gerechtigkeit.

Erst wenn Gott selbst, in der Person des Herrn Jesus als Sohn des Menschen, als Richter auftreten wird, wird es auf dieser Erde wahre Gerechtigkeit geben (Vers 12b; Johannes 5,22.27; Matthäus 25,31.32). Vorher nicht.

Heute sind diese Verse, die nach Rache des Gerechten rufen, noch zukünftig. Jetzt leben wir im Zeitalter der Gnade, da der Herr Jesus den Menschen, bevor Er als Richter auftritt, als Heiland und Erlöser begegnen möchte. An uns liegt es, die Rettung, die Gott anbietet, im Glauben anzunehmen. Wer sein Gebot der Gnade zurückweist, wird seine Gerechtigkeit im Gericht erfahren müssen.

Der letzte Vers spricht vom Lohn für den Glaubenden. Gott wird einmal jede Treue im Leben der Seinen und jeden Einsatz für Ihn und seine Sache belohnen. Diese Anerkennung kommt mit der Regierung im Tausendjährigen Reich, die wir mit dem Herrn Jesus ausüben werden, zum Tragen (Lukas 19,16-19).

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Bitte um Rettung von den Feinden

Dieser Psalm Davids entstand zu Beginn der langen Zeit, in der er von Saul mit tödlichem Hass verfolgt wurde. Nachdem eindeutig klar geworden war, dass sein Schwiegervater ihn töten wollte, gab es für David nur einen Ausweg: die Flucht (1. Samuel 19,10-12).

Warum wollte Saul ihn umbringen? Lag eine todeswürdige Schuld vor? Nein, überhaupt nicht. Gott hatte dem ungehorsamen König Saul erklärt, dass Er ihn verworfen habe. Das Königtum sollte sein Nächster bekommen, der besser war als er. Schon bald nach dem Sieg Davids über Goliath wurde Saul klar, wer dieser andere war: David (1. Samuel 18,8-11). Keine Schuld vonseiten Davids, sondern böser Neid und Hass machten Saul zum Feind Davids (Verse 4.5).

Diese schwere Zeit der Verfolgung gehörte zur Lebensschule Gottes für David. Da bereitete Er ihn für das wichtige Amt eines Richters und Königs in Israel vor. In diesen Jahren der Prüfung lernte David, sein Vertrauen allein auf Gott zu setzen, Hilfe nur von Ihm zu erwarten und nur bei Ihm Zuflucht in der Not zu suchen.

Vers 9 erinnert an Psalm 2, wo die Nationen gegen den Herrn und seinen Gesalbten auftreten und sich von Gott lossagen möchten. Die erste Reaktion Gottes auf diese Überhebung des Menschen ist ein spöttisches Lachen. Ja, der Mensch meint, er sei gross und mächtig, und ist doch so verschwindend klein in den Augen seines Schöpfers (Jesaja 40,12-17). Auch wir als Gläubige wollen nicht vergessen, wie gering und klein wir sind, und stets demütig vor Gott sein.

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Bitte um Rache an den Feinden

In den notvollen Umständen, durch die Gott seinen Knecht David führte, machte dieser ganz persönliche Erfahrungen mit dem Allmächtigen. Nun konnte er sagen: Mein Gott, meine Stärke, meine hohe Festung, Gott meiner Güte (Verse 10.11.18). In Psalm 18, den David geschrieben hat, nachdem der Herr ihn aus der Hand aller seiner Feinde gerettet hatte, finden wir ähnliche persönliche Aussagen über Gott. Es gab für ihn keine unüberwindbaren Hindernisse mehr: «Mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen» (Psalm 18,30).

Wenn wir uns ganz auf den Herrn stützen, werden wir ähnliche Erfahrungen wie David machen und unser Vertrauen zum Herrn wird gestärkt.

Vers 13 erinnert an Sünden, die wohl am häufigsten vorkommen. Wie schnell haben wir mit Worten gesündigt! Darum sollte das Gebet in Psalm 141,3 auch unsere Bitte sein: «Setze, Herr, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen!»

Auch dieser Psalm endet ähnlich wie Psalm 57 mit einem Lobgesang. David hat das Bedürfnis, seinen Gott, der ihm eine so starke Zuflucht ist, jubelnd zu preisen. Er will dem Gott seiner Güte Psalmen singen. Haben wir auch den Wunsch, Gott trotz den Schwierigkeiten, in denen wir uns befinden, zu loben und Ihm zu singen? Grund genug dafür hätten wir, wenn wir an seine Güte und Durchhilfe in vergangenen Tagen denken. Auch für uns bleibt wahr: Danken schützt vor Wanken; Loben zieht nach oben.

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In grosser Bedrängnis

Die Überschrift lässt an schwere kriegerische Auseinandersetzungen denken. Aber aus den Versen 3-5 muss man doch schliessen, dass diese Angriffe verschiedener Feinde auf sein Volk eine Züchtigung Gottes waren. Irgendein Abweichen des Volkes führte dazu, dass Gott das Land erschüttern musste. Aber nun bittet der König David: «Führe uns wieder zurück!»

Auch in unserem Leben kann es vorkommen, dass Gott eingreifen muss, weil wir vom Weg abgekommen sind oder sonst versagt haben. Wie kann die Sache wieder in Ordnung kommen? Indem wir auf Gott blicken und auf Ihn hören. Er «hat geredet in seiner Heiligkeit». Sobald wir die Sache im Licht seiner Heiligkeit erkennen, dürfen wir sie bekennen und Er wird vergeben (1. Johannes 1,9).

Nachdem in den Versen 8-10 Gott gesprochen hat, fragt König David in Vers 11: «Wer wird mich … führen?» Wie schön ist die Antwort in Vers 12: «Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast?» Der Herr, der sein Volk gezüchtigt hat, wird sein sicherer und treuer Retter und seine Kraft sein. Durch Ihn und mit Ihm werden die, die ohne Kraft sind, tapfere Taten tun.

Welch eine Ermunterung auch für uns! Der Gott Davids und Israels ist auch unser Gott. So wollen wir aus diesem Psalm lernen, die Züchtigung Gottes anzunehmen, das in Ordnung zu bringen, worauf Er allenfalls den Finger legt, und durch alles hindurch im Glauben auf Ihn zu blicken. Dann gilt auch für uns: «Mit Gott werden wir Mächtiges tun.»

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Gebet

Die drei Psalmen 61, 62 und 63 stellen einen zusammenhängenden Gedanken vor. In Psalm 61 finden wir das Gebet des Glaubenden, in Psalm 62 sein Gottvertrauen und in Psalm 63 seine Gemeinschaft mit Gott.

David schreit hier im Gebet zu Gott. Haben wir nicht auch schon erlebt, dass Not beten lehrt? Und wenn wir zu Gott rufen, erfahren wir, dass Er uns auf einen Felsen leitet. Dieser Fels sind die Zusagen Gottes für uns in der Bibel – ein unerschütterliches Fundament für uns als Glaubende.

In Vers 4 blickt der Beter zurück und denkt an die erfahrene Hilfe Gottes in der Vergangenheit. Aber er schaut auch nach vorn und weiss: Mag passieren, was will, Gott wird mich ans Ziel bringen. Für uns Christen ist dies das Vaterhaus droben. Doch der Schutz seiner Flügel redet davon, dass wir als Gläubige schon auf dieser Erde Geborgenheit bei Gott finden.

Der erste Teil von Vers 7 hat sich bei David erfüllt, als er, nachdem er vor Absalom fliehen musste, wieder nach Jerusalem zurückkam. Aber der zweite Teil von Vers 7 und Vers 8 reden prophetisch vom Herrn Jesus. Er ist Mensch geworden und als Mann im Alter von ungefähr 33 Jahren gestorben. Doch Er ist auferstanden und lebt als Mensch in alle Ewigkeit vor Gott (obwohl Er gleichzeitig der ewige Sohn Gottes ist, der nie aufgehört hat, Gott zu sein).

Der Psalm endet mit dem Gedanken der ewigen Anbetung der Erlösten.

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Gottvertrauen

Dieser Psalm spricht von echtem Gottvertrauen. Was ist darunter zu verstehen? Es ist ein Leben des Glaubens in Gemeinschaft mit Gott. David stützte sich nur auf seinen Gott (Verse 2.3.6.7). Er suchte keine Alternativen. Nur zu Ihm nahm er in allen Lebenslagen Zuflucht. Sein Gottvertrauen war eine Sache des Herzens. Er vertraute still.

In Vers 2 sagt er: «Von ihm kommt meine Rettung.» Aber Gott greift nicht immer sofort ein. Das müssen auch wir lernen und können dann mit David sagen: «Von ihm kommt meine Erwartung» (Vers 6) und den Zeitpunkt seines Eingreifens Gott überlassen.

Die Verse 4 und 5 deuten an, dass der Feind unserer Seelen sich bemüht, unser Gottvertrauen zu zerstören. Sowohl durch seine Macht (Vers 4) als auch durch seine Listen (Vers 5) versucht er, unseren Glauben an Gott zu erschüttern. Dazu bedient er sich Menschen, die sich gegen uns stellen. Mögen die Verse 6-8 auch unsere Antwort auf diese Angriffe sein!

David gab seine Erfahrungen weiter, indem er andere ermunterte, ebenfalls auf Gott zu vertrauen und dabei alles im Gebet vor Ihm auszuschütten (Philipper 4,6.7).

Die Verse 10 und 11 warnen davor, weder auf Menschen noch auf sich selbst zu vertrauen. Wir werden vielmehr aufgefordert, uns auf das Wort Gottes zu stützen, auf alles, was Er geredet hat und in der Bibel aufschreiben liess.

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Gemeinschaft

In diesem Psalm spricht David nun von Gott selbst. Es geht ihm jetzt um Den, zu dem er gebetet und auf den er vertraut hat. Er hat eine persönliche Beziehung zu Ihm, denn er sagt von Ihm: «Du bist mein Gott!»

Den zweiten Teil von Vers 2 können wir gut auf die Zeit des Neuen Testaments übertragen, in der wir leben. Bei unserer Bekehrung empfingen wir das Heil unserer Seele, neues Leben; aber unser Körper ist noch nicht erlöst. Darum «schmachtet unser Fleisch» nach dem Tag der Erlösung. Darum erwarten wir den Herrn Jesus als Heiland, der kommen und uns zu sich entrücken wird (Philipper 3,20.21). Auch wir dürfen, während wir in dieser Welt (Wüste) leben, im Heiligtum die Macht Gottes, seine Herrlichkeit, aber auch seine Güte betrachten. Alles dies erkennen wir in unserem Herrn, der als verherrlichter Mensch zur Rechten Gottes thront und bald in Macht erscheinen wird.

Wenn David über all das nachdenkt, was sein Gott ihm bedeutet, dann kann er nur jubeln und preisen. Nicht nur seine Lippen sollen loben, auch sein Leben, sein ganzes Verhalten, soll zur Ehre Gottes sein.

Um die Gemeinschaft mit Gott geniessen zu können, müssen wir zur Ruhe kommen. Davon spricht Vers 7. Und Vers 8 erwähnt nochmals die erfahrene Hilfe und den Schutz, den wir bei Gott finden. Was ist die Schlussfolgerung von allem, was dieser Psalm uns vorstellt? Nachdem wir den Herrn und seine Herrlichkeit gesehen haben, möchten wir Ihm unmittelbar nachfolgen (Vers 9 Fussnote).

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Schutz vor listigen Angriffen

Solange wir Gläubige in dieser Welt leben, sind wir von ungläubigen Menschen umgeben. Manchmal lassen sie uns ihre Feindschaft, die sich auch gegen unseren Herrn Jesus richtet, offen spüren. Dann dürfen wir uns im Gebet an Gott wenden, Ihm alles sagen und uns seinem Schutz und seiner Bewahrung anbefehlen.

Ungläubige Menschen denken oft, niemand würde sie sehen. Sie könnten ihre Pläne ohne Weiteres ausführen. Aber sie vergessen Gott. Ihm entgeht nichts. Manchmal greift Er plötzlich ein und lässt sie ernten, was sie gesät haben. Und wenn Er in der heutigen Zeit der Gnade den Dingen oft lange Zeit den Lauf lässt, bedeutet dies keineswegs, dass Er sie übersieht oder dass Ihm irgendetwas aus den Händen gleiten würde. In der Zukunft, wenn die Gläubigen entrückt sind, wird Gott wieder direkter in die Ereignisse eingreifen. Die Menschen werden dies erkennen und sich fürchten. Doch es wird für sie dann zu spät sein, noch Buße zu tun. Die Zeit der Gnade wird dann vorbei sein.

Als Glaubende wollen wir uns durch Vers 11 trösten und ermuntern lassen. Die tiefe Ursache unserer Freude sind nicht die Umstände – die oft sehr notvoll sein können –, sondern der Herr. Bei Ihm finden wir unsere Zuflucht. Und wir dürfen uns freuen, dass unserem Herrn und Heiland, der viel mehr als wir die Angriffe böser Menschen erfahren hat, einmal alle Ehre zuteil wird, die Ihm gebührt.

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Gottes Segen im Friedensreich

Welch ein schöner Titel gibt David hier seinem Gott. Er nennt Ihn: Hörer des Gebets. Zu Ihm dürfen wir jederzeit und mit allem im Gebet kommen. Das gilt auch, wenn eine Sünde in unserem Leben vorgefallen ist. Dann wollen wir sie Ihm aufrichtig bekennen – und Er wird vergeben.

Wir denken bei diesen Versen vor allem an das Volk der Juden. Obwohl viele Juden in ihr Land zurückgekehrt sind, schweigt im Augenblick der Lobgesang in Zion. Er wird erst wieder zu Gottes Ehre ertönen, wenn dieses Volk im Glauben zu Ihm umgekehrt sein wird, d.‍ ‍h. wenn der gläubige Überrest die Schuld der Verwerfung von Christus einsehen, Buße tun und Vergebung erlangen wird. Sie werden in den Segen des Tausendjährigen Reiches eingehen. In jener Zeit wird Gott sich in wunderbarer Weise der Erde annehmen und alle dann lebenden Menschen werden es gut haben wie noch nie (Verse 5.10-14).

«Glückselig der, den du erwählst und herzunahen lässt!» Auch jeder gläubige Christ ist auserwählt, aber zu einer weit höheren und herrlicheren Bestimmung als die Israeliten. Wir sind auserwählt in Christus vor Grundlegung der Welt, um Söhne des himmlischen Vaters zu sein (Epheser 1,3-7). Als solche dürfen wir einmal ewig bei Ihm in seinem Haus weilen, da, wo der Herr Jesus selbst ist (Johannes 14,2.3; 17,24). Freust du dich über diese herrliche Stellung? Weilst du in Gedanken oft im Himmel, wo wir bald auch dem Körper nach sein werden?

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Gott hilft seinem Volk

Diese Verse sind ein Psalm-Lied, das zum Lob Gottes und zur Bewunderung seiner Grosstaten aufruft. Zu Beginn des Tausendjährigen Reiches wird das wiederhergestellte Volk Israel die Menschen an die Grösse Gottes und an die Herrlichkeit seiner Werke erinnern und die ganze Erde zum Lob und zur Anbetung Gottes auffordern.

Dem Herrn Jesus als König der Könige und Herr der Herren werden sich alle unterwerfen müssen. Während seines Friedensreiches wird das geringste Anzeichen von Auflehnung sofort mit dem Tod bestraft werden. Seine gerechte Regierung wird den Frieden garantieren. Doch die Menschen, die dann nicht von neuem geboren sind, werden Ihm Gehorsam heucheln und sich Ihm mit Schmeichelei unterwerfen (Vers 3). Am Ende der tausend Jahre wird der Teufel für kurze Zeit losgelassen. Dann wird sich zeigen, dass die besten äusseren Voraussetzungen, wie sie während des Tausendjährigen Reiches herrschen werden, das Herz des Menschen nicht verändern können. Es wird zu einer letzten Rebellion gegen Jesus Christus kommen (Offenbarung 20,7-10).

In der Anwendung für uns sind die beiden Psalmen 65 und 66 eine Illustration von Jakobus 5,13: «Leidet jemand unter euch Trübsal? Er bete» (Psalm 65). «Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen» (Psalm 66). Diese Reihenfolge sollte auch unser Leben prägen. Mit jeder Not dürfen wir im Gebet zu Gott kommen. Aber nachdem Er unser Flehen erhört hat, sollten wir das Loben und Danken auf keinen Fall vergessen.

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Das Volk betet Gott an

In den Versen 10-12 denken die Gottesfürchtigen aus Israel an die Wege Gottes mit ihnen während der Drangsalszeit. Diese Prüfung und Läuterung, diese Bedrängnisse und Nöte (Feuer und Wasser) sind nötig, um die gläubigen Juden zur Buße und zur Einsicht über ihre Sünde der Verwerfung ihres Messias zu führen. Dann wird Gott aufgrund des Erlösungswerks von Golgatha vergeben und eine völlige Wiederherstellung schenken.

Nach der Wiederherstellung der Beziehung zwischen Gott und seinem irdischen Volk wird es wieder Opfer geben, die Gott wohlgefällig sind.

Wenn es um die Grosstaten Gottes, um seine auf der Erde offenbarten Werke geht, sagt der Psalmist: «Kommt und seht!» Wenn es sich aber um das Werk Gottes im Innern eines Menschen handelt, das niemand sieht, dann heisst es: «Kommt und hört!» Erst durch das mündliche Zeugnis und das veränderte Verhalten eines Menschen können andere erkennen, wenn ein Werk Gottes an Herz und Gewissen stattgefunden hat und jemand errettet ist (vergleiche Römer 10,9.10).

Vers 12b gilt auch für uns. Jedes Kind Gottes wird in der Schule Gottes erzogen. Dabei möchte der Vater, der uns liebt, uns von allem befreien, was nicht zu Ihm passt (Vers 10). Prüfungen sind nicht angenehm. Aber lasst uns ans Ziel denken: Er wird uns herausführen zu überströmender Erquickung.

Vers 18 erinnert uns daran, dass Gott die Beweggründe sieht, die unseren Gebeten zugrunde liegen. Er wird nur aufrichtige Bitten erhören.

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Bitte um Segen

Dieser Psalm spricht von der herrlichen Zeit des Tausendjährigen Reiches. Dann werden alle Völker Gott preisen. Welch ein Gegensatz zu heute, da in unseren einst christlichen Ländern die Gottesfurcht immer mehr schwindet! Andere Nationen verehren entweder einen falschen Gott oder falsche Götter oder der Gedanke an einen allmächtigen Schöpfer-Gott wird überhaupt abgelehnt.

Bis der in diesen Versen beschriebene Zustand eintritt, muss die Welt noch zwei wichtige Lektionen lernen. Die erste ist Gerechtigkeit. Gott wird all das Böse nicht einfach übersehen. «Wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit» (Jesaja 26,9). Das zweite ist Gnade. Darum die Bitte: «Gott sei uns gnädig … damit man auf der Erde deinen Weg erkenne.» Das Handeln Gottes mit seinem Volk Israel wird eine Demonstration seiner göttlichen Güte sein. «Jerusalem soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen Nationen der Erde, die all das Gute hören werden, das ich ihnen tue» (Jeremia 33,9). Die Wiederannahme des irdischen Volkes Gottes, das wegen der Verwerfung seines Messias so lange Zeit auf die Seite gestellt wurde, wird für die Welt «Leben aus den Toten» bedeuten (Römer 11,15).

Die Aussicht dieses Psalms ist herrlich. Doch er geht nicht über die Erkenntnis Gottes hinaus. Wir aber dürfen Ihn als Vater kennen und sind als seine geliebten Kinder in seine unmittelbare Nähe gebracht.

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Gott segnet sein Volk

Der Grundton dieses Psalms ist prophetisch. David als inspirierter Schreiber denkt an eine zukünftige Zeit und beschreibt das Kommen Gottes in der Person des Messias als ein mächtiger Monarch. Wir denken an das Erscheinen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit auf dieser Erde. Niemand wird Ihn auf diesem Weg hindern und Ihm entgegentreten können. Alle seine Feinde werden wie Wachs vor dem Feuer zerschmelzen (Offenbarung 19,19-21). Gleichzeitig blickt David zurück auf die Wege Gottes mit seinem Volk. Er beginnt den Lied-Psalm mit den gleichen Worten, die Mose einst äusserte, als die Bundeslade vom Sinai aufbrach, um weiterzuziehen (4. Mose 10,35).

Gott ist ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen. Bis heute will Er denen, die keine menschliche Stütze haben, ein liebender und fürsorgender Vater sein. Er übernimmt die Rechtssache derer, die leicht übervorteilt und ausgenützt werden, weil sie die Schwächeren sind. Welch ein Trost für alle einsamen und benachteiligten unter den Seinen!

«Gott lässt Einsame oder einzeln Zerstreute in einem Haus oder einer Familie wohnen, führt Gefangene hinaus ins Glück.» Menschen, die den Herrn Jesus noch nicht als ihren Heiland angenommen haben, sind oft innerlich einsam und gefangen in ihrem Leben als Sünder. Wer aber in Buße und Glauben zu Ihm gekommen ist und Ihm nachfolgt, hat eine grosse Familie, die Familie Gottes, gefunden. Er gehört als Kind des himmlischen Vaters nun auch dazu und erlebt das Glück und die Freiheit der Kinder Gottes.

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Gott richtet die Feinde seines Volkes

Die Bibel berichtet uns von verschiedenen Bergen, die für Gott und sein Volk von Bedeutung sind. Vers 18 erinnert uns an den Berg Sinai. Er steht als Symbol für die Heiligkeit Gottes da. Dort hatte Israel sich freiwillig allen Forderungen Gottes unterstellt und musste dann erleben, wie furchtbar, ja, grauenerregend seine Heiligkeit für den natürlichen, nicht von neuem geborenen Menschen ist. Doch der Sinai ist nicht der Berg, den Gott zu seinem Wohnsitz begehrt hat (Vers 17). Das ist der Berg Zion (Psalm 132,13). Im Tausendjährigen Reich wird Zion der Sitz der königlichen Macht in Gnade sein. Und worauf gründet sich diese Gnade? Auf den Sühnungstod von Christus am Kreuz und auf seine siegreiche Auferstehung, die in Vers 19 angedeutet wird (vergleiche Epheser 4,8-10).

«Gepriesen sei der Herr!» Das gilt sowohl für das, was in Vers 19 steht, als auch für das, was in Vers 20 folgt. Wenn wir an den Herrn Jesus denken, der am Kreuz Satan besiegt und «die Gefangenschaft gefangen geführt» hat, dann haben wir als Erlöste und Befreite allen Grund, Ihn in alle Ewigkeit zu loben und zu preisen. Aber wir dürfen Ihn auch preisen für das, was wir jeden Tag erfahren: seine Durchhilfe und seine Rettung in den Umständen. «Tag für Tag trägt er unsere Last.» Nie wird Er müde, nie überlässt Er das, was Er uns auferlegt hat, einfach uns selbst. Jeden Tag ist Er mit seiner Kraft und seiner Gnade da. Gepriesen sei Er dafür!

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Die Nationen anerkennen Israel

Bei der Beschreibung «der Züge meines Gottes» dachte David sicher an den triumphalen Einzug der Bundeslade in Jerusalem (1. Chronika 15). Die Bundeslade ist ein eindrückliches Bild von Christus selbst – wahrer Gott und wahrer, sündloser Mensch in einer Person. Wenn Er in der Zukunft in Jerusalem einziehen wird, wird nicht nur sein Volk Ihm zujauchzen, sondern alle Völker werden Ihn ehren (Psalm 66,8). Die Könige werden Geschenke bringen und sich der Oberherrschaft des Herrn Jesus unterwerfen. Alles wird sich auf Jerusalem konzentrieren; denn in dieser Stadt wird im Reich von Christus der Sitz der Zentralregierung der ganzen Erde sein.

Vers 32 erinnert an die Prophezeiung Jesajas über Ägypten und Assyrien, in der es heisst, dass Israel mit Ägypten und Assyrien ein Segen inmitten der Erde sein wird (Jesaja 19,23-25).

Obwohl im Tausendjährigen Reich die Universalherrschaft des Herrn Jesus von allen anerkannt werden muss und auch anerkannt wird, herrscht nicht einfach sklavische Unterwerfung, sondern Freude. Zu gross und herrlich ist der weltweite Segen jener Zeit, als dass sich jemand beklagen könnte oder es anders wünschte. So löst der Segen, unter dem dann alle Menschen auf der Erde stehen werden, in den Herzen Lob und Dank gegenüber dem Geber aus. «Singt Gott, besingt den Herrn … Gepriesen sei Gott!» Alle Ehre gebührt Dem, der hier einst der Verworfene und Gekreuzigte war.

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Christus leidet

Dieser Psalm wird im Neuen Testament öfters zitiert. Immer geht es um die Erfüllung seiner Aussagen im Blick auf unseren Herrn. Im Zentrum stehen die Leiden unseres Erlösers in seinem Leben und am Kreuz. Wenn wir an seinen Tod denken, zeigt uns dieser Psalm besonders die Seite des Schuldopfers. Durch seinen Sühnungstod hat Er unsere Schuld, die wir vor Gott aufgehäuft haben, bezahlt (Vers 5b).

Die Verse 1-7 drücken prophetisch die Empfindungen des Heilands aus, als Er am Kreuz hing. Da ergoss sich der ganze Hass seiner Feinde über Ihn, obwohl sie überhaupt keine Ursache hatten, Ihn so zu behandeln. Und wie schwer war es für Ihn, die drei Stunden der Finsternis vor sich zu haben! Die Verse 2-4 drücken etwas von dieser Seelennot aus.

Die Verse 8-13 sind ein Rückblick auf sein Leben. Diese Worte zeigen uns seine Leiden um der Gerechtigkeit willen. Seine Brüder, die Söhne seiner Mutter, glaubten nicht an Ihn und lehnten Ihn damals noch ab (Johannes 7,5).

Auch die Tränen des Herrn Jesus drücken seine Leiden aus. Er weinte über Jerusalem. Er weinte am Grab von Lazarus, und auch im Garten Gethsemane hat Er «mit starkem Schreien und Tränen» zu Gott gebetet.

«Die im Tor sitzen» – das waren die Männer der Justiz und Verwaltung. Die Zecher sind die Leute in den Gaststätten. Beide Gruppen von Menschen – die hochgestellten und die gewöhnlichen Leute – lachten über Ihn. Wie furchtbar musste das alles den Herrn getroffen haben!

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Christus betet

Diese Verse zeigen uns den Herrn Jesus am Kreuz. Wie gross war die Schmach, die Er da empfand! Sein Gebet ging zu Gott, der im Begriff stand, Ihn in den drei Stunden der Finsternis für uns zu schlagen. Obwohl Er um Erlösung und Errettung flehte, konnte Gott Ihm jene Wasser des Gerichts und jene Tiefen des völligen Verlassenseins nicht ersparen.

Wenn wir in Schwierigkeiten und Nöte kommen, in denen wir meinen, den Boden unter den Füssen zu verlieren, dann dürfen wir zu Gott rufen. Er vermag uns aus dem Schlamm zu ziehen und vor dem Ertrinken zu bewahren (Matthäus 14,30.31). Aber unser Herr bekam in den drei Stunden der Finsternis keine Antwort von Gott, zu dem Er schrie (Psalm 88,2.3.14-19).

Dreimal erwähnt der Herr in diesem Psalm den Hohn der Menschen. Er wurde für seine Treue und Hingabe an Gott in seinem Leben verhöhnt (Vers 8). Doch am Kreuz brach der Hohn sein Herz (Verse 20.21). Der Herr Jesus wartete gewissermassen auf irgendeine Liebes- und Mitleidsbezeugung vonseiten der Menschen. Doch Er fand nichts dergleichen (vergleiche dazu Psalm 22,7-9).

Die gottesfürchtigen Frauen, deren Herz für Ihn schlug, sahen von weitem zu (Matthäus 27,55). Sie waren selber so erschüttert. Wie hätten sie trösten können?

Vers 22b erfüllte sich, als nach dem Ausruf des Erlösers: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?», Ihm jemand mit einem Schwamm, den er mit Essig gefüllt hatte, zu trinken gab.

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Gericht, Rettung, Lob

Um die Verse 23-29 dieses Psalms zu verstehen, müssen wir bedenken, dass wir die Anfangsverse auch auf den treuen Überrest aus dem irdischen Volk Gottes in der zukünftigen Drangsalszeit anwenden können. Auch sie werden angefeindet und verhöhnt und gehen durch die Wasser der Trübsal. Es ist ihre Stimme, die nach Gericht über ihre Feinde ruft. Wenn der Herr Jesus zu ihrer Befreiung erscheinen wird, wird dies für die Ungläubigen Gericht bedeuten.

Doch die letzten Verse des Psalms lassen uns noch einmal an den Herrn Jesus denken und an den Sieg, den Er am Kreuz errungen hat. Er wurde doch noch erhört. Gott hat Ihn nach vollbrachtem Erlösungswerk aus den Toten auferweckt.

Nun liegen alle Leiden für immer hinter Ihm. An die Stelle der Not und der Leiden ist jetzt Freude getreten. Davon spürt man etwas in diesen Versen. Die «Sanftmütigen» sind seine Erlösten, die in die Freude Dessen eintreten, der so viel für sie gelitten hat.

Die Wiederherstellung des Volkes Israel (Gott wird Zion retten) und die Segnungen des Tausendjährigen Reiches gründen sich auf das am Kreuz vollbrachte Erlösungswerk. Darum werden schliesslich Himmel und Erde und das Meer aufgefordert, Gott zu loben. Es wird ein universelles Lob zur Ehre Dessen sein, der einst am Kreuz unsäglich gelitten hat.

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Hilferuf in der Bedrängnis

Diese Verse entsprechen im Wesentlichen den letzten Versen von Psalm 40. Auch jener Psalm weist prophetisch auf unseren Herrn hin. In Vers 1 heisst es, dass dieser Psalm «zum Gedächtnis» sei. Liegt hier vielleicht der Grund dafür, dass David diese Zeilen wiederholen musste? Wir wollen, wenn wir geprüft werden, an unseren Herrn denken und an das, was Er durchgemacht hat! Er wandte sich mit allem im Gebet an seinen Gott und klammerte sich an Ihn. Lasst uns Ihn nachahmen!

Das Lachen der Spötter beim Unglück der Gläubigen verletzt tief. Auch die Seele des Heilands wurde auf diese Art verwundet (Markus 15,29.30). Manchmal haben auch wir als Gläubige ein vorschnelles Urteil, wenn es einem anderen schlecht geht. Wir meinen, den Grund für die Prüfung zu kennen und reden offen davon. Dabei merken wir nicht, wie sehr wir damit den anderen verletzen.

Der 5. Vers zeigt uns einen Menschen, der nicht an sich, sondern an das Wohl der anderen denkt: «Lass fröhlich sein und in dir sich freuen alle, die dich suchen!» Wie gut für uns, wenn wir in der Prüfung von uns wegblicken und für andere besorgt sein können!

Der Herr Jesus ist uns auch darin ein einzigartiges Vorbild. Selbst in den grössten Leiden, als Er am Kreuz hing, war Er noch für andere – für seine Mutter – besorgt (Johannes 19,26.27). Nie hat Er an sich, immer nur an die anderen gedacht.

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Gott hilft in der Jugend und im Alter (1)

Aus verschiedenen Versen dieses Psalms wird deutlich, dass der inspirierte Schreiber ein alter Mann war, der aber von Jugend an mit seinem Gott gelebt hat. Auf Ihn hatte er sich in jungen Jahren im Vertrauen gestützt. Diesem seinem Gott gehörte aber auch sein Lob und sein Dank. So sollte es auch bei uns sein. Denn das, was wir durch den Glauben erleben durften, ist doch ein Wunder der Gnade: Einst waren wir Feinde Gottes, jetzt sind wir seine geliebten Kinder!

Aber nun spürt der Psalmschreiber, wie die Kräfte abnehmen. Da klammert er sich umso fester an Gott (Vers 9). Er bittet: «Sei mir ein Fels zur Wohnung, zu dem ich stets gehen kann!» – auch im Alter.

Doch er hat noch ein anderes Problem. Als alt werdender gläubiger Mann empfindet er die Welt der Ungläubigen, die ihn umgibt. Er hat den Eindruck, dass die Menschen jetzt besonders auf ihn schauen und sehen möchten, ob sein Gott ihm in der Zeit des Altwerdens und des Abnehmens der Kräfte hilft. Seine ungläubigen Feinde sagen bereits: «Gott hat ihn verlassen.»

Doch wir haben einen grossen, gütigen und gnädigen Gott und Vater, der die Seinen auch im Alter nicht verlässt. Eine Antwort auf die Bitte des Psalmisten in den Versen 10-12 finden wir z.‍ ‍B. in Jesaja 46,4: «Bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haar werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten.»

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Gott hilft in der Jugend und im Alter (2)

Voll Zuversicht auf den Gott, der ihn auch im Alter nicht verlassen wird, sagt der Psalmdichter: «Ich aber will beständig harren und all dein Lob vermehren.» Aber er tut noch etwas. Nachdem der grösste Teil seines Lebens mit Gott hinter ihm liegt, will er seine Erfahrungen weitergeben, anderen von der Durchhilfe seines Gottes erzählen, damit auch sie auf Ihn vertrauen. – Wenn er weiter sagt: «Gott, du hast mich gelehrt von meiner Jugend an», dann bezeugt er, dass er in der Schule Gottes war. Gott erzieht jedes seiner Kinder. Möchten wir an den Bemühungen seiner Liebe nicht achtlos vorbeigehen, sondern bereit sein, seine Lektionen zu lernen. Es wird nicht immer einfach sein. Aber unser Vater erzieht uns, damit die Wesenszüge seines Sohnes in unserem Leben vermehrt sichtbar werden.

«Bis ich deinen Arm dem künftigen Geschlecht verkünde.» Wie schön ist es, wenn gläubige Grossväter und Grossmütter oder andere ältere Gläubige den Kindern und Heranwachsenden nicht von sich erzählen, sondern vom Arm und von der Macht des Herrn, die sie erleben durften.

Jede Prüfung in unserem Leben sollte am Ende zweierlei bewirken: dass wir Gott besser kennenlernen («Gott, wer ist wie du?») und Ihn dafür loben, dass Er alles zu seinem Ziel gebracht hat (Verse 20-24). Es wird nach seiner Gerechtigkeit sein (Verse 2.16.19.24). Bei Gott ist nichts zufällig. Alles, was Er tut, stimmt mit dem überein, was Er ist: gerecht, allmächtig und treu. Ihm wollen wir vertrauen.

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Christus wird herrlich regieren

Obwohl dieser Psalm «für Salomo» war, weist er doch auf einen grösseren als den direkten Sohn Davids hin: auf Jesus Christus, den König der Könige. Diese Verse beschreiben den Wohlstand in Israel und auf der Erde unter der Regierung des Friedefürsten. Alles hängt von Christus ab, der in Gerechtigkeit regieren wird. Er wird sich denen besonders annehmen, die unter der ungerechten Regierung der Menschen so oft benachteiligt wurden. Es sind die Elenden, die Armen, die Geringen. In jener Zeit wird sich Sacharja 14,9 erfüllen: «Der Herr wird König sein über die ganze Erde, an jenem Tag wird der Herr einer sein und sein Name einer.»

Als König wird der Herr Jesus alle Richter der Erde übertreffen. Sein Urteil wird immer gerecht und göttlich weise sein, wie wir dies bei Salomo nur angedeutet finden (1. Könige 3,16-28). Die Folge dieser göttlich gerechten Herrschaft wird Frieden, Glück und Wohlergehen für die Menschen sein (Vers 3). Vers 6 illustriert den Segen jener Zeit. Er wird wie Regen auf die gemähte Flur sein. Die gemähte Wiese weist wohl auf den schwer geprüften treuen Überrest des Volkes Israel sowie auf die durch Gerichte heimgesuchte Erde hin.

Dann wird es keine Bedrückung der Gläubigen mehr geben wie heute (Vers 7). Die Unterwerfung unter die Herrschaft des Herrn Jesus wird global sein. Alle werden sich Ihm beugen. Wie in Vers 11 lesen wir auch in Offenbarung 21,24.26 von Königen und Nationen, die den Herrn ehren werden.

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Christus wird retten und segnen

Die Verse 12-14 erinnern an das erste Kommen des Herrn Jesus auf diese Erde. Wie sehr hat Er sich damals um die Elenden und Armen gekümmert! Nicht die Selbstgerechten, sondern alle, die sich ihrer Not und ihrer Sünden bewusst waren, haben seine Gnade erfahren.

Im Tausendjährigen Reich wird es für alle dann lebenden Menschen genug zu essen geben; keinen Hunger mehr auf dieser Erde! Der zweite Teil von Vers 16 lässt daran denken, dass die Bevölkerung der Erde durch die Gerichte in der Drangsalszeit sehr stark dezimiert werden wird. Im Tausendjährigen Reich aber werden die Menschen aufs Neue «hervorblühen».

«Sein Name wird ewig sein.» Es ist der Name unseres Erlösers, von dem es in Philipper 2,9 heisst: «Darum (weil er bis zum Tod am Kreuz gehorsam wurde) hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist.» Als Antwort auf den Segen, den alle Völker dann geniessen werden, werden alle Nationen Ihn glücklich preisen. Alles wird zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, ausschlagen (Verse 18.19; Philipper 2,11).

Mit der Aufrichtung des Königreichs von Christus enden alle Wünsche und Bitten und jedes Verlangen des Volkes Israel. Deshalb schliesst der Psalm und damit das zweite Psalmbuch mit den Worten: «Die Gebete Davids, des Sohnes Isais, sind zu Ende.» Alle finden im Reich und in seinen Segnungen ihre Antwort.

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